DE172379C - - Google Patents
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVU 72379 KLASSE 30 &. GRUPPE
und Email.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. März 1905 ab.
Die Erfindung hat den Zweck, die dem bisher bekannten Verfahren zur Herstellung
künstlicher Zahn-, Mund- und Gesichtsteile aus einem Platinblatt, welches der Form des
nachzubildenden Teils oder Organs entsprechend gepreßt oder geformt und dessen eine Seite aus ästhetischen Gründen mit einer
Emailschicht überzogen wird, anhaftenden Mängel zu beseitigen. Das neue Verfahren
ίο kann im allgemeinen zur Herstellung jedes auf
einer Unterlage geformten oder modellierten Stückes angewendet werden, wobei die Vollkommenheit
der Ausführung des Verfahrens von der Unveränderlichkeit der Form der
Unterlage abhängt. Bei dem bekannten Verfahren wirft sich bei der Herstellung das
Platinblatt, sobald es eine bestimmte Größe hat und die Emailschicht einen größeren
Querschnitt besitzt als die Platte über der Emailschicht., Diese infolge der beträchtlichen
Unterschiede einiger physikalischen Eigenschaften dieser beiden Materialien hervorgerufene
Formänderung scheint mit der Oberflächenspannung des geschmolzenen Emails
und der beträchtlichen Zusammenziehung des Emails während ihrer auf das Verschmelzen folgenden
Erkaltung zusammenzuhängen. Diese Unzuträglichkeit wird nur durch eine Vergrößerung
des Querschnittes der Platte behoben, wodurch schwere und mehr Raum
beanspruchende Ersatzteile entstehen. Nun ist es bekannt, daß eine beliebige, auf beiden
Seiten mit einer Emailschicht von gleichem Querschnitt versehene Metallplatte sich nicht
wirft, da zwei gleich große, auf eine Unterlage aber einander entgegenwirkende Beanspruchungen
sich aufheben. Aber dieses Verfahren ist hier nicht anwendbar, da dabei der
Abdruck desjenigen Teils, an den sich die Nachbildung anlegen soll, aus Rohmaterial
geformt wird, dessen Zusammenziehung infolge des Schmelzens auf das genaue Passen,
welches für künstliche Körperteile unerläßlich ist, von schädlichem Einfluß ist.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende
Verfahren' beseitigt diese Schwierigkeiten dadurch, daß die Plätinp'latte ersetzt
wird:
1. Bei nur geringer Beanspruchung ausgesetzten Organen durch ein Gewebe aus runden
Platindrähten, die sich rechtwinklig kreuzen und in der Diagonale verkettet sind, so ,daß
die das Netz bildenden Maschen ihre vor dem Pressen gehabte Form unverändert beibehalten.
Diesem Gewebe wird die genaue
* Form des nachzubildenden Organs gegeben und es wird hierauf mit einer Emailschicht
überzogen, \vobei das Email nach dem Zusammenschmelzen
die von den sich kreuzenden Fäden gebildeten Zwischenräume ausfüllt
und beide Seiten des Gewebes vollständig glättet.
2. Bei mittlerer Beanspruchung ausgesetzten Organen durch ein Drahtgewebe, welches mit
einer sehr dünnen Platinplatte verbunden ist und mit dieser in die gewünschte Form gepreßt· wird. Gewebe und Platte werden
hierauf durch eine Emailschicht fest verbun-
den, die das Gewebe bedeckt und die Oberfläche desselben vollständig glättet.
3. Bei großer Beanspruchung ausgesetzten Organen durch zwei sehr dünne Platinplatten
von gleichem Querschnitt, die in die dem nachzubildenden Organ genau entsprechende
Form gepreßt und durch eine von ihnen eingeschlossene Emailschicht miteinander -verbunden
werden.
ίο 4. Bei sehr' großer Beanspruchung ausgesetzten
Organen durch zwei Platingewebestücke, zwischen denen ein sehr dünnes Platinblättchen
angeordnet ist, oder durch zwei sehr dünne Platinblättchen, zwischen denen ein
Platingewebestück angeordnet wird, worauf die einzelnen Teile durch zwischen denselben
angeordnete Emailschichten miteinander verbunden werden.
Die Anwendung des Platingewebes, des Gewebes und der Platte, der zwei Platten und
zweier Gewebe und der Platte oder zweier Platten und eines Gewebes ermöglichen die
Herstellung eines Körpers von solcher Festigkeit und Steifigkeit, daß, trotzdem die Emaildecke
leichter schmelzbar ist als die Unterlage oder Matrize, letztere sich nicht werfen
wird. Die auf diese Weise hergestellten Organe passen vollkommen genau und sind sehr
leicht, ohne daß die Leichtigkeit von nachteiligem Einfluß auf die dem Zweck des
Werkstücks entsprechende Festigkeit ist. Durch Versuche mit verschiedenen Ausführungsformen ist bestätigt, daß das rfeue Verfahren
die angegebenen Ergebnisse liefert. Eine Er-
klärung dafür ist darin zu finden, daß
1. bei dem aus zylindrischen Fäden gebildeten
Platingewebe jeder Zylinder gewissermaßen in eine Emailschicht eingebettet ist, die denselben Querschnitt hat und symmetrisch
auf jede Hälfte* seiner Oberfläche verteilt ist, so daß ein Ausgleich zwischen den eine Formänderung
erstrebenden Beanspruchungen stattfindet;
2. bei der Ausführung mit Gewebe und Platte aus dein eben genannten Grunde das
Gewebe sich nicht wirft und die das Gewebe mit der. Platte verbindende Emailschicht nicht
imstande ist, das Ganze zu werfen;
3. bei zwei Platten, vorausgesetzt daß ' deren Entfernung überall gleich ist und daß
auf jede der Platten ein gleicher Teil des Querschnittes der.Emailschicht kommt, die
auf die eine Platte einwirkenden Kräfte, die das Bestreben haben, eine Formänderung
nach der einen Seite zu verursachen, durch die gleich großen entgegengesetzt gerichteten,
auf die andere Platte wirkenden Kräfte aufgehoben werden. ■ .
Bei der sich aus den vorhergehenden Fällen ergebenden Ausführungsform des Verfährens
mit zwei Geweben und einer Platte oder umgekehrt findet der Kräfteausgleich
auf ähnliche Weise statt. Es sei noch erwähnt, daß Platin nicht das einzige für das
Verfahren brauchbare Metall ist. Es ist nur erforderlich, daß der Schmelzpunkt des zur
Herstellung des nachzubildenden Körpers verwendeten Emails niedriger ist als der Schmelzpunkt des verwendeten. Metalls.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung künstlicher Zähne, Mund- und Gesichtsteile aus
Metall und Email, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emailschicht zwischen zwei
Metallschichten gelegt wird, so daß die Oberflächenspannungen verhindert oder
unschädlich gemacht werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Emailschicht
zwischen zwei sehr dünnen Metallplatten von gleichem Querschnitt angeordnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallplatte
ein Gewebe aus zylindrischen, sich rechtwinklig kreuzenden und in diagonaler
Richtung verketteten Drähten benutzt wird, in dessen Maschen eine Emailschicht ge- go
bracht wird, derart, daß sie nach dem Schmelzen die von den Fäden gebildeten
Zwischenräume vollständig ausfüllt und auf beiden Seiten völlig glatte, das Metall
freilassende Flächen erzeugt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drehgewebestück
und eine sehr dünne Metallplatte durch eine Emailschicht verbunden werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterlage
von zwei Drahtgewebestücken und einem dünnen, zwischen diesen angeordneten Metallblättchen
oder zwei Metallblättchen und einem von: diesen eingeschlossenen Gewebestück
gebildet wird, und daß diese Teile durch Zwischenschichten von Email miteinander verbunden werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=437275
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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