DE1678C - Selbstthätiger Druckregulirapparat für Bier und andere Flüssigkeiten, welcher durch Wasserleitung betrieben wird - Google Patents

Description

1877.

Klasse 64.

AUGUST MOSBLECH in MÜLHEIM a. Rhein.

Selbstthätiger Druckregulirapparat für Bier und andere Flüssigkeiten, welcher durch Wasserleitung betrieben wird.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 26. October 1877 ab.

Der Apparat besteht aus folgenden Theilen: α Luftkessel, b Anschlufshahn an die Wasserleitung, c Abflufshahn, d Lufthahn, i Anschlufsventil zum Bierfafs, e Schwimmer, f Schwimmerstange, g Nocken, h Führung, k Schubstange, //' Nocken, 711 Sperrhaken, η Träger, 0 Kolben, p Hebel, q Zugstange, r Stellgewicht, ί Träger, / Hebel, ν Schlaggewicht, w Zugstange; derselbe arbeitet wie folgt: Durch das Einfiiefsen des Wassers aus der Wasserleitung durch den Hahn b wird die Luft in dem Kessel zusammengeprefst. Der Luftdruck wird durch das Gewicht r bestimmt. Ist der gewünschte Druck erzielt, so hebt sich der Kolben ο mit dem Hebel/ und q und sperrt den Hahn b zu. Wenn der Druck nachläfst, so sinkt der Kolben ο und dreht den Hahn b der Wasserleitung auf, wodurch der Druck erneuert wird, bis der Kessel voll Wasser ist.

Während dieser Zeit ist der Schwimmer e mit der Stange /, woran der Nocken g geschraubt ist, in die Höhe gegangen; der Nocken g greift an den Nocken /, der an der Schubstange k befestigt ist, und zieht die Schubstange k mit den Hebeln t und w in die Höhe, dreht so den Lufthahn d mit Abflufshahn c auf, dafs der Kessel sich entleeren kann; jetzt fängt der Schwimmer e an zu sinken. Damit nun die Luft nicht aus dem Bierfafs zurück in den Kessel kann, ist ein kleines Springventil 2 angebracht, welches den Luftdruck wohl in das Bierfafs, aber nicht zurück läfst; dadurch bemerkt man das Entleeren des Kessels beim Verzapfen gar nicht.

Damit nun auch der Druckapparat während des Entleerens des Kessels nicht arbeiten könne, ist der Sperrhaken m, welcher an dem Nocken /' der Schubstange k befestigt ist, mit in die Höhe gegangen und hält den Hebel p mit dem Kolben ο fest.

Die Zeichnung stellt den Augenblick dar, in dem der Kessel sich entleert und im Begriffe ist, den Lufthahn d und den Abflufshahn c zu schliefsen; der Nocken g auf der Schwimmerstange / greift den Nocken /', woran auch der Sperrhaken m befestigt ist, und zieht die Schubstange k mit den Hebeln t und w mit herunter und schliefst die Hähne d und c zu. Das Schlaggewicht ν dient nur dazu, den Hähnen d und c beim Oeffnen -und Schliefsen behülflich zu sein. Der Sperrhaken m, welcher an der Führung h befestigt ist, macht, weil er mit einem Ende an den Nocken Z¹ geschraubt ist, eine halbe Tour und befreit den Hebel p, so dafs der Kolben ο sinkt, und dreht mittelst der Zugstange q den Hahn b der Wasserleitung auf und erneuert so den Druck im Kessel a; ist der erwünschte Druck da, so steigt der Kolben ο und schliefst den Hahn b der Wasserleitung zu. Durch den Verbrauch der Luft sinkt und steigt der Kolben 0, bis der Kessel voll Wasser ist; alsdann fängt der oben beschriebene Hergang an. Im allgemeinen bezweckt der Apparat einen gleichmäfsigen beständigen Druck zum Bierverzapfen ohne irgend eine Hülfe oder Bedienung, sondern nur die Wasserleitung.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.