DE1745020A1 - Verfahren zur stereospezifischen Polymerisation des Isoprens - Google Patents
Verfahren zur stereospezifischen Polymerisation des IsoprensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Polymerisation des
Isoprens mit einem neuen jcLatalysator. Das erfindungsgemäss
•ärhaltene Polyisopren Desitzt eine Struktur,die sich hauptsächlich,
d.h. mindestens zu 90 #, aus cis-l,4--dinheiten
und 3,4-^inheiten zusammensetzt, wobei diese Einheiten in
etwa gleichen Mengen vorhanden sind und das Polyisopren von regelmässiger Kettenbeschaffenheit ist, sowie neue
und fortschrittliche Eigenschaften besitzt.
Zur Definition sei gesagt, dass man unter einem Polyisopren ein solches versteht, das 40 bis 60 # cis-l,4-iiinheiten und
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-s 2 -
40 bis 60 i» 3,4-.Einheiten, sowie 0 bis IO 76, bezogen auf aas
Gesamtgewicht, l,2-i)inheiten und trans-I,4-«inneiten enthält.
Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Polyisopren
45 bis 55 cfi cis-l,4-^inheiten, 45 bis 55 i» 3,4-iiinne.iten
und 0 bis 5 0A der Gesamtmenge 1,2-Jiinheit.en und trans-1,4-Einheiten.
Ferner besitzt dieses Polyisopren einen regelmässigen
Kettenaufbau, der sich einerseits in einer nennenswerten. Kristallinitat, die durch thermische Differentialanalyse
feststellbar ist und andererseits im Infrarotabsorptions-
—1 Spektrum ausdrückt, das bei etwa 1 140 cm positiv und oei
—1
λ. L27 cm durch die Abwesenheit einer Bande gekennzeichnet ist, wodurch die Abwesenheit von langen Sequenzen der cis-1,4-Einheiten im Polymer bewiesen ist.
λ. L27 cm durch die Abwesenheit einer Bande gekennzeichnet ist, wodurch die Abwesenheit von langen Sequenzen der cis-1,4-Einheiten im Polymer bewiesen ist.
Polymere dieses Typs wurden bereits in den französischen Patentanmeldungen Nr. 36 006 vom 22. Oktober 1965 und
Nr. 50 669 vom 22. Februar 1966 beschrieben (hier werden
die entsprechenden deutschen Aktenzeichen eingesetzt).
Das Verfahren nach vorliegender Erfindung besteht darin, dass
man Isopren mit einem Katalysator in Berührung bringt, der zumindest aus einer Komponente (A), nämlich einem freien
Mineralsalz (d.h. keinem Komplexsalz) des Kobalts und einer
Komponente (B) besteht, die eine Organoaluminiumverbindung
der allgemeinen Formel AlR1R2 (OR5) ist, in der R1 und R5
einwertige Kohlenwasserstoffreste und R2 ein Wasserstoffatom,
einen einwertigen Kohlenwasserstoffrost oder einen einwertigen
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Oxy kohlemvacsers toff resT; öer Pürael QlL^ bedeuten.
Die orfincungsgeaäss hergestelltem Polymeren worden mit
Vorteil bei s^vi^iiisciiua V^r-./ciiiun^sv/eiccr^ synthetischer
Kautschuke eingesetzt ur*d u-enen. oeispie^sweise als Guamiibd
bxiw. als G-usi:ai"coile vou Dämpfungseiurichtungen.
Die vorliegenco irfirxaur^ er^ööücht es, Polyisoprene binärer
Komposition mix grosser Pulyiaerisationsgeschwinaigiceit bei
guter ReproduaieroarkG.-i; uuq ausgezeichneter Beherrschung
der lüolekulargewichte aer^uo „eilen.
Dia Komponente (λ) des Initia-uorsystems (Katalysator) ist
ein freies Mineralsalz des Kooalts. Beispiele solcher
Kobaltsalae sind die Halogenide (Chlorid, Bromid, Pluorid,
Jodid), das Nitrat, das Sulfat und das Silikofluorid.
