DE1669847C3 - Verfahren zur Herstellung von verstärkten Vulkanisaten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von verstärkten Vulkanisaten

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DE1669847C3 DE19671669847 DE1669847A DE1669847C3 DE 1669847 C3 DE1669847 C3 DE 1669847C3 DE 19671669847 DE19671669847 DE 19671669847 DE 1669847 A DE1669847 A DE 1669847A DE 1669847 C3 DE1669847 C3 DE 1669847C3
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Es ist bekannt, Mischungen aus Natur- oder Kunst- Cellobond Rubber Reinforcing Resins sowie Druckkautschuk, die in bekannter Weise vulkanisierbar sind, schrift der Firma Durez).
durch Zusatz von härtbaren oder härtenden Kunst- 3° Ferner sind bereits Kautschukmischungen mit einem harzen, insbesondere Phenolharzen, zu verstärken. Gehalt an Novolak und einem Härter für das Harz, Bei der Herstellung der Mischungen oder während der z.B. Hexamethylentetramin, beschrieben. Diese an Vulkanisation gehen die zugesetzten Kunstharze irre- sich bekannten Mischungen sind jedoch auf einen ganz versibel in den Resitzustand über und erhöhen dann speziellen Kautschuktyp, nämlich auf Butadienvor allem die Härte der Vulkanisate. In der Praxis 35 Vinylpyridin-Mischpolymerisate beschränkt. Durch werden für diesen Zweck Novolak-Hexamethylen- das Fehlen von Vulkanisationsmitteln erfolgt somit tetramin-Gemische, im folgenden zur Vereinfachung keine Vulkanisation im üblichen Sinne, sondern nui als »Verstärkerharze« bezeichnet, bevorzugt. Die ein- eine Härtung des Phenolharzes. Es ist weiterhin be zelnen Harztypen unterscheiden sich voneinander kannt, Mischungen von Butadien-Acrylnitrilkautschuk durch ihre Ausgangsbasis. Sie werden entweder aus 40 und Novolak aus unmodifizierten Phenol-Aldehydharz Phenol (C6H5OH), Phenolderivaten oder Phenol unter herzustellen, bei denen das Hexamethylentetramin ge-Mitverwendung von modifizierenden Zusätzen, z. B. trennt vom Harz in die Mischung eingeführt wird. Eine Cashewöl, die die Verträglichkeit des Harzes mit Verstärkung ist dadurch jedoch nicht erreicht worden. Kautschuk verbessern sollen, hergestellt. Die Ver- Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß bei stärkerharze werden insbesondere zur Verstärkung 45 der Herstellung von Vulkanisaten durch Vulkanisation von Nitriikautschukmischungen empfohlen (siehe von Kautschukmischungen mit an sich bekannten hierzu W. H of m an n, »Nitrilkautschuk«, Stuttgart Gemischen aus nicht modifizierten Phenolnovolak-[1965], S. 304, sowie die dort angegebene Literatur). harzen und Hexamethylentetramin eine bessere Ver-Aber auch mit diesem Kautschuktyp sind nicht alle teilung der Harze in Mischungen sowie eine positive Verstärkerharze in jedem Mischungsverhältnis ver- 50 Veränderung der physikalischen Eigenschaften wie träglich. Man hat daher vor allem Phenol-Novolake Steigerung der Kerbzähigkeit und der Härte erzielt verwendet, die mit dem öl aus den Nußschalen des und die angeführten Nachteile vermieden werden, wenn Nierenbaumes (Cashew-Nußschalenöl) modifiziert die Phenolnovolakharze und das Hexainethylensind. So wird im »Service Bulletin H-4« der Firma tetramin jeweils getrennt in den Kautschuk einge-Goodrich, Ausgabe September 1950, festgestellt, daß 55 arbeitet werden. Nach diesem Verfahren werden mit nur ein ganz bestimmtes, vermutlich nach der US-PS einfachen Phenolnovolaken völlig homogene durch-25 32 374 hergestelltes Verstärkerharz mit Nitril- scheinende Vulkanisate mit hoher Härte erhalten. Der kautschuk gut verträglich ist und besonders gute Verstärkungseffekt der Harze ist innerhalb gewisser Effekte gibt. Andere Cashew-Nußschalenöl enthal- Grenzen nunmehr bewußt regelbar geworden. Außctende Harze werden in der Druckschrift »Cellobond 60 dem wird eine mindestens ebenso gute Verstärkung Rubber Reinforcing Resins«, London 1961, beschrie- erzielt wie bei Verwendung von Phenolnovolaken, die ben. Die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen mit kompliziert aufgebauten Substanzen modifiziert Verstärkerharze in Nitrilkautschuk wird deutlich, sind. Es ist auch möglich, das Novolak-Harz und das wenn man die Eigenschaften von Vulkanisaten aus Hexamethylentetramin jeweils zu einem Teil, z. B. zur nicht substituierten bzw. mit Cashew-Nußschalenöl 65 Hälfte, getrennt einzuarbeiten und die restlichen Anmodifizierten Phenolnovolaken (Mischungen 4, 7 und teile im Gemisch zuzusetzen.
