DE1669845B2 - Verfahren zur Herstellung vorgeformter Formmassen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung vorgeformter FormmassenInfo
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- C08J3/21—Compounding polymers with additives, e.g. colouring in the presence of a continuous liquid phase the polymer being premixed with a liquid phase
Description
Formmassen, die unter Einwirkung mechanischer 55 Wie bereits geschildert, verwendet man zur Her-Kräfte
innerhalb eines bestimmten Temperaturbe- stellung von Formmassen vielfach Misch-und Knetreiches
durch spanlose Formung bleibend zu Form- maschinen. Die DT-PS 7 58 962 schildert zunächst
teilen verarbeitet werden, sind zum weitaus über- die Nachteile des Arbeitens mit diesen schweren
wiegenden Teil Mischungen aus Kunstharzen mit Aggregaten: Sie erfordern einen besonders hohen
Füllstoffen und/oder Verstärkungsstoff en; weitere Zu- 60 Kraftaufwand bei relativ geringer Leistung. Die sodann
»ätze sind z. B. Farbstoffe, Gleitmittel usw. vorgeschlagene Verbesserung besteht darin, daß
Bei der Herstellung solcher Formmassen besteht während des Mischens der Ausgangsstoffe im Kneter
die erste Aufgabe in der möglichst homogenen Ver- Wasserdampf, der vorzugsweise überhitzt ist, oder
mischung der Harze mit den Füllstoffen und den entsprechend Heißluft in Gegenwart von Wasser
etwaigen weiteren Komponenten. Diese Aufgabe wird 65 eingeblasen wird. Das Wasser verhindert bei den
der Beschaffenheit der Harze bzw. Füllstoffe — pulvrig auftretenden höheren Temperaturen durch Ableitung
oder als Lösung bzw. faserig oder pulverförmig — ent- von örtlichen Wärmes'.auungen die Auslösung exosprechend,
durch Mischvorrichtungen verschiedener thermer Reaktionen. Außerdem erleichtet es das
3 4
Durchschmelzen des Harzes und damit die Mischung Verbindungen wie Hexamethylentetramin, und mit
der Bestandteile des Mischgutes. Dadurch soll der den Füll- und/oder Verstärkungsstoffen ohne wesent-Kraft
und Arbeitsaufwand verringert und gleichzeitig liehe Wärmezufuhr intensiv gemischt wird, wonach man
eine genaue Überwachung des Reaktionsgrades ermög- so viel Wasser einarbeitet, bis das Gemisch formbar
licht werden. 5 geworden ist, wonach es durch eine geeignete Vor-
Nach den Ausführungen des Zusatzpatentes DT-PS richtung vorgeformt und dann durch Trocknung auf
9 72 772 fallen die so hergestellten Massen in Krümel- den gewünschten Fließgrad gebracht wird,
oder Kornform mit unterschiedlicher Teilchengröße An Stelle des zur Erzielung der Verformbarkeit
oder Kornform mit unterschiedlicher Teilchengröße An Stelle des zur Erzielung der Verformbarkeit
an, was sich bei der Verarbeitung zu Formteilen zuzusetzenden Wassers kann man auch Lösungen,
jfls nachteilig erweist. Nach dem Verfahren dieses io Emulsionen, gegebenenfalls Suspensionen von natür-Zusatzpatentes
soll man zu Teilchen mit gleichmäßigem liehen Harzen oder deren wasserlöslichen Salzen,
Durchmesser gelangen, wenn man die Flüssigkeits- synthetischen Harzen und/oder Netzmitteln, in Wasser,
menge und die Temperatur beim Mischungsprozeß gegebenenfalls unter Zusatz organischer Lösungsmittel,
durch Einblasen von Dampf, wobei 700C nicht und/oder Emulsionen von Gleitmitteln, z. B. Silikonüberschritten
werden sollen, so einstellt, daß man ein 15 ölen, verwenden.
weichplastisches, bildsames Mischpnxiukt erhält. Da- Natürliche Harze sind beispielsweise Gummi-
bei können dem Mischgut Harzlösungsmittel oder arabikum, Kollophonium oder Schellack; als syn-
hydrophile Harze zugesetzt werden. Das Mischgut thetische Harze sind beispielsweise Phenolresole,
formt man dann in bekannter Weise mittels Strang- Novolacke, Aminharze oder Acrylatharze brauchbar.
presse, Granulator oder Schwingsieb zu Körnern mit 20 Als Netzmittel lassen sich beispielsweise Fettalkohol-
den gewünschten Abmessungen und stellt durch sulfate. Alkyl- und/oder Alkylarylsulfonate verwenden.
