DE173094C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Ja 173094 KLASSE 47/. GRUPPE

JOSEF WENS in DÜSSELDORF.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1904 ab.

Der Gegenstand der Erfindung ist eine Liderung für Kolben beliebigen Querschnittes, die sich für alle Arten von Kraftmaschinen mit hin- und hergehendem sowie mit umlaufendem Kolben eignet. Die Liderung ist in derselben Weise für alle mit einem gespannten Treibmittel arbeitenden Maschinen verwendbar, ohne Unterschied, ob dieses Treibmittel gespannter Dampf, Druckwasser,

ίο unter Druck stehendes Gas ο. dgl. ist.

Die neue Kolbenliderung ist so ausgebildet, daß sie sowohl bei Rechtslauf als auch bei Linkslauf der Maschine wirksam ist und in gleichem Sinne bei hin- und hergehendem Kolben arbeitet, wobei die für die Dichtung bei Rechtslauf der Maschine bestimmten Teile bei Linkslauf der Maschine die für Linkslauf bestimmten Teile unterstützen und umgekehrt.

Die Liderung ist auf der Zeichnung in einer beispielsweisen Ausführungsform für einen Kolben von rechteckiger Form dargestellt, und zwar in Fig. 1 im Grundriß, in Fig. 2 in einem lotrechten Schnitt nach Linie A-A der Fig. 1, in Fig. 3 in Seitenansicht in Richtung des Pfeiles C der Fig. 1 und in Fig. 4 in Seitenansicht in Richtung des Pfeiles D der Fig. 1.

Der Kolbenkörper α hat eine umlaufende Nut, in welche Dichtungsleisten b eingelegt sind; unter den Dichtungsleisten befinden sich eine Anzahl zweckmäßig zylindrischer Kammern c, c' mit Druckplatten d, d', welche durch Schraubenfedern nach außen gedrückt werden und dadurch die Dichtungsleisten gegen die Zylinderwandung drücken.

Der für die Dichtung des Kolbens bezw. der Dichtungsleisten erforderliche Druck soll nun gemäß der Erfindung durch das Treibmittel der Maschine geleistet werden, dem zu diesem Zweck Zutritt zu den Kammern c, c' gegeben wird.

Da bei doppelt wirkenden Maschinen mit hin- und hergehendem Kolben und desgleichen bei Maschinen mit umlaufendem Kolben mit Umsteuerung für Rechts- und Linkslauf die dem Drucke des Treibmittels ausgesetzte Fläche des Kolbens wechselt, sind zwei Systeme von Kraftkammern c, c' am Druckkolben vorhanden, von denen das eine durch Kanäle / gegen die eine Kolbenseite, das andere gegen die andere Kolbenseite durch Kanäle /' offen ist.

Wirkt beispielsweise der Dampf o. dgl. in der Richtung des Pfeiles D der Fig. 1 auf den Kolben, so tritt der Dampf durch die Kanäle/ in die Kammern c unter die Druckstücke d, drängt diese und die Dichtungsleisten nach außen und bewirkt dadurch eine vollkommene Dichtung zwischen dem Kolben und der Zylinderwand.

Steht hingegen der Dampf auf der entgegengesetzten Seite des Kolbens und bewegt den letzteren in der dem Pfeile D entgegengesetzten Richtung, so tritt der Dampf durch die Kanäle/' in die Kammern c', drückt die

(st. Auflage, ausgegeben am g. Mär\ xgojj

Druckplatten if' nach außen und bewirkt dadurch Dichtung zwischen den Dichtungsleisten und der Zylinderwand.

Für runde Kolben wird die Dicbtungsvorrichtung in ganz ähnlicher Weise ausgebildet.

Claims (2)

1. Patent-A N Sprüche:

   ίο i. Kolbenliderung mittels in der Um-

   fläche des Kolbens liegender Leisten, die auf kolbenartig wirkenden, unter der Wirkung des Treibmittels stehenden Druckbolzen selbsttätig abdichten, dadurch gekennzeichnet, daß der Dichtungsdruck durch zwei Gruppen von in ununterbrochener Verbindung mit je einem der beiderseits des Kolbens liegenden Zylinderräume stehender Druckbolzen erzeugt wird, deren eine Gruppe unter dem Einflüsse des Treibmittels von der einen Kolbenseite, deren andere unter dem Einflüsse des Treibmittels von der anderen Kolbenseite steht.
2. 2. Kolbenliderung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unter die kolbenartig wirkenden Druckbolzen der Dichtungsleisten Federn gelegt sind, um die zur Zeit nicht unter dem Drucke des Treibmittels stehenden Dichtungsleisten während dieser Zeit am Zurückfallen von der Zylinderwandung zu verhindern.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.