DE167398C

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Publication number: DE167398C
Application number: DENDAT167398D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

Es sind bereits Rundsichter für Parallelkurbelbewegung bekannt, bei denen der Transport des Sichtgutes nach dem Umfang zu beschleunigt wird durch Schlagleisten, welche das Anhäufen des Sichtgutes auf den Seiten verhindern sollen. Eine Verbesserung an derartigen Vorrichtungen bezweckt die vorliegende Erfindung insofern, als an denjenigen Stellen der Stege, an welchen erfahrungsgemäß das Sichtgut aufgehäuft bleibt, eine besondere Anordnung getroffen wird, mittels welcher dem Sichtgut eine beschleunigte Bewegung erteilt wird. Die Anordnung läßt sich sowohl bei dem nach innen als auch bei dem nach außen arbeitenden Sichter in gleicher Weise und mit gleicher Wirkung anbringen. Sie besteht im wesentlichen in der Anordnung von Förderschaufeln in der aus Fig. 6 der Zeichnung ersichtlichen Form an Stegen, welche über die ganze Fläche des Siebes reichen und an denen die eigentlichen Siebe in geeigneter Weise befestigt sind. Die Förderschaufeln sind so gelegt, daß das durch die Schwingung des Sichters vorgeschobene Gut durch sie immer eine Beschleunigung erfahren muß.

Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

Fig. ι und 2 zeigen Rundsichtersiebe, welche nach außen bezw. innen arbeiten. Fig. 3 veranschaulicht eine auseinandergezogene Zusammenstellung und die Fig. 4 bis 6 zeigen Einzelheiten. Fig. 7 zeigt einen Schnitt nach Linie A-B von Fig. 6. Fig. 8 läßt schematisch den Weg des Sichtgutes unter dem Einfluß der Förderschaufeln erkennen.

Auf dem nach außen arbeitenden Rundsichtersieb α (Fig. 1) sind Förderschaufeln b aus U-förmig gebogenen Blechen an einem in Kreis- oder Spiralform gebogenen Rahmen c aus Draht in Zwischenräumen befestigt. Die Rahmen (Fig. 6 und 7) bestehen aus einzelnen Bögen, welche eingefügt sind zwischen den gegen den Radius geneigten Rahmenverbindungsleisten (Stegen) d, an deren Unterseite die Siebe durch Aufleimen befestigt werden. Die Stege d begrenzen Kanäle, deren einer am Umfang bei h offen ist, und dienen gleichzeitig bei dieser Ausführungsform als Vorschubleisten, deren Wirkung durch das Anbringen von Förderschaufeln noch erhöht wird. Die Stege sind an beiden Enden durch Laschen e an Flacheisenrahmen f befestigt, die auf den Holzringen α der Rundsichtergehäuse angeschraubt sind.
Die Wirkungsweise ist folgende:
Bei der in Fig. 1 und 4 gezeichneten Lage der Rahmenverbindungsleisten d schwingt der Sichter in einem der Uhrzeigerbewegung entgegengesetzten Sinne; dabei erhält das Sichtgut seinen Weg angewiesen und wird bei der Weiterbeförderung nach dem Umfang zu durch die Förderschaufeln einer Zerteilung (Auflockerung) unterworfen, wodurch eine durchaus scharfe Absichtung erfolgt, die nicht eintritt, wenn die Siebe nur eine reine Seidenfläche aufweisen, auf welchen sich das Sichtgut nur in Kurven bewegt. Da ferner die Schwingkraft für die Fortbewegung des Sichtgutes am Umfang nicht ausreicht und dadurch das Sieb überhäuft bleibt, so wird dem Sichtgut in der Nähe des Umfanges

durch die Förderschaufeln b, zu welchen es durch die Drahtbügel hindurch gelangen kann, die erforderliche normale Fortbewegung in bekannter Weise erteilt.

Die Bürsten streichen bei dieser Anordnung über eine vollkommen glatte Seidenfläche, wodurch ein Versagen gänzlich ausgeschlossen ist. Der Gries fällt durch den offenen Kanal h nach unten.

ίο Ein nach innen arbeitendes Rundsichtersieb ist in Fig. 2 und 5 dargestellt. Die Förderschaufeln sind hier an den Rahmenverbindungsleisten b befestigt, die zum Radius bei demselben Drehungssinne in zu Fig. 1 entgegengesetzter Richtung schräg gelegt sind. Da bei den nach innen arbeitenden Sieben das Sichtgut ebenfalls das Bestreben hat, nach außen zu wandern und dadurch bei den üblichen Anordnungen das Sieb übermäßig belastet bleibt, so wird dem Sichtgut im vorliegenden Falle durch die Förderschaufeln die erforderliche normale Bewegung nach der Mitte zu erteilt, wie sie aus Fig. 8 ersichtlich ist.

In der auseinandergezogenen Zusammenstellung der Plansichter (Fig. 3) ist der Weg der Schalen durch einen gefiederten Pfeil· 1, der Weg des Mehles und des Grieses durch einen einfachen Pfeil 2 angedeutet. Ein nach außen arbeitendes Rundsichtersieb, ein Sammelboden und ein nach innen arbeitendes Rundsichtersieb sind in dieser Figur übereinander gestellt.

Claims

Patent-An Sprüche:

I. Siebsatz für runde Plansichter mit Parallelkurbelbewegung, bei denen über der Siebfläche angebrachte Stege Kanäle für das Mahlgut bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege Förderschaufeln (b) zum energischen Vorschub des Mahlgutes tragen und gleichzeitig zum Befestigen der Siebbespannung unter Erzielung einer für die Reinigungsbürsten hindernisfreien Siebunterfläche dienen, zum Zweck, durch diese vereinigten Mittel ein Versetzen der Siebbespannung wirksam zu verhindern.
2. Siebsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nähe des äußeren Zylindermantels Drahtbügel (c) angeordnet sind, an welchen die Förderschaufeln in Zwischenräumen befestigt werden, zum Zweck, dem Sichtgut den freien Durchtritt durch die Drahtbügel zu den Förderschaufeln zu ermöglichen.
3. Siebsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschaufeln auf einem spiralförmig gebogenen Drahtbügel angeordnet sind, zum Zweck, nach der Auswurfstelle zu größere Wurfflächen für die zunehmenden Sichtmassen zu erhalten.
4. Siebsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderschaufeln an den Schlagseiten der Stege angebracht sind, zum Zweck, die infolge der Fliehkraft verzögerte Bewegung der schwingenden Mahlgutteilchen nach der Mitte hin zu beschleunigen.
5. Siebsatz nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wurffläche der Förderschaufeln einen abgerundeten stumpfen Winkel bildet, damit das auffliegende Sichtgut nach außen geschleudert wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.