Trocknen die erstrebte Fließfähigkeit ein. Die Konzentration dieser Lösungen usw. kann bis
Das Einblasen von Dampf bzw. des Gemisches von etwa 20 V0, im Falle des Arbeitsns mit synthetischen
Heißluft und Wasser bedeutet eine apparative Erschwe- Harzen bis etwa 50°;, Feststoffgehalt betragen.
rung und einen zusätzlichen Energieaufwand; außer- 25 Sie werden in einer Menge von mindestens etwa
dem wird auch die Kontrolle bzw. die Einhaltung 5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Feststoffgehalt
bestimmter Werte für den Wassergehalt des Systems der gesamten Formmasse-Vormischung, zugesetzt.
erschwert. Bei der Herstellung von Formmassen auf der Grund-
Es ist weiterhin bekannt, etwa 50°/0ige lösungs- lage von Phenol-Formaldehydharzen verwendet man
mittelhaltige Harzlösungen herzustellen, in die Füll- 30 gemäß bevorzugter Arbeitsweise das Harz in Form
stoffe und andere unlösliche Komponenten durch einer konzentrierten Lösung, wie sie durch Zusatz
einen Mischvorgang eingearbeitet werden. Anschhe- beispielsweise von Methanol zum fertig kondensierten
ßend wird das Lösungsmittel entfernt, was bei den und durch Destillation entwässerten Harz erhalten
hitzeempfindlichen härtbaren Harzen oft nur bei den wird. Der Feststoffgehalt der Harzlösung beträgt im
tiefen Temperaturen der Vakuumtrocknung durch- 35 allgemeinen etwa 60 bis 90 °/o, vorzugsweise 70 bis
geführt werden kann. Das erhaltene Produkt wird 80°,,, jedoch ist auch das Arbeiten mit niedriger
dann zu einem gebrauchsfertigen Pulver gemahlen. konzentrierten Lösungen möglich. In diese Harz-
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Mischun- lösung werden dann zunächst die sonst üblichen
gen aus phenolischen Kondensationsprodukten, die Zusätze und gegebenenfalls das Hexamethylentetramin
zusätzlich noch freies Phenol und freies Hexamethylen- 40 eingearbeitet, wobei man gegebenenfalls der Harz-
tetramin aufweisen, Methylenaminen und Füllstoffen, lösung noch eine geringe Massermenge zugibt und
die Wasser und/oder Lösungsmittel enthalten können, das Gesamtgjmisch gegebenenfalls unter Erwarmen
unter hohem Druck bei 200C oder höheren Tempera- auf 40 bis 60" C intensiv rührt.
türen zu formen und anschließend nach Entfernung Sodann wird das so erhaltene Gemisch innig mn
der Form auszuhärten. Eine Variante des Verfahrens 45 den Füll- und/oder Verstärkungsstoffen in einet
besteht darin, die mit einem organischen Lösungsmittel geeigneten Vorrichtung, vorzugsweise einem Miscn-
versetzte Mischung unter Erwärmung zu plastifizieren, kneter, vermischt, bis eine völlig homogene \ erteilunj
abzukühlen und die Masse zu brechen oder zu mahlen. erzielt ist.