Nach einer bevorzugten Ausfüiirungsform verwendet man die
Kobaltsalze in reiner ?ora, ohne einen Gehalt an Kristallwasser,
das durch ürwärsuag ia Vakuum entfernt wurde.
Insbesondere verdienen Kobaltbromid und Kobaltjodid den
Vorzug, da deren 'Wirkung insbesondere spezifisch ist.
Die aluminiumorganischen Verbindungen (Bestandteil B des
Katalysators) entsprechen, wie bereits dargelegt, der Formel
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AIR,R2(0IL·) in der R, und R5 vorzugsweise Alkylreste,
Cycloalkylreste, Allcenylreste, Cycloalkenylreste, Arylreste,
Arylalkylreste oder Alkylarylreste und R2 vorzugsweise ein
Wasserstoffatom, das Gleiche wie R, und R_ oder einen Rest
der Formel OR, darstellen.
Vorzugsweise sollen die Kohlenwasserstoffreste R,, R2 und R~
1 bis 30 und insbesondere 1 bis 10 Kohlenstoffatome enthalten»
Von den Oxykohlenwasserstoffderivaten des Aluminiums, die als
Komponente (B) geeignet sind, seien die folgenden genannt: Monoäthylmonohydromonoäthoxyaluminium, Monoäthylmonohydromonooctoxy-Al,
Monoisobuty'i&onohydromonostearyloxy-Al,
Diäthylmonoäthoxy-Al, Diäthylmonomethoxy-Al, Diäthylmonoisopropoxy-Al,
Diäthylmonoisobutoxy-Al, Diäthylmono-n-butoxy-Al,
Diäthylmonopentoxy-Al, Diäthylmonohexaoxy-Al, Diäthylmonoheptaoxy-Al,
Diäthylmonooctoxy-Al, Diäthylmonodecaoxy-Al,
Diäthylmonododecyloxy-Al, Diäthylmonostearyloxy-Al, Monoäthyl-r
dimethoxy-Al, Monoäthyldiäxhoxy-Al, äionoäthyldipropoxy-Al,
Monoäthyldiisobutoxy-Al, MoriOäthyldi-n-butoxy-Al, Monoäthyldihexaoxy-Al,
Monoäthylheptaoxy-Al, Monoäthyldioctoxy-Al,
Monoäthyldinonaoxy-Al, Honoatliyliidecaoxy-Al, Monoäthyldicetyloxy-Al,
Monoäthyldistearyloxy-Al, Liaethylmonoäthoxy-Al,
Diisopropylmonoäthoxy-Al, di-n-Butylrnonoäthoxy-Al,
Diisobutylmonoäthoxy-Al, Diisobutylmonoisobutoxy-Al, Diarylmonoäthoxy-Al,
Monoaryldi^ihoxy-Al, Dicrotylmonoäthoxy-Al,
Dioctylmonoäthoxy-Al, Dioctylsonoisobutoxy-Al und Analoga.
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Diese Aluminium-Oxykohlenwasserstoff-Verbindungen entflammen
gewohnheitsmässig nicht an der Luft; ferner ist ihre Reaktion mit Wasser ebenfalls ausserordentlich schwach im Vergleich
mit den klassischen Organometallverbindungen. Das bedeutet, dass die Komponente (ß) dos Katalyse«ors über lan-je Zeiträume
hinweg mit völliger Sicherheit aufbewahrt werden tann, ohne
dass sie ihre Stabilität verliert. Auch dies ist ein wichtiger Vorteil dieser Erfindung.