8) vergleicht, wobei die Verstärkerharze als Mischung Die vorteilhafte Wirkung auf die Eigenschaften der
aus Harz und Hexamethylentetramin dem Kautschuk Endprodukte des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
bis zu einem gewissen Grad von der Qualität der spielsweise dreimal höher als bei Vulkanisaten, die jeweils verwendeten Kautschuktype abhängen. Diese nach den üblichen Verfahren mit Hilfe von nicht Abhängigkeit kann jedoch ausgeschaltet werden, wenn modifizierten Phenolharzen hergestellt und verstärkt nur kleine Anteile an Hexamethylentretamin, bei- worden sind.
spielsweise 2 bis 10, vorzugsweise 4 bis 6 Gewichts- 5 Die erfindungsgemäß erhaltenen Produkte sind auf prozent, bezogen auf die Summe von Phenolnovolak Grund ihrer vorteilhaften Eigenschaften zur Her- und Hexamethylentetramin, verwendet werden. An- stellung von Gummiwaren der verschiedensten Art, dererseits ist es zuweilen auch möglich, die Hexa- beispielsweise von Sohlen, Schläuchen, Auskleidungen methylentetraminmenge höher zu wählen. Dies kann und überzügen, Profilartikeln od. dgl. geeignet,
der Fall sein, wenn das Hexamethylentetramin in den io In den nachfolgenden Tabellen haben die verwen-Kautschukmischungen gleichzeitig auch als Vulkani- deten Symbole folgende Bedeutung und Dimensionen: sationsbeschleuniger dient. M _
Das Novolak-Harz läßt sich dem Kautschuk in t ~ ™ '* .n8;-ftnc„-t ,w· ,
unterschiedlichen Mengen zusetzen. Wenn beispiels- l = Vulkan.sat.onszeit (Mm.),
weise Nitrilkautschuk verwendet wird, kann man das 15 D _ D nnune
Harz z. B. in jeder beliebigen Menge einarbeiten. M m (M 2QQ M m) = Modul g = Dehnung
Wenn man von Kautschukmischungen auf der Basis im om icvh °/ iv>; *
von Butadien-Styrol-Mischpolymerisaten ausgeht, Bdastune von k L
wird man das Novolak-Harz zweckmäßig bis zu einem Kz = Kerbzähiekeit (kg/cm% '
maximalen Anteil von etwa 20 Gewichtsprozent, be- 20 H _ Härte (o ghore A*
zogen auf den Kautschuk, zusetzen. RpE = Rückp;allelastizität (%),
Das erfindungsgemaße Verfahren fuhrt zu den A u = Alterung im Trockenbesten Ergebnissen, wenn man zuerst das Hexa- schrank 14 Tage bei 90°C.
methylentetramin einarbeitet und gründlich verteilt.
