-
Decahydrochinazolinderivate und diese enthaltende Herbizide
Es
ist bekannt, 3-Isopropyl-2,4-dioxo-decahydrochinazolin als Herbizid zu verwenden
(britische Patentschrift 1 035 093).. Seine Wirkungen befriedigen jedoch nicht.
-
Es wurde gefunden, da13 2,4-Dioxo-decahydrochinazoline der Formel
in der R einen Alkylrest mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen und A den Rest -Co-(R 1)n-COOR2
bedeutet, wobei R1 eine gerade oder verzweigte Alkylen- oder Alkenylengruppe, eine:
Cycloalkylengruppe oder eine Arylengruppe, die gegebenenfalls durch Halogen-, Nitro-,
Alkyl- oder Alkoxygruppen substituiert sein kann, R2 einen Alkyl-, Cycloalky1- oder
Arylrest und n 0 oder 1 bedeuten, eine sehr gute herbizide Wirkung ausüben.
Als
Alkylenreste seien beispielsweise genannt: der Methylen-, Äthylen-, Propylen-; Butylen-,
Dimethylmethylen-, .1-Propen-2#-yl-äthylen- oder der 1-(2''-Methyl-propen-21-yläthylen)-rest.
-
Als Alkenylenreste seien beispielsweise genannt: der Äthenylen-,.Propenylen-
oder der Butenylenrest. . Als Cycloalkylenreste seien beispielsweise genannt: der
Cyclopentylen-, Cyclohexylen- und der Cyclododecylenrest. Als Arylenrest wird beispielsweise
genanntder Phenyleurest, der Toluylen-, 2-Chlorphenylen- oder der 2,6-Dichlorphenylenrest.
-°-Als Alkylgruppen seien beispielsweise Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Dutyl-, Isobutylgruppen
genannt.
-
.Als Cycloalkylgruppen seien beispielsweise Cyclohexyl-, Cyclopentyl-,
Cyclooctylreste genannt.
-
Als Arylreste seien gegebenenfalls durch Methyl-, Halogen- oder Nitrogruppen
substituierte Phenylreste genannt. -Die erfindungsgemäßen Verbindungen wirken insbesondere
selektiv gegen Unkräuter und TTngräser in Mais- und-Kartoffelkulturen. Die erforderlichen
Aufwendungen liegen dabei zwischen 0,5 und 2 kg/ha. Die Anwendung kann vor oder
nach dem Auflaufen der Kulturpflanzen erfolgen.
Als erfindungsgemäße Wirkstoffe seien beispielsweise |
genannt |
1-(ic-Carbomet hoxy-x,-3L-d imethyl-acetyl) -, |
1-(o--Propen-2'-yl-ß-carboäthoxy-propionyl)-, |
1-(w.-[21-Methylpropen-2'-yl]-ß-carboätboxy-propionyl)-, |
1-(ß-Carbo-isobutyloxy-acryloyl)-, |
1-(2'-Carboäthoxy-benzoyl)-3-sopropyl-2,4-dioxo-deca- |
hydrochinazolin |
1-(d-Carbomethoxy-d.,d,=dimethyl-acetyl)-, |
1-(c,c-Propen-2'-yl-B-carboäthoxy-propionyl)-, |
1-(#,t-[21-Methylpropen-2#-yl]-ß-carboäthoxy-propionyl)-, |
1-(ß-Carboisobutyloxy-acryloyl)-, |
1-(2'-Carboäthoxy-benzoyl)-3-isobutyl-2,4-dioxo-deca-: |
hydrochinazolin |
rie erfindungsgemäßen dirkstoffe sind neu. Sie können gemäß |
nachstehendem Formelschema durch Acylierung von 3-Alkyl-2,4= |
dioxo-decahydrochinazolinen mit Halbesterchloriden von.Dicarbon- |
säuren in Gegenwart eines HCl-Acceptors synthetisiert
werden. |
R, R1, R2 und n haben die obengenanuten Bedeutungen.
