-
Einrichtung zum Dekorieren von geblasenen Hohlkörpern aus thermoplastischem
Kunststoff Zusatz zu Patent (Patentanmeldung, amtl.Aktenzeichen E 34 925 VIb/75b)
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Dekorieren von aus thermoplastischem
Kunststoff bestehanden, geblasenen Hohlkörpern, mittels mindestens einer als Motivtrager
dienenden Folienbahn, die ein über zwei relativ zueinander beweglich angeordnete
Werkzeughälften verfügendes, einen Pormhohlraum definierendes Formwerkzeug aufweist,
dessen
mindestens eine Formwerkzeughälfte einen feststehenden und
einen dazu rclativ beweglichen Formwerkzeugteil aufweist, welche Werkzeugteile als
Schnittstempel und Matrize ausgebildet sind und bei der die Folienbahn tiber einen
Schlitz im wesentlichen parallel zum Schnittstempel in das Formwerkeug einführbar
ist, aus welcher mittels des Stempsls bei Jedem Blasvorgang ein Dekorationsfeld
ausstanzbar und an den Aussenumfang des geblasenen Hohlkörpers anpressbar ist, gemäss
Patent....... (Patentanmeldung, amtl.Aktenzeichen E 34 925 Vlb/75b).
-
Die bei solchen Einrichtungen durch Ausnützen des Blasdruckes und
der ersten Wärme des zurVerarbeitung kommenden Kunststoffes erzielte Befestigung
eines aus der Folienbahn ausgestanzten Dekorationsfeldes am Aussenumfang des betreffenden
Hohlkörpere lässt sich erfindungsgemäss noch begünstigen, wenn die Oberfläche der
mit der Folienbahn in Berührung kommenden Stempelseite in in dichter Yerteilung
vorgesehene, tragende Einzelflächenteile aufgegliedert ist.
-
Diese Maßnahme gewährleistet auch dann ein einwandfreies Anhaften
des Dekorationsfeldes, wenn sich die Oberfläche des zur Verarbeitung kommenden Kunststoffes,
wie es beispielsweise bei Polyäthylen zutrifft, beim Berühren der
Formwand
durch Abtuhlen so verdichtet, dass sie keine ausreichende Haftfähigkeit mehr besitzt,
oder wenn zwischen Dekorati@nsfeld und der Oberfläche des geblasenen Kunststoffteils
Lufteinschlüsse vorhanden sind.
-
Die erfindungsgemässe Oberflächengestaltung des Stempels gewährleistet
über die gesamte Anlagefläche des Dekorationsfeldes eine Intensivberührung des letzteren
mit dem Hohlkörper, indem durch die erhabenen, tragenden Einzelflächenteile entsprechende
Oberflächenteile des Dekorationsfeldes in die Oberflache des geblasenen Hohlkörpers
hineingedrückt werden.
-
Die erfindungsgemässe Oberflächengestaltung des Stempels lässt sich
auf verschiene Weise leerstellen z.B. durch Sandstrahlen oder Xtzen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform sind die tragenden Einzelflächenteile durch in Art eines Rasters
regelmassig verteilte Punkte gebildet, deren gegenseitiger Abstand und Grösse derart
ist, dass sie in üblicher Entfernung zur Betrachtung des Motivdruckes nicht mehr
erkennbar sind. Diese im wesentlichen punktförmigen Einzelflächenteile lassen sich
beispielsweise durch eine Ätzbehandlung der Stempelfläche herstellen. Auf wesentlich
eini'achere Weise ist jedoch eie derartige Oberflächenbe schaffenheit dadurch erhältlich,
dass die in Einzelflächenteile
aufgegliederte Oberflache der entsprechenden
Stempelseite durch eine Auflage, insbesondere in Form eines Gewebes, vorzugsweise
aus Teflon, gebildet ist.
-
Günstigerweise wird man die Auflage wärme isolierend und/oder gasdurchlässig
ausbilden, was sich durch die Verwendung eines Gewebes insbesondere aus Teflon erreichen
last, so dass sich einerseits der Kunststoff des geblasenen Hohlkdrpers in dem Bereich,
in dem er mit dem Dekorationsfeld in Beruhrung kommt, an seiner Oberfläche langsamer
verdichtet und eine dementsprechend größere Haftfähigkeit besitzt und andererseits
Lufteinschlüsse zwischen Dekorationsfeld und Hohlraum entweichen können, so dass
eine völlig blasenfreie Kaschierung möglich ist.
