DE1669426C3 - Fasern und Folien aus hochpolymeren Verbindungen mit verminderter Brennbarkeit - Google Patents
Fasern und Folien aus hochpolymeren Verbindungen mit verminderter BrennbarkeitInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/49—Phosphorus-containing compounds
- C08K5/51—Phosphorus bound to oxygen
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Description
(C1H5O)2-P-CH2-N—(—CH2-CH2-O-CO-NH-CH2-O-CHj)2
enthalten.
3. Fasern und Folien nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß diese als hochpolymere Verbindungen
ein Acrylnitrilpolymerisat enthalten.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind schwer entflammbare geformte Gebilde wie Fäden, Fasern
und Folien aus hochpolymeren Verbindungen, bei denen
durch Zusatz .όπ schwer brennbaren Substanzen
die Brennbarkeit der aus den Polymerisaten geformten Gebilde wie Fäden, Fasern und Folien vermindert ist.
Es sind schon zahlreiche Verbindungen vorgeschlagen worden, die zur Verminderung der Brennbarkeit
von Polymeren geeignet sind. So sind z. B. halogenierte Phosphorsäureester als flammhemmende Zusätze in
c!;r britischen Patentschrift 911 341 beschrieben. In der
USA.-Patentschrift 3 271343 sind Mischungen aus
Polyhalogenpolyäthern (Polyepihalogenhydrine) mit Calc;umphosphat als Flammschutzmittel beschrieben.
Solche anorganischen Zusätze erbringen jedoch einen unerwünschten Mattierungseffekt.
Derartige Zusätze müssen zur Erzielung eines ausreichenden Flammschutzes in Mengen von 15 bis
80% zugegeben werden. Durch Zusatzmengen über 15% werden in beachtlichem Maße die Eigenschaften
der Fäden, Fasern und Folien, z. B. Reißfestigkeit, Elastizitätsgrad, Anfärbbarkeit usw. verändert, so daß
die Verwendung solcher Produkte stark eingeengt ist.
Es wurde nun gefunden, daß Kombinationen aus den bekannten halogenierten Phosphorsäureestern
Und halogenierten Polyäthern vom Molgewicht 500 bis 5000 schon in niedriger Dosierung die Brennbarkeit
von Polymeren stark vermindern, ohne ihre übrigen Materialeigenschaften negativ zu beeinflussen. Es
wurde weiter gefunden, daß die synergistische Flamm-Schutz-Wirkung der Mischung aus halogenierten
Phosphorsäureestern und halogenierten Polyäthern hoch gesteigert werden kann, wenn man N-Alkoxymethylgruppen
enthaltende Ester oder Amide von Säuren des Phosphors als weitere Komponente zu-
letzt. Die synergistische Wirkung der zuletztgenannten Verbindungen ist so ausgeprägt, daß schon Kombinationen
dieser Verbindungen mit nur einer der beiden ♦rstgenannten Substanzen, also z. B. Kombinationen
mit niedermolekularen haiogenierten Phosphorsäureestern oder mit halogenierten Polyäthern, hochwirksame
Flammschutzmittel darstellen.
Gegenstand der Erfindung sind demnach Fäden, Fasern und Folien aus hochpolymeren Verbindungen
mit verminderten Brenneigenscharten, die in Mengen von 1 bis 15 Gewichtsprozent Mischungen von Phosphor-
und Halogenverbindungen, bestehend aus niedermolekularen halogenierten Phosphorsäurcestem
und/oder aus hochmolekularen polyhalogenierten Polyäthern und/oder Umsetzungsprodukten aus Estern
und Amiden der Säuren des Phosphors mit Alkoxymethylisocyanaten der Formel
X(— CO — NH — CH2OR)n
worin X der Rest eines Esters oder Amids einer Säure
des Phosphors und R einen Alkylrcst mit i bis 6 C-Atomen und η eine Zahl von 1 bis 5 bedeutet, enthalten.
Die Brennbarkeit der geformten Gebilde wird bereits mit Zusätzen von 5 bis höchstens 15 Gewichtsprozent
stark herabgesetzt, ohne daß die physikalischen Eigenschaften wesentliche Veränderungen erfahren.
Als Polyhalogenpolyäther können z. B. Polymere aus Epichlor- und Epibromhydrin mit Molekulargewichten
von 500 bis 5000, vorzugsweise 1200 bis 1400 verwendet werden.
Als halogenierte Phosphorsäureester werden beispielsweise
Halogenalkyl-phosphatc verwendet, z. B. Tris-(chloräthyl)-phosphat, Tris-(dichloräthyl)-phosphat,
Tris-(trichlorpropyl)-phosphat, Tris-(dichlorbLuyl)-phosphat,
Tris-(bromäthyl)-phosphat, Tris-(dibromäthyl)-nhosphat, Tris-(dibrompropyl)-phosphat,
Di-(bromäthyl)-äthylphosphat. Bis-(dichlorpropyl)-propylphosphat.
