DE1739C - Sohlenbefestigung an Schuhwerk mittelst Spaltens der Innensohle - Google Patents

Description

1877.

Klasse 71.

THOMAS CHAPMAN in NORTHAMPTON (England). Sohlenbefestigung an Schuhwerk mittelst Spaltens der Innensohle.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 21. December 1877 ab.

In den bisher mittelst Maschinen fabricirten. Stiefeln und Schuhen, z. B. in den auf der Blake-Maschine hergestellten, gehen die Stiche, welche die äufsere Sohle, das Oberleder und die innere Sohle vereinigen, ganz durch die innere Sohle. Die durch die im Innern des Stiefels hervorragende Naht verursachten Unbequemlichkeiten hat man bisher dadurch zu beseitigen versucht, dafs man auf die innere Sohle eine Filzsohle klebte; auch hat man eine Nähweise angewendet, welche mittelst der sogen. Goodyear-Maschine erzielt wird.

Durch die vorliegende Erfindung soll es ermöglicht werden, die genannten Theile durch die gewöhnliche Nähweise, wie sie auf Blake-Maschinen ausgeführt wird, zusammen zu nähen, ohne dafs die Stiche ganz durch die innere Sohle gehen. Zu diesem Zwecke wird die innere Sohle längs ihres Randes derart gespalten, dafs der unten liegende Theil noch stark genug bleibt, um die Naht zu halten, während der andere (obere) Theil dünner sein kann. Die beiden Theile bleiben durch einen ungespaltenen Theil zusammenhängend. Alsdann wird der dünne abgespaltene Theil ringsum zurückgelegt, und nachdem der dickere Theil vorläufig mit dem Oberleder und der äufseren Sohle zusammengeheftet ist, werden die drei Theile von der Maschine derart zusammengenäht, dafs die Naht auf der inneren, durch das Spalten gebildeten Fläche des dicken Theiles der inneren Sohle erscheint. Nach Beendigung des Nähens wird alsdann der umgelegte dünne Theil der inneren Sohle wieder in seine ursprüngliche Lage zurückgelegt und durch irgend einen Kitt oder auch nur vermittelst des an den Faden der Naht haftenden Wachses auf dem dickeren Theile der inneren Sohle festgehalten.

Die beiliegende Zeichnung verdeutlicht die oben beschriebene Verfahrungsweise.

Fig. ι zeigt einen Grundrifs, Fig. 2 eine Seitenansicht einer inneren Sohle und Fig. 3 einen Querschnitt. Die Sohle wird nach der Linie BB (Fig. 2) ringsum so nahe wie thunlich an der oberen (d. h. inneren) Fläche A gespalten, und zwar bis zu einer Tiefe, wie sie etwa durch die punktirte Linie CC (Fig. 1) angedeutet ist.

Das Spalten kann auch, wie in Fig. 4 dargestellt, geschehen. Der innere Theil D wird hier bis zu den Punkten χ χ in Fig. 1 ganz vom dickeren Theile E getrennt.

Nachdem die Sohle gespalten ist, wird der innere Theil, wie in Fig. 3 angedeutet, zurückgebogen und der untere dickere Theil dann mit dem Oberleder F und der äufseren Sohle G (Querschnitt Fig. 5) zusammengenäht; nach dem Nähen wird der umgebogene Theil wieder zurückgelegt (Fig. 6), so dafs die Naht zugedeckt ist. In Fig. 6 ist statt einer äufseren Sohle ein Lederstreifen H an das Oberleder und die Innensohle genäht und die äufsere Sohle alsdann auf gewöhnliche Weise an den Lederstreifen H genäht.

Claims (2)

1. Patent-Ansprüche:

   ι . Die oben beschriebene Methode, bei Schuhen und Stiefeln eine innere Sohle an das Oberleder und die äufsere Sohle oder einen Lederstreifen (englisch »weit«) dadurch zu befestigen, dafs die Sohle gespalten, der gespaltene Theil zurückgelegt und die Sohle dann derart mit den anderen Theilen zusammengenäht wird, dafs die Naht auf der durch das Spalten gebildeten Fläche erscheint.
2. 2. Die Anfertigung und der Gebrauch solcher gespaltenen Sohlen zu Schuhen und Stiefeln.

   Hierzu I Blatt Zeichnunijen.