-
Einen weiteren selbstündigen Gegenstand der Erfindung betrifft eine
Einrichtung der eingangs erwähnten Art, die sich erfindungsgemäss durch einen Stempel
auszeichnet, der mindestens mit einem erhaben ausgebildeten Teil seiner mit der
Folienbahn in Bertihrung kommenden Oberfläche nach beendeter Relativbewegung zwischen
Stempel und dem betreffenden Formwerkzeug in den Formhohlraum hineinragt, Diese
Ausbildung des Stempels ermöglicht es, ein Dekorationsfeld entweder ganz oder teilweise
auf einen an der betreffenden
Hohlkörperwandung in Bezug auf den
Aussenumfang des Hohlkörpers tiefer liegenden Flächenteil der Hohlkörperwandung
insgesamt oder nur teilweise tieferliegend ansuordnen. Auch in diesem Falle wird
man günstigerweise die Stempeloberfläche in in dichter Verteilung vorgesehene tragende
Einzelflächenteile aufgliedern, um in jedem Falle eine einwandfreie Befestigung
von zu übertragenden Dekorationsfeldern auf entsprechenden Hohl körpern zu erzielen.
-
Die Anordnung eines Dekorationsfeldes auf einem tieferlie genden Fläohenteil
kann auch dadurch errecht werden, dass verschiedene Abschnitte der Formwandung tieferliegend
ausgebildet und beispielsweise mit Umwandungen und hochstehenden Profilleisten umgeben
sindo Der Vorschlag, die dem Formhohlraum zugekehrte Stempeloberfläche mindestens
teilweise in der Übertragungsstellung des Stempels in den Formhohlraum hineinragen
zu lassen, ermöglicht es ausserdem, einen Hohlkörper, der an seinem Aussenumfang
ein Profil aufweist und beispielsweise über in Längerichtung sich erstreckende Längsrippen
verfügt. nicht nur in den zwischen den einzelnen Rippen liegenden Rillen zu dekorieren,
sondern den gesamten profilierten Oberflächenteil des Hohlkörpers mit einem Motivdruck
auszustatten. Dies lässt sich in einfacher Weise dadurch
bewerkstelligen,
dass erfindungsgemäss die dem Formhohlraum zugekehrte Oberfläche des Stempels mit
dem Profil der entsprechenden Wandung des FormhohLraumes ausgestattet wird, se?
dass nach beendeter Relativbewegung zwischen Stempel und Formwerkzeugteil der Stempel
das Profil der Wandung des formhchlraumes im Bereich ihrer Stempelöffnung ergänzt.
-
In der Zeichnung sind verschiedene Auführungsbeispiele der Erfindung
veranschaulicht. Es zeigen: Fig.1 eine schematische Darstellung in Draufsicht einer
Einrichtung, teilweise im Schnitt, wobei die linke Hälfte des Formwerkzeuges in
geöffnetem Zustand, im Augenblick des Flachbandtransportes, die rechte Hälfte des
Formwerkzeuges unmittelbar nach dem Stanzvorgang gezeigt ist, deren Stempel an seiner
dem Formhohlraum des Formwerkzeuges zuge kehrten Oberflache eine erste erfindungsgemässe
Ausbildung aufweist, Fig. 2 einen in Fig.1 durch einen strichpunktierten Kreis angedeuteten
Ausschnitt in stark vergrössertem Maß stab, Fig.3 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles
A der Fig.2, der dem Pormhohlraum des Formwerkzeuges zugekehrten Stempeloberfläche,
Fig.4
den teilweise dargestellten Stempel des Formwerkzeuges in seiner Übertragungsstellung,
in Verbindung mit einem vom Stempel ausgestanzten Dekorationsfeld, das mit einem
im Formwerkzeug geblasenen Hohlkörper in Berührung gebracht ist, Fig.5 eine Darstellung
entsp@echend Fig.2, die eine zweite erfindungsgemässe Ausbildung der das Dakorationsfeld
übertragenden Stempeloberfläche veranschaulicht, Fig.6 eine Ansicht auf den Stempel
in Richtung des Pfeiles B der Fig.5, Fig.7 eine Darstellung ahnlich Fig. 44 eines
weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Einrichtung deren Stempel
in seiner Übertragungsstellung sich zur Aufbringung des Dekorationsfeldes auf den
betreffenden Hohlkörper in den Pormhohlraum hineinbewegt, so dass dasselbe in eine
Vertiefung einer Hohlkörperwandung eingebracht wird, Fig.8 ein geschnittenes, mit