Da alle erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen nach |
demselben Verfahren hergestellt werden können:..wird hier die |
Herstellung von 1-(x-Carbomethoxy-d,,w.-dimethyl-acetyl)-3--
- |
isopropyl-2-,4-dioxo-decahydrochinazolin im folgenden näher
` |
beschrieben. |
21 Gewichtsteile 3-Isopropyl-2,4-dioxo=decahydro-chinazolin |
und 12,2 Gewichtsteile Träthylamin werden in 300 Gewichts- |
teilen Toluol gelöst. Unter Kühlung des Reaktionsgefäßes mit |
Eis werden in diese Lösung 18 Gewichtsteile Dimethylmalonsäure- |
methylester-chlorid bei einer Temperatur von 10- bis 150C'
einge- |
tropft. Zur Vervollständigung der Reaktion wird die-Mischung |
4 Stunden bei 50°C@nachgerührt. Danach wird das abgeschiedene |
Triäthylamin-hydrochlorid abgesaugt. Das Filtrat wird mit Wasser |
" neutral gewaschen, mit wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet |
und im Vakuum der Wasserstrahlpumpe eingedampft. |
Es hinterbleiben 30 Teile eines gelblichen Öls-. |
Analyse: |
C17H22N205 (338,42) ber4-: C 60,4 H 7,75 N 8,25 |
- @. gef e :.C 1 ,2N 891 |
- - |
.Das Infrarot-Spektrum bestätigt die Struktur der Verbindung. |
Die neuen Wirkstoffe sind meist viskose Öle, die im Hochvakuum |
nur unter teilweiser Zersetzung destillierbar sind. Ihre |
Struktur wurde durch Analyse und Infrarotspektrum gesichert.
- |
Einige der neuen Wirkstoffe werden in der folgenden Tabelle |
aufgezählt |
H,R |
.. I 0 |
N |
CO-(R1)n-COOR2 |
R -CO-(R 1)n-COOR2 |
CH3\ CH3 |
,CH /CH- -CO- @-COOCH3 |
3 CH 3 |
CH3w . |
CH -# CH- -CO-CH-CH |
3 CH2-COOC2H5 |
n |
CH 3--' - - 1 H3 1 |
CH -CO-CH-CH 2 C CH2 |
CH 3@ CH2-COO C2H5 |
CH CH -CO- plg |
CH- 3 CH-CH20-CO-CH |
CH 3 CH 3 |
_co i l , |
CH3%CH- C2 H 5-0-CO 7 |
CH3 |
CH 3 ` CH3 - |
CH CH2- -CO-Q-COOCH3 |
CH 3 Uli 3 . |
3 |
CH CH-CH2-, -_CO-CH-CH @- |
3 OH 2-C0-0C2H5 |
CH3 @ - @ 3 |
2-C=CH2 |
CH-CH2- -COIH-CH |
CH 3 CH 2-CO-0C2H5 |
R -CO-(R1)n COOR2 n |
CH 3 CH \ C0 CH |
i H CHF CH 3 /CH-CH 2-0-C0-CH |
CH 3 3 |
CH 3\ - -CO _ |
CH-CH 1 |
C2H50-C0 CH3 2 |
Die Anwendungsformen der erfindungsgemäßen Mittel richten sich ganz nach den Verwendungszwecken;
sie sollen in jedem Fall eine feine Verteilung der wirksamen Substanzen gewährleisten.
So können sie als Lösungen, Emulsionen, Suspensionen oder Stäubemittel angewandt
werden.
-
Zur Herstellung von direkt versprühbaren Lösungen kommt die Lösung
in Wässer in Betracht.. Es können aber auch Kohlenwasserstoffe, wie Tetrahydronaphthalin,
und alkylierte _ Naphthaline als Spritzflüssigkeiten verwendet werden.
-
Wäßrige Anwendungsformen können aus Emulsionskonzentraten, Pasten
oder netzbaren-Pulvern (Spritzpulvern) durch Zusatz von Wasser bereitet werden.
Zur Herstellung-von Emulsionen können die Substanzne als solche oder in einem Lösungsmittel
gelöst, mittels Netz- oder -Dspergiermitteln in Wasser oder organischen Lösungsmitteln
homogenisiert werden. Es können aber auch aus wirksamer Subshnz, Emulgier- oder
Dispergiermittel und eventuell Lösungsmittel bestehende Konzentrate hergestellt
werden, die zur Verdünnung mit Wassergeeignet sind..
Stäubemittel
können durch Mischen oder gemeinsames Vermahlen der wirksamen Substanzen mit einem
festen Trägerstoff hergestellt werden.
-
Eine Mischung mit anderen Herbiziden ist ebenso möglich wie die gemeinsame
Ausbringung zusammen mit Düngemitteln.
