DE174136C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung betrifft einen Stuhl mit verstellbarem Sitz, bei dem ein federnd angeordneter Schieber beim Anheben des Sitzes ein Verstellen einer Zahnstange nach oben gestattet, sie jedoch gegen Rückwärtsbewegung so -lange sichert, bis er in der höchsten Stellung der Zahnstange aus der Bahn ihrer Zähne gebracht ist und hierauf den Niedergang der Zahnstange bis in ihre tiefste Lage

ίο gestattet, in welcher er wieder in die Bahn der Zähne der Zahnstange tritt.

Ähnlich wirkende Einrichtungen sind an verstellbaren Rückenteilen von Matratzen bekannt geworden. Die Erfindung wird daher

in der Übertragung dieser Einrichtung auf einen Stuhl mit verstellbarem Sitz und der dadurch hervorgerufenen Abänderung gesehen. In der Zeichnung stellt Fig. 1 den hochgestellten Stuhl im Schnitt, Fig.. 2 den Stuhl

ao in seiner tiefsten Lage in Ansicht dar. Fig. 3 zeigt den Schieber, durch den die Drehbarkeit des Sitzes im Bedarfsfalle abgestellt wird. Die Fig. 4 bis 8 veranschaulichen die Stellvorrichtung des Stuhles für die verschiedenen Höhenlagen, und Fig. 9 stellt den Sperrschlitten d im Gründriß und Schnitt dar. . .

In der Säule des Fußes befindet sich ein Rohr, in welchem sich die Zahnstange a drehen und auf- und abbewegen läßt. Auf dem Rohr ist innerhalb der Säule das Kugellager mit der Stellvorrichtung angebracht. Das Kugellager besteht aus der Hülse e und dem Ringe/. Auf dem Ringe/ laufen die Kugeln in einer eingedrehten Rille. Die Hülse e geht durch eine entsprechende Öffnung des Ringes und hat oben einen Ansatz, welcher drehbar auf den Kugeln ruht. Die Höhlung der Hülse e dient der Zahnstange a zur Führung und ist dem Querschnitt derselben angepaßt. Der am unteren Ende der Zahnstange α befindliche Ansatz c bildet ihre Führung in dem im Fuße des Schemels angebrachten Rohre. Auf der Säule ist ein Schieber S angeordnet, welcher im Bedarfsfalle über die Zahnstange α geschoben wird und so ihre Drehbarkeit abstellt.

Oben am Hülsenansatz ist an einer Seite ein schwalbenschwanzartiger Ausschnitt angeordnet, in welchem ein Schlitten d verschiebbar eingepaßt ist. Eine Spiralfeder g legt sich um den Ansatz h des Schlittens d und drückt letzteren in die Zähne der Zahnstange a. Beim Hochziehen des Sitzes, welcher auf der Zahnstange α befestigt ist, wird der Schlitten d von dem nächstliegenden Zahne der Zahnstange α zurückgedrückt. Sobald der betreffende Zahn über den Schlitten d kommt, schnappt letzterer wieder in seine frühere Lage zurück und verhindert ein Herabgleiten des Sitzes; der Sitz kann also durch einfaches Anheben in entsprechend höhere Lagen gebracht werden.

Das Niederdrücken des Sitzes geschieht mit Hilfe folgender Vorrichtung:

In der Hülse e sind zu beiden Seiten der Zahnstange α Backen b eingelassen. In der Zahnstange α sind an den beiden Seiten

Nuten angeordnet, in welche die Backen b . mit Erhöhungen eingreifen. Beim Hochstellen des Sitzes liegt der Schlitten d an den oberen abgeschrägten Teilen i der Backen b und kann daher ungehindert in die Zähne der Zahnstange α eingreifen.

Die Nuten in der Zahnstange α sind nur so lang, daß, wenn der letzte Zahn über dem Schlitten d liegt, die Erhöhungen der

ίο Backen b gefaßt werden und die Backen b so weit aus der Hülse e gehoben werden, daß der Schlitten d zurückgedrückt wird und in die an den Backen b befindlichen Einschnitte k greift. Hierdurch werden die Zähne der Zahnstange α frei und der Sitz läßt sich wieder in seine tiefste Lage bringen.

Ist der Sitz wieder herabgelassen, so sind

gleichzeitig die Backen b durch die oberen Enden der Nuten mittels der Erhöhungen in ihre ursprüngliche Lage gebracht, da die Nuten nur eine dementsprechende Länge haben. Der Schlitten d schnellt alsdann zurück und hält den Sitz wieder in den gewünschten Lagen fest.

Vorstehende Stellvorrichtung läßt sich sowohl an Schemeln und Bänken als auch an Tischen anbringen. Die Einrichtung kanu auch in Schemeln ohne Kugellager eingebaut werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Stuhl mit drehbarem, mittels einer Zahnstange in verschiedene Höhenlagen einstellbarem Sitz, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schieber (d) derart federnd verschiebbar angeordnet ist, daß er unter Vermittlung von in einer Hülse (e) anangeordneten Gleitstücken (b) beim Anheben des Sitzes der Zahnstange (a) ein Verstellen nach oben gestattet, dieselbe jedoch gegen Rückwärtsgang so lange sichert, bis er in der höchsten Lage des Sitzes aus der Bahn der Zähne der Zahnstange gebracht ist und hierauf den Niedergang des Sitzes bis in seine tiefste Lage gestattet, in welcher er wieder in die Bahn der Zähne der Zahnstange eintritt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   Berlin, gedrückt in der reichsdhuckerei.