DE1670736A1 - Verfahren zur Herstellung von Arylsulfonylsemicarbaziden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ArylsulfonylsemicarbazidenInfo
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Description
6. November 1969
Verfahren zur Herstellung von Arylsulfonylsemicarbaziden
Es ist bekannt, daß Arylsulfonylharnstoffderivate blutzuckersenkende
Wirkung besitzen. Besonders der N-(4-Methy1
benzolsulfonylJ-N'-n-butylharnstoff (lolbutamid) hat aufgrund
seiner blutzuckersenkenden Eigenschaften bei gleichzeitiger guter Verträglichkeit eine große Bedeutung als
Arzneimittel erlangt.
Es wurde nun gefunden, daß Arylsulfony!semicarbazide der
allgemeinen Formel
SO9NHCNHNi I
d K CH
in der .
R und R' Wasserstoff, Halogen, gesättigte oder ungesättigte
gegebenenfalls durch Halogen-, Hydroxy-, Alkoxy-, Amino- oder Acylaminogruppen substituierte
Alkyl-ι Alkoxy-, Acyl-, Amino-, Acylamino-
oder Trifluormethylgruppen bedeuten,
eine stark blutzuckersenkende Wirkung besitzen, welche diejenige
des Tolbutamide erheblich übertrifft.
Ie A 10 192 θ - ;—---'"WdWW^une
' 0.09852Λ2181
Die Herstellung dieser neuen Arylsulfonylharnstoffderivate erfolgt erfindungsgemäß nach an sich bekannten Methoden,
indem man entweder 2-Amino-2-aza-bicyclo-/2,2tg7-octan
(N-Amino-isochinuclidin) der Formel
gegebenenfalls auch in Form eines Salzes entweder mit
Arylsulfonylisocyanaten der allgemeinen Formel
- S02rN=C=0
H und R1 die obenangegebene Bedeutung besitzen,
oder mit Arylsulfonylverbindungen der allgemeinen Formel
SO2NHCOX
R und R1 die obenangegebene Bedeutung besitzen, und
I einen Rest bedeuten soll, der mit einem H-Atom der Aminogruppe während der Reaktion unter Abspaltung
einer Verbindung HI austritt, miteinander umsetzt.
Le A 10 192 - 2 -
' 009852/2181
Dabei kann
X Halogen, eine Azido-, Alkoxyr-, Aryloxy-, Alkyl
mercapto-, Ary!mercapto-, gegebenenfalls
substituierte Amino-, cyclische Amino- oder Acylaminogruppe bedeuten.
Weiterhin kann man zur Herstellung der neuen Arylsulfonylsemicarbazide
erfindungsgemäß Arylsulfonamide der allgemeinen Formel
SO2NH2
als solche öder in Form ihrer Alkalisalze mit einer Verbindung der allgemeinen Formel
Y-C-HH-H ' I
in der . _
Reaktion «it einem Wasserstoff atom der
Sulfonamidgruppe oder dem Alkaliatom des entsprechenden Sulfonamidalkalisalzea unter
Austritt von HY bzw. MY (M = Alkalimetallatom) reagiert.
Als solche Gruppen kommen in Frage;Halogen, Azido-, Alkoxy-,
Aryloxy-, Alkylmercapto-, Arylmercapto-, gegebenenfalls
Le A 10 192 - 3 -
" 009852/218 1
substituierte Amino-, cyclische Amino-, Acylaminogruppen
oder die Gruppe
-HN-N
kCH
Die erfindungsgemäße Reaktion führt man ohne oder in geeigneten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln durch, wobei je
nach Reaktionsfähigkeit der Komponenten die Reaktion selbst exotherm verläuft oder ihr Ablauf durch Anwendung höherer
Temperaturen erzwungen oder gefördert werden muß. Die Isolierung der Endprodukte geschieht nach üblichen Methoden.
Die Verfahrensprodukte können überdies in therapeutisch verwertbare
Salze überführt werden.
