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"Hydraulisch zu betätigende Verstellvorrichtung für
Fenstero. dgl. -flügel, insbesondere Oberlichtfensterflügel" Die Erfindung
bezieht sich auf eine hydraulisch zu betätigende Verstellvorrichtung für Fenster-
o. dgl. -flügel, insbesondere Oberlichtfensterflügel, die mit einer mit dem A usstellgestänge
des Fensterflügels verbundenen Stellstange und feiner letztere verschiebenden Kolbenstange
eines hydraulisch zu beaufschlagenden Arbeitszylinders versehen ist. Solche hydraulisch
arbeitenden Verstellvorrichtungen sind insbesondere für die Fernbetätigung von Fensterflügel-Ausstellgestängen
geeignet, deren Arbeitszylinder durch eine an bequem zugänglicher Stelle anzuordnende
Druckmittelpumpe, beispielsweise eine einfache, durch eine Handkurbel zu betätigende
Zylinderpumpe, entsprechend zu beaufschlagen sind. Dabei kann das hydraulische Antriebe-
bzw. Übertragungssystem ohne weiteres so ausgelegt werden, daß beliebig viele, gruppenweise
angeordnete Fenster-Ausstellgestänge von einer gemeinsamen, zentral angeordneten
Druckmittelquelle gesteuert werden. Selbstverständlich-ist damit aber auch eine
individuelle Einzelbetätigung der Fensterflügel ohne weiteres möglich.
Bei
den bekannten hydraulisch zu betätigenden Feststellvorrichtungen für Fenster- o.
dgl. -flügel obiger Art besteht noch der Nachteil, daß die Flügel in ihrer Schließ-und
insbesondere auch Offenstellung durch das hydraulische Druckmittel, insbesondere
also Drucköl, arretiert bzw. gehalten werden müssen. Eine solche ölhydraulische
Arretierung setzt voraus, daß der Öldruck im hydraulischen System ausreichend konstant
gehalten werden kann, was aber bei den herkömmlichen Feststellvorrichtungen dieser
Art nicht ohne weiteres möglich ist. So kommen Öldruckänderungen allein schon durch
nie ganz zu vermeidende Undichtigkeiten zustande, darüber hinaus vor allem aber
auch durch Temperaturunterschiede. Wenn beispielsweise der Fensterflügel bei warmer
Witterung geschlossen wird, so kann bei nachfolgender Abkühlung der Öldruck so weit
absinken, daß er nicht mehr ausreicht, den Fensterflügel in der Schließstellung
etwa gegen Winddruck o. dgl. sicher zu halten. Umgekehrt können bei infolge Temperaturerhöhung
auftetender Öldruckerhöhung im Ausstellgestänge unzulässig hohe Beanspruchungen
auftreten, die zu entsprechenden Beschädigungen, wie z.B. Deformationen des Hebelgestänges
führen. Ähnliches gilt auch für die hydraulische Arretierung des Fensterflügels
in der Offenstellung, die mit alleiniger Hilfe des Öldruckes nicht einwandfrei zu
beherrschen ist, da sich hier temperaturbedingte Öldruckschwankungen entsprechend
nachteilig auswirken.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine hydraulisch zu
betätigende Verstellvorrichtung für Fenstero. dgl. -flügel zu schaffen, die die
vorerwähnten Mängel
nicht aufweist, vielmehr eine einwandfreie Arretierung
des .Flügels in seinen verschiedenen Stellungen, insbesondere der Schließ- und/oder
Offenstellung ermöglicht, ohne daß dabei die durch die hydraulische Fernbetätigungsmöglichkeit
gegebenen Vorteile entfallen oder auch nur geschmälert werden. Das wird erfindungsgemäß
im wesentlichen dadurch erreicht, daß zwischen der Stehstange und der Kolbenstange
ein begrenztes axiales Bewegungsspiel besteht und die Stellstange in der Offen-
und/oder Schließstellung des Ausstellgestänges durch eine Verriegelungseinrichtung
unabhängig von der letztere steuernden Kolbenstange mechanisch zu arretieren ist.