Ganz allgemein betrachtet, besteht ein wesentlicher In dieses nunmehr völlig homogene System wire
Nachteil der bekannten Verfahren zur Herstellung 50 im gleichen Gerät so viel Wasser eingearbeitet, du
von Formmassen darin, daß das Vermischen der das System formbar geworden ist; Warme in irgena
Füll- und Zusatzstoffe mit dem Kunstharz meist in der einer Form wird dabei, im Gegensatz zum oescnrie
Wärme erfolgt, wodurch die Vorgänge: Vermischen, benen Stand der Technik, nicht zugeführt, uie zui
Imprägnieren, Kondensieren und Trocknen praktisch Erzielung der Verformbarkeit erforderliche Wasser
cleichzeitip verlaufen, so daß sie nicht einzeln konirol- 55 menge beträgt mindestens 5 Gewichtsprozent, bezog«
Her- und steuerbar sind und insbesondere die Gefahr auf den Feststoffgehalt der Gesamtmischung, bn
einer -inerwünschten Weiterkondensation besteht. hängt weitgehend von der Zusammensetzung de
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun ein Mischung, beispielsweise vom Flussigkeitsgenaii ae
Verfahren zur Herstellung vorgeformter Formmassen Harzlösung, dem Kondensationsgrad und der Ar
aus härtbaren, in Wasser und/oder organischen 60 des Harzes sowie von der Menge, Art und Struktur de
Lösungsmitteln löslichen Phenol-Aldehyd- und Amin- Füll- und/oder Verstärkungsstoff ab. Sa"gfahig
AWehyd-Harzen sowie Füll- und/oder Verstärkungs- Stoffe wie Holzmehl, Cellulose u. dgl. erforder hoher
stoffen und sonst üblichen Zusätzen wie Gleitmittel und Flüssigkeitsmengen als porenfreies Gesteinsmehl Glas
Farbstoffe. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, fasern od. dgl. In jedem lalle ist d,e erforderlich
daß das Harz entweder in Form einer Lösung in 65 Wassermenge durch einen einfachen Vorversuc
einem Lösungsmittel oder in Pulverform unter Zusatz leicht zu ermitteln o„wnrden
tines Lösungsmittels mit den sonst üblichen Zusätzen, Das durch den Wasserzusatz f °fa^de
gegebenenfalls auch mit Formaldehyd abspaltenden Gemisch wird dann in einer geeigneten Vornchtunj
vorzugsweise einer Strangpresse, vorgeformt und durch Trocknung auf den gewünschten Fließgrad
gebracht. Die Trocknung in üblicher Weise unter Normaldruck oder vorzugsweise uater vermindertem
Druck erfolgt, wobei man Kondensationsgrad und Wassergehalt der fertigen Fonnmasse steuern kann.
Das getrocknete, völlig staubfreie Gut liegt in Form von Strangstücken vor, die, falls gewüircht, noch
durch eine geeignete Vorrichtung, beispielsweise eine Messer oder Scheibenmühle, zerkleinert werden
können. Selbst bei einer solchen Zerkleinerung ist der anfallende Staubanteil sehr gering, was besonders
bei der Herstellung von Formmassen mit pulvrigen Füllstoffen wie Holzmehl eine Rolle spielt.
Eine Abwandlung dieser Arbeitsweise besteht darin, daß man zuerst sämtliche Füll- und Zusatzstoffe
miteinander vermischt, dann die Harzlösung zusetzt, dann erneut mischt und schließlich das Wasser bzw.
die an dessen Stelle verwendbaren Lösungen usw. einarbeitet
Man kann auch von Festharzen, vorzugsweise in feingemahlener Form, ausgehen, und diese trocknen
mit den Füll- und Zusatzstoffen mischen, und dieses Gemisch dann mit so viel Harzlösungsmittel, vorzugsweise
Methanol, weiter mischen, bis die oben angegebenen Konzentrationen der Harzlösung und ein
homogenes System vorliegen, in das man dann das Wasser bzw. die an dessen Stelle verwendbaren Lösungen
usw. einarbeitet.
Die nach diesen Verfahren mit pulverförmigen Füllstoffen, besonders Holzmehl, hergestellten Phenol-Formaldehydharz-Formmassen
besitzen überraschenderweise trotz ihrer Granulatform die gleichen Schüttgewichte
wie die in bisher üblicher Weise auf Mischwalzwerken hergestellten Formmassen. Deshalb können
die eifindungsgemäß hergestellten Formmassen in der vorteilhaften Granulatform ohne jede Umstellung
auf den üblichen Pressen zum fertigen Formteil verarbeitet werden.
Die Anwendung von Kunstharzlösungen, wobei vorzugsweise Methanol als Lösungsmittel eingesetzt wird,
an Stelle von Festharzen, bringt in mehrfacher Hinsicht wesentliche Vorteile im Vergleich zu den bekannten
Verfahren mit sich.
