DE1692609A1 - Verfahren zur Entfaerbung von Pektinextrakten bzw. Pektinkonzentraten - Google Patents

Verfahren zur Entfaerbung von Pektinextrakten bzw. Pektinkonzentraten

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DE1692609A1
DE1692609A1 DE19661692609 DE1692609A DE1692609A1 DE 1692609 A1 DE1692609 A1 DE 1692609A1 DE 19661692609 DE19661692609 DE 19661692609 DE 1692609 A DE1692609 A DE 1692609A DE 1692609 A1 DE1692609 A1 DE 1692609A1
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Gerhard Dipl-Chem Dongowski
Bock Willy Dipl-Chem Dr
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Akademie der Wissenschaften der DDR
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Description

  • verfahren- zur Entfärbung von pektinexteakten bzwo ;pektinkonzentraten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfärbung von pektinextrakten bzw.Pektnkonzentraten mit Hilfe von Entfäxbungsharzen. Die erhaltenen gereinigten Pektinlösungen lassen sich in bekannter Weise zu qualitativhochwertigen Geliee-s Dickungarn und prischhaltemitteln weiterverarbeiten, die insbesondere in der Lebensmittelindustrie Anwendung finden. Bei der Isulkerung von pektinstoffen aus pflanzlichen materalien, insbesondere aus den bei der Apfelsaftgewinneng anfallenden preßrückständen, werden mehr oder weniger stark gefärbte, wäßege Extrakte erhalten. Die in den sogenannten Dünnsäften. vorkommenden Farbstoffe entstammen teilweise unmittelbar dem Apfel, bzw. e entstehen nachträglich auf enzymatischem-oder chemischem Wege beim Pressen der Äpfel sowie beim Trocknen der Teester, Neben den trubbildenden Substanzen stellen diese verschiedenartig strukturierten Farbstoffe die eigent-Zichen qualitätsmindernden Begleitstoffe der Pektinextrakte und -konzentrate dar, Die bisher bekannten direkten Renigungsverfiahren, wie die Altration mit Kieselgay Bentonit, Bleicherden und. verschieden vorbehandelten Aktivkohle-präparaten ermöglichen zwar eine befriedigende Abtrennung; der trabbildenden Bestandteile, nicht jedoch. eine ausreichende Entfärbung der Dünnsäfte. Auch bei Anwendung von Ionenaustauschharzen,_von basischen und säugen Grundbestandteilen aufweisenden Tischkunstharzen oder von anderen unlöslchen, zur Austauschadsorption befähigten Erzeugnissen, die vor allem zur Entfernung der auf die Gelierung einflußnehmenden Mineral- und niedezmolekularen Sä:urebes tandte 1e geeignet sind, wird eine nur ungenügende Adsorption von Farbstoffen erzielt. Außerdem -wird beispielsweise bei der ILontaktadsorption von Pektinextrakten an basische und saure Grundbestandteile aufweisende mischkunstharze -eine befriedigende yntfUrbu#lediglich bei verhältnismäßig niedrigen perkolationsg'escliivindigkeiten (maximal 'l Harzvoluwien je Stunde) gewährleistet. Eine für die Praxis ausreichende Abtrennung der.- färbenden Begleitstoffe auf direktem t;ege ist nicht bekannt. Dieses Ziel wird bisher nur mittels einer relativ komplizierten Technologie bei der Zierstellung von hochwertigen pulverförmigen Pektinen n@ich den bekannten Fällungsverfahren mit niederen Alkoholen bzw. mit, Aceton und/oder mit F,ietallsalzen sowie bei der feinigung von Rohtrockenpektinen mit säurehaltigen, wasserlöslichen organischen Lösungsmitteln erreicht. Aus diesem Grunde ist der pinsatzbereich der jektinkonzentrate, insbesondere in der