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Verfahren zum Herstellen eines Gebißhalters.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Gebissen
und insbesondere auf ein Verfirn zwn Bilden der Metallteile von Gebissen mittels
Galvanoplastik.
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In der Technik der Herstellung von Gebissen wird eine Vielzahl von
Techniken angewendet zum Erzeugen eines "Gebißrfickgrate.s" bzw. eines Gebißhalters
(nachstehend der Einfachheit halber "Halter" genannt), welcher derjenige Aufbauteil
des Gebisses ist, der in sei ner Gestalt dem Mund des Benutzers entspricht. Der
Gebißhalter ist allgemein aus Metall gebildet und trägt einen Körper aus einem Material,
welches dem Zahnfleisch des Benutzers ähnlich ist, und eine Reihe künstlicher Zähne,
die in diesem Materialkörper eingebettet sind. Die bisher für Herstellung des Gebißhalters
angewendeten Techniken umfassen die Herstellung einer Nachbildung des Mundes des
Benutzers, indem zuerst ein Abdruck des Mundes des Benutzers gegossen wird und dann
von dem Abdruck eine Nachbildung des Mundes hergestellt wird, die ein Körper aus
einem Material ist, das die gleiche Oberfläche wie der Mund
des
Patienten hat. Bei den bisherigen Praktiken zur Bildung des Gebißhalters wurden
verschiedene Techniken, wie Gießen, Stauchformen oder Preßformen, angewendet. Wenn
der Gebißhalter durch Gießen, Stauchformen oder Preßformen auf diese Weise gebildet
wird, entspricht er allgemein nicht genau dem Umriß einer Fr Gestalt des Mundes
des Benutzers, uno zwar entweder zufolge Beschädigung er Nachbildung des Mundes
während der Herstellung oder zufolge Dimensionsänderungen, die durch Wärmeausde@nung
oder Zusammenziehung der Gußmaterialien währenl des Herstellungsverfahren hervorgerufen
sind.
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Die Technik der Bildung es Gebißhalters ach Galvanoplastik ist bereits
für die Herstellung von Gebißhaltern verwendet worden. Hierzu wird auf die USA-Patentschriften
1 459 303, 1 612 6G5 und 2 555 774 verwiesen.
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Die bisher verwendeten Galvanoplastikverfahren führten zu gewissen
Vorteilen bei Üer Herstellung von etallhaltern für Gebisse, weil diese Galvanisierverfanren
Dirrensionsänderungen des Metallhalters, die durch Wärmeausdehnung, Abnutzung an
der Mundnachbildung und Zusammenziehung oder Kontraktion von Gußmaterialien hervorgerufen
sic, vermeiden, jedoch wurden beträchtliche Probleme @ ei diuron Galvanoplastik
gebildeten Gebissen angetroffen. Wenn somit der Metallhalter des Gebisses durch
Galvanoplastik an der Mundnachbildung gebildet ist, erhält der Metallhalter die
genaue Oberflächengestalt des Mundes des Benutzers, jedoch wurden Begrenzungen hinsichtlich
des Metalls angetroffen, aus welchem der Halter gebildet werden kann, weil das zu
verwendende Metall sorgfältig ausgewählt werden zum und däs Verfahren zu seinem
Elektroniederschlagen bzw. Galvanisieren muß sorgfältig ausgewählt werden um ein
Metall zu schaffen, welches spannungsfrei ist. In dieser Hinsicht ist der Metallhalter
des Gebisses mit großen gebogenen bereichen versehen, und, wenn das Metall des Halters
unter Zugbeanspruchung oder Druckbeanspruchung niedergeschlagen
wird,
verformt das unter Spannung stehende Metall den Metalihalter gegenüber seiner Gestalt,
die er haben soll.
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Aus diesen Gründen wird der Metallhalter vorzugsweise aus Nichel oder
einer Nickellegierung durch Galvanoplastik gebildet, das oder die in spannungsfreiem
Zustand niedergeschlagen werden kann und das oder die genügende Festigkeit für den
Metallhalter schafft, so daß er bei normalem Gebrauch oder normaler Pflege nicht
verbogen oder beschafigt bzw zerstört wird.
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Wenn die Metallhalter für Gebisse aus Nickel durch G@lvanoplastik
gebildet worden sind, wurden sie mit einem von dem Nickel oder der Nickellegierung
verschiedenen an-@eron Metall überzogen, um einen äußeren Metallüberzug :: schaffen,
der mit dem Körpergewebe verträglich ist und in dem un des Benutzers keinen unerwünschten
Geschmack hervorruft oder keinen Reiz auf das Gewebe des Mundes des Benutzers ausübt.