Auf diese Weise kann also der Fensterflügel bzw. sein Ausstellgestänge ungeachtet
der jeweiligen temperaturabhängigen Stellung der Kolbenstange mechanisch einwandfrei
verriegelt werden, wobei zugleich wesentlich ist, daß diese mechanische Verriegelung
nicht etwa durch besondere zusätzliche Betätigung vorgenommen werden muß, sondern
durch die Kolbenstange selber erfolgt, also auch durch das hydraulische Antriebssystem
entsprechend gesteuert wird.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Stellstange vorteilhaft
in der an ihrem Ende hohl ausgebildeten Kolbenstange begrenzt axial verschieblich
geführt und mit einem durch einen entsprechenden Axialschlitz der Kolbenstange hindurchgreifenden
Verriegelungsbolzen versehen, der mit einer ortsfest angeordneten Verriegelungsklinke
zusammenwirkt, die durch eine an ihr angreifende Feder in der Arretierstellung zu
halten und durch einen an der Kolbenstange sitzenden Steuerbolzen in die Freigabestellung
zu verschwenken
ist. Auf diese Weise kommt man zu einer sehr raumsparenden
und einfach bauenden Verstellvorrichtung, die zweckmäßig in unmittelbarer Nähe des
Fensterflügel-Ausstellgestänges, also zwischen letzterem und der Kolbenstange des
betreffenden Arbeitszylinders, angeordnet werden kann. Eine hierfür besonders geeigente_Ausführungsform
ergibt sich dann, wenn die Kolbenstange mit der in ihr begrenzt axial verschieblich
geführten Verstellstange in zwei stirnseitig angeordneten Lageraugen eines im übrigen
U-förmig profilierten, am Fensterrahmen anzuschlagenden Lagerkörpers verschieblich
gelagert ist, in welchem die unter Wirkung einer Blattfeder stehende, nach Art eines
Waagebalkens pendelbeweglich gelagerte Verriegelungsklinke angeordnet ist, die mit
zwei die Kolbenstange beidseitig umgreifenden und sich bis in die Nähe der beiden
Lageraugen erstreckenden Verriegelungswangen versehen ist. Letztere sind jeweils
an ihren beiden Enden mit abgeschrägten Gleitflächen und Verriegelungsrasten versehen,
die mit dem zu beiden Seiten der Kolbenstange vorstehenden Steuerbolzen bzw. dem
an der Stellstange befindlichen Verriegelungsbolzen zusammenwirken. Hierdurch kommt
man zu einer kompakten Verstellvorrichtung, die auch besonders große Verstell- und
Schließkräfte zu übertragen bzw. aufzunehmen ohne weiteres in der nage ist.
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Schließlich sind nach der Erfindung die an den Verriegelungswangen
befindlichen Gleitflächen in bezug auf die zugehörigen Verriegelungsrasten so angeordnet,
daß in der betmffenden Arretierstellung der Verriegelungeklinke zwischen den Gleitflächen
und dem Kolbenstangen-Steuerbolzen
ausreichendes axiales Bewegungsspiel
vorhanden ist. Auf diese Weise wird eine einwandfreie Schaltung ermöglicht sowie
sichergestellt, daB in den Arretieratellungen der Verriegelungsklinke bzw. der Stellstange
die Kolbenstange sich unter dem Einfluß der temperaturbedingten Öldruckschwankungen
hinreichend weit verstellen kann, ohne dadurch die einwandfreie Arretierung der
Stellstange zu gefährden bzw. sie etwa gar aufzuheben. Vielmehr ist das hydraulische
Betätigungssystem in den vorerwähnten Arretierstellungen von dem mechanischen Yerriegelungssystem
der Stellstange bzw. des damit verbundenen Ausstellgestänges völlig getrennt, so
daß das Hydrauliksystem auch nicht etwa von den im Ausstellgestänge auftretenden,
durch Wind o. dgl. Einflüsse bedingten Schließdrücken beeinflußt wird, vielmehr
davon völlig entlastet ist. So ist wesentlich, daß der Fensterflügel in seiner Schließ-
und/oder Offenstellung selbst dann noch-einwandfrei verriegelt bleibt, wenn der
Druck im hydraulischen Betätigungssystem völlig zurückgehen bzw. absinken sollte.
