DE16944C - Neuerungen an Apparaten zum Beizen, Erwärmen und Abspülen von Metallblechen und Metallwaaren - Google Patents
Neuerungen an Apparaten zum Beizen, Erwärmen und Abspülen von Metallblechen und MetallwaarenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Metallwaaren.
Längste Dauer: 13. Januar 1896.
Unsere Neuerungen betreffen Apparate, welche zum Beizen und Abspülen von Metallgegenständen
dienen, die mit einem metallischen Ueberzuge versehen werden sollen.
In Fig. ι beiliegender Zeichnungen stellt A
in Seitenansicht ein Gefäfs dar, das zur Aufnahme des zum Beizen dienenden Bades dient.
B ist ein auf Rädern C C fahrbares Rahmenwerk zum Tragen der die zu beizenden Gegenstände
aufnehmenden Behälter. Zwei solcher Rahmen werke, je eins auf einer Seite des Gefäfses
A, können auch, wie aus der Perspectivansicht in Fig. 2 ersichtlich, durch obere Querstangen
mit einander in Verbindung und durch eine Kurbel F nebst Zugstange auf Bahnen oder Spuren DD, die entgegengesetzt
gerichtete Krümmungen haben, hin- und herbewegt werden, so dafs dadtirch den zu beizenden
Gegenständen sowohl eine schaukelnde Auf- und Abwärts-, als auch Seitenbewegung ertheilt wird. Aufser einer Kurbel und Zugstange
kann man hierbei auch jeden anderen geeigneten Zwischenmechanismus in Anwendung bringen.
Wie aus beiliegender Zeichnung zu entnehmen, bewegt sich das eine Rahmenwerk
auf seiner Bahn aufwärts, wenn das andere sich abwärts bewegt.
In Fig. 2 sind die beiden Gefäfse A mit ihren fahrbaren Rahmenwerken B neben einander
angeordnet; das eine dieser Gefäfse dient zur Aufnahme des Beizbades, das andere zur
Aufnahme des Spülbades.
Mitten zwischen den Gefäfsen A A ist ein vertical stehender Cylinder Dx angeordnet, in
dem sich durch Dampf-, Wasserdruck u. s. w. ein Kolben aufwärts bewegen läfst, der eine
durch eine obere Führung α2 hindurchgehende
Stange a1 trägt.
Die Nabe einer Traverse mit drei Armen a a a ist oberhalb der beiden Gefäfse mit dieser
Kolbenstange verbunden; von derselben führen über obere Leitrollen zwei Ketten, an deren
Enden Gegengewichte E1 befestigt sind. Die Arme α α α tragen an ihren Enden Augen zum
Einhängen einer Kette, einer Hakenstange u. s. w., mittelst der man die betreffenden Gegenstände
durch Hebung des Kolbens im Cylinder aus den Bädern herausheben kann, nachdem dieselben
vermittelst der Kurbelmechanismen EF oder anderer geeigneter Bewegungsübertrager
darin genügend lange durch Hin- und Herbewegen umspült worden sind. Wenn hierbei die
Augen zweier Arme α α über der Mitte der beiden Gefäfse A A liegen, ist der dritte
Arm α nach hinten hin gerichtet, und man kann deshalb in die Bäder neu einzuführende
Metallgegenstände mittelst Ketten- oder Hakenstangen daran anschliefsen, während andere
Gegenstände in den Bädern noch der Be-
handlung unterliegen. Es ist leicht ersichtlich, dafs man durch blofse Drehung der Arme nach
stattgefundener Hebung die Metallgegenstände des Beizbades in das Spülbad einführen und
diejenigen des Spiilbades aus dem Apparat entfernen kann, während man zugleich neu angehakte
Gegenstände wieder in das Beizbad bringt.
Anstatt convex- oder concav-gekrümmte Bahnen oder Spuren D D zu benutzen, kann man auch
die Räder CC an ihrem Umfang mit Erhöhungen C1, Fig. 3, versehen, wodurch den in
die Bäder eingebrachten Gegenständen auch auf gerader Bahn eine schaukelnde Hin- und
Herbewegung ertheilt werden kann.
In Fig. 4 ist eine Bahn dargestellt, die mit derartigen Erhöhungen versehen ist. In diesem
Fall behalten die Räder C C einen glatten Umfang. Der Effect bei dem Hin- und Herrollen
derselben ist demjenigen der letzten Einrichtung fast gleich.
