DE1668371B2 - Verbund-Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid sowie von Ammoniak aus den Elementen - Google Patents
Verbund-Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid sowie von Ammoniak aus den ElementenInfo
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Description
b) die Ammoniaksynthese mit einem praktisch acetylen-, alkylen- und kohlendioxidfreien, jedoch
noch Anteile von Methan und Kohlenmonoxid enthaltenden Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch
durchführt, welches gemäße Teil a) ίο erhalten worden ist, das Ammoniak abtrennt
und einen Teil zur Kohlendioxid-Abtrennungsstufe zurückführt.
Die einzelnen Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens enthalten zwar bekannte Maßnahmen,
doch wird die Gesamtkombination der erfindungsgemäßen
Maßnahmen durch den Stand der Technik nicht vorweggenommen oder nahegelegt. Die Zeichnung ist ein schematisches Fließbild des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Gemäß der Zeichnung wird verdampftes Kerosin,
das eine annähernde API-Dichte von 55.7° besitzt und ein Wasserstoff-Kohlenstoff-Molverhältnis von
ungefähr 2,08 aufweist, einem Pyrolyseofen zusammen mit ungefähr 3 kg Dampf je kg zugeführtem
Kerosin zugeleitet. Die Eintrittstemperatur beträgt ungefähr 716° C, die Austrittstemperatur ungefähr
1052° C und der Druck annähernd 1 Va Atmosphären absolut. Die Verweilzeit im Ofen beträgt durchschnittlich
ungefähr 0,02 Sekunden. Der Abstrom aus dem Ofen, welcher Acetylen, Äthylen, Methan, CO,
CO2, H3 und N2 in den in Tabelle 1A gezeigten Mcngerf
enthält, wird in üblicher Weise abgeschreckt und dem Acetylenreaktor 2 zugeführt. Im Acetylenreaktor
wird Acetylen selektiv mit Chlorwasserstoff umgesetzt, wobei sich Vinylchlorid bildet, das in üblicher
Weise durch selektive Absorption in einem Lösungsmittel abgetrennt wird.
Das Vinylchlorid kann bei der Herstellung von Vinylchloridkunststoffen oder für andere Zwecke benutzt
werden.
Der im wesentlichen acetylenfreie Abstrom aus dem Acetylenreaktor wird einem Äthylenreaktor 3
zugeführt, wo er mit Chlorgas in Berührung gebracht
wird, welches selektiv mit Äthylen reagiert und Dichloräthan bildet. Das so gebildete Dichloräthan wird
abgetrennt und kann für Lösungsmittelzwecke oder als chemisches Zwischenprodukt verwendet werden,
beispielsweise für die Herstellung von Vinylchlorid.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird das im Äthylenreaktor gebildete Dichloräthan
in. den Acetylenreaktor zurückgeführt, wo es als Lösungsmittel für die selektive Absorption von Vinylchlorid
dient.
Der Abstrom aus dem Äthylenreaktor kann gegebenenfalls zurück zum Acetylenreaktor und zum:
Äthylenreaktor geführt werden, um restliches. Acetylen oder Äthylen abzutrennen. Sind jedoch das
Äthylen und das Acetylen im wesentlichen abgetrennt worden, dann wird der Abstrom aus dem
Äthylenreaktor (welcher die in Tabelle 1B angegebene
Zusammensetzung besitzt) dem Amnioniakwäscher4
zugeführt, wo er mit Ammoniak, das vorzugsweise in flüssiger Form vorliegt, in Berührung
gebracht wird, und zwar bevorzugt in einer Kolonne mit einer Packung mit hoher Oberfläche, um das
Kolilendioxid im Gasstrom selektiv zu absorbieren und/oder mit Ammoniak umzusetzen. Die mis rfp.m
Ammoniakwäscher abströmenden Gase werden dann der Ammoniaksyntheseeinheit 5 zugeführt, welche
weiter unten erläutert wird. Das Gemisch aus Ammoniak und Kohlendioxid (welches in gewissen Fallen
weitgehend in Form von Ammoniumcarbamat Vor- i
liegt) wird der Harnstoffsyntheseeinheit 6 zueeführt in welcher es in herkömmlicher Weise auf Harnstoff
verarbeitet und gereinigt wird (siehe beispielsweise die allgemeinen Methoden, welche in Industrial
Chemicals, 3. Auflage (1965), von Faith. K e ν e s ln
und Clark auf S. 791 beschrieben sind).