Man stellt den neuen Katc.lywJ.tor dadurch her, aass man die
beiden Komponenten (jx) und (3) vorzugsweise bei einer Temperatur
von etwa -80 bis +SO0C vermischt. Dabei arbeitet man
vorteilhafterweise in einem Lösungsmittel, dt·3 beispielsweise
aus einem Kohlenwasserstoff besteht.
einige ao hergestellte Katalysetoren sind in einem Kohiomvasserstoff-Losungsmittel
loalich; auch dies ist ein v/ichtiger Vorteil
der Erfindung. Die Löslichkeit des neuen KUtalyss-torsysteias
erlauot as nämlich, die anteilige Menge en einzusetzendem
Katalysator zu verringern unü die Herstellung von Polymeren
mit hohen iuOlOiCulargewichtou, die frei :iincl von Gülon, mit
öiriiir guten Reproduzierc&i'icoit, ^u er.....glichen, i^^su LüsLichte
it ermöglicht ea teraor, i.atalya^torj.'üclcüt.'tuäe, die ni-.. '...
aen Polymeren befinäon, sehr ruaoh zu. ontfernen, wor.n .iie
Polyraorlaation oeendet ist, womit eine VorschleuhLururi/ ou^r
ein« An.iorung ,.er ?arots ues Produkten vermioden wLrci.
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- Blatt ό -
Die Komponenten (A) und (B) können mit Monomer (Monomeren)
in beliebiger Reihenfolge vermischt werden. Das Molverhältnis
der Komponente (B) zur Komponente (A) beträgt gewöhnlich 0,25/1 bis 20/1, vorzugsweise l/l bis 5/1, wooei diese Angaben keine
Begrenzung darstellen.
Die Konzentration des bei dem Verfahren gemäss vorliegender
Erfindung eingesetzten Initiators bzw. Katalysators kann in einem ausgedehnten Bereich variiert werden. Die anteilige lienge
des Kobaltderivats liegt im allgemeinen zwischen 0,01 uhj 1
.Grammilliatom Kobalt pro 1 Gramm α es zu polymerisierend en Diolefins; zur Herstellung von kautschu'.:artigen. Polymeren soll
die Menge an Kobalt nicht üoer 0,5 Grammmilliatoa ninaasgehen.
Die jeweils eingesetzte iüsnge an Initiator wird im allgemeinen
vom Molekulargewicht des jeweils gewünschten Produktes bestimmt.
Das Medium, in dem der Katalysator durch Kombination einer
oder mehrerer Organoaluminiumalkoxyde mit Kobaltsalzen gebildet
wird und das Medium in dem die Polymerisation sodann durchgeführt wird, bestehe vorzugsweise im wesentlichen aus gesättigten aliphatischen
Kohlenwasserstoffen, cycloaliphatiscaen und/oder
aroma bischen Kohlenwasserstoffen, die bei gewöhnlicher Temperatur
flüssig sind. Lösungsmittel, die insbesondere zu bevorzugen sind, sind aromatische Kohlenwasserstoffe, wie ßenzol, Toluol,
XyIoL und deren Analoga, ferner aliphatiscna Kohlenwasserstoff
ο , wiβ Pen tan, Hexan, Hoρtan, Getan, ixonan, Decan und
deren Analoga, sowie cycloaliphatiscno kohlenwasserstoffe, wie
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Cyclohexan, Cycloheptan und deren Analoga, .«lan kann auch ein
Gemisch von wenigstens avei dieser Lösungsmittel verwenden. Beispielsweise ist Petroiü^aur oder ein Analogon hiervon ein
sehr vorteilhaftes Lösungsmittel, in cem uie Polymerisations
reaktion, durchführoar ist.
Der erfindungsgemässe Polymeri^ationsprosesö ka.;n oei Temperaturen,
die in weiten Grenzen schwanken, durchgeführt werden,
beispielsweise zwischen --,O0G und IGO0U. !.lan oevorzugt gewöhnlich
eine Temperatur swiscnen G0C und 60°Ü; es können aber
auch Temperaturen, die Über diesem oder unter diesem Bereich liegen, eingehalten v/erden.
itan kann ferner auch eine homogene katalytische Lösung vorbilden,
indem man oe± niederer Temperatur vor der Durchführung
α er Polymerisation die komponenten α es katalytiscnen Systems,
gegeoenenfalls in Anwesenheit einer kleinen Fraktion an Lionomer,
beispielsweise von 1 bis 5' iüol Isopren pro Gramm-Atom Kobalt,
miteinander in Berührung bringt.