Lebensmittel- und pharmazeutischen in dustrie, gegenüber den farbstogreien Trockenpräparaten erheblich eingeschränkt-Zweck der Erfindung ist es, die -aufgezeigten Nachteile der bekannten verfahren zur Herstellung von farbstoffarmen pektinlösungen bzw, farbstofffreien Trockenpektinen zu beseitigen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, pektinextrakte bzw, -konzentrate durch perkolaton über geeignete runtfä.rbungsharze von den hochmolekularen Farbstoffen zu reinigen, Es wurde nun gefunden$ dal3 - entgegen den Erwartungen -die negativ gela:dehen und gelierfähigen pektinmakromoleküle nicht merklich von hochporösen Entfürbungsharzen bei der Kontaktadsorption derart festgehalten werden, -daß eine direkte Abtrennung der qualitätsmindernden parb-.stoffe aus pektinex@trakten bzw. pektinkonzentraten, wie: sie beispielsweise aus Apfeltrockentrestern durch Extraktion mit 4'Jasser und verdünnter Säure sowie anschlie- 13ender VakLuunverdampfung geivouien werden,: gewährleistet ist. Als besonders geeignete Adsorbentien konuicen - im Gegensatz zu den üunstharzen mit vorwiegend ionenaustausclenden Eigenschaften - vor allem Entfärbungsharze auf -der Basis aromatischer Amine sowie weitere spezielle hochporöse Entfürbungshaeze mit hoher positiver Ladungsdichte sowie einer relativ weitmaschigen inneren Struktur in Betracht.
  • zur erfindungsgemäßen t@einigung sind sowohl die auf, übliehe weise vorgekle;rten peütindünnsäfte mit etwa 1 ö rochensubstanzgehalt als auch die bei der Vakuumverdampfung anfallenden pektinkonzentrate mit bis etwa 10 ;G' Trockensubstanzgehalt geeignet. Das z.B. in einer oder in mehreren parallel. oder hintereinander geschalteten Säulen angeordnete hochporöse« Entfärb @Tsharz ist um so stärker wirksam, je höher die Temperatur und je niedriger die herkolationsgeschwindigkeit der zu reinigenden pektinlösung liegen. Als günstig :erweisen sich ein TemPeraturbe2eich von 40 bis 60 00 sowie eine perkolations-, gesehwindigkeit von 3 bis 5m3 pektinlösung pro Kubikmeter Harz je Stunde.
  • weiterhin wurde festgestellt, daß bereits bei der ersten Yerkolation Iraktisch die Gesamtmenge der adsorbierbaren Farbstoffe in der Säule zurückgehalten wird, so daß sich in der Regel eine mehrfache V,1,iederholung des zyklus erübrigt.
  • Unter bestimmten Bedingungen können schwefeldiox@dhaltige Dünnsäfte die itirkung der Säule dadurch beeinträchtigen, daß es vorallem bei höheren Temperaturen und pließgeschwindigkeiten zu einer Freisetzung :von S02 kommit. Die dabei aufsteigenden Gasblasen führen in der Säule zu Hohlräumen und verursachen ein, Aufwirbeln des meistens in Granulatform vorliegenden Entf.srbungsharzea. Eileiterhin wurde beobachtet, daß zu Beginn der perkulation die Fektinlösung an schwefliger säure verarmt: Um die durch Schwefeldiöxtd möglichen Störungen auszuschalten, perkoliegt man entweder bei niedrigen Temperaturen oder mit weitgehend sciiwefeld-ioxidf>ien pektixlösungen, z.,BQ mit mehr oder weniger im Vakuum konzentrierten oder mit Inert-,Las in feiner Verteilung behandelten Extrakten. Zne Iierabsetzung der Temperaturen der auf die übliche Weise vorgeklärten Düiuzsäfte vYird bekanntlich vorteilhaft unter zwischenschaltLU.g einer VakuwiJ,.