Der hergestellte Harnstoff wird abgetrennt und kann ;'ür die Herstellung von Harnstoff-Formaldehvd-Kunststoffen,
Düngemittel oder andere Endverbrauchszwecke verwendet werden.
Bei einer typischen Ausführungsform des erfin- ^ dungsgemäßen Verfahrens werden annähernd 76 7 k«
Harnstoff je 100 kg dem Pyrolyseofen zuseführtem
Kohlenwasserstoff gebildet. Der den Ammoniakwäschcr 4 verlassende Gasstrom, welcher Methan,
Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Stickstoff enthält' wird mit dem Slickstoffstrom, der vorzugsweise von
einem zweiten Ammoniakwäscher 7 kommt, welcher weiter unten erörtert wird, auf eine bestimmte Zusammensetzung
eingestellt. Der resultierende Strom, der die in Tabelle 1C angegebene Analyse besitzt,'
wird dann der Ammoniaksyntheseeinheit 5 zuseführt^ in welcher Ammoniak in herkömmlicher Weise gebildet
wird. Ammoniak wird aus nor Ammoniaksyntheseeinheit den beiden Ammoniakwäschern 4
und 7 zugeführt.
Der Abstrom aus der Ammoniaksyntheseeinheit enthält Methan und Kohlenmonoxid und kann als
Ausgangsmatcrial für andere chemische Prozesse verwendet werden, beispielsweise kann er zu einem
Metiianolsynlhesegas regeneriert werden. Er kann auch verbrannt werden, beispielsweise durch Vereinigung
mit den Kohlenwasserstoffen, die während des Erhitzungszyklusses des regenerativen WuIiI-Verfahrcnsofens
zugeführt werden. Eine weitere Möglichkeit
ist es, den Abstrom an irgendeiner Stelle stromaufwärts von dem Ammoniakwäscher 4 einzuspeisen,
beispielsweise in den Pyrolyseofeneinlaß oder in den Einlaß des Ammoniak Wäschers 4.
Ein Teil des Abstroms aus der Ammoniaksyntheseeinheit 5 wird vorzugsweise einem Brenner 3 zugeführt,
wo er mit einem sauerstoffhaltigen Gas. vorzugsweise Luft, verbrannt wird, um einen Strom herzustellen,
der Kohlendioxid und Stickstoff enthält. Dieser Brenner 8 kann in einigen Fällen als integraler
Teil im Wulff-Verfahrensofen oder einem anderen Pyrolyseofen eingebaut werden. Andererseits kann
die bei der Verbrennung anfallende Wärme in herkömmlicher Weise abgeleitet und anderswo im Verfahren
verwendet werden. Der durch die Verbrennung im Brenner 8 erzeugte Dampf kann vorzugsweise
zurück in den Pyrolyseofen 1 geführt oder anderweitig
verwendet werden.
Der Abstrom aus dem Brenner 8, welcher CO2
und N., enthält, wird einem zweiten Ammoniakwäscher 7 zugeführt, in welchem er mit Ammoniak
aus der Ammoniaksyntheseanlage in Berührung gebracht wird, wie es bei dem ersten Ammoniakwäscher
4 beschrieben wurde.
Der CO2/NH3-Strom (welcher in Form von
Ammoniumcarbamat vorliegen kann, wie oben erwähnt) wird gemeinsam mit einem ähnlichen Abstrom
aus dem ersten Ammoniakwäscher 4 der HarnstoiTsyntheseeinheit 6 zugeführt.