Die Alkoxymethylgruppen enthaltenden Ester oder Amide der Säuren des Phosphors können nach einem
eigenen älteren Vorschlag (F 52 234 IV b/120) durch Umsetzung von Estern oder Amiden der Säuren des
Phosphors mit Alkoxymethylisocyanaten hergestellt werden.
Folgende Verbindungen können beispielsweise eingesetzt werden:
Il
(CH3O)2P-CH-O—CO—NH-CH2-OCH3
CCI3
i 669 426
CHjOCHjNH — CO— P(O-CH2CH2Cl)2
CH1OCH2NH-CO-P(OCH2CH=Ch2I2
Il
CH3OCH2-NH-CO-P(OCH2CHBr-CH2Br)2
0
Il Il
CICH2CH2-O- P-O(CH2J6-O- P — OCH2CH2CI
CO CO
1 I
NHCH2OCH3 NH-CH2-OCH3
I!
(C2H5O)2P-CH2-Nf-CH2-CH2- OCO-NH- CH2-O-CH3),
CH3O O
\!l
P-(CH2I3-NH-CO-Nh-CH2-O-CH3
NaO
(C2H5O)2P-CH2-Nl-CH2CH2CH2-NH-CO —NH-CH2-OCH3),
O
Il
Il
(C2H5O)2P-N(—CH2CH2CH2-NH-CO —NH-CH2-O—CH3),
Als hochpolymere Verbindungen sind Polyacrylnitrile, Polyester, Polycarbonate, Polyamide. Polyalkene,
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid und ihre Copolymere sowie Regenerat-Cellulose geeignet.
Auch Polymerisate, die mit halogenierten Olefinen, z. B. Vinylchlorid oder Vinylidenchlorid, copolymerisiert
sind, werden verwendet.
Die erfindungsgemäßen geformten Gebilde wie Fäden, Fasern und Folien aus Polyacrylnitril. Polyamiden,
Polyestern oder Regenerat-Cellulose zeichnen sich vor Materialien ohne Zusätze dadurch aus, daß
ihre Brennbarkeit wesentlich vermindert wird. In besonderem Maße ist dieses Verfahren für die Acrylnitrilpolymerisate
geeignet. Ein besonderer Vorzug besteht noch darin, daß bei Einwirkung von Flammen
keine tropfende Schmelze entsteht.
Die technologischen Daten von Fäden, Fasern und Folien werden nicht oder nur andeutungsweise verändert.
Reißfestigkeit und Reißdehnung bleiben unverändert. Die Dauereigenschaften (Biege- und
Scheuerzahlen) nehmen zu, die Sprödigkeit nimmt ab. Als weitere Vorzüge sind die Auswaschbeständigkeit
der flammhemmenden Substanzmischungen gegen Wasser und lösungsmittelhaltiges Wasser bemerkenswert.
Um Fäden, Fasern oder Folien aus hochpolymeren Verbindungen unter Zusatz von flammhemmenden
Mischungen herzustellen, kann man so vorgehen, daß man den zur Herstellung von Fäden, Fasern oder
Folien notwendigen Polymerlösungen oder -schmelzen Mischungen der flammhemmenden Substanzen als
Lösungen, Emulsionen oder nls lösungsmittelfreie Substanzmischungen zusetzt und anschließend in üblicher
Weise zu Fäden, Fasern oder Folien verarbeitet. Man kann aber auch so vorgehen, daß man die Polymeren
vor dem Lösen mit den Substanzmischungen der Zusatzstoffe anteigt und anschließend entspre-
chende Lösungen bzw. Emulsionen herstellt.
Einer Spinnlösung in Dimethylformamid, die 26.5" 0
Polymeres enthält, bestehend aus 95 Teilen Polyacrylnitril und 5% Acrylsäurcmcthylcstcr. werden 12" η
eines Gemisches aus 4 Teilen Tris-fdibrompropyl)-phosphat,
I Teil polymerisicrtes Epibromhydrin und I Teil eines Umsctzungsproduktes aus N.N-Di-12-hydroxyälhyl)-aminomcthanphosphonsäurcdiiit
hy !ester und Mcthoxymcthylisocyunat zudosiert. Die erhaltenen Fasern wurden als Tcppiche auf I5rennveihalten
geprüft. Sie sind schwer entflammbar und selbsi\erlöschend.
Die technologischen Higcnseliaflcn sind
unverändert:
Fasern mit Zusatz (3den)..