Da die alkoholischen Lösungen oer Phenol-Formaldehydharze
direkt nach Fertigstellung der wasserfreien Harze im Harzkessel durch Zugabe des Lösungsmittels
zu dem geschmolzenen Harz unter Rühren hergestellt werden können, entfallen die sonst
erforderlichen Operationen, wie Abkühlen der Harzschmelze und Zerkleinern des erkalteten festen Harzes
und ihr Transport. Eine etwa 70- bis 80°/0ige alkoholische
Kunstharzlösung läßt sich leicht durch Rohrleitungen pumpen und genau dosieren; sie ist über
längere Zeit lagerfähig. Entscheidend ist ferner die feine Verteilung der Zusatzstoffe, besonders der
Farbstoffe, Gleitmittel und, falls erforderlich, des Härtungsmittels, durch Lösen bzw. Dispergieren in
der im allgemeinen gering wasserhaltigen Kunstharzlösung.
Durch diese günstige Verteilung der Komponenten in der Lösung ist natürlich gleichfalls gewährleistet,
daß beim anschließenden Imprägnieren des Holzmehls eine sehr homogene Masse erhalten wird, was sich auf
die Qualität des Endproduktes bezüglich Gleichartigkeit sehr entscheidend auswirkt.
Vergleichbare Vorteile, wie sie hier für die Herstellung von Formmassen auf der Grundlage von
Phenol-Formaldehydharzen geschildert wurden, lassen sich auch bei der Herstellung von Formmassen auf
der Grundlage von Harnstoff- oder Melamin-Formaldehydharzen erreichen. So ist es beispielsweise bei
Melaminharz-Formmassen nicht erforderlich, das bis zum gewünschten Vernetzungsgrad kondensierte Harz,
das in Form einer wäßrigen Lösung vorliegt, zum Trocknen zu bringen; man kann vielmehr Harzlösungen
mit 50 bis 80% Feststoffgehalt verarbeiten.
ίο In diese Lösungen werden die sonstigen Zusätze wie
Farbstoffe und Gleitmittel eingearbeitet. Anschließend erfolgt die innige Vermischung der Füll- und/oder
Verstärkungsstoffe mit dieser Lösung bzw. Suspension. Ist eine völlige Homogenisierung erreicht, arbeitet man
so viel Wasser ein, bis das Gemisch formbar geworden ist, worauf es in der beschriebenen Weise vorgeformt
und getrocknet wird.
Zweckmäßig geht man dabei von solchen Melaminharzlösungen aus, deren Verträglichkeit mit Wasser
etwa 1:0,3 bis 1:1 beträgt. Unter Verträglichkeit mit
Wasser wird hier das Verhältnis der Gewichtsteile Harzlösung zu den Gewichtsteilen Wasser verstanden,
bei deren Zusatz das Harz ausfällt. Die »Verträglichkeit mit Wasser« von 1:1 bedeutet also daß bei Zusatz
von 1 Gewichtsteil Wasser zu 1 Gewichtsteil Harzlösung das Harz ausfällt.
Die Menge des vor der Verformung einzuarbeitenden Wassers hängt auch in diesem Falle sowohl vom
Kondensationsgrad des Harzes wie auch der Konzen-
tration der Harzlösung ab, ferner von der Art und der Struktur des oder der Füll- und/odei Verstärkungsstoffe; sie läßt sich durch einen einfachen Vorversuch
leicht ermitteln. Sie ist um so niedriger, je geringer die Verträglichkeit mit Wasser und je höher die Konzentration
des Harzes in der Lösung ist.
Die gleichen Grundsätze gelten auch für die Herstellung von Formmassen auf der Basis von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen.
Für das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung sind alle zur Herstellung von Formteilen geeigneten, vernetzenden Kunstharze brauchbar, beispielsweise
Für das Verfahren gemäß vorliegender Erfindung sind alle zur Herstellung von Formteilen geeigneten, vernetzenden Kunstharze brauchbar, beispielsweise
A. Phenol-Aldehyd-Harze, wie sie durch Umsetzung von Phenol oder von zur Kondensation mit
Aldehyden geeigneten Phenolderivaten mit Aldehyden in Gegenwart saurer oder basischer Katalysatoren
erhalten werden, wobei als Phenole z.B.:
a) Kresole, Xylenole, mehrwertige Phenole wie Resorcin; alkyl-, aralkyl·, cycloalkyl- oder
arylsubstituierte Phenole, mehrkernige Phenole vom Typ des Bisphenols A
genannt seien, als Aldehyde beispielsweise
genannt seien, als Aldehyde beispielsweise
b) Paraldehyd; Acetaldehyd, Propionaldehyd, Butyr-, Isobutyraldehyd; Crotonaldehyd;
Benzaldehyd; Furfurol; Paraformaldehyd, Trioxan.