Wenn der Nickelhalter auf diese Weise mit einem anderen Metall überzogen ist, werden
Scharierig-@eiten hinsichtlich des Erhaltens guter elektrischer Strom-Verteilung
aber den Metallhalter beim Plattieren des Melhalters angetroffen und die vorteilhaften
Charakteristiken Jes Metallhalters Werden zerstört, weil die Schicht aus mit dem
Mund verträglichen Metall, die mittels Plattierung auf den Metallhalter aufgebracht
ist, die Gestalt des Metallhalters in genÜgendem Ausmaß ändert, so daß er keinen
vollkommenen Sitz oder keine vollkommene Passung in dem Mund des Benutzers mehr
schafft.
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Es ist gefunden worden, daß die gesamten oben genannten Nachteile
der bekannten Verfahren zum Herstellen von Gebissen überwunden werden können, und
daß die Metallhalter für Gebisse mit solch genauer Übereinstimmung mit der Fläche
des Mundes des Benutzers hergestellt Werden können, daß sich eine hydraulische Abdichtung
zwischen dem Gewebe des Mundes des Benutzers und dem Metallhalter aufbaut, und diese
hydraulische Abdichtung ist so stark, daß unüblich
gutes Halten
von Gebissen in dem Mund des Benutzers erhalten werden kann.
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Gemäß der Erfindung wird der Metallhalter eines Gebisses dadurch
gebildet/ daß an einer Nachbildung des Mundes durch Galvanoplastik eine erste Metallschicht
gebildet wird, die mit dem Körpergewebe verträglich ist, wonach auf der ersten Schicht
eine zweite Schicht spannungsfreien Metalles, das stärker als das Metall der'ersten
Schicht ist, durch Galvanoplastik gebildet wird und danach eine dritte-Schicht aus
mit dem Körpergewebe verträglichen Metall auf der zweiten Schicht durch Galvanoplastik
gebildet wird, wobei die erste und die dritte Schicht allgemein aus dem gleichen
Metall gebildet sind. Danach werden die zusammengesetzten Metallschichten von der
Mundnachbildung abgenommen. Auf diese Weise ist ein Metallhalter für Gebisse geschaffen,
bei welchem die Oberfläche des Halters, die mit dem Mund des Benutzers in Berührung
tritt, die genaue Gestalt der Oberfläche~der Mundnachbildung hat, und es ist ein
starker bzw. fester Metallhalter geschaffen, der im die Charakteristiken unbeanspruchten
oder spannungsfreien Metalls hat, während die Oberfläche des Metalls in dem Halter
mit dem Körpergewebe verträglich ist.
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Außerdem ist gefunden worden, daß die Herstellung von Gebissen beträchtlich
vereinfacht. werden Kann, iifidem.gewisse Gestaltungsmerkmale des Halters verwirklicht
werden, während der Halter durch GalvånoplastiKxgebildet wird. In diesem Zusammenhang
ist za bemerken, daß Metallansätze oder Metalifassungen oftmals an den Metallhalter
angelötet werden, um eine Finish-Linie zu schaffen, wo das Kunststoffmaterial die
Zahnfleischenden darstellt, und weiterhin werden Metiallansätze oder Metall fassungen
an den Halter angelötet, um das Kunststoffmaterial auf dem Halter festzulegen und
ein tWehrM (postdam} an der Innenkante des Halters zu bilden. Gemäß der Erfindung
kann die Herstellung des Halters durch Galvanoplastik unterbrochen werden und der
teilweise
gebildete Halter kann modifiziert werden, so daß diese
Metallansätze mit dem Halter einheitlich gebildet werden, wenn dieser durch Galvanisieren
hergestellt wird.
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Weitere Zwecke und Vorteile der Erfindung gehen aus der nachstehenden
Beschreibung hervor, in der die Erfindung an Hand der Zeichnung beispielsweise erläutert
ist.
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Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht eines Gebisses, das gemäß
der Erfindung hergestellt ist.
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Fig. 2 ist eine auseinandergezogene Ansicht des Gebisses gemäß Fig.
1, wobei die aufeinanderfolgenden Schritte des Verfahrens zur Herstellung des Gebißhalters
wiedergegeben sind.
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Fig. 5 ist eine in vergrößertem Maßstab gehaltene Schnittansicht,
in der eine Einzelheit des Halters wiedergegeben ist.