einer ein I)ekorationsfeld aufweisenden Vertiefung ausgestattetes WandstUck eines
Hohlkörpers, Sig. 9 einen Teilquerschnitt durch ein profiliertes Wandstück eines
HohLkörpers, auf dessen Profil teilweise ein Dekorationsfeld aufgebracht ist,
Fig.lO
Jeweils die Hälfte eines Wandquerschiittes zweier verschieden. ausgebildeter Eohlkörper,
bei denen mindestens der zu dekorierende Wandteil profiliert ausgebildet und das
das Dekorationsfeld aufnehmende Teilstück des Wand teils tief er liegt als der übrige
Wandteil Die in Pig. l dargestellte Einrichtung verfügt über Trägerplatten 10 einer
Blasmaschine, wobei auf die Darstellung der vorderen Trägerplatte sowie auf die
gesamte Blasanlage der Einfa-chheit halber verzichtet worden ist. An der hinteren
Trägerplatte 10 ist ein als Ganzes mit 12 bezeichnetes Formwerkzeug befestigt, durch
welcheB eine Folienbahn 14 hindurchgeführt ist, welches mit rapportweise aufgebrachtem
Motivdruck versehen ist. Die Folienbahn wird von einer nicht naher gezeigten Solienrolle
abgewickelt. Der Transport der Folienbahn 14 wird über Transportrollen 20, 22 bewerkstelligt,
welche durch einen Getriebemotor 24 mit einer Rutschkupplung antreibbar sind. Mehrere
Pührungsrollenpaare 26, 28, von denen lediglich ein Paar gezeigt ist, bewirken eine
genaue Führung der Folienbahn; die Bewegung derselben wird durch Klemmtacken 300
32 unterbrochen, welche über einen durch eine Photozelle steuerbaren Druckluftzylinder
34 steuerbar sind. Die Klemmbacken
30, 32 haben vorzugsweise einen
rutschfesten Gummibelag, so dass ein absolutes Festhalten der Folienbahn gevahrleistet
ist, und eine genaue Einhaltung des rapportweisen Band transportes erfolgt. Die
Photozelle wird vorteilhaft über Strichmarkierungen erregt, welche beim Bedrucken
der Folienbahn 14 in gleichem Rapport wie der Motivdruck auf dieser aufgebracht
werden. Das Formwerkzeug 12 weist eine Grundplatte 31 auf, an der Führungsbolzen
33, 35 und ein als Schnitts tempel 38 ausgebildetes, feststehendes Mittelteil sowie
ein beweglicher, als Matrize 40 ausgebildeter, äusserer Formteil angeordnet sind,
In der Matrize 40 ist ein Führungsschlitz 42 vorgesehen, der ao bemessen ißt, dass
die Folienbahn 14 bei geöffnetem Formwerkzeug leicht und reibungslos hindurchgezogen
werden kann. Die Funktion zwischen Matrize und Schnittstempel könnte auch gegenüber
der Darstellung nach Fig.1 umgekehrt sein.
-
In der Schliesstellung des in Fig.1 gezeigten Teils dep Werkzeuges
ist zu erkennen, dass die Matrize 40 und der Sohnittetempel 38 einen Teil der Wandung
des mit 44 bezeichneten Formhohlraumes bilden. Die Relativbewegung dieser Vorrichtungsteile
werden in der gezeigten AusCührungnform über einen Druckzylinder 46 bewirkt, welcher
an der Rückseite der hinteren Trägerplatte 10 angeordnet ist.
-
Ist das den Motivträger bildende Feld der Folienbahn ausgestanzt,
so wird über eine Öffnung der zur Herstellung des Kunststoffhohlkörpers benötigte
Kunststoff in den Formhohlraum oingebracht und das Blasverfahren durch geführt,
wobei der Motivträger zwangsläufig mit dem Aussenumfang des Hohlkörpers in Berührung
kommt und auf diese Weise auf denselben übertragen wird.
-
Erfindungsgemäss ist nun die dem Pormhohlraum 44 zugekehrte Stempeloberfläche
50 in eine Vielzahl von Finzelflächenteile aufgegliedert. Dadurch wird erreicht,
dass beim in Berührungbringen des Dekorationsfeldes mit der Wandung des Hohl körpers
dasselbe au9 seiner gesamten Anlagefläche in intensive Ber@hrung mit dem Hohlkörper
gelangt, indem durch die erhabenen, tragenden Einzelflächenteile entsprechende Oberflächenteile
des Dekorationsfeides in die Oberfläche des geblasenen Hohlkörpers hineingedrückt
werden, wie das Fig.4 zeigt.