Fasern ohne Zusatz (3 den)
Fasern ohne Zusatz (3 den)
1.70
1.68
1.68
Einer Polycarbonatspinnlösung in Methylenchlorid
mit einem Polymerengehalt von 15 Gewichtsprozent werden 10% (bezogen auf Gesamtfeststoff) einer Mischung
aus 2 Teilen polymerisiertem Epichlorhydrin vom Molekulargewicht etwa 1500 und 3 Teilen Tris-(trichlorpropyl)-phosphat
eindosiert. Die Lösung wurde nach dem Trockenspinnverfahren zu Fäden und weiter zu Versuchsgewebe verarbeitet. Die Prüfung auf
Brennbarkeit nach DIN 53 906, 53 907 und einem Bogenbrenntest ergab stark verminderte Brenneigcnschaften
und sehr geringe Entflammbarkeit. Das Versuchsgewebe ist selbstverlöschend. Das Vergleichsgewebe
brennt ab.
Einer Spinnlösung in Dimethylformamid, die 25% eines Copolymeren. bestehend aus 64% Polyacrylnitril
und 36% Vinylidenchlorid enthält, werden 8% !bezogen auf GesamtfeststofT) eines Gemisches zudosiert,
das aus 5 Teilen Tris-(dibrc.;ipropyl)-phosphat und 1 Teil eines polymerisierten Epibromhydrins
von Molgewicht etwa 1200 besteht. Die nach dem Trockenspinnverfahren hergestellten Fäden und Fasern
ergeben nach den DIN-Vorschriften (DIN 53 906.
DIN 53 907) geprüft, schwer entflammbare Textilien. Die Brennwerte von Vergleichsmaterml ohne Zusatz
liegen wesentlich höher. Die technologischen Eigenschaften der Fasern bleiben unverändert. /. B. liegen
die Reißfestigkeiten wie folgt:
mit Zusatz (3 den) .. | ie I | 4 | ReiPfengkei, | p den | |
Fäden | ohne Zusatz (3 den) | 2 95 | |||
Fäden | B e i s ρ | 3.15 | |||
Einer Polyamid-Schmelze von 245 C werden Jl)Gewichtsprozent
einer Mischung von 4 Teilen polymerisiertem Epibromhydrin vom Molgewicht etwa 1800
und 2 Teilen eines Umselzungsproduktes aus N.N-Di-(2 - hydroxyäthyl) - aminomethanphosphonsäurediäthylesters
und Methoxymethylisocyanat zudosiert. Die Schmelze wird nach dem Schmelzspinnprozeß zu
Fäden bzw. Folien verarbeitet. Das verfahrensgemäß hergestellte Material ergibt bei der Prüfung auf Brennbarkeit
nach DlN 53 906 und 53 907 sehr gute Werte. Beim Brenntest entsteht keine abtropfende Schmelze.
Einer Spinnlösung in Dir ...'tin !formamid, die 25%
Polymeres enthält, bestehend ai's 95% Polyacrylnitril
und 5"η Acrylsauremethylester. werden 15"■· einer
90%igcn Lösung in Dimethylformamid zugesetzt, diu ein Gemisch aus 7 Teilen Tris-(dibrompropyl !-phosphat
und 3 Teile eines Umsctzungsprodukies aus N.N - Di -12 - hydroxyäthyl)-aminomethanphosphonsäurediäthylester
und Methoxymethylisocyanat enthält. Die daraus hergestellten Fäden sind nach DIN 53 907 und auf dem Bogciibrenntcstgerät schwer
entflammbar und sclbstverlöschend. Die technologischen Eigenschaften sind unverändert.
Claims (1)
- Patentansprüche;1, Fasern und Folien aus hochpolymeren, mit einem flammhemmenden Zusatzmittel modifizierten Verbindungen, dadurch gekenn- zeichnet, daß sie als flammbernmendes Mittel 5 bis 15 Gewichtsprozent eines Gemisches, bestehend aus einem niedermolekularen halogenierten Phosphorsäureester und/oder einem hochmolekularen Polyhalogenpolyäther und/oder einem N-Alkoxymetbylgruppen enthaltenden Ester oder Amid einer Säure des Phosphors, enthalten, 2, Fasern und Folien nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß diese als halogenieren Phosphorsäureester Tris-(dibrornpropyl)-phosphat und/ oder als Polyhalogenpolyäther ein Poly-Epibromhydrin vom Molgewicht 500 bis 5000 und/oder als N-Alkoxymethylgruppen enthaltenden Ester oder Amid einer Säure des Phosphors eine Verbindung der Formel
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF0052916 | 1967-07-11 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1669426A1 DE1669426A1 (de) | 1971-06-03 |
DE1669426B2 DE1669426B2 (de) | 1974-06-12 |
DE1669426C3 true DE1669426C3 (de) | 1975-01-23 |
Family
ID=7105844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671669426 Expired DE1669426C3 (de) | 1967-07-11 | 1967-07-11 | Fasern und Folien aus hochpolymeren Verbindungen mit verminderter Brennbarkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1669426C3 (de) |
-
1967
- 1967-07-11 DE DE19671669426 patent/DE1669426C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1669426B2 (de) | 1974-06-12 |
DE1669426A1 (de) | 1971-06-03 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |