DE172738C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

"'- M 172738 -■ KLASSE 276. GRUPPE

JULIUS ICKEN in KARLSRUHE-BEIERTHEIM.

Gaspumpensteuerung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 21. Juli 1905 ab.

Die vorliegende Erfindung hat eine Koibenventilsteuerung für Kompressoren oder Luft- und Gaspumpen zum Gegenstande, welche eine neuartige Ausführung gegenüber der für Kompressoren· benutzten entlasteten Kolbenschiebersteuerung mit Rückschlagventil darstellt.

Bei dieser neuen Steuerung ist als Absperrorgan für den' Ein- und Austritt der Luft

ίο oder des Gases auf jeder Zylinderseite je ein an sich bekanntes Kolbenventil vorgesehen und diese beiden Ventile sind, zum Zwecke der Entlastung miteinander verbunden, am Ende des Kompressionszylinders angeordnet.

Das wesentliche Neuheitsmerkmal dieser Steuerung beruht nun darin, daß die Kolbenventile quer zum Zylinder liegen und in zur Zylinderachse senkrechter Richtung bewegt werden, was wesentliche Vorteile für die Wirksamkeit des Kompressors im Gefolge hat. Auf der beiliegenden' Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, und zwar ist Fig. 1 ein wage-■ rechter Teilschnitt und Fig. 2 ein senkrechter Schnitt durch einen mit der neuen Steuerung versehenen Kompressionszylinder.

Die Steuerung besteht aus zwei getrennten und behufs Entlastung durch Stangen miteinander verbundenen Kolbenventilen, nämlieh dem Saugventil 2, das in dem Saugkanal 5 angeordnet ist, und dem Druckventil 3, das den Einlaß zum Druckkanal 6 regelt und neben welchem das Rückschlagventil 7 angeordnet ist.

Wie aus der Zeichnung zu ersehen ist, verlaufen die Achsen der Ventile 2 und 3 quer zur Achse des Kompressionszylinders 1, in welchem sich der Kolben 8 hin- und herbewegen kann. Der Antrieb der Kolbenventile erfolgt mittels einer Schubstange von einer Steüerwelle 4 aus, und zwar in senkrechter Richtung zur Zylinderachse.

Diese Anordnung der Ventilachsen und der Antrieb der Ventile in zur Zylinderachse senkrechter Richtung bietet unter anderem die folgenden wesentlichen technischen Vorteile:

Die Luftwege vom Saugkanal 5 nach dem Innern des Kompressionszylinders 1 und von diesem nach dem Druckkanal 6 können wesentlich kürzer ausfallen, als dies bei den übliehen, in der Längsrichtung des Zylinders angeordneten Kolbenschiebern erreichbar ist, und dadurch ergeben sich geringere Widerstände in den Steuerorganen.

Ferner kommt der schädliche Umstand in Fortfall, daß die angesaugte Luft durch einen engen Kanal streichen muß, den die austretende Druckluft soeben erwärmt hat, welcher Übelstand bei den Kompressoren mit parallel zum Zylinder angeordneten Kolben-Schiebern und engen, zum Zylinder führenden Kanälen eine bedeutende Erwärmung der Druckluft und damit eine sehr beträchtliche Verminderung des volumetrischen Wirkungsgrades mit sich bringt. ■

Auch ist bei der neuen Steuerung das Rückschlagventil sowohl vorn als auch hinten am Zylinder bequem zugänglich und ohne Abnahme von Antriebsteilen der Steuerung zu erreichen.

Endlich wird beim Antrieb des Kompressors durch eine Ventildampfmaschine dadurch, daß die Kompressorsteuerung· von der Steuerwelle aus in Gang gebracht wird, der Antrieb sämtlicher Steuerungsorgane ein einheitlicher und der bei den bisher üblichen Kolbenschiebersteuerungen erforderliche 'Exzenterantrieb kommt in Fortfall.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Gaspumpensteuerung, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden miteinander verbundenen Saug- und Druckkolbenventile (2, 3) quer zum Zylinder (1) gelagert sind und in zur Zylinderachse senkrechter Richtung bewegt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.