Der erfindungsgemäss verwendete Katalysator ist im Gegen.eta
zu den klassischen organometallisc.-n Veroinour^en in maor
inerten Atmosphäre stabil und zersetzt sich :-uc„ uicr.t i.i; ].auie
der Zeit. luan kann daher, aus^-henu von einer vorgef or:., c-iu
kataiy tischen Lösung, leicht eine aucgezeiciKu-td .^eprou-·;;:i oroarkeit
der PolymeriseuionGguoChv.ii^ciigiCoit und c-.-.v ...-_<.. '.^u Lu:\g —
wichte erzielen. Hier liegt ein weiterer Vortoi ■ ':,·..,<-,;·
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Die Polymerisationsreaktion kann unter dem eigenen Druck oder unter einem geeigneten Druck, der von aussen angelegt wird,
stattfinden, der ausreicht, um das Reaktionsgemisch völlig in flüssiger Phase zu halten.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann in getrennten Chargen
durchgeführt werden.
Man kann selbstverständlich, ohne den Rahmen dieser Erfindung , ,
zu verlassen, eine Initiatorart vorformen, indem man deren Bestandteile in einem Gefäss vermischt, das zur Herstellung
des Katalysators oder des Initiators bestimmt ist. Man kann sodann das entstandene Gemisch oder die isoilerte. Katalysatorart in den Reaktor eingeben, der das Monomer und äen Verdünner
enthält; man kann jedoch andererseits auch das Monomer nach dem Initiator eingeben.
Man kann ferner das erfindungsgemässe Verfahren derart durchführen, dass man die oben erwähnten Konzentrationen der Reafctanten im Reaktor während einer geeigneten Verweilzeit kontinuierlich aufrechterhält. Die Verweilzeit beim kontinuierlichen
Verfahren variiert naturgemäss innerhalb weiter Grenzen,
■ i.'Z . ■ ."· -
was von variablen Grossen, wie der Temperatur, dem Druck» dem
Verhältnis der Bestandteile des Katalysators und deesen konzentration abhängt. Bel einem kontinuierlich geftthHfin Verfahren
beträgt die Verweilzeit gewöhnlich 1 Sekunde bis ίθ Stunden
oder mehr, wobei die eingehaltenen Konditionen in den epezifl-
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ο 174502C
sehen Bereichen liegen.
Wenn das Verfahren in getrennten Chargen durchgeführt wird,
liegt die Reaktionsdauer gewöhnlich zwischen 1 und 12 Stunden, sie kann jedoch auch auf 100 Stunden oder darüber ausgedehnt
werden.
Wenn die Polymerisation beendet i3t, was man am Entstehen
von getrennten Chargen erkennen kann, behandelt man das gesamte Reaktionsgemisch derart, dass der Initiator inaktiviert und
das Polyisopren gewonnen wird.
Dabei spielt es keine Rolle j welche an sich bekannte Verfahrensweise
zu dieser Behandlung der Reaktionsmischung verwendet wird.
Nach einer Ausführungsform gewinnt man daa Polymer durch Mitnahme
mit dem Dampf des Verdünners, der es enthält. Nach einer anderen geeigneten Ausführungsform fügt \aan zum Gemisch eine
Substanz hinzu, die den Katalysator inaktiviert, beispielsweise ein Alkohol-Y/asser-Gemisch; dabei wird gleichzeitig das Polymer
ausgefällt. Sodann wird daa Polymer vora Alkohol und Verdünner
auf eine an sich bekannte geeignete V/eise entfernt, beispielsweise
durch Dekantieren odor Filtrieren. Bevorzugtermassen gibt man häufig zunächst nur so viel Inaktivierungssubstanz
hinzu, dass der Katalysator zwar inaktiviert, nicht jedoch das Polymer ausgefällt wird.