Wird danach der Phenolnovolak zugegeben und im 25 Die in den Mischungstabellen angegebenen Zahlen-Verlauf des weiteren Mischungsvorganges die Tempe- werte bedeuten Gewichtsteile. Die Prüfung wurde ratur gar noch über den Schmelzpunkt des Harzes jeweils an Stäbchenproben durchgeführt,
erhöht, so werden vollkommen homogene Mischungen . .
erhalten. Es ist dabei belanglos, ob die Härtung des B e 1 s ρ 1 e 1 1
Harzes schon beginnt. Es hat sich weiter als vorteilhaft 30 In den Mischungen 1 bis 3 wird die Verstärkung von erwiesen, den Schwefel möglichst frühzeitig einzu- Nitrilkautschuk-Mischungen mit einem handelsübarbeiten, so daß er zugegen ist, wenn die Mischungs- liehen Phenolnovolak A (Molverhältnis Phenol zu temperatur über den Harzschmelzpunkt ansteigt. Formaldehyd etwa 1 : 0,7, Schmelzintervall nach der
Es ist auch möglich, den Phenolnovolak vor dem Kapillarmethode etwa 66 bis 730C) beim Arbeiten Härtungsmittel einzumischen. Diese Ausführungsform 35 gemäß der Erfindung gezeigt. Dabei betragen die ist zwar von Vorteil gegenüber der Verwendung eines Mengen des zur Härtung des Phenolnovolaks zuge-Phenolnovolak - Hexamethylentetramin - Gemisches, setzten Hexamethylentetramins 7,4, 5,4 und 3,6 Geführt aber nicht in jedem Falle zu vollkommen homo- wichtsprozent der gesamten Menge an Phenolnovolak genen Vulkanisaten. Bringt man nämlich das Hexa- und Hexamethylentetramin. Zum Vergleich wird in methylentetramin in die Phenolnovolak enthaltende 4° Mischung 4 die Wirkung eines handelsüblichen, aus Mischung, so können bei zu hoher Mischungstenpe- reinem Phenol hergestellten Verstärkerharzes gezeigt, ratur infolge örtlicher Überkonzentration des Här- in dem das Verhältnis Phenol zu ankondensiertem tungsmittels Stippen entstehen. Formaldehyd ebenfalls etwa 1: 0,7 betrug. Dieses
Überraschenderweise hat es sich gezeigt, daß homo- Harz enthält etwa 9 Gewichtsprozent Hexamethylengene Kautschukmischungen auch dann erzielt werden, 45 tetramin (Harz AH). Sein Schmelzintervall liegt bei wenn der verwendete Novolak nicht besonders fein etwa 78/850C.
gemahlen ist. So kann der Novolak zwar staubfein
sein, aber auch eine größere Korngröße, z. B. von Tabelle 1
etwa 0,25 bis 1,5, vorzugsweise 0,5 bis 1 mm, haben.
In dieser Form eingebrachter Novolak neigt viel 5°
weniger zum Kleben an heißen Mischeinrichtungen
und wird ebenso schnell vom Kautschuk aufgenommen wie staubfein gemahlene Produkte.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung können außer dem Verstärkerharz auch Füllstoffe der ver- 55 schiedensten Art sowie andere sonst übliche Zusätze in die Kautschukmischungen eingearbeitet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist für die Verstärkung von Kautschukmischungen der verschiedensten Art geeignet, z. B. solchen auf der Grundlage 60 gcnwefei von Natur-, Butyl-, Äthylen-Propylen-, Äthylen-Propylen-Terpolymer-, Butadien-Styrol- und vorzugsweise Butadien-Acrylnitril-Kautschuk.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden
harte Vulkanisate erhalten, die homogen uno durch- 65
scheinend sind und in denen keine Harzteilchen mehr .) Butadien-Acrylnkril-Mischpolymehsat mit 34 Gewichts-
zu erkennen Sind. Infolge der guten Verteilung des prOzent Acrylnitril, Mouney-Viskosität: 83, kalt polymerisiert, Verstärkerharzes ist die Kerbzähigkeit erheblich, bei- nicht verfärbend stabilisiert.