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Die Mundnachbildung wird für Herstellung des Halters durch Galvanoplastik
auf bekannte Weise hergestellt, wobei beispielsweise die Mundnachbildung zuerst
mit einer Polyvinylchloridlösung verschlossen oder versiegelt und danach empfindlich
gemacht bzw. aktiviert wird, um die Nachbildung elektrisch leitend zu machen, und
zwar durch Überziehen der Nachbildung mit einer Silber farbe oder durch chemisches
Reduzieren einer Silberschicht, Kupferschicht oder Nickelschicht an der Oberfläche
und Anschließen der Nachbildung an die Kathode einer geeigneten Galvanoplastikvorrichtung.
Nachdem die Mundnachbildung für das Galvanisieren vorbereitet ist, wird eine Schicht
aus mit dem Mundgewebe verträglichen Metall auf die Nachbildung plattiert, und das
mit dem Gewebe verträgliche Metall kann Gold, Rhodium, Chrom, Silber oder Platin
sein, jedoch wird Gold bevorzugt, Die erste Schicht aus mit dem Gewebe verträglichen
Metall wird in einer Dicke von etwa- 0,0127 mm (0,0005 ) bis etwa 0,127 mm (0,005
"), jedoch vorzugsweise mit einer Dicke von weniger als 0,0508 mm (0,002 ") gebildet.
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Nachdem die erste Schicht aus mit dem Gewebe vertraglichen Metall
gebildettst, kann eine in der Zeichnung nicht dargestellte Zwischenschicht gebildet
werden, wenn es gewünscht wird, um die Dicke der ersten Schicht zu verringern und
eine Zwischenschicht großer Härte und Wärmeleitfähigkeit zwischen der ersten Schicht
und der mittleren Körper schicht des Halters zu schaffen. Diese Zwischenschicht
lann, wenn es gewünscht wird, aus einer Zinnickellegierung gebildet sein, die aus
65 % Zinn und 35 % Nickel gebildet ist.
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Nachdem die erste Schicht aus mit dem Gewebe vertriglichen Metall
gebildet worden ist und nachdem irgendeine Zwischenschicht gebildet ist, wenn dies
erwunscht ist, wird der mittlere Körperteil des Metallhalters mittels Salvaneplastik
als eine zweite Schicht gebildet. Diese mittlere zweite Schicht des Halters kann
vorzugsweise aus spannungsfreiem Nickel gebildet werden, beispielsweise in ;Ubereinstimmung
mit dem Sulfamatnickel-Plattierungsverfahren. Diese zweite Schicht wird mit zweckentsprechender
Dicke gebildet, vorzugsweise mit einer Dicke von etwa 0,381 mm (0,015 t), um in
dem Metallhalter beträchtliche Festigkeit und Dauerstandsfestigkeit zu schaffen.
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Nachdem die zweite oder-mittlere Körperschicht des £4etallhalters
durch Galvanisieren gebildet ist, kann eine zusätzliche Zwischenschicht aus Silber
oder Zinnickel durcn Galvanoplastik gebildet werden, wie es oben erwähnt ist, und
danach ist der Halter bereit, seine Endschicht oder dritte Schicht zu erhalten.
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Die dritte Schicht wird auf die gleiche Weise wie aie erste Schicht
durch Galvanisieren gebildet, und zwar vorzugsweise aus dem gleichen mit dem Gewebe
verträglichen Metall, und nach Bildung der dritten Schicht ist das Herstellen des
Halters durch Galvanoplastik beendet. Die homogen aneinandergebundenen Metall schichten
werden dann auf irgendeine zweckentsprechende Weise von der Mundabbildung abgenomniet,
und die Umfangskante des Halters kann getrimmt werden,
um die genaue
Größe des Metallhalters zu schaffen, die für das Gebiß erwünscht ist. Wenn der Halter
nach dem Galvanisieren getrimmt wird, sollten die ernten der Zwischenschichren des
Halters an der Kante des Halters maskiert werden, und dies kann einfach dadurch
erhalten werden, daß der gesamte Metallhalter mit einem nicht leitenden Material
maskiert wird, bevor die Kante des Halters getrimmt wird, und daß danach ein mit
dem Gewebe verträgliches Metall durch Elektroplattierung auf den Halter aufgebracht
wird, bevor das Maskierungsmaterial entfernt wird.