-10-
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J3s wurde ferner gefunden, cass es von Vorteil ist, ein Antioxydationsmittel,
wie ft -Phenylnaphthylamin oder para-tert-Butylkresol,
vor der Heingewinnung des Polymers zu dessen Lösung hinzuzugeben. Nach der Zugabe der den Katalysator inaktivierenden
Substanz und des Antioxydationsmittels kann man das in Lösung befindliche Polyaer dadurch abtrennen, dass man
einen Überschuss einer Substanz, wie Äthylalkohol oder Isopropylalkohol
hinzufügt.
Ss ist ferner vorteilhaft, dem Alkohol vor der Ausfällung des. Polymers ein Mittel hinzuzugeben, das in der Lage ist, die
Metalle des kätalytischen Systems komplex zu binden, beispielsweise
Acetylaceton, da man hierdurch leicht ein Polymer erhält, das frei ist von Metallverbindungsrückständen.
Selbstverständlich kann man gemäss vorliegender ürfindung auch
andere geeignete Verfahrensweisen zur Heingewinnung des Polymers aus der Lösung anwenden. Nachdem das Polymer vom
Alkohol und vom Verdünner, beispielsweise durch filtration
oder andere geeignete Operationen, abgetrennt ist, wird es getrocknet.
Die erfindungsgemäss hergestellten Polyisoprene können sowohl
flüssig als auch kautschukartig sein. Man kann diese Polymeren mit verschiedenen Inhalts3toffen mischen, wobei man verschiedene
Verfahrensweisen anwenden kann, die zum Stand der Technik der Mischung von Naturkautschuke oder synthetischen Kautschuken
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mit anderen Inhaltsstoffen gehören. ivian. kann die erfind ur±£sgemäss
gewonnenen Polyisoprene mit Vulcanisationsbaschleunigern,
mit Vulkanisationsaiitteln, mit Verstärker»; und füllstoffen
mischen, die die gleichen siud, die man natürlichen Kautschukmaterialien,
üblicherweise boijibt. Kan kann ferner gemäss
vorliegender Erfindung die Polymeren mit anderen polymerisieren
Substanzen, wie beispielsweise mit natürlichem Kautschuk, mit Polybutadien-cis-1,4-, mit Polyäthylen oder anderen analogen
Produkten mischen.
iäine physikalische Untersuchung hat gezeigt, dass die Eigenschaften
des Polymers von einer etwa regelmässigen Abwechslung
der cis-l,4-iJinheiten mit Vinyleinheiten-3,4 und von einer
nur sehr schwachen Schwankung der Molekulargewichte (Mn/i-Av
beträgt etwa 1,15) herrühren.
Wie man aus den weiter unten folgenden Beispielen ersehen kann, ist das Verhältnis der Anzahl der Einheiten, die diese beiden
Struktureinheiten.darstellen etwa konstant und nahe bei eins.""
Die Mikrosturktur der Polyisoprene wurde durch Infrarotspektrophotometrie
nach der Methode von CIAMPiSLLI, MORSRO und CAIiBINI
(Makromol. Chem. 61, 250 - 1963) und durch magnetische Kernresonanzmessung
nach der Methode von HUNG YU CHiIN (Anal.Chem.
34, 1134, 1793 - 1962) bestimmt; ferner wird der spezielle Typ der Kettenbeschaffenheit, d.h. der Aneinanderreihung von
cis-1,4-.Einheiten und 3,4-J3inheiten,in den erfindungsgecäss
hergestellten Polyisoprenen auch durch die Abwesenheit von
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cis-1,4-Sequenzen und durch das Vorhandensein einer gewissen
Kristallinitat bewiesen.