Mischung 1,5 2 1,5 3 1,5 4 (Vergl.) 1,5
1 ιΟΟ,Ο 100,0 100,0 50,0
Nitril 100,0 1,5
kautschuk*) 1,5 1,5 1,5
Stearinsäure 1,5 5 5 5
Zinkoxyd 5 2,7 1,8
Hexamethylen 3,7
tetramin 1,5 1,5
Schwefel 1,5 47,3 48,2
Novolak 46,3
Harz AH
2-Merkapto-
benzothiazol
Prüf daten:
t
5 C: D 16 69 847 H 6 H RPE
15 380 92 33
Vulkanisation bei 155° 30 2?1 390 MlOO M 200 M 300 KZ 94 32
Mischung 45 265 420 89 129 181 45 96 33
1 30 278 275 101 150 210 33 96 34
15 252 460 92 140 197 34 94 31
30 250 380 141 208 35 94 32
A14 45 219 460 95 125 163 44 95 32
2 30 251 295 111 144 183 40 97 33
15 243 530 92 124 165 54 91 25
30 259 515 145 193 235 44 92 24
A14 45 259 460 79 101 129 48 92 24
3 30 250 325 82 104 133 46 95 27
15 258 460 98 123 161 46 76 24
30 302 <«20 133 173 220 49 76 24
A 14 45 281 380 35 84 162 12 77 24
4 30 231 240 40 96 186 13 80 24
(Vergleich) 204 35 86 164 12
75 174 12
A 14
Die Mischung wurde wie folgt hergestellt:
In den Kautschuk wurden die Stearinsäure, das Zinkoxyd, der Schwefel, das Hexamethylentetramin und danach der Phenolnovolak bzw. das Novolak-Hexamethylentetramin-Gemisch bei Temperaturen bis zu etwa 100°C 9 Minuten lang eingearbeitet. Die Mischungen wurden anschließend gesondert 5 Minuten bei 1200C gewalzt. Nach Wiederabkühlen wurde das 2-Merkaptobenzothiazol eingearbeitet.
Die Prüfwette der Vulkanisate lassen eindeutig erkennen, daß die nach der Erfindung hergestellten Mischungen 1 bis 3 bis zu 20° Shore A härter sind als die in bekannter Weise hergestellte Mischung 4. Wie die Daten zeigen, ergibt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Steigerung der Kerbzähigkeit auf das Dreifache und mehr. Ein weiterer, in den Zahlenwerten nicht zum Ausdruck kommender, aber wesentlich bedeutsamerer Vorteil der nach der Erfindung hergestellten Mischungen 1 bis 3 ist die viel bessere Verteilung des Harzes. Die Vulkanisate der Mischungen 1 bis 3 sind bei einer Schichtdicke von 2 mm durchscheinend. Die ebenso dicken Vulkanisate der Mischung 4 enthalten dagegen zahlreiche kleine und kleinste Körnchen, die sie matt und undurchsichtig machen.
novolaks (Novolak C, Schmelzintervall etwa 108 bis 1180C). Zum Vergleich wird gezeigt, wie sich bei gleicher Arbeitsweise ein mit Cashew-Nußschalenöl modifiziertet Phenolnovolak (Novolak D) sowie ein entsprechendes Phenolnovolak-Hexamethylentetramin-Gemisch (Harz DH) verhalten. Novolak D und Harz DH wurden nach der US-PS 25 32 374, Beispiel 6, hergestellt. Das hierbei verwendete Cashew-Nußschalenöl wurde mit Schwefelsäure gereinigt.
Die Mischungen 5 bis 8 wurden in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt.