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In der Zeichnung ist ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
nach der Erfindung dargestellt. Dabei zeigt Fig. 1 eine schematisch dargestellte
Gesamtanordnung einer mit der neuen Verstellvorrichtung ausgerüsteten hydraulischen
Betätigungsanlage für ein Oberlichtfenster, Fig. 2 die erfindungsgemäß ausgebildete
Verntellvorrichtung in der Vorderansicht, Fig. j die zu Fig. 2 gehörige Seitenansicht
mit teilweise geschnittenem Iagerkörper und
Fig. 4 einen
Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2. Bei dem in Fig. 1 dargestellten Oberlichtfenster
1 ist an dem Rahmen 2 ein aus der Torsionswelle 3 und den an ihren beiden Enden
angeordneten Knicklenkern 4 bestehendes Ausstellgestänge vorgesehen, das den um
seine obere waagerechte Achse klappbeweglichen Flügel 5 in seine dargestellte Offenstellung
bzw. in seine Schließstellung zu bringen und in diesen Stellungen zu arretieren
erlaubt. An dem Ausstellgestänge ist über den abgekröpften Hebel 6 die Stellstange
7 befestigt, die zu der am linken Rahmenschenkel 21 befestigten, erfindungsgemäß
beschaffenen Verstellvorrichtung 8 gehört. Ihr ist der doppelseitig zu beaufschlagende
Arbeitszylinder 9 vorgeschaltet, der über die beiden Druckmittelleitungen 10, 11
mit der an bequem zugänglicher Stelle angeordneten Druckmittelquelle 12 verbunden
ist. Letztere besteht vorzugsweise aus einer einfachen Zylinderpumpe, die mittels
der Handkurbel 13 zu betätigen ist. Heim Drehen der Kurbel 13 in einer Richtung,
beispielsweise im Uhrzeigersinne, wird der Arbeitszylinder 9 über die Leitung 11
mit Drucköl beaufschlagt, wodurch die Kolbenstange 14 eingefahren und damit das
Ausatellgestänge im Sinne der Öffnung des Fensterflügels 5 verstellt wird. Wird
dagegen die Handkurbel 13 im umgekehrten Drehsinn betätigt, so wird über die Leitung
10 der Arbeitszylinder 9 in der entgegengesetzten Richtung beaufschlagt, mithin
seine Kolbenstange ausgefahren und dadurch das Ausstellgestänge im Sinne der Schließbewegung
des Flügels 5 verstellt.
Die zwischen dem Arbeitszylinder 9 und
dem Fenaterflügel-Ausstellgestänge vorgesehene, erfindungsgemäß ausgebildete Veratellvorrichtung
besitzt gemäß den Fig. 2 bis 4 einen im wesentlichen U-förmig profilierten, am Fensterrahmen
2' anzuschlagenden Lagerkörper 15 mit den beiden stirnseitig darin angeordneten
Lageraugen 16, in denen die Kolbenstange 14 axialverschieblich geführt ist. In dem
hohl ausgebildeten Ende der Kolbenstange 14 ist die zum Ausatellgeatänge führende
Stellstange 7 mit begrenztem axialem Bewegungsspiel geführt. Die Stellstange 7 ist
dazu an ihrem inneren Ende mit einem Verriegelungabolzen 17 versehen, der zwei in
der Kolbenstange 14 gegenüberliegende Axialschlitze 14' durchdringt und zu beiden
Seiten über die Kolbenstange 14 vorsteht. An der Kolbenstange 14 ist in der Nähe
ihrer Axialschlitze 14' der Steuerbolzen 18 befestigt, der ebenfalls beidseitig
über die Kolbenstange vorsteht. Mit dem Steuerbolzen 18 sowie dem Verriegelungsbolzen
17 wirkt die um den Gelenkbolzen 19 nach Art eines Waagebalkens pendelbeweglich
gelagerte Verriegelungaklinke 20 zusammen. Letztere ist mit zwei die Kolbenstange
14 beidseitig umgreifenden und sich bis in die Nähe der beiden Lageraugen 16 erstreckenden
Verriegelungswangen 20', 2011 versehen und durch die sich an dem Boden 15' des Lagerkörpers
abstützende Blattfeder 21 in der in Fig. 3 abgebildeten Mittellage zu halten. An
den beiden Enden sind die beiden Verriegelungswangen 20', 2011 mit abgeschrägten
Gleitflächen 22, 22', 2211 und 22111 versehen, die mit dem an der Kolbenstange 14
befestigten Steuerbolzen 18 in der weiter unten noch zu beschreibenden Weise zusammenwirken.