111 g (1 Mol) Isochinuclidin werden in 100 ml konzentrierter Salzsäure (s 1,2 Mol HCl) + 300 ml Wasser gelöst
und 76 g (1,1 Mol) Natriumnitrit, in 200 ml Wasser
gelöst, unter Rühren zugetropft. Die Mischung wird 1/2 Stunde bei 200C, 2 Stunden bei 750C gerührt, nach Stehenläseen
über Nacht das Kristallisat abgesaugt, mit Wasser gewaschen und'lsi Takuumexsikkator getrocknet. Man erhält
84 g bräunlich gelbe Kristalle, P. 1400C (Kofierheizbank).
Durch Ausäthern der wässrigen Mutterlauge lassen sich
weitere 5 g des Produktes gewinnen. Gesamtausbeute 89 g « 64 5* der Theorie (140 g).
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' 009852/218 1
b) N-Aminoisochinuclidin-hYdrat ·
Zu einer Suspension von 36,5 g (0,96 Mol) Lithiumallanat
in 960 ml absolutem Äther wird unter Einleiten von Sticke stoff und Erwärmen 89,0 g (0,64 Mol) N-Nitrosoisochinuclidin
in 800 ml absolutem Äther so zugetropft, daß nach Wegnahme der Heizquelle die Mischung ständig siedet. Es
wird noch 4 Stunden unter Rückfluß nachgerührt, dann nacheinander 64 ml Essigester, 40 ml Wasser, 60 ml
34-$ige Natronlauge und 160 ml Wasser zugetropft, der
gebildete Niederschlag abgesaugt und mit Äther gewaschen. Der Äther wird abdestilliert, 200 ml Benzol zugefügt und
nochmals abdestilliert. Der Rückstand siedet bei 9O°C/5mm.
Farblose weiche Kristallmasse, die bei etwa 500C schmilzt;
52,9 g = 58 $> der Theorie (91,6 g), berechnet als Monohydrat.
c) 4- (p-Toluolsulf onyl) -1,1 -/T', 4' -äthano) -pentamethylen/-semicarbazid
_ ^__ ^ __ __
Zu einer lösung von 7,2 g (0,05 Mol) N-Aminoisochinuclidinhydrat
in 25 ml Benzol wird unter Rühren 9,9 g (0,05 Mol) p-Toluolsulfonyl-isQcyanat, gelöst in 25 ml
Benzol, zugetropft, wobei spontane Erwärmimg eintritt. Dann wird 10 Minuten unter Rückfluß gerührt, abgekühlt,
das Kristallisat abgesaugt, mit Benzol gewaschen und aus
Essigester umkristalliaiert, Man erhält farblose Kristalle,
F. 2120C (Zers. und. Sttbl.) (KOfler»Heizbank), 6,7 g =
41 i> der Theorie (16^2 g).
4-(p-Toluolsulfonyl)-1 -1-ß \, 4' -äthano)-pentamethylen/-
12,6 g (0,088 Mol) N-Aminoisochinuciidin-hydrat und 18,1 g,
(0,08 Mol) N-(p-Toluolßia£oByl)-äthylurethan werden in
lie A 10 192 ' - 5 - .
\ % 8 ? / 71i 1
50 ml Äthanol 1 Stunde unter Rückfluß erhitzt und dann das
Lösungsmittel abdestilliert, bis die Innentemperatur 1200C
erreicht. Der Rückstand wird aus Essigester umkristallisiert Man erhält farblose Kristalle, P. 2120C (Zers. und Subl.)
(Kofler-Heizbank). 11,8 g = 46 # der Theorie (25,8 g).
4-Benzolsulfonyl-1-1-^"1'»4'-äthano)-pentamethylen7-semicarbazide
Durch Umsetzung von N-Arainoisochinuclidin-hydrat mit
Benzolsulfonyl-isocyanat analog Beispiel 1. Farblose
Kristalle, F. 2080C.
4-(p-Fluorbenzolsialf onyl) -1,1 ~/ΐ ·, 4 · -äthano) -pentamethylen/-5§5iH5i^§5i§_^
— . »■"„_. I
Analog Beispiel 1 c) aus ^-Fluorbenzolsulfonylisocyanat und
H-Aminoisochinuclidin-hydrat» Farblose Kristalle, F. 2140C
(Zers.)