In Fig. 5 ist eine wellenförmig gekrümmte Schiene oder Bahn D dargestellt, welche dem
Rahmenwerk B und den darangehängten Gegenständen ebenfalls eine Auf- und Abwärtsbewegung
beim Vor- und Rückwärtsrollen ertheilt; das Rahmenwerk verbleibt dabei vollständig oder
nahezu in horizontaler Lage.
Fig. 6 zeigt gezahnte Räder C C, deren Drehpunkte excentrisch liegen. Beim Vor- und
Rückwärtsgang auf der entsprechend gezahnten Bahn D wird hierbei das Rahmenwerk B ebenfalls
abwechselnd gesenkt und gehoben.
In Fig. 6a sind die Räder C C auf einer wellenförmig gekrümmten Bahn so angeordnet,
dafs bei ihrem Hin- und Herrollen eine schaukelnde Auf- und Abwärtsbewegung des Rahmenwerks B stattfindet.
In Fig. 6b ist ein Gefäfs im Grundrifs dargestellt, an dessen Seiten Schienen oder
Bahnen DD angeordnet sind, welche sowohl in der Horizontal- als Verticalebene gekrümmt
sind, so dafs sie dem betreffenden Rahmenwerk eine seitwärts- und auf- und abwärtsschwankende
Bewegung ertheilen können.
Natürlich sind noch viele andere Mittel zu finden, wodurch man die gewünschte unregelmäfsige
Bewegung erzielen kann. Das Wesen unserer Neuerungen bildet ein Rahmenwerk, dem durch irgend welche Hindernisse, sei es,
dafs diese auf seiner Fahrbahn oder am Umfang seiner Räder angeordnet sind, eine unruhige
Bewegung ertheilt wird. Statt der vollen Räder C C kann man z. B. auch sectorartige
Räder verwenden, die auf beiden oder auf einer Seite des Badbehälters glatt oder mit
Vorsprüngen oder Verzahnungen versehen sein können.
Wo mehrere Bäder mit Rahmenwerken zur Aufnahme der zu reinigenden Gegenstände vorhanden
sind, können diese Rahmenwerke gleichzeitig durch einen und denselben Motor bewegt werden, indem man dann dieselben
durch Ketten, Stangen, oder auf sonstige Art, mit einander verbindet.
Fig. 7 ist ein Längenschnitt und Fig. 8 ein Querschnitt einer anderen Form unseres Apparates.
Die Rahmenwerke bezw. Depositorien zur Aufnahme der Gegenstände sind hier nicht
auf Rädern gelagert, sondern liegen inStändernyT,
die mit einander durch Querstücke verbunden sind und unten in eine Art Gabel auslaufen,
deren Arme F1F1F* in Schuhen F* F* gehalten
werden. Die Länge dieser Arme ist so bemessen, dafs bei verticaler Stellung der Ständer der mittlere Arm F1 nach unten hin
über die beiden anderen etwas hervorragt, so dafs, wenn eine Seitwärtsbewegung nach der
einen oder anderen Richtung stattfindet, „einer der beiden Arme F' in seinem Schuh aufstöfst.
Die Hin- und Herbewegung der Ständer ist also hier eine nicht blos schaukelnde, sondern
zugleich auch eine stofsende. Diese Bewegung der Ständer mit den von ihnen getragenen
Gegenständen kann wieder mittelst einer oberhalb des Badbehälters A angeschlossenen Zugstange
E, sowie einer Kurbel F erfolgen. Al ist eine Kette, mittelst deren man nach genügender
Spülung der Gegenstände die Depositorien aus dem Bade wieder hervorziehen kann. C C ist das mit den Ständern verbundene
Rahmenwerk zum Tragen der Depositorien B B.