tatsächlich wird bei der Infrarot-Absorption infolge der
Vibration des Skeletts nicht eine 1127 cm Frequenz, die für lange Sequenzen der cis-1,4-JBinheiten charakteristisch
wäre, festgestellt, sondern eine Frequenz bei 1140 cm , die der von Golub (J. Polymer Sei. 36.523, 1959) beobachteten
Frequenz entspricht, die einer statistischen cis-trans-Verteilung
im Polyisopren entspricht; diese Feststellung schließet die Sxietenz langer Sequenzen von cis~l,4-Einheiten
in den erfindungsgemäss hergestellten Polymeren aus. Dennoch
ist die Verteilung der cis-l,4~Einheiten und der 3,4-£inheiten
in den Ketten des erfindungsgemässen Polyisoprene nicht
statistisch, sondern regelmässlg, was sich beispielsweise aus der !Tatsache des Vorhandenseins einer gewissen Kristallini tat
in den Polymeren ergibt; beispielsweise wird durch thermische Differentialanalyse eine endotherme Spitze festgestellt, die
einem Kristallschmelzpunkt entspricht (eine bevorzugtermassen
durchzuführende Methode der thermischen Differentialanalyse ist in der Literaturstelle W. Cooper, Journal of Polymer
Science, Al, Band 1,(Seite 159» 1963) beschrieben).
Die Intrinslc-Vi&koelt&ten \jl J wurden in Toluol-Lösungen bei
C gemessen.'
Zur weiteren Er lau te* rung des Ärfindungsgegenstandea dienen dl«
folgenden Beispiele,
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- Blatt 13 -
Zu einer Suspension von 1,96 g GoJ2 in 200 cnr Toluol wurden
in inerter Atmosphäre 34 g Isopren und 5 cm einer Lösung von 4,24 Mol (C2H5)2A1 OC2H pro Liter Toluol, hinzugegeben. Das
Reaktionsgemisch wurde .24 Stunden bei einer Temperatur von -200C gehalten und sodann 7 Stunden lang bei 550C gerührt.
Man erhielt hierbei 25 g Polyisopren, dessen MikroStruktur sich zu 51 i» aus 3,4-Äinheiten und zu 45 $ aus cis-l,4~Jäinheiten
zusammensetzt; der Rest bestand im wesentlichen aus trans-1,4-Einheiten.
Die Intrinsic-Viskosität, die bei 300C in Toluol
gemessen wurde, betrug 1,48.
Wenn man anstelle von Kobalt'jodid eine äquimolare'Menge an
Kobaltacetylacetonat oder CoClg-Pyridin einsetzt und die
übrigen Bedingungen unverändert lässt, kann eine Polymerenbildung nicht festgestellt werden.
Bei diesen Beispielen wurden die Polymerisationen unter Veränderung
der anteiligen Mengen des Kobaltjodids und der Reaktionstemperaturen durchgeführt; dabei betrug die Reaktionsdauer
jeweils 7 Stunden, die Konzentration an Monomer betrug jeweils 2,3 Mol/l j das Molvorhältnis Al/Co betrug jeweils 3,4
bei allen diesen Beispielen, deren Resultate in der folgenden Tabelle 1 angegeben sind.
109831/1688 ~14"
174502C
Blatt 14 -.