4-(p-»Ghlorben2!olsulf oayl)-1 f
semicarbazid
1,4' -äthano) -pen tame thyleny7-
Analog Beispiel 1 c) aus 4-Chlorbenzolsulfonylisocyanat und
N-Amino-isochiauclidin-hyarat. Farblose Kristalle, F. 1780C,
(Zere.) .
Se A 10 192
- 6
' 009852/2181
4 —p-/S-(2'M4ethoxy-5"-chlorbenzoylaminΌ)äthyl7-benzol-21,3
g (0,05 Mol) N-/B-(2"-Methoxy-5"-chlor-benzoylamino)-äthyl7-benzolsulfonyl-methy!urethan
und 7,2 g (0,05 Mol) N-Aminoisoohinuclidinhydrat werden in 100 ml Toluol 4 Stunden
unter Rückfluß erhitzt. Nach dem Erkalten wird der Niederschlag
abgesaugt und mit Toluol gewaschen. Das Rohprodukt wird nochmals mit Methanol erwärmt, abgesaugt und mit
Methanol gewaschen. Man erhält ein farbloses feinkristallines Pulver, P. 1900G, Ausbeute 15,6 g (60 3* der Theorie)
(26,0 g).
j-(ß-Benzoylaminoäthyl)-benzolsulfonyl7~1,1-ß'»4·-
Analog Beispiel 6 aus H-^(ß-Ben&oylamino&thyl)~beiiBolsulfonyl7-methylurethan
und H-Aminoisochinuclidin-hydrat,
Farblose Kristalle, P. 1800C (aus Methanol).
Le A tO 192 - 7 -
" 0098 52/2181
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Arylsulfonylsemicarbaziden
dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
a) 2-Amino-2-azabicyclo-/2,2,27-octan, gegebenenfalls auch
in Form eines Salzes,mit Arylsulfonylisocyanaten der
allgemeinen Formel
-SO2-K=C=O
in der
R und R1 Wasserstoff, Halogen, gesättigte oder ungesättigte,
gegebenenfalls durch Halogen, Hydroxy-, Alkoxy-, Amino* oder Acylaminogruppen
substituierte Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Amino-, Acylamino- oder Trifluormethylgruppen bedeuten,
umsetzt, oder
b) 2-Amino-2-azabicyclo-^f,2,27-octan, gegebenenfalls in
Form eines Salzes,'mit Arylsulfony!verbindungen der
allgemeinen Formel
^/) -SO2-HH-COX
in der
R und R* die oben angegebene Bedeutung besitzen und
X einen Rest bedeuten soll,
Ie A 10 192 - 8 -
Unterlagen IM. 7 f 1 Ab·. 2 Nr. 1 Satz 3 de« Änd«runQifle3. v. 4.9.
009852/2181
der rait einem Η-Atom der Amiiaogruppe während
der Reaktion unter Abspaltung einer Verbindung HX austritt,
umsetzt, oder
c) Ary!sulfonamide der allgemeinen Formel
c) Ary!sulfonamide der allgemeinen Formel
in der
R und R1 die oben angegebene Bedeutung besitzen,
gegebenenfalls auch in Form ihrer Alkalisalze, mit Verbindungen der allgemeinen Formel
Y-C-NH-H \
in der
einen Rest bedeutet, der im Verlauf der Reaktion mit einem Wasserstoffatom der
Sulfonamidgruppe oder dem Alkaliatom des entsprechenden Sulfonamidalkalisalzes unter
Austritt von HY bzw. MY (M = Alkalimetallatom) reagiert,
umsetzt*
2. Verbindungen der allgemeinen Formel
üe,A 10 192 - 9 -
»862/21-81
in der
R und R· Wasserstoff, Halogen, gesättigte oder ungesättigte
gegebenenfalls durch Halogen, Hydroxy-, Alkoxy-, Amino- oder Acylaminogruppen subotituierte
Alkyl-, Alkoxy-, Acyl-, Amino-, Acylaminooder Trifluormethylgruppen bedeuten.
Le A 10 193 - IO -
Ό09852/2181
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