Der restliche Gasstrom aus dem zweiten Ammoniakwäscher 7 besteht unter normalen Umständen aus
verhältnismäßig reinem Stickstoff, welcher kleinere Mengen anderer Gase enthält. Ein Teil dieses Stroms
kann dem Einlaß der Ammoniaksyntheseeinheit 5 zugeführt werden, um die richtige Stickstoffkonzentration
in der Speisung für diese Einheit aufrechtzuerhalten. Überschüssiger Stickstoff aus dem Ammoniakwäscher
7 kann zum Verkauf verflüssigt oder als reines Gas, Druckmedium, inerte Atmosphäre oder für
andere Zwecke verwendet werden.
Zusammensetzung der Ströme (kg/100 kg Kohlenwasserstoffbeschickung)
Strom | C2H2 | C2H4 | CH4 | CO | CO2 | H2 | N2 | CH4N2O | NH, |
A * B C D E F Γ. 11 J |
24,9 | 10,9 | 15.2 15,2 15,2 15,2 (5,4)** |
24,4 24,4 24,4 24.4 (7,3)** |
6.5 6,5 53,8 |
8,2 8,2 8,2 |
5,7 5,7 38,4 238,6 32,7 |
76,7 | 46,6 |
* Wulff-Prozeß-Abslrom nach Acetylene. Miller. Academic Press (1965).
** Die anderen Zahlen in Tabelle I beziehen sich nicht auf eine Rückführung dieses Stroms.
In einigen Fällen kann es bevorzugt sein, die Ammoniakwäschcr 4 und 7 zu kombinieren. Weiterhin
muß der Pyrolyseofen nicht unbedingt ein Wulff-Ofen sein, sondern er kann einer der vielen bekannten
Kohlcnwasserstoffpyrolyscöfcn sein, welche Ströme ergeben, die eine Zusammensetzung besitzen, die derjenigen
in Spalte A der Tabelle 1 ähnlich ist (siehe beispielsweise USA.-Patentschriflen 2 718 534 und
2 630 461). Selektive Absorptionsprozesse, wie z.B. diejenigen, die in der USA.-Patentschrift 2 667 234
beschrieben sind, können für die Abtrennung von Acetylen oder von Äthvlen verwendet werden. Ver-
schiedene Reinigungsverfahren können angewandt thoden für die Trennung von Diacetylenen vo
werden, wie z. B. dasjenige der USA.-Patenischrift Acetylen, Äthylen und anderen Komponenten au
2 721 888. Das Acetylenremigungsverfahren der dem Strom angewandt werden, wie z. B. das Verfah
USA.-Patentschrift 2 726 734 kann ebenfalls ange- ren, das in der USA.-Patentschrift 2 796 951 be
wandt werden. Schlief31ich können verschiedene Me- S schrieben ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verbund-Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid sowie von Ammoniak aus den Elementen, dadurch gekennzeichnet, daß mana) die Harnstoffsynthese mit einem ammoniak- und kohlendioridhaltigen Gasgemisch durchführt, das in bekannter Weise durch Dampf-Cracken von Kohlenwasserstoffen, Umsetzung des aus Acetylen, Äthylen, Methan, Wasserstoff, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid bestehenden Gasgemisches in üblicher Weise mit Chlorwasserstoff in Vinylchlorid, Abtrennung des Vinylchlorids, Umsetzung des verbleibenden Gasgemisches in üblicher Weise mit Chlorwasserstoff zu Dichloräthan, Abtrennung des Dichloräthans und Behandeln des restlichen Gasgemisches mit Ammoniak, erhalten worden ist, undb) die Ammoniaksynthese mit einem praktisch acetylen-, alkylen- und kohlendioxidfreien, jedoch noch Anteile von Methan und Kohlenmonoxid enthaltenden Wasserstoff-Stickstoff-Gemisch durchführt, welches gemäß Teil a) des Anspruches erhalten worden ist, das Ammoniak abtrennt und einen Teil zur Kohlendioxid-