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Die Erfindung betrifft eine flache Kulierwirkmaschine System Cotton
zum Herstellen Gemusterter Wirkwaren, mit einer Preßvorrichtung mit einzeln beweglichen
Preßelementen. Solche Maschinen sind beispielsweise durch die deutsche Auslegeschrift
1015 175 und die deutsche Patentschrift 642 003 bekannt.
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Bei der Herstellung von Preßmustern ist es erforderlich, die Randnadeln,
also die Nadeln im Bereich der Ränder der Wirkware, immer zu pressen, um einwandfreie
Randmaschen zu erhalten. Bei regulär gearbeiteten Warenstücken war bisher zu diesem
Zweck im Musterprogr ammträger der Maschine für jede :Maschenreihe ein eigener Abschnitt,
wie z. B. eine Einzelkarte, vorzusehen. Dadurch ist ein sehr umfangreicher Musterprogrammträger
erforder'.ich.
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Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß die horizontal
angeordneten Preßelemente durch eine drehbare, mit Musternocken versehene Mustertrommel
auswählbar sind und zum Löschen des Musters im Bereich gewünschter Nadelgruppen
entlang der Fontur verschiebbar gelagerte, die Breite einer Nadelgruppe aufweisende
Platten vorgesehen sind, die zwischen die Preßelemente und die ihnen zugeordneten
Musternocken der Mustertrommel derart eingreifen, daß auch die Preßelemente einer
Nadelgruppe, für die keine Musternocken in die Mustertromm;1 eingesetzt sind, zum
Pressen ihrer Nadeln vorbewegt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgedankens ist in der beiliebnden
Zeichnung wiedergegeben. Es zeigt im einzelnen F i g. l einen Querschnitt der wesentlichen
Teile einer flachen Kulierwirkmaschine System Cotton im Bereich der Mustervorrichtung.
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F i g. 2 einen ähnlichen V Querschnitt in einer größeren Übersicht,
F i g. 3 eine perspektivische Einzelansicht der Steuer- und Preßelemente, Fig. 4
eine perspektivische Darstellung der Preßelemente und der Spitzennadeln bei der
Herstellung eines durch Preß- oder Fangmaschen gemusterten Gewirks.
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Gemäß F i g. 1 und 2 weist die flache Kulierwirkmaschine Spitzennadeln
N auf, die durch den üblichen Mechanismus, hier der Einfachheit halber mit
NOM
bezeichnet, betätigt werden. Weiterhin sind horizontale Kulierplatinen
S, ein Platinenkopf SC mit einer Platinenbarre SB und einer
Verteilschiene CB, ein Rössel SL und Abschlagplatinen KO vorgesehen.
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Außerdem hat die Maschine eine Preßvorrichtung mit unabhängig arbeitenden
Preßelementen 1, die zwischen und parallel zu den Kulierplatinen S und Verteilplatinen
verlaufen. Jedes Preßelement 1 besitzt eine stegförmige Ausbildung von ungefähr
doppelter Länge einer Kulierplatine S mit einem Vorderteil x a, das in einer Aussparung
des Platinenkopfes SC geführt ist. Am äußersten Ende des Vorderteils 1 a des Preßelementes
1 ist eine nach unten umGeboaene Nase 1 b von größerer Stärke mit einer Preßfläche
1 c vorgesehen, die bei normaler Preßhöhe den Spitzennadeln N gegenüberstehen. An
ihrer Oberkante sind die Preßelemente mit einer Aussparung I d versehen, um auf
diese Weise ein freies Arbeiten der Verteilschiene CB zu ermöglichen.
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Am rückwärtigen Ende 1 e besitzt das Preßelement 1 einen verdickten
Anschlag 1,f, der die Form eines umgekehrten T aufweist und welcher eine Anschlagflächeylg
für die Musternocken 2g- der Mustertrommel 2a, eine zweite Anschlagfläche 1 h für
die Platten 3 a der Löschvorrichtung 3 und eine nach vorn gerichtete Anschlagfläche
1 i aufweist für einen Nocken 4 der Vorrichtung.
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Die Mustervorrichtung 2 besteht aus einer Mustertrommel 2a mit Musternocken
2b, die mit den Anschlagflächen 1g der Preßelemente 1 und mit den Platten 3a in
Eingriff kommen. Die Mustertrommel 2a sitzt auf einer Welle 2c, die auf den Laufrollenhebeln
2d gehalten wird.
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Die Mustertrommel 2a wird lösbar durch einen Exzenter 5 in ihrer nach
vorn ausgerichteten Lage gehalten. Der Exzenter 5 sitzt auf einer drehbaren Welle
6 und wird durch einen Exzenter C über dazwischengeschaltete Hebel 7, 7a und Stangen
7ghin- und herverschwenkt.
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Die Lageveränderung der Mustertrommel 2a kann durch einen Exzenter
C auf der Hauptexzenterwelle MS der Maschine über einen Laufrollenhebel
2e, 2d
oder, falls gewünscht, über den Exzenter 5 erfolgen.
