DE1669980B2 - Verwendung antistatischer Mittel in Polymerisaten - Google Patents
Verwendung antistatischer Mittel in PolymerisatenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Verwendung antistatischer Miltel in Polymerisaten. M
Bekanntlich wird die Neigung von Polyolefinen, statische Elektrizität aufzuladen, dadurch verringert, indem
man dem Polyolefin 0.01 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Polyolefin, eines antistatischen Mittelsaus
1. einem N-(liydroxyalkylierten) Fettsäureamid.
2. einem Alkylenoxidkondensat eines Fettsäureumids,
3. einem Alkylenoxidkondensat eines N-(hydroalkylierten) Fettsäureamids oder
4. einer Mischung aus zwei oder mehreren Verbindungen, die unter 1. bis 3. genannt sind
einverleibt, wobei das Fettsäureamid 6 bis 22 Kohlenstoffatome enthält. Es ist weiterhin bekannt, die Neigung
von Polyäthylen zum Akkumulieren elektrostatischer Ladungen durch Einverleibung eines Äthanolamids
der Laurinsäure zu verringern.
So offenbart z. B. die britische Patentschrift 9 06 174 die Verwendung von Laurindiäthanolamid als antistatisches
Zusatzmittel für Polyäthylen. Diese Patentschrifl gibt jedoch keinen Hinweis, daß Laurindiäthanolamid
als antistatisches Mittel für andere polymere Materialien verwendet werden kann, oder daß bei der Verwendung
dieser Verbindung Probleme wegen einer Verfärbung auftreten und wie diese Probleme zu lösen sind.
Die britische Patentschrift 7 81 171 beschreibt die Verwendung von antistatischen Mitteln mit einer Dielektrizitätskonstanten,
die größer als 25 ist, in Verbindung mit einem feinverteilien absorbierenden Material.
Die als antistatischen Mittel genannten Stoffe sind hochpolare Stoffe, die keine langkettigen Alkylgruppen
aufweisen sollen.
Als Verfärbungsunu-rdrücker sind die genannten
Mittel unwirksam.
Es wurde festgestellt, daß antistatische Mittel, wie Laurindiäthanolamid, in Polystyrol eine Verfärbung bewirken,
nachdem dieses bei hohen Temperaturen verarbeitet wurde. In nichtpigmentiertem Polystyrol, das
bei einer Temperatur von etwa 250°C oder mehr verarbeitet wurde, tritt eine unbefriedigende Vergilbung
des Polystyrols auf, und in weißem Polystyrol, das normalerweise eine geringe Menge eines blauen Pigmen- &°
tes enthält, erfolgt unter denselben Bedingungen eine unerwünschte, leicht grüne Färbung. Weiterhin wurde
festgestellt, daß bei Spritzgußverfahren, wo die Temperatur des geschmolzenen Polymerisats etwa 3000C erreichen
kann, eine schwere Verfärbung des erhaltenen Gußstückes erfolgt, insbesondere, wo das geschmolzene
Polymerisat längere Zeit im Zylinder der Verformungsvorrichtung gehalten wird.
Ziel der Erfindung ist es. antistatische Präparate zu
schaffen, durch deren Verwendung die Nachteile der oben erwähnten antistatischen Mitte! überwunden werden.
Die vorliegende Erfindung betrifft nun die Verwendung von Alkanolamiden organischer Säuren und Oxide.
Hydroxide, Carbonate, Bicarbonate oder Carboxylate von Ammonium oder einem Metall der Gruppe Ia
oder HA des periodischen Systems als Verfärbungsunterdrücker
in antistatischen Präparaten für Polymerisate, wobei der Verfärbungsunterdrücker und Alkanolamid
in einem Gewichtsverhältnis zwischen 1:10 und
1 : 50 und der Verfärbungsunterdrücker in einer Menge von 0,005 bis 1.0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat,
verwendet wird.
Das verwendete antistatische Präparat enthüll ein
Alkanolamid einer organischen Säure, die aliphatisch oder aromatisch sein kann. Sie ist vorzugsweise eine
aliphatische Säure mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen. /. B. Laurinsäure. Das Alkariolamid kann ein Mono- oder
Dialkaonolamid sein und ist zweckmäßig ein Μοηυ-
oder Diäthanolamid. Laurindiäthanolamid wird als Alkanolamid bevorzugt.
Das verwendete antistatische Präparat enthält auch als Verfärbungsunterdrücker ein Oxid, Hydroxid. Carbonat,
Bicarbonat oder Carboxylat von Ammonium oder einem Metall der Gruppe IA oder HA, z. B. Nairium.
Kalium. Magnesium oder Calcium. Das Carboxylat kann von einer aliphatischen oder aromatischen Säure
hergeleitet sein und z. B. ein Acetat, Propionat, Stearat oder Benzoat sein. Die Ammoniumverbindungen werden
weniger bevorzugt auf Grund ihrer Neigung, sich während der Behandlung oder Verarbeitung eines Polymerisats,
init dem das antistatische Präparat verwendet werden kann, in Ammoniak zu zersetzen. Derartiger
Ammoniak kann für die Arbeiter beim Verfahren in der näheren Umgebung eine Reizatmosphäre schaffen.
Verfärbungsunterdrücker sind z. B. die Hydroxide, Carbonate, Bicarbonate und Stearate von Natrium, Kalium,
Magnesium und Calcium (wie z. B. Kaliumhydroxid. Calciumhydroxid), Natriumstearat, Natriumbicarbonat
und Magnesiumcarbonat.
Die verwendeten antistatischen Präparate bestehen oft aus einer Lösung oder Dispersion des W ; färbungsunterdrückers
in Alkanolamid. Die KorrDonenien derselben können jedoch dem Polymerisat, mit dem sie
verwendet werden sollen, getrennt zugefügt und das antistatische Präparat kann somit in situ gebildet werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten antistatischen Präparate werden zweckmäßig mit thermoplastischen
Polymerisaten angewandt, wie sie z. B. durch Additionspolynierisaiion
und Mischpolymerisation von Verbindungen, die älhylenisch ungesättigte Bindungen enthalten,
ei halten werden. Solche Polymerisate sind z. B. die Polyolefine, wie die Homopolymerisate von Äthylen
und Propylen und die Mischpolymerisate von Äthylen und Propylen mit einander oder mit höheren aliphatischen
^-Olefinen und die von aromatischen Vinylverbindungen
hergeleiteten Polymerisate. Bei Verwendung mit den letztgenannten Polymerisaten sind die antistatischen
Präparate besonders wertvoll. Aromatische Vinylpolymerisate sind z. B. Polystyrol und Mischpolymerisate
aus Styrol mit Methylmethacrylat oder Acrylnitril einschließlich solcher Polymerisate, die in
Anwesenheit von Kautschukverstärkungsmaterialien, wie Polybutadien und kautschukartige Butadien/Styrol-Mischpolymerisate,
hergestellt oder anschließend da-
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mit gemischt wurden.
!η den erfindungsgemäß bevorzugt verwendeten antistatischen Präparaten liegt das Gewichtsverhältnis
von Verfärbungsunterdrücker zum Alkanolamid zwischen 1 : 10 bis 1 : 50.
Das Alkanolamid im verwendeten antistatischen Präparat kann im thermoplastischen Polymerisat im Konzentrationsbereich
anwesend sein; vorzugsweise ist es jedoch in einer Konzentration zwischen 0.005 und 5
Gewichtspro/ent des Polymerisats, mit dem das Präparat
verwendet werden soll, vorhanden. Für Polyäthylen liegt ein besonders bevorzugter Bereich zwischen 0,02
und 0,5 Gewichtsprozent, während er für Polystyrol zwischen 0,5 und 2,5 Gewichtsprozent liegt.
Die Konzentration des Verfärbungsunterdrückers kann über den beanspruchten Bereich variieren. Eine
unnötig hohe Beladung mit dem Verfärbungsunterdrücker sollte vermieden werden, da andernfalls die
Wirksamkeit des Alkanolamids als antistatischer Zusatz beeinträchtigt werde" kann.
Das mit dem erfindungsgemäß verwendeten antistatischen Präparat gemischte Polymerisat kann auch alle
üblichen anderen Poiymerisatzusätze enthalten, wie Schmiermittel, Oxydationsschutzmittel, Pigmente und
Farbstoffe.
Die Einverleibung des antistatisch verwendeten Präparats in ein thermoplastisches Polymerisat erfolgt
zweckmäßig, indem man das antistatische Mittel dem Polymerisat zufügt, wenn letzteres sich in geschmolzenem
Zustand befindet. Soll das antistatische Präparat in situ im Polymerisat, mit dem es verwendet werden soll,
gebildet werden, so kann der Verfärbungsunterdrücker in das Polymerisat einverleibt werden, indem man vor,
nach oder gleichzeitig mit der Einverleibung des Alkanolamids in einem Mischer oder im Vorratsbehälter
bzw. Zylinder einer Strangpresse miscin.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken. Die Wirksamkeit
der erfindungsgemäß verwendeten antistatischen Präparate wird durch einen Kontrollversuch gezeigt,
in welchem ein Polymerisat verwendet wird, das das Alkanolamid jedoch ohne einen Verfärbungsunterdrücker
enthält.
Kontrollversuch
Laurindiälhanolamid wurde in ein weißes Polystyrol der mit Kautschuk zäh gemachten Art während des
Durchgangs des Polymerisats durch eine Strangpresse eingespritzt. Die 2,2 Gewichtsprozent Laurindiäthanolamid
enthaltenden, stranggepreßten Polymerisatstränge wurden abgekühlt und zu Körnern geschnitten.
Dann wurden die so hergestellten Polystyrolkörner in eine zum Verformen von Bechern eingerichtete Spritzgußmaschine
eingeführt. Die Vorraisbehältcrtemperatur der Maschine wurde auf 2600C gehalten. Die Maschine
wurde gründlich mit dem zu testenden Polystyrolverformungsmaterial durchgespült. Dann wurde das
Material 20 Minuten in der Maschine belassen, und nach dieser Zeit wurde mit dem Verformen der Becher
begonnen. Die ersten sechs verformten Becher waren merklich grün.
Das Verfahren des Kontrollversuchs wurde wiederholt, wobei jedoch das verwendete Laurindiäthanolamid
0,25 % seines Eigengewichts an gelöstem Kaliumhydroxid enthielt. Um die Ränder der verformten Becher
wurde eine sehr leichte Grünfärbung festgestellt, sonst waren die Becher weiß.
Das Verfahren des Kontrollversuchs wurde wiederholt, wobei jedoch das verwendete Laurindiäthanol-ϊο
amid 2,0 % seines Eigengewichts an gelöstem Kaliumhydroxid enthielt. Die verformten Becher waren weiß.
Das Verfahren des Kontrollversuchs wu.de wiederholt, wobei jedoch die Polystyrolkörner mit 0,2 Gewichtsprozent
fein pulverisiertem Natriumbicarbonat vor der Einverleibung des Laurindiäthanolamids während
des Strangpressens gemischt waren. Die anschließend erhaltenen, verformten Becher waren weiß.
Das Verfahren des Kontrollversuchs wurde wiederholt, wobei jedoch die Polystyrolkörner vor der Einverleibung
des Laurindiäthanolamids während des Strangpressens rr.it 0,2 Gewichtsprozent fein pulverisiertem
Calciumhydroxid gemischt wurden. Die anschließend erhaltenen, verformten Becher waren weiß.
Das Verfahren des Kontrollversuchs wurde wiederholt, wobei jedoch die Polystyrolkörner vor der Einverleibung
des Laurindiäthanolamids während des Strangpressens mit 0,6 Gewichtsprozent fein pulverisiertem
Natriumstearat gemischt wurden. Die anschließend erhaltenen, verformten Becher waren weiß.
B e i s ρ i e I 6
Das Verfahren des Kontrollversuchs wurde wiederholt, wobei jedoch die Polystyrolkörner vor der Einverleibung
des Laurindiäthanolamids während des Strangpressens mit 0,3 Gewichtsprozent Magnesiumcarbonat
gemischt wurden. Die anschließend erhaltenen, verformten Becher waren weiß.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Alkanolamiden organischer Säuren gemeinsam mit Oxiden, Hydroxiden, Carbonaten, Bicarbonaten oder Carboxylaten von Ammonium oder einem Metall der Gruppe IA oder HA des periodischen Systems als Verfärbungsunterdrücker in antistatischen Präparaten für Polymerisate, wobei der Verfärbungsunterdrücker und das Alkanolamid in einem Gewichtsverhältnis zwischen 1:10 und 1 : 50 und der Verfärbungsunterdrücker in einer Menge von 0,005 bis 1,0 Gewichtsprozent, bezogen auf das Polymerisat, verwendet wird.15
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