Tabelle 2 Beispiel 2
Die Mischungen 5 und 6 wurden nach der Erfindung hergestellt und zeigen das Verhalten eines einfachen, durch spezielle Nachbehandlung von anhaftendem Phenol befreiten Phenolnovolaks (Novolak B, Schmelzintervall etwa 75 bis 83° C) und eines Kresol-
Mischung 1,5 6 7 (Vergl.) 1,5 8 (VcrgM
5 100 100 100
Nitrilkautschuk 100 46.3
(wie im
Beispiel 1) 1,5 1,5 1,5
Stearinsäure 1,5 5 5 5- 50
Zinkoxyd 5 1,5 1,5 1,5 1,5
Schwefel 1,5 3,7 3,7
Hexamethylen 3,7
tetramin
Novolak B 46,3 46,3
Novolak C
Novolak EP
Harz DH 1,5
2-Merkapto
benzothiazol
Vulkanisation 1550C:
Mischung Prüfdaten Z D M 100 M 200 M 300 KZ H RPE
t 250 430 79 114 162 39 93 30
5 15 237 400 86 122 176 35 94 30
30 223 360 93 138 190 31 95 32
45 235 295 113 173 242 29 94 31
A 14 30 269 430 120 152 191 51 92 27
6 15 276 425 127 163 205 46 94 27
30 268 405 132 174 213 46 95 29
45 244 250 161 213 44 95 31
A 14 30 247 540 76 102 130 45 90 30
7 15 231 480 84 111 145 38 93 31
30 204 420 83 114 148 50 93 32
(ζ. Ver 45
gleich) 226 420 103 142 185 38 96 33
A 14 30 176 360 91 118 154 45 94 27
8 15 195 320 107 141 182 46 95 28
30 202 350 108 142 180 41 95 29
(ζ. Ver 45
gleich) 246 185 188 26 95 31
A 14 30
Während — wie im Beispiel 1 ausgeführt — das Verfahren nach der Erfindung eine beachtliche Verbesserung des Effekts einfacher Phenolnovolake bewirkt, ergibt sich für modifizierte Phenol-Novolake bei analoger Arbeitsweise kein hervorstechender Vorteil, insbesondere wird weder die Vulkanisathärte noch die Kerbzähigkeit verbessert. Mit einfachen Phenolnovolaken wird also ein überraschender Effekt erzielt, der aus der Verhaltensweise anderer Novolake nicht abgeleitet werden konnte.
Beispiel 3
Dieses Beispiel zeigt, daß die Dosierung des Hexamethylentetramins bei einzelnen Kautschuktypen einen bedeutsamen Einfluß ausübt. Beide Mischungen wurden mit einem 34 Gewichtsprozent Acrylnitril, bezogen auf aas Mischpolymerisatgewicht, enthaltenden, kalt polymerisierten Nitrilkautschuk mit einer Mooney-Viskosilät ML—4' (1000C) von 45±5 hergestellt. In Mischung 9 beträgt die Hexamethylentetraminmenge 5.4%, in Mischung 10 dagegen 7,4% der gesamten Novolak-Hexamethylentteraminmenge.
Die Herstellung der Mischung erfolgte wie im Beispiel 1 beschrieben.
Mischung 10
9 100
45 Nitrilkautschuk 100 1,5
Stearinsäure 1,5 5
Zinkoxyd 5 1,5
Schwefel 1,5 3,7
Hexamethylentetramin 2,7 46,3
Novolak (s. Beispiel 1) 47,3 1,5
2-Merkaptobenzothiazol 1,5
Vulkanisation bei 155°C:
Mischung Prüfdaten Z D MlOO M 200 M 300 KZ H RPE
t 364 550 61 84 117 50 85 19
9 15 264 530 67 92 129 40 86 20
30 412 540 69 100 143 43 87 20
45 378 550 32 55 97 28 75 20
10 15 345 490 37 65 122 24 77 21
30 365 520 35 65 113 23 76 20
45 609640/47
Bei der hier verwendeten Kautschuksorte wird überraschenderweise mit der kleineren Hexamethylentetraminmenge ein deutlich besserer Effekt, d. h. höhere Vulkanisathärte und bessere Kerbzähigkeit, erzielt.
ίο
Beispiel 4
In diesem Beispiel wird die verstärkende Wirkung des im Beispiel 1 erwähnten Novolaks A in Mischungen aus einem handelsüblichen Butadien-Styrol-Kautschuk beschrieben.
Prüfdaten Slyrolkautschuk C: Mischung 12 KZ H RPE
t (etwa 23 Gewichtsprozent 11 100 39 90 36
10 Styrolanteil) Z D M 100 100 37 92 37
15 Stearinsäure 172 615 41 41 94 3 S
10 Zinkoxyd 165 670 41 0,5 36 96 39
15 Diäthylenglykol 129 715 44 0,5 1,5
Gefällte, aktive Kieselsäure 141 605 46 1,5 3
Novolak A 3 50
Schwefel 50 30
Hexamethylentetramin 20 2
Diphenylguanidin 2 5
Zinksalz von 2-Merkapto- 4 1,8
bcnzothiazol 1,8 1,2
1,2
M 300
M 200 83
62 78
57 70
54 86
64
Vulkanisation bei 150°
Mischung
11
12
Eine zum Vergleich mit hergestellte harzfreie Mischung hatte eine Härte von 70° Shore A. Die Kerbzähigkeit lag bei 28 bis 31 Kp/cm. Die Spannungswerte bei 100, 200 und 300% betrugen 18, 30 und etwa 50 Kp/cni2.