Weiterhin
sind in den beiden Verriegelungswangen 20', 2011 noch Verriegelungsrasten 23 und
23' vorgesehen, die mit dem an der Stellstange befestigten Verriegelungsbolzen 17
zusammenarbeiten. In der in Fig. 1 abgebildeten Offenstellung des Fensterflügels
5 befinden sich die beweglichen Teile der Verstell vorrichtung in der in den Fig.
2 und 3 dargestellten Lage.Dabei liegt der an der Stellstange 7 befestigte Verriegelungsbolzen
17 in den beiden Verriegelungsrasten 23 der Verriegelungsklinke 20, die auf diese
Weise den Fensterflügel 5 in der Offenstellung einwandfrei mechanisch arretiert.
In dieser Stellung befindet sich der an der Kolbenstange 14 befestigte Steuerbolzen
18 in hinreichendem Abstand von den schrägen Gleitflächen 22 der Verriegelungswangen
20', 20119 wodurch gewährleistet ist, daß entsprechende temperaturbedingte Bewegungen
der Kolbenstange 14 ohne Einfluß auf die dargestellte Verriegelungslage der Stellstange
7 sind. Wird nun aber zum Schließen des Flügels 5 durch entsprechendes Drehverstellen
der die Zylinderpumpe 12 betätigenden Handkurbel 13 die Kolbenstange 14 aus dem
Arbeitszylinder 9 ausgefahren, so trifft dabei zunächst der Steuerbolzen 18 auf
die schrägen Gleitflächen 22 der Verriegelungsklinke 20, die dadurch in ihre Freigabestellung
verschwenkt wird, wodurch der Verriegelungsbolzen 17 der Stellstange 7 aus den Verriegelungsrasten
23 austritt. Bei der anschließenden Weiterbewegung der Kolbenstange 14 wird dann
auch die Stellstange 7 bewegt, und zwar dadurch, daß deren Verriegelungsbolzen
17
durch die an den oberen Enden der Axialschlitze 14' befindlichen Begrenzungen mitgenommen
wird.
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Bei der gemeinsamen Weiterbewegung der Stellstange 7 und der Kolbenstange
14 gleiten der Verriegelungsbolzen 17 und der nachfolgende Steuerbolzen 18 zunächst
über die schrägen Gleitflächen 2211 und 22111 der Verriegelungsklinke 20 hinweg,
während der Verriegelungsbolzen 17 schließlich auch noch über den Endvorsprung 22'r"
der Klinke 20 gleitet, um endlich an deren die zweite Raststelle bildenden unteren
Stirnfläche 23' erneut verriegelt zu werden. Damit hat die Stellstange 7 den Flügel
5 in seine Schließstellung gebracht, der auf diese Weise auch in dieser Stellung
durch den an der Rast 23` der Klinke 20 anliegenden Verriegelungsbolzen 17 mechanisch
einwandfrei arretiert wird. In dieser Stellung hat der an der Kolbenstange 14 befindliche
Steuerkolben 18 wiederum ein entsprechendes axiales Bewegungsspiel zwischen den
Gleitflächen 22111 und den Endvorsprüngen 221111 der Yerriegelungsklinke 20. Somit
kann auch in dieser Schließstellung des Flügels 5 die Kolbenstange 14 durchaus noch
eine gewisse Axialbewegung vollführen, ohne daß dadurch die Arretierstellung beeinträchtigt
oder gar aufgehoben würde. Das Drucköl selber liefert also auch in dieser Stellung
keinen .Beitrag zur Feststellung des Flügels 5 in der Schließlage, ist vielmehr
davon völlig unbeeinflußt.
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Sofern der Flügel 5 Wieder geöffnet werden soll, wird durch entgegengesetzte
Drehbetätigung der Kurbel 13 die Kolbenstange 14 wieder eingefahren. Dabei fährt
der Steuerbolzen 18 zunächst über die Gleitflächen 22111 der Klinke 20, die
dadurch
in ihre Freigabestellung verschwenkt wird, mithin den Verriegelungsbolzen 17 an
der Stellstange 7 freigibt, so daß letztere nach entsprechendem Vorlauf der Kolbenstange
14 an deren Weiterbewegung teilnimmt. Schließlich gelangen die Kolbenstange 14 und
die Stellstange 7 dabei wieder in die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Zage, in
der der Flügel 5 in seiner Offenstellung gehalten und darin einwandfrei arretiert
wird.