B. Amin-Aldehyd-Harze, wobei
a) als Aminverbindung: Harnstoff, Dicyandiamid,
Benzoguanamin, ferner Triazine wie Melamin, Ammelin, Ammelid,
b) als Aldehyde die im genannten Vorabschnitt erwähnt seien.
Als Füll- bzw. Verstärkungsstoffe sind beispielsweise Holzmehl, Holzfasern, Zellulose, Gesteinsmehl, Asbest,
Glasfasern, Kunstfasern, Baumwollfasern, Kreide, Quarzmehl, Glimmer, Schiefermehl, Talkum, Graphit
usw., als Gleitmittel sind beispielsweise Wachse oder Stearate wie Zink- oder Magnesiumstearat brauchbar.
Zur Herstellung farbiger Formteile können die üblichen anorganischen oder organischen Farbstoffe
Herstellung einer Phenol-Formaldehyd-Formmasse entsprechend Typ 31
Ein aus Phenol und Formaldehyd durch saure Kondensation erhaltenes Harz, dessen Schmelzbereich
etwa zwischen 50 und 8O0C liegt, wird im schmelzflüssigen
Zustand mit so viel Methanol versetzt, bis eine etwa 80°/0ige Harzlösung vorliegt; dann läßt man
eingemischt werden, beispielsweise Oxydfarbstoffe wie io abkühlen.
Eisenoxydrot, als organische z. B. solche der Sudan- In 1,05 kg dieser methanolischen Harzlösung werden
Eisenoxydrot, als organische z. B. solche der Sudan- In 1,05 kg dieser methanolischen Harzlösung werden
Reihe. etwa 10 g Zinkstearat, 12 g Magnesiumstearat. 19 g
Die erfindungsgemäß hergestellten Formmassen Magnesiumoxyd, etwa 20 g eines schwarzen löslichen
verhalten sich z. B. hinsichtlich des Fließverhaltens Farbstoffes und eine Aufschlämmung von etwa 125 g
und der Härtungscharakteristik völlig analog den auf 15 Hexamethylentetramin in etwa 60 g Wasser bei etwa
bisher übliche Weise hergestellten Formmassen, sind 40 bis 60° C unter intensivem Rühren eingearbeitet,
diesen aber durch ihre sehr gleichmäßige Form über- Die abgekühlte Lösung wird in einem Mischkneter
legen, was sich in ihrer guten Rieselfähigkeit und leich- ohne Wärmezufuhr mit etwa 1 kg Holzmehl und
ten Dosierbarkeit zeigt. etwa 150 g Kreide bis zur völligen Imprägnierung der
Im Hinblick auf die automatische Verarbeitung der 20 Füllstoffe durchgeknetet. Dann werden 300 g Wasser
Formmassen durch Spritzpressen und Spritzgießen zugegeben und nochmals durchgemischt.
bedeutet der Einsatz granulierter Formmassen sehr einheitlicher Körnung einen ganz besonderen Vorteil.
Die aus den Formmassen gemäß Erfindung in bekannter Weise hergestellten Formteile entsprechen
in ihrem Aussehen — Struktur der Oberfläche, Glanz unter anderem — und hinsichtlich ihrer Prüfwerte
z, B. an Prüfkörpern solchen Formteilen, die aus den üblicherweise gemäß DIN 7708 hergestellten Formmassen
gefertigt worden sind.
Diese Masse wird anschließend durch eine Lochscheibe mit 3-mm-Bohrungen einer Strangpresse
gedrückt. Die aus der Lochscheibe austretenden Stränge zerfallen in ein Granulat mit einer Maximallänge
von etwa 1 cm; sie werden in einem Trommeltrockner bis zu einem Feuchtigkeitsgehalt von etwa
5% getrocknet und in einer Messermühle mit 5-mm-Sieb weiter zerkleinert.
Die Schüttdichte betrug 0,55 g/ml.