Die Mischungen wurden wie folgt hergestellt: Der Kautschuk wurde zunächst auf der Walze bearbeitet und darauf das Hexamethylentetramin eingemischt. Die Mischung wurde dabei auf übliche Weise homogenisiert. Darauf wurden die Stearinsäure und das Zinkoxyd zugesetzt. Anschließend wurden das Diäthylenglykol und die aktive Kieselsäure zugegeben Darauf setzte man das Novolakharz und den Schwefe zu. Im Verlauf der Zugabe der Mischungskomponenten stieg die Mischungstemperatur auf 110"C an Von dieser Endtemperatur wurde die Mischung ab gekühlt auf mindestens 80cC. Darauf wurden nach einander die Vulkanisationsbeschleuniger, nämlicl Diphenylguanidin und das Zinksalz von 2-Merkapto benzothiazol, zugesetzt. Die gesamte Mischzeit beton 25 Minuten.

Claims (4)

zugesetzt wurden. Die Vulkanisate aus den Mischun- Patentansprüche: gen7 un(j 8 haben zwar eine Vulkanisathärte von
1. Verfahren zur Herstellung von verstärkten über 90° Shore A und sind nahezu frei von Herz-Vulkanisaten durch Vulkauisation von Kautschuk- körncheu, sind aber dunkelbraun gefärbt Im Gegenmischungen, die nicht modifizierte Phenolnovolak- 5 satz dazu enthalten die in gleicher Weise hergestellten harze und Hexamethylentetramin enthalten, da- Vulkanisate aus Mischung4 zahlreiche Weine und d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t, daß die Phenol- kleinste Körnchen, die das Vulkanisat undurchsichtig novolak-Harze und das Hexamethylentetramin machen. Die Vulkanisathärte hegt bei etwa 76 jeweils getrennt in den Kautschuk eingearbeitet Shore A und ist somit um 15 bis 20 niedriger,
werden. io Die den Verstärkerharzen zugrunde liegenden
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Novolake härten bekanntlich nur mit Hilfe von Hexakennzeichnet, daß zuerst das Hexamethylen- methylentetramin. Beide Bestandteile werden im alltetramin und erst dann der Phenolnovolak in den gemeinen fein gemahlen und dabei miteinaiider verKautschuk eingearbeitet wird. mischt. Auf diese Weise werden leicht einarbeitbare,
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch 15 sehr feinkörnige Pulver erhalten, in denen die Reakgekennzeichnet, daß die Menge des Hexamethylen- tionspartner gleichmäßig verteilt sind Diese Vertetramins 4 bis 6 Gewichtsprozent der gesamten stärkerharze haben aber den Nachteil, daß sie beim Menge an Hexametbyientetramin und Phenol- Einarbeiten in den Kautschuk in einem Innenmischer novolak beträgt. infolge der auftretenden hohen Temperaturen vor-
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch 20 zeitig zusammenbacken oder nach Verteilung in Kaugekennzeichnet, daß der NovoIaL in einer Korn- tschuk vorzeitig im Sinne einer Resitbildung reagieren, größe von etwa 0,25 bis 1,5 mm in den Kautschuk Um diese Nachteile zu umgehen, ist daher im Falle eingearbeitet wird. der mit Cashew-Nußschalenöl modifizierten Harze
angeraten worden, zuerst die reinen Novolake und
25 später erst das Hexamethylentetramin einzuarbeiten.
Bemerkenswert bessere Verstärkungseffekte werden dadurch offensichtlich jedoch nicht erreicht (vgl.
DE19671669847 1967-06-22 1967-06-22 Verfahren zur Herstellung von verstärkten Vulkanisaten Expired DE1669847C3 (de)

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DEC0042688 1967-06-22

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DE1669847B2 DE1669847B2 (de) 1976-02-05
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