DE172375C

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Publication number: DE172375C
Application number: DENDAT172375D
Authority: DE

Description

KAISERLI

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 172375 KLASSE 14 c. GRUPPE

OSKAR RICHTER in MÜNCHEN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. Mai 1905 ab.

Den Gegenstand der Erfindung bildet die Entlastung einer vereinigten Aktions- und Reaktionsturbine und besteht im wesentlichen darin, daß die Entlastung der Welle von dem achsial gerichteten Drucke im Aktionsteil oder an der Übergangsstelle vom Aktions- zum Reaktionsteil erfolgt. Zu diesem Zwecke bildet der Aktionsteil oder der Übergang von diesem zum Reaktionsteil dem Arbeitsmittel

ίο eine Druckfläche dar, welche so bemessen und gelegen ist, "daß der auf sie durch das vom Aktions- in den Reaktionsteil übergehende Treibmittel erzeugte Druck gleich aber entgegengesetzt gerichtet ist dem Druck, der in dem voll beaufschlagten Reaktionsteil in achsialer Richtung erzeugt wird.

Die Zeichnung zeigt die achsialen Längsschnitte von drei Ausführungsformen dieser Entlastungsvorrichtung.

2o· In Fig. ι ist α der Rohrstutzen für die Dampfzuleitung, b der Aktionsteil, c der Reaktionsteil der Turbine, d der Abdampfstutzen. An der Übergangsstelle zwischen Aktionsund Reaktionsteil befindet sich infolge des größeren Durchmessers des ersteren ein Absatz, der eine Ringfläche e bildet. Auf diese drückt der Dampf beim Übergang vom Aktions- zum Reaktionsteil, sucht also das Laufrad f nach links zu verschieben. Andererseits übt der Dampf während seines Durchganges durch den Reaktionsteil, dessen Durchmesser gegen das rechte Ende hin stufenweise zunimmt, auf das Laufrad einen Druck nach rechts aus. Die Ringfläche e kann nun so bemessen werden, daß sich diese beiden Drücke aufheben, so daß die Lager der Turbinenwelle keinen achsialen Druck auszuhalten haben. Zu ihrer völligen Entlastung vom achsialen Druck ist natürlich auch nötig, daß der Druck auf die beiden Stirnflächen des Laufrades gleich groß ist. Zu diesem Zwecke ist in bekannter Weise die vordere Seite des Gehäuses g durch eine innerhalb desselben beginnende Röhre h mit der Hinterseite des Gehäuses verbunden, so daß auf beiden Seiten des Laufrades entweder Vakuum oder Atmosphärendruck herrscht, je nachdem die Turbine mit Kondensation oder Auspuff arbeitet.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist der Aktionsteil b aus zwei gegen den Reaktionsteil c hin abfallenden Stufen gebildet. Die an der Übergangsstelle vom Aktionszum Reaktionsteil befindliche, dem Druckausgleich dienende Ringfläche setzt sich aus zwei Ringflächen e¹ und e² zusammen. Der Druckausgleich zwischen Vorder- und Hinterteil der Turbine kann durch das hohle Laufrad geschehen.

Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 zeigt' wieder einen einstufigen Aktionsteil. Der Durchmesser der Lauftrommel sowohl als derjenige der Leitvorrichtung nimmt vom Anfang des Reaktionsteiles an gegen das Ende hin allmählich zu. ·

Die Durchmesser von Lauftrommel und Leitvorrichtung könnten auch schon von Anfang an allmählich geringer werden und dann wieder zunehmen. Der erste Teil bis zum

Claims

kleinsten Durchmesser wäre dann als Aktionsteil mit zunehmender Beaufschlagung,

. während der zweite Teil, wie in Fig. 3, auszuführen. Auch diese Ausführungsform ergibt eine Entlastung der Lager von achsialem Druck.

■ Patent-Ansprüche:

i. Entlastungsvorrichtung für vereinigte Aktions- und Reaktionsturbinen für elastische Treibmittel, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Entlastung der Wellenlager von achsial gerichtetem Drucke der Ak-

tionsteil oder die Übergangsstelle vom Aktions- zum Reaktionsteil dem Treibmittel eine Druckfläche darbietet, welche so bemessen und gelegen ist, daß der auf sie wirkende, durch das vom Aktions- in den Reaktionsteil fließende Treibmittel erzeugte Druck gleich, aber entgegengesetzt gerichtet ist dem Druck, der in dem voll beaufschlagten Reaktionsteil in achsialer Richtung erzeugt wird.
2. Entlastungsvorrichtung nach An-Spruch i, dadurch gekennzeichnet, daß eine an der Übergangsstelle vom Aktionszum Reaktionsteil befindliche Ringfläche die der Entlastung der Wellenlager dienende Druckfläche bildet.
3. Entlastungsvorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Aktionsteil ein- oder mehrfach abgestuft ist, derart, daß die Entlastungsdruckfläche sich aus mehreren Ringflächen zusammensetzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.