Prüfkörper gemäß DIN 7708, Blatt 2, lieferten folgende Werte:
Typwerte
Norm
Formmasse
wie beschrieben
wie beschrieben
Biegefestigkeit, kp/cm*
Schlagzähigkeit, kp · cm/cm*
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cma
Formbeständigkeit nach Martens,
Glutbeständigkeit/Gütegrad
Oberflächenwiderstand (beh.), VZ
Wasseraufnahme, mg
Rohdichte, g/cma
Verarbeitungsschwindung, %
Schlagzähigkeit, kp · cm/cm*
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cma
Formbeständigkeit nach Martens,
Glutbeständigkeit/Gütegrad
Oberflächenwiderstand (beh.), VZ
Wasseraufnahme, mg
Rohdichte, g/cma
Verarbeitungsschwindung, %
700 | 814 |
6,0 | 7.0 |
1,5 | 1,7 |
125 | 131 |
3 | 3 |
8 | 8 bis 9 |
max. 180 | 78 |
1,4 | 1,41 |
0,6 bis 0,8 | 0.8 · |
Die nach dem anfachen Verfahren gemäß vorliegen- stoffes und eine Aufschlämmung von 100 g Hexader
Erfindung hergestellten vorgeformten Formmassen 55 methylentetramin in 120 g Wasser bei 40 bis 6O0C
ergeben somit Prüfkörper bzw. Prüfwerte, die der unter Rühren eingearbeitet. Die abgekühlte Lösung
wird in einem Mischkneter mit 750 g Zellstoffasern ohne Wärmezufuhr intensiv vermischt, bis eine völlige
Imprägnierung erreicht ist. Anschließend werden 500 g Wasser zugemischt, und das nunmehr formbar gewordene
Gemisch wird gemäß Beispie! 1 weiterverarbeitet. Die Strangstücke mit einer Maximallänge von 2 cm
werden bis zu einem Fließweg von etwa 80% getrocknet, wonach ein völlig staubfreies Granulat mit einer
Maximallänge von 1 cm vorliegt. Seine Schüttdichte
-WW WW Wf "W WTw* w7 ^* 9 ww« — W. W w»~ ™— -w J— ^- — — - —
Norm voll und ganz entsprechen. Die Verarbeitung
der Massen zu Formteilen verlief auch bei automatischer Dosierung einwandfrei.
Herstellung einer Phenol-Formaldehyd-Forainasse
des Typs 51
des Typs 51
In 703 g der methanolischen Phenolharzlösung nach Beispiel 1 werden 5 g Magnesiumstearat, 0,15 g Magnesiumoxyd.
5 g eines schwarzen löslichen Farbbeträgt 0,45 g/ml.
Die Prüfkörper gemäß DlN 7708. Blatt 2. lieferten
folgende Werte:
509 537/371
Typwerte
Norm
Formmasse
wie beschrieben
wie beschrieben
Biegefestigkeit, kp/cm2
Schlagzähigkeit, kp · cm/cm *
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cm2 Formbeständigkeit nach Martens, Glutbeständigkeit/Gütegrad
Oberflächenwiderstand (beb..), VZ Wasseraufnahme, mg
Rohdichte, g/cm3
Verarbeitungsschwindung, %
Schlagzähigkeit, kp · cm/cm *
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cm2 Formbeständigkeit nach Martens, Glutbeständigkeit/Gütegrad
Oberflächenwiderstand (beb..), VZ Wasseraufnahme, mg
Rohdichte, g/cm3
Verarbeitungsschwindung, %
600 | 637 |
5,0 | 5,0 |
3,5 | 4,0 |
125 | 157 |
3 | 3 |
7 | 8 |
max. 300 | 136 |
1.4 | 1,39 |
0,3 bis 0,6 | 0,6 |
Somit genügen die erfindungsgemäß hergestellten Formmassen in jeder Weise den Anforderungen, die
durch die Typwerte festgelegt sind. Sie sind leicht rieselfähig und automatisch ohne Schwierigkeit verarbeitbar.