Dies Rahmenwerk stellen wir vorzugsweise aus Messing oder einem Material her, das der
Wirkung der benutzten Säure widersteht. Für das Spülbad kann dasselbe indessen aus Eisen
oder einer anderen Substanz gefertigt werden. Das Gefäfs A zur Aufnahme der Bäder kann
man aus Holz oder Blei oder aus beiden zusammen anfertigen. HH sind Tragbalken zur
Unterstützung jenes Gefäfses. Auf einer jeden Seite eines solchen Gefäfses wird zweckmäfsig
ein Ständer K placirt, der unten die erwähnte Gabel besitzt. Durch die einzelnen Arme dieser
Gabel werden dem Ständer drei verschiedene Stützpunkte geboten, welche eine passende
Einstellung des Rahmenwerks sehr erleichtern, wenn Gegenstände in dasselbe eingebracht oder
daraus entfernt werden sollen. Den mittleren Arm F2 dieser Gabel kann man übrigens fortfallen
lassen. Umgekehrt kann man auch das Rahmenwerk C sammt den Depositorien feststellen
und die Ständer K mit dem Gefäfs A fest verbinden; dann wird das Gefäfs nebst dem
darin enthaltenen Bade hin- und hergeschüttelt, wenn man die Zugstange E an das Gefäfs anschliefst
und die Kurbel F dreht.
Anstatt die Depositorien B B in ein besonderes Rahmenwerk C einzustellen, kann man
auch, wie Fig. 9 zeigt, sie selbst mit Haltern C2 C2,
Fig. 10, versehen, welche auf Zapfen Cz der
Ständer K aufliegen. Ein solches Depositorium
läfst sich dann bequem aus dem Bade entfernen.
Bei diesen Anordnungen macht das Depositorium also keine blofse Pendelbewegung. Wir
haben nämlich gefunden, dafs eine solche Bewegung die Flüssigkeit am Boden des Behälters
in gröfsere Unruhe versetzt, als an der Oberfläche, wodurch sich an den zu spülenden
Gegenständen Luftblasen ansetzen. Ueberall kann hier der Behälter für das Bad bewegt
werden und das Depositorium feststehen, oder umgekehrt, oder es können beide nach entgegengesetzten
Richtungen hin bewegt werden.
In Fig. 11 ist eine Einrichtung veranschaulicht,
bei welcher einem jeden Punkt des Depositoriums B eine kreisförmige Bewegung
innerhalb des Bades A dadurch ertheilt wird, dafs es der Bewegung einer Stange E folgt,
die wie die Kuppelstangen einer Lokomotive von zwei gleich gerichteten Kurbeln gehoben
und gesenkt wird.
Fig. 12 zeigt im Verticalschnitt eine andere
Einrichtung des Spülbehälters und des dazu gehörigen Schüttelwerks. A A sind die Depositorien
oder Rahmen zur Aufnahme der zu behandelnden Gegenstände. B ist der das Bad
aufnehmende Behälter, CC sind nach innen vortretende Leisten, die dazu dienen, die beim
Spülen sich erzeugenden Wellen zu brechen und das Bad dadurch möglichst unruhig zu
machen. Der Behälter B ist ringförmig und hat einen centralen engeren, cylindrischen
Theil D, der unten mit seinem Boden wasserdicht verbunden ist (oder damit aus einem
Stück besteht).
Dieser innere Theil ist oben und unten offen. Aufsen an diesem Cylinder sind ebenfalls
mehrere Leisten C1 C1 angebracht, die das Bad
bei seiner Bewegung möglichst unruhig machen sollen. In dem Centrum des so gebildeten
Behälters ist eine verticale Spindel D1 am Apparat in einem Lager E drehbar. Dieselbe
ist unterhalb des Behälters mit einem Arm G versehen, der durch eine Zugstange / von der
Kurbel J einer gekröpften Welle E1 Ε1 hin-
und hergedreht werden kann. Diese Welle kann ihre Drehung durch konische Räder K,
eine Welle E und mit letzterer verbundene Riemscheiben oder auf andere geeignete Art
erhalten.
Das Heben und Senken der Behälter A A bei einer solchen Drehung geschieht durch
Rollen, welche auf unebenen Bahnen durch die Spindel D1 im Kreise gedreht werden, wie
dies bei mehreren Einrichtungen des Haupt-Patentes näher beschrieben ist. In diesem
Fall bildet der unebene, gewellte oder gezackte obere Rand des inneren Cylinders D des Behälters
die· Bahn für die Rollen. Mittelst eines an dem oberen Theil der Spindel D1 befestigten
Ringes C2 kann man die Gegenstände in das Bad einlassen oder aus demselben hervorziehen.
Die unebene Bahn mit den darauf beweglichen Rädern oder Rollen kann man auch in
geeigneter Weise aufserhalb des Behälters B anordnen; es fällt dann das untere Triebwerk
fort und man kann den Behälter auf ebener Erde placiren, sowie die central liegende
Spindel Z)1 sparen.