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Wie oben angedeutet, ist es oftmals erwünscht, Modifikationen des
detallhalters an der Finish-Linie oder Finish-Kante, cem "Wehr" und an anderen Stellen
des Halters zu schaffen, an denen Kunststoffmaterial, welches dem Zahnfleisch des
Benutzers ähnlich ist, angebracht wird. Diese Modifikationen können während der
Herstellung des Metall halters mittels Galvanoplastik außerordentlich wirksam erzielt
werden, um zusätzliche Arbeit an dem Halter nach seiner Herstellung mittels Galvanoplastik
zu vermeiden, und um diese Modifikationen auf eine Weise zu schaffen, bei der das
lCunststoffmaterial des Gebisses in der mittleren Nickelschicht des Halters sicher
festgelegt ist.
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In Fig. 3 ist eine Technik erläutert, die in Ubereinstimmung mit
der Erfindung verwendet werden kann, um das Finish des Gebisses dort, wo das Kunststoffmaterial
des Gebisses endet, und eine Halteschiene zu bilden, welche das Kunststoffmaterial
an dem Metallhalter festlegt. Der Halter ist mit zwei kontinuierlIchen Hohlräumen
10 und 12 (bubbles) versehen, die rund um den Umfang des Halters entlang dessen
Zahnaufnahmebereidh laufen, und die Hohlräume 10 und 12 sind geschlitzt, wie esbei
14 bzw. 16 dargestellt ist. Der Schlitz 14 läuft entlang der Finish-Kante des Gebisses,
so da'4 wenn das Kunststoffmaterial 18, welches dem Zahnfleisch des Benutzers ähnlich
ist, an dem Gebil angebracht wird, es in die Hohlräume 10 und 12 eintritt und sich
selbst
an dem Halter festlegt. Dabei scheint das Kunststoffmaterial
18 an der Kante des Schlitzes 14 zu enden, so daß eine saubere Finish-Kante oder
Finish-Linie im Gebiß bestimmt ist.
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Die Hohlräume 10 und 12 können sehr wirksam während der Herstellung
des Halters durch Galvanoplastik gebildet werden, indem das Galvanisieren der mittleren
Nickel schicht unterbrochen wird, wenn diese etwa die Hälfte ihrer beabsichtigten
Dicke erreicht hat. Demgemäß kann der teilweise gebildete Metallhalter aus der Galvanisierungsvorrichtung
herausgenommen werden, nachdem die mittlere Nickel schicht bis zu einer Dicke von
etwa 0,1778 mm (0,007 ) gebildet ist, und ein Band aus Wachs kann rund um den Innenumfang
und den Außenumfang des teilweise gebildeten Halters in den Bereichen angebracht
werden, welchen die Hohlräume 10 und 12 einnehmen sollen. Die obere Fläche des Wachses
wird dann aktiviert, um elektrischen Strom zu leiten, und der teilweise gebildete
Metallhalter wird in die Galvanisierungsvorrichtung zurückgebracht, um das Galvanisieren
der mittleren Nickelschicht zu ihrer Dicke von etwa 0,)81 mm (0,015 ") zu vervollständigen.
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Danach können die Oberflächen der beiden Hohlräume 10 und 12 mit
einem geeigneten Messer od.dgl. geschlitzt werden, und das Wachs in den Hohlräumen
10 und 12 kann aufgelöst oder auf andere Weise entfernt werden, um hohle Innenhohlräume
zu belassen, in welche das Kunststoffmaterial 18 extrudiert werden kann, wenn'das
Gebiß endgültig fertiggestellt wird.
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Es können andere Arbeitsweisen zum Modifizieren des Halters während
der Periode seiner Herstellung angewendet werden. Beispielsweise kann anstelle des
Bildens der Haltestange oder Halteschiene als Hohlraum 12 dieser Hohlraum 12 fortgelassen
werden, und es kann stattdessen eine Reihe von Löchern in die mittlere Nickelschicht
gebohrt werden, nachdem diese fertiggestellt ist und bevor die dritte Schicht aus
mit dem Gewebe verträglichen Metall aufgebracht wird.
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Aug diese Weise wird beim Bildender letzten Gewebe verträglichen Schicht
durch Galvanoplastik gewebeverträgli ches Metall an den Kanten der gebohrten Löcher
niedergeschlagen, ohne daß viel Metall in dem Boden niedergeschlagen wird. Wenn
das Kunststoffmaterial 18 später in die Löcher extrudiert wird, wird es durch die
konvergierenden Seitenwände der Löcher wirksam in den Löchern festgelegt.