Herstellung einer Melamin-Formaldehyd-Formmasse des Typs 150
1100 g einer 75%igen wäßrigen Lösung eines Melamin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes, das
im alkalischen Medium bis zu einer Verträglichkeit mit Wasser von 1:1 kondensiert wurde, wird mit
15 g Zinkstearat und 60 g Kreide unter intensivem Rühren vermischt. Nach der völligen Imprägnierung
von 600 g Holzmehl mit dieser Lösung in einem
as Mischkneter werden 800 g Wasser kurz eingeknetet,
wodurch das Gemisch formbar wird; dann wird es wie im Beispiel 1 durch eine Lochscheibe mit 2-mm-Bohrungen
gedrückt und getrocknet, bis ein Fließweg von etwa 80% erreicht ist. Das Schüttgewicht der mit
einer Scheibenmühle grob zerkleinerten Granulate betrug 0,38 g/ml.
Die an Prüfkörpern gemäß DIN 7708, Blatt 3, gemessenen Werte betragen:
Typwerte
Norm
Formmasse
wie beschrieben
wie beschrieben
Biegefestigkeit, kp/cma
Schlagzähigkeit, kp · cm/cma
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cm2 Formbeständigkeit nach Martens, °C Glutbeständigkeit/Gütegrad
Oberflächenwiderstand (beb..), VZ Wasseraufnahme, mg
Kriechstromfestigkeit, Stufe
Rohdichte, g/cms
Verarbeitungsschwindung, %
Schlagzähigkeit, kp · cm/cma
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cm2 Formbeständigkeit nach Martens, °C Glutbeständigkeit/Gütegrad
Oberflächenwiderstand (beb..), VZ Wasseraufnahme, mg
Kriechstromfestigkeit, Stufe
Rohdichte, g/cms
Verarbeitungsschwindung, %
700 | 866 |
6,0 | 6,9 |
1,5 | 1,8 |
120 | 140 |
3 | 3 |
10 | 10 bis H |
max. 250 | 152 |
KA 3b | KA 3c |
1.5 | 1,5 |
0,6 bis 1,0 | 0,62 |
Herstellung einer Harnstoff-Formaldehyd-Formmasse
des Typs 130
In 666 g einer 60%igen wäßrigen Harnstoff-Fonnaidehyd-Harzlösung,
die durch alkalische Konden-
Lösung wird in einem Mischkneter mit 2401
Holzmehl intensiv vermischt und nach Zugabe voi 200 g Wasser gemäS Beispiel 3 weiter verarbeitet De
Fließweg betrug 100%, das Schüttgewicht 0,44 g/ml Die aus dieser Fonnmasse gemäß DIN 7708, Blatt 3
hergestellten
Werte:
Werte:
nnmasse gemäß DIN 7708, B
Prüfkörper ergeben folgend«
Prüfkörper ergeben folgend«
11 12
wie beschriebet
Biegefestigkeit, kp/cm* Schlagzähigkeit, kp · cm/cm2
Kerbschlagzähigkeit, kp · cm/cm* Formbeständigkeit nach Martens, 0C
Glutbeständigkeit/Gütegrad Rohdichte, g/cm*
Verarbeitungsschwindung, %
700 | 728 |
6,0 | 6,0 |
1.2 | 1.9 |
100 | 113 |
3 | 3 |
1.45 | 1,45 |
0,7 bis 1,0 | 0,80 |
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung vorgeformter Füllstuffen hergestellt werden, in Knetern. Vielfach
Formmassen aus härtbaren, in Wasser und/oder 5 werden diese Vorrichtungen beheizt, um durch Auforganischen
Lösungsmitteln löslichen Phenol-Alde- schmelzen des Harzes eine intensive Imprägnierung der
hyd- und Amin-Aldehyd-Harzen sowie Füll- Füllstoffe zu erzielen und gleichzeitig eine Weiter-
und/oder Verslärkungsstoffen und sonst üblichen kondensation des Harzes bis zum gewünschten
Zusätzen wie Gleitmittel und Farbstoffe, d a- Vernetzungsgrad zu erreichen.
durch gekennzeichnet, daß das Harz ίο Beim Arbeiten mit den genannten Mischwalzwerken
entweder in Form einer Lösung in einem Lösungs- fallen die Massen in Form von sogenannten Fellen an,
mittel oder in Pulverform unter Zusatz eines die anschließend zerkleinert werden müssen, um
Lösungsmittels mit den sonst üblichen Zusätzen, kleinere Teilchen möglichst einheitlicher Größe zu
gegebenenfalls auch mit Fonnaldehyd abspalten- erhalten; dabei ergeben sich nicht unerhebliche Verluste
den Verbindungen wie Hexamethylentetramin, und 15 durch Feinmehl und Staub, was die Ausbeute an
mit den Füll- und/oder Verstärkungsstoffen ohne Endprodukt verringert und mit starken Belästigungen
wesentliche Wärmezufuhr intensiv gemischt wird, verbunden ist.