Eine weitere Anordnung zeigen im Aufrifs und Grundrifs die Fig. 13 und 14. Die Depositorien
bezw. die zur Aufnahme der Gegenstände dienenden Rahmenwerke sind mit A A
bezeichnet. B ist der Behälter für das Beizbad und B1 derjenige für das Spülbad, a a a
sind die drei Arme einer drehbaren Traverse; an den Enden dieser Arme sind Muttergewinde
unwandelbar befestigt, durch welche die mit den Rahmenwerken bezw. Depositorien unten
fest verbundenen Schraubenspindeln A1A1 führen.
Von den Rahmenwerken A A führen Ketten über Leitrollen <z2 a3 nach einem mit der
Kolbenstange D fest verbundenen Anschlufsstück, so dafs, wenn in dem Cylinder C der
Kolben dieser Stange sich senkt oder gehoben wird, auch die Rahmenwerke A A sich
senken oder gehoben werden und wegen ihrer Verbindung mit den genannten Schraubenspindeln
eine nach einer Schraubenlinie stattfindende Bewegung innerhalb des Bades durch die fest gelagerten Muttergewinde erhalten. Die
Schraubenspindeln A1A1, die eine starke Neigung
erhalten müssen, stellen wir aus Quadrateisen her, denen wir durch Verdrehung eine
Schraubenform ertheilen; das Gewinde der Mutter gestalten wir . dementsprechend. Ein
oder mehrere Rahmenwerke A A können zusammen mit einer Schraubenspindel verbunden
werden.
Anstatt die Depositorien aus dem Bade hervorzuziehen, wie dies in den vorbeschriebenen
Einrichtungen geschieht, machen wir in diesem Fall die Badbehälter BB1 beweglich. Wir
senken diese Behälter in dem Fall, dafs eine Uebertragung der Depositorien aus dem einen
in den anderen Behälter stattfinden soll.
Der Behälter B erhält zu diesem Zweck einen von seiner Bodenmitte vertical abwärtsführenden
Plungerkolben E, der Behälter B1 einen eben solchen Kolben E\ Diese Plungerkolben
bewegt man am besten in punktirt angegebenen Cylindern EE1 durch hydraulischen
Druck. Durch ein von einem geeigneten Motor betriebenes Pumpwerk können die Behälter gehoben
werden; will man sie wieder senken, so öffnet man einen mit den Prefscylindern in
Verbindung stehenden Hahn oder ein Ventil, woraus das eingepumpte Wasser dann abströmt.
Den Hauptvortheil bietet die letztbeschriebene Einrichtung dadurch, dafs die Depositorien und
die darin enthaltenen Gegenstände auf eine höchst leichte Art aus einem Bade in das andere
gebracht werden können.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. An Apparaten zum Beizen und Spülen von Metallgegenständen Rahmenwerke oder Depositorien B B, denen mit Hülfe der beschriebenen Mittel in Badbehältern A A eine Auf- und Abwärts- und nach Ermessen stofsende Bewegung ertheilt werden kann. Depositorien BB und Badbehälter AA in solcher Anordnung, dafs eine schaukelnde und auf- und niedergehende und nach Wunsch stofsende Bewegung entweder letzteren oder ersteren oder beiden zusammen ertheilt werden kann.
Die Construction von Beiz- und Spülbädern mit unebenen Bahnen DD, Fig. 12, so dafs bei der theilweise rotirenden auch eine auf- und niedergehende Bewegung den betreffenden Depositorien ertheilt werden kann. Die beschriebenen Mittel zur Herausbeförderung aus dem Bade, Verschiebung und Umwechselung der Depositorien.Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE16944C true DE16944C (de) |
Family
ID=293916
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT16944D Active DE16944C (de) | Neuerungen an Apparaten zum Beizen, Erwärmen und Abspülen von Metallblechen und Metallwaaren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE16944C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3052452A (en) * | 1957-11-06 | 1962-09-04 | Taga Yoshikazu | Leakage preventing welding connection |
US4182407A (en) * | 1976-10-21 | 1980-01-08 | B. V. Neratoom | Tube sheet comprising two interspaced sheet members and heat exchanger comprising at least one such tube sheet |
-
0
- DE DENDAT16944D patent/DE16944C/de active Active
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3052452A (en) * | 1957-11-06 | 1962-09-04 | Taga Yoshikazu | Leakage preventing welding connection |
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