-
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäss Fig.2 bis 4 sind die erhabenen
Oberflächenteile durch im Parallelabstand zueinander angeordnete Längs- und Querstege
52, 54 gebildet. Diese Längs- und Querstege bilden, wie Fig.3
deutlich
zeigt, an der Stempeloberfläche ein waffelartiges Relief, dessen Vertiefungen 56
um ein Vielfaches breiter als die Stege sind. Wie aus Fig.2 deutlich zu ersehen
ist, verSüngen sich die Stege nach aussen, so dass sie an ihrer Oberseite lediglich
noch eine Kante 58 bilden.
-
Diese Kanten schaffen linienfbrmige, sich kreuzende Einzelflächenteile,
die sich beim Zusammenbringen eines ausgestanzten Dekorationsfeldes 60 (Fig.4) mit
der Aussenfläche eines Wandteiles 62 eines Hohl körpers in die Oberfläche dieses
Wandteiles eingraben und hierbei das Dekorationsfeld entlang der linienartigen Einzelflächenteile
in die Oberfläche des Hohl körpers hineindrücken und so eine Intensivberührung schaffen.
-
Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig.5 und 6 sind die Einzelflächenteile
des Stempels 38 durch ein als Ganzes mit 64 bezeichnetes Gewebe gebildet, das auf
die Stempeloberflache 50 aufgebracht und vorzugsweise durch Teflon gebildet ist.
Die Schuss- und Kettenfäden dieses Gewebes bilden an den Kreuzungspunkten erhabene
Einzelflächenteile 66 bzw. 68, welche die angestrebte Intensivberührung des ausgestanzten
DekorationsSeldes gewährleisten. Dieses Gewebe weist vorzugsweise eine solche Dichte
auf, dass in der üblichen Entfernung zur Betrachtung des MOtivdruckes am übertragenen
Dekorationsfeld die Durch die Kreuzungspunkte
geschaffenen, vertieft
liegenden Einzelflächenteile nicht mehr erkennbar sind. Günstigerweise wird man
ein Gewebte wählen mit einer Gewebestruktur, das die tragenden Einzelflächenteile
in Art eines Rasters regelmässig verteilt aufweist, die im wesentlichen Punkte bilden,
wie es Fig. 6 veranschaulicht. Ein Gewebe aus Kunststoff ist darüberhinaus wärmeisolierend;
ausserdem ist ein Gewebe gasdurchlässig. Diese beiden Eigenschaften begünstigen
in hohem Ma#e die Übertragung eines Dekorationsfeldes auf einen Kohlkörper.
-
Mit Hilfe eines Formwerkzeuges, wie es die Fig.7 zeigt. lassen sich
Dekorationsfelder, wie Fig.8 zeigt, in Vertiefunken 70 einer Hohlkörperwand 72 anordnen.
Hierbei ist das übertragene Dekorationsfeld mit 74 bezeichnet, Zu diesem Zweck ragt
erfindungsgemäss der Stempel 58 des Pormwerkzeuges in seiner Ubertragungsstellung
in den Formhohlraum 44 hinein, so dass sich beim Blasen des Hohlkörpers zwangshäufig
die Vertiefung bildet.
-
Die Art der Konstruktion bzw. der Ausbildung des Stempels gestattet
es ferner, ein Dekorationsfeld 76 beispielsweise auch auf eine profilierte Oberflache
78 eines Hohlkörpers zu übertragen, so dass die Profilierung, die beispiels weise
durch erhabene Rippen 80 gebildet sein kann,
mindestens zum Teil
auf ihrer Oberflache mit einem Motivdruck aungestattet werden kann. Auch bei dieser
Konstruktion eines Formwerkzeuges lässt sich durch die Aufgliederung der dem Pormhohlraum
44 zugekehrten Stempeloberfläche in tragende Einzelflächenteile eine verbesserte
Haftverbindung zwischen Hohlkd.rper 72 und Dekorationsfeld 74 erzielen.
-
Wie Fig.10 veranschaulicht, kann das das Dekorationsfeld 74 aufnehmende
Teilstück 75 des betr. Hohlkdrperwandteils 72 tieferliegend als der übrige Teilstück
dieses Wandteils ausgebildet sein. Sowohl das tieferliegende als auch das vorstehende
Teilstück kann dabei eine profilierte Oberfläche aufweisen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist z03 das Teilstück 75 des Wandteils ein- oder mehrfach gewölbt wobei das aufgebrachte
Dekorationsfeld sich den entsprechenden Oberflächenkrümmungen exakt anpasst.