wonach man so viel Wasser einarbeitet, bis das Eine möglichst einheitliche Teilchengröße der
Gemisch formbar geworden ist, wonach es durch Formmasse ist für das störungsfreie Arbeiten der
eine geeignete Vorrichtung vorgeformt und dann ao Presse wesentlich; anderenfalls können sich ebenso
durch Trocknung auf den gewünschten Fließgrad wie beim Verarbeiten von Formmassen mit uneinheitgebracht
wird. licher Zusammensetzung fehlerhafte Formteile und
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- damit Verluste ergeben. Die zweite Aufgabe besteht
zeichnet, daß Harzlösungen mit 50 bis 90% Fest- somit in der Erzielung möglichst einheitlicher Teilchenstoffgehalt
verwendet werden. as großen der Formmassen. Zur Lösung dieser Aufgabe
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch werden beispielweise Tablettiervorrichtungen, Schnekgekennzeichnet,
daß die zugesetzte Wassermenge kenpressen, Granulierwalzen eingesetzt,
mindestens 5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Insgesamt betrachtet, ist somit festzustellen, daß bei Feststoff gehalt der gesamten Vormischung, beträgt. der Herstellung von solchen Formmassen, die sich
mindestens 5 Gewichtsprozent, bezogen auf den Insgesamt betrachtet, ist somit festzustellen, daß bei Feststoff gehalt der gesamten Vormischung, beträgt. der Herstellung von solchen Formmassen, die sich
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch 30 ohne jede Schwierigkeit zu einwandfreien, gleichgekennzeichnet,
daß an Stelle des zur Erzielung der mäßigen Formteilen verarbeiten lassen, sehr weit-Verformbarkeit
zuzusetzenden Wassers Lösungen, gehende Anforderungen zu erfüllen sind. Es besteht
Emulsionen, gegebenenfalls Suspensionen von deshalb ein lebhaftes Interesse an einem kontinuierlich
natürlichen Harzen oder deren wasserlöslichen arbeitenden, apparativ und arbeitsmäßig möglichst
Salzen, synthetischen Harzen, und/oder Netz- 35 einfachen Verfahren zur Herstellung vorgeformter
mitteln, in Wasser, gegebenenfalls unter Zusatz Formmassen mit weitgehend gleichmäßiger Teilchenorganischer Lösungsmittel, und/oder Emulsionen größe; daß die aus solchen Formmassen gefertigten
von Silikonölen zugesetzt werden, wobei die Formteile allen technischen Anforderungen genügen
Konzentration dieser Lösungen und Emulsionen müssen, ist selbstverständlich. Ein solches Verfahren
20%, im Falle des Arbeitens mit synthetischen 40 ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Danach
Harzen bis 50% Feststoffgehalt, die Zusatzmenge werden gleichmäßig geformte Granulate in Form von
dieser Lösungen und Emulsionen, bezogen auf den sogenannten »pre-pregs« erhalten, die praktisch staub-Feststoffgehalt
der gesamten Formmasse-Vor- frei sind und eine einwandfreie Dosierung bei der mischung, mindestens 5 Gewichtsprozent beträgt. Verarbeitung erlauben.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch 45 Besonders ist darauf hinzuweisen, daß das Vergekennzeichnet,
daß die vorgeformten Formmassen fahren der vorliegenden Erfindung ganz allgemein den
unter vermindertem Druck getrocknet werden. wesentlichen Vorteil im Vergleich zu den bisher in der
6. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Praxis üblichen Verfahren hat, daß praktisch staubfrei
Formmassen zur Herstellung von Formkörpern. gearbeitet werden kann. Das bedeutet eine erhebliche
50 Verminderung der Verluste und die Vermeidung der Belästigung des Personals durch den Staub. Auch
die Reinigung und U mstellung der gesamten Apparatur
ist schnell und einfach durchführbar; Staubexplosionen werden vermieden.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEC0042662 | 1967-06-20 | ||
DEC0042662 | 1967-06-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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