J 1
Beispiel Nr. |
! Molverhält nis % Co/05H8 . • |
Polymerisations- ; temperatur |
I
Ausbeute |
+ Mikrostruktur |
* 3,4 | ft] | 1,120 |
2 | 2,50 | 55 | 94 | A cis-1,4 ! |
rf 55,5*0,365 |
1,470 | |
3 | 1,25 | 55 " | 90 | 44,5 | 55,5 | 2,540 | |
4 | 0,62 | 55 | 85 | 44,5 | 56 | 1,470 | |
5 | 0,62 | 40 | 84 | 44 | 55,5 | ||
6 | 0,62 | 20 | 80 «. |
44,5 | 54 | ||
46 |
Die Prozentmengen der trans-l,4-Einheiten und der Vinyl-1,2-Einheiten
liegen unterhalb 2 $> des Gesamtanteils aa Ungesättigtheit;
Wenn man beim Verfahren des Beispiele 2 das Kobaltjodid durch
eine äquimolekulare Menge an Kobaltbromid, CoBr2, ersetzt
und alle übrigen Bedingungen unverändert lässt, erhält man eine Ausbeute von 40 #. Die Mikrostruktur des Polymers setzt
sich aus 48,5 $ cie-l,4-2inheiten, 48,5 H 3,4-3inheiten und
einem Rest an Ungesättigte it zusammen, der im wesentlichen
aus trane-l,4-£inheiten besteht. Die Intrinsic-Yiskosität
des Polymers beträgt 2,9·
. 109831/1688 bad o«,g,Nal
- Blatt 15 -
lare Menge an Kobaltflucrid, Co P2* oder durch Kobaltchlorid,
Co CI2» ersetzt und alle übrigen Bedingungen unverändert lässt,
betragen die Ausbeuten an Polymer weniger als 5 i°\ die Mikrostruktur
des Polymers besteht aus 44 i» cis-l,4-i3inheiten und
56 ?& 3,4-Binheiten.
3 Zu einer Suspension von 3*9 g Kobalt j od id, Co Jp» in 400 ca.
Toluol gibt nsan in einer inerten Atmosphäre 7 g Isopren und
10 cm- einer Lösung hinzu,die 4,24 Mol/pro LItCr(C3H5 )2A1 OC2H5
in Toluol enthält; das Beaktionsgemisch wurde eine Stunde bei
1.
gewöhnlicher Temperatur gerührt und sodann unter einer inerten
Atmosphäre abfiltriert. 200 cm der abfiltrierten Lösung, die
durchsichtig und farblos ist, wurden zu einer Lösung von 61 g Isopren in 200 cm Toluol hinzugefügt. Nachdem man 7 Stunden
bei 400C gerührt hatte, erhielt man im ßeaktionsgemisch, das
völlig homogen und durchsichtig geblieben war, 28 g Polyisopren, dessen Intrinsic-Viskosität 3,5 betrug; seine Hikrostruktur
setzt sich aus 48 % cis-l,4-iäinheiten und 52 36 3,4-Binheiten
zusammen.
/Patentansprüche: 109831/1688
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Claims (6)
1.) Verfahren zur stereospezifischen Polymerisation von
Isopren zu Polyisopren, dessen Struktur sich im Wesentlichen aus cis-l,4-Mnheiten und 3,4-Einheiten in etwa
gleichen Mengen bei regelmässiger Kettenbeschaffenheit
zusammensetzt, dadurch gekennzeichnet, dass man Isopren mit einem Katalysator in Berührung bringt, der aus (a)
einem freien Mineralsalz des Kobalts und (b) einer aluminiumorganischen Verbindung der Formel Al R-, R2(OR^)
gebildet wurde, in der R1 und R^ einwertige'Kohlenwasserstoffreste
und R2 ein V/assers toff atom, einen einwertigen
Kohlenwasserstoffrest oder einen einwertigen Oxykohlenwasserstoff rest bedeutet.
2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mineralsalz des Kobalts Kobaltdibromid oder Kobalt*
dijodid ist. ··
3.) Verfahren nach Anspruch I9 dadurch gekennzeichnet, dass
die Aluminiumverbindung aus Diäthylmonoäthoacylaluminium
besteht.
4.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daas
das MolverhältniB der Komponente (b) zur Komponente (a)
0,25/1 bis 20/1 beträgt*
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- Patentansprüche - 1 7 4 c O 2 U
5.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, aass das Molverhältnis der Komponente (b) zur Komponente (a)
l/l bis 5/1 beträgt.
6.) Verfahren nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, dass
man 0,01 bis 1 Gramniilliatom . Kobalt in Form des
freien Mineralsalzes pro Gramm Diolefin einsetzt.
109831/1688
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1967
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Publication number | Publication date |
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GB1203280A (en) | 1970-08-26 |
US3491078A (en) | 1970-01-20 |
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