ühlvorriclitui@g erreicht, - Darüber hinaus wurde gefunden., daß die Liitf'#rbungskurven bei optiraler y@rholdti onsgeschwindigiivit siele nur äußerst langsam und kontinuierlich dem parbwer t der Ausgangslösung nähern:. Bei einer zum Vergleich getesteten 1-7"i gell Lösung von sprüh-Üe trockne-Geii Apfelrohpektin, die an ,@arr)strke die in der pe.IL-tinindustrie anfüllenden rxtrakte wesentlich. übertraf, konnte eine mehr als 200 Harzvolumina entsprechende i,enge entfärbt werden, ohne daß die.sapazität des verwendeten Kochporöäen Enti@.rbLuasliarzes deutlich abnahm. in der Praxis vrird raun jedoch die perkolation abbrechen, wenn ein vorher - je nacri der geforderten Qualität des Endproduktes - festgelegter farbwert erreicht ist., Außerdem wurde gefunden, da1 beim Stehen der pel.-tinlösung in der Säule eine gewisse t;7genregenerierung#, des hochporösen Entfirbun,-?sharzes auftritt. Dieser Effeht ist umso stärker. ausgeprägt, je höher die #ewähl te perkolationsgeschwindigkeit der--Pektnlösung lieft. Die eigentliche Regenerierung des-beladenen, inaktiv gewordenen. Entfärbunrsiiarzes erfolgt in bekannter Vivise -:in einem zweistufigen prozeß mit Öj 3 bis 1,0-:%iger Natronlauge sowie reit p, 3 bis 1,p-iger Salzsäure oder in eineiu teilweise einstufigen Prozeß mit 8 bis 12-o,#@iger liatriumchloridlösurig bzwmzt einer geeigneten "isclzung aus Natritunchloridlösung: und Natronlauge unter jeweiligem Vor- bzwe zwischenvjascaen mit asaer. Uie einzelnen 1vaschvorgänge können direkt in der Säule wie- auch in einem be trermten Behälter dLU.TchLeführt vierden. Beim AriDeiten in der Säule werden die Regenerzeru.rgsmittel vorteilhaft nacheinander in unigekehrter Ferkolationsrichtung durch das Lintfwrbtu%srial@z gedrückt, Auf diese Vieise v#erden die w;iter dxns tänden an den Granulat te ilchen les:tgehaltenen laugenunlöslichen Tiubstoffe aus dem Adsorbens herausgespült.
  • Bei einem etwa vollständig mit Farbstoffen beladenen Adsorberharz macht sich zur Desarption eine ATenge an 0$5 iger Natronlauge erforderlichi die das 4 bis-6-fache des Harzvolumens-beträgt. Nach der Reaktivierung des Entfärbungsharzes mit verdünnter Salzsäure wäscht man mit geeignetem yvassery z.p. Kondensat, so lange nach, bis ein für die Stabilität des-Pektins günstiger PH-Bereich von 3 bis 4 im perkolat erreicht ist. An Stelle von Salzsäure kann auch eine 1 bis 10 oige Ammoniumchlorid Lösung für bestimrtite Zwecke mit Erfolg: benutzt -werden" Die Vor der Laugenbehandlung beim Auswaschen der in der Säule verbliebenen pektinstoffe anfallenden wäßrig.en Lösungen lassen sich direkt zur Extraktion weiterer pektinstoffe aus dem pflanzlichen T@"aterial verwenden oder zu Konzentrat weiter verarbeiten. Der Verbrauch an Waschwasser liegt bei der erfindungsgemäßen Entfärbüng von pektinkonzentra-ten meistens etwas höher als bei den in der Ziegel weniger viskosen Dünnsäften: Es wurde ferner gefundene daß die ansch bekannten Verfahren zur Demineralisierung und Entsö:uerung von Pektinlösungen mittels Ionenaustauschern vor allem dann wirtschaftlich arbeitene wenn sie gleichzeitig mit der Entförbung gekoppelt werden. Bei einer derartigen Arbeitsweise kann man prinzipiell die erfindungsgemäße Entfärbung der pektinextrakte nach bzw: vor ihrer lehandlang mit Kationen - und/oder Ionenaustauschern vornehmen. Darüber hinaus ist die Kombination auch mit einer pällung zur Gewinnung -von farbstofgCreien pektinstoffen in Pulverform gegeben.
  • Die erfindungsgemäß gereinigten pektinlösungen-können in entsprechend konzentriertem Zustand mittels bekannter Trocknungsverfahren auch direkt. in pulverförmige Präparate üb".wUhrt werden. Die Erfindung soll an folgenden Ausführungsbeispielen - näher erläutert werden: - Be sp iel '!; Schwach opaleszierender Apfelpektinextrakt mit einem jodometrisch bestimmten Gehalt an S02 von 1968 g pro Liter und einer Extinkton be-i 4.00 nm von 0.664 wirdbei 40 °0, einer Fließgeschwindigkeit von 4 Harzvolumina je Stunde und einem Säulendurchmesser von 1 cm über 7,5 ml. "wofatit EC perkoliert. Der ausfließende Extrakt reist nach der perkolation.von 75, 375 und 750 n1 rxtinkticnen von 0,1'72, 0,188, und 0,195 auf.
  • Beispiel 2` handelsübliches Apfelpektinkonzentrat reit einem Teoekensubstanzgehalt von 7269 J wird über 10 ml wofatit EL" bei einem Säulendurchmesser von- 3 Cm sem=Uß Beispiel 1 perkoliert. Die Extinktion der Ausgangslösung beträgt bei einer Verdünnung von 1; 10 (v/v) 0,742: zach der perkolation von 10, 50 und 100 ml Konzentrat werden Extinktionen von 0,230, 0,233, und 0,236 gemessen. Beispiel 3: -Ein aus Apfeltrockentras tern lewonnener, enzymatisch von . Stärke befreiter und klar filtrierter wäßriger Extrakteird gemUß Beispiel 1 über 'R,7ofatit EM perholiert und -an- -schließend durch Fällung und @Jaschen mit ;ithanol bzw, wasserhaltigem Äthanol in ein farbstoi'lreies Trockenprüparat auf die übliche ;,`eise übE__ührt.

Claims (1)

  1. patentansprdche; 1. Veryaüren our Oiltf"*rb-Lu:ip# von pektinextrakten bzw. pe@itin@onei trateil,. dadurch @er':eiznzeieiinet, dass die ##e;ztiaüösen über yitiurbui-k#siiarze .auf der Basis ai@oil;a t,scher ILnine oder über aixdere spezielle üöchrorUse,x1@lwrb=_=i;saarze mit hoher p=ositiver LauLuiGsdichte aorie eurer relativ vieitnaschigen :i-neren 0-trulztar bei er:i@;iter lte@@ieratu., vorzL"gsvei: e üei y:0 bis 6G 0C, per:4oliert v@erden 2. Verfahren ;nach Arisj:#@ruch 1, düdurcii geILerInzeicxinet, daJ die si,..e@iic=ie 2,eastung des iitfwrbugsharzes rrieür als 1 be tr:@g t a oll tij-;al bei 3 bis 5 m3 pektinlösutig pro h.üaizueter Farz je Stunde liegt. 3. Verj-ahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn: -zeichnet, daB schwefeldioxidhaltige hektini:ö.sungen bei tieferen Temperaturen perkoliert oder die schwefeldioxidhaltigen pektnextrakte vorher im Vakuum - konzentriert bzw. mit Inergas oder Luft 1n feiner Verteilung behandelt werden.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2564291A1 (fr) * 1984-05-15 1985-11-22 Zent Warenkontor Obst Gemuese Procede de preparation et d'application d'un concentre d'agent gelifiant
DE10018533A1 (de) * 2000-04-13 2001-10-25 Herbstreith & Fox Kg Pektin Fa Verfahren zur Gewinnung von Wertstoffen aus Nebenprodukten der Obst- und Gemüseverarbeitung

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