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Die Löschvorrichtung 3 besteht vorzugsweise aus zwei Platten 3a, von
denen jede eine solche Abmessung aufweist, die der Breite der einzelnen Nadelgruppen
der Maschine entspricht.
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Jede dieser Platten 3 a wird von einem dazugehörigen Arm 3 b, 3 c
auf der dazugehörigen Achse 3 e, 3 f verschiebbar gehalten, wobei die Platten sich
in Normalstellung in der Nähe der jeweiligen Ränder der Wirkware befinden. Die Platten
3 a können entlang der Linie zwischen dem hinteren Teil der Preßelemente 1 und der
Mustertrommel 2 a verschieden eingestellt werden, wozu sie am besten mit Haltemuttern
einstellbarer Führungsschrauben mit der Verstellvorrichtung für die Randkantenanschläge
und den Fadenträgern oder anderen Geeigneten Einstellmitteln verbunden werden.
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Beim Arbeiten wird die Mustertrommel 2a für jede Maschenreihe oder
für eine gewünschte Folge von Maschenreihen betätigt, wobei bei jeder Maschenreihe
die Mustertrommel mit den in sie mustergemäß eingesetzten Musternocken 2 b einige
der Preßelemente 1A gemäß F i g. 4 so weit nach vorn vortreibt, daß sie die Spitzen
der entsprechenden Spitzennadeln 1 N pressen, während die restlichen Preßelemente
1B, denen keine Musternocken 2g- zugeordnet sind, in ihrer rückwärtigen Stellung
verbleiben, so daß die zugehörigen Nadelspitzen offen bleiben, d. h. fehlgepreßt
werden. Die Spitzennadeln 1N, deren Spitzen gepreßt werden, werfen alte Maschen
OLA über den neuen Faden NY in üblicher Weise ab, wobei die alten Maschen vorher
Mustermaschen TSA gebildet haben können. So werden einfache Maschen gebildet. Die
restlichen Spitzennadeln 2N, deren Spitzen nicht gepreßt werden, werfen ihre alten
Maschen OLB nicht ab, sondern behalten sie statt dessen zusammen mit dem neuen Faden
NY bis zur folgenden Maschenreihe, um mit ihnen Mustermaschen TSB zu bilden. Auf
diese Weise vermag die Maschine Fang- oder Preßmuster für jede gewünschte Mustervorlage
herzustellen.
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An den Rändern der Wirkware wird das Mustern verhindert, um einen
unbefriedigenden Kantensaum zu vermeiden, indem sichergestellt wird, daß die Preßelemente
1. die zu den entsprechenden Randnadeln SN gehören, darin gehindert werden, eine
Fehlpressung der Randnadeln SN zu bewirken und
#nitt de@.cii
dazu gebracht <<,erden. die: Spitzen der Randnadeln .S'r@' stets zu pressen,
was erreicht wird durch di: Platten 3a, die so ein @e,estellt sind, daß sie: zwischen
den zu den Randnadeln S1 gehörenden Preßclcnienten und den in der Nähe befindlichen
Musternocken 2b der Mustertrommel 2a angeordnet sind. Die" ist so zu verstehen,
daß die Musternocken 2b in der Mustertrommel 2a so %erteilt sind. daß in jeder Reihe
einer der Mustei-nockeii 2 b jedes Plattenstück 3 a ergreift, um das erwünschte
Vorrücken aller Preßelemente 1 im Bereich der Ränder der \Virkware zti erreichen,
wodurch diese Preßclemente 1 die Spitzen aller Randnadeln SN pressen und die Randnadeln
SN folglich normale Einfach-:naschen im Bereich der Warenränder herstellen.
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-- Außerdem kann eine Einstellung der--Platten 3aauf jedes gewünschte
Teilstück einer Maschenreihe @-orgenommen werden. damit die Mustertrommel 2a an
dieser Stelle nicht mustert.
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Das Rössel S1, wirkt über den Nocken 4 auf die Preßelemente 1 ein,
damit die Preßelemente 1 nach jedem Preßvorganc in ihre Ausgangslage zurückkehren,
wobei diese Rückführung zweckmäßigerweise synchron mit der Rückführung des Exzenters
5 erfolgt.
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Durch die stegförmigen Preßelemente 1 zwischen den Kulierplatinen
S und den Verteilplatinen wird auf einfache und doch wirkungsvolle «'eise die Erzeugung
von Preß- oder Fangmustern ermöglicht und das Anbringen der Mustervorrichtun- 2
am hintren linde der Preßelemente 1 hat den Vor;eil. daß die: Preßkräfte auf die
PI-Cße1c'mente 1 und die Spitzennadeln N durchweg in Längsrichtung zu den Preßeleinenten
1 \ erlaufen; außerdem verhindert der Exzenter 5, daß unerwünschte Kräfte durch
den Ge#-,endruck von den Spitzennadeln N aui' die Mustervorrichtunz, einwirken,
und die Platten 3a -ewährleisten eine zufriedenstellende Herstellung der Wirkwarenränder
und ermöglichen, daß Änderungen beim Mustern @ or-enomnien :werden können durch
Löschen gewünschter Nttisterabschnitte.