-
Die folgenden Beispiele erläutern die Wirkung der neuen Verbindungen.
-
Beispiel
Ein mit Mais (Zea mays), Kartoffeln (Solanum tuberosum),
Ackersenf (Sinapis arvensis), weißem Gänsefuß (Chenopodium älbum), kleiner Brennessel
(ürtica urens), einj. Rispengras (Pos annua) und-Hühnerhirse (Echinochloa Grus galli)
besäter lehmiger Sandboden wurde je Hektar mit 1,5 kg 1-(d-Garbomethoxy-oc,cc-dimet
hylacetyl)-3-isopropyl-2,4-diozo-decahydrochinazolin, dispergiert in 500 Liter fasser
je ha behandelt.-fach 3 bis 4 Wochen wurde festgestellt, daß die Pflanzen
Ackersenf, weißer Gänsefuß, kleine Brennessel, einj. Rispengras und Hühnerhirse
fast vollkommen abgestorben waren, während
Mais nur eine geringe Wachstumshemmung
und Kartoffeln keine Schädigung zeigten.
-
Beispiel 2
Im Gewächshaus wurden die Pflanzen Mais (Zea mays),
weißer Gänsefuß (Chenopodium album), Ackersenf (Sinapis arvensis), kleine Brennessel
(Urtica urens), Vogelmiere (Stellaria media), einj. Rispsngras (Foa annua), Ackerfuchsschwanz
(Alopecurus myosuroides) und Hühnerhirse (Eehinochloa crus |
galli) bei einer Wuchehöhe von 3 bis 1.2 cm mit 1-(ac,Carbo- |
methoxy-«, «.-d imethyi-ac etyl-3-i B opro py-2 , 4-di oxo
-d e ca- |
hydrd-chinazolin (I) und im Vergleich dazu mit dem bekannten |
Kaliuasalz der 2-lfethyl-4-chlor-phenoxy-essigeäure (II) |
jeweils in einer Henge von 1,5 kg Wirkstoff je ha,dispergiert |
oder gelöst in 500 Liter Wasser.je ha. behandelt. |
Nach 3 bis 4 Wochen wurde das in der nachfolgenden
Tabelle |
aufgeführte Ergebnis erhalten: |
^Wirkstoff |
,I II |
Maie p 30 |
weißer Gänsefuß 90 bis 100 90 bis 100 |
Ackersenf 90 bis 100 90 |
kleine Brennessel 90 bis 100 90 bis 100 |
Vogelniere 90 20 _ |
enj.Rispengrae .90 0 bis 10 |
lckerfuahsrabwanz .90 - 10 |
Rühnerhiree 90 bis 100 0 |
Q = keine Sc hätl i gang |
100 = totale Schädigung ' |
Die erfindungsgemäßen herbzid :wirkenden -Substanzen können
bei |
Anwendung Von höheren Autwandmengen auch-als Totalherbitide |
verwendet werden. |
Biologisch gleich wirksam wie I in den Beispielen 1 und 2 |
sind:. |
.-1-(w.:Propen-2'-yl-ß-carboäthoxy-propionyl)-3-isopropyl-2,4= |
dioxo-decahydrochinazolin |
1-(ii.-E2'-Methylpropen-2'-yl]-ß-carboäthoxy-prop-ionyl)-3- |
isopropyl-2,4-dioxo-decahydrochinazolin |
1-(B-Carbo-isobutyloxy-acryloxyl)-3-isopropyl-2,4-dioxo- |
decahydroehinazolin |
1-(2'-Carboäthoxy-benzoyl)-3-iaopropyl-2,4-dioxo-deca- |
hydrochinazolin |
1-(,4 -Carbomethoxy-dc,c.-dimethylacetyl)-3-iaobutyl-2,4-dioxo- |
decahydrochinazolin |
1-(oc-Propen-2'-yl-ß-carboäthoxy-propioriyl)-3-isobutyl-2,4- |
di.oxo-decahydrochinazolin |
1-(ac.- 2'-Methylpropen-2' yl]-B-earboäthoxy-propionyl)-3- |
isobutyl-2,4-dioxo-decahydrochinazolin |
1-(B-Carboiaobutyl-acryloyl)-3-isobutyl-2,4-dioxo-deca- |
hydrochinazolin |
1-(2'-Carboäthoxy-benzoyl)-3-i obutyl-2,4-dioxo-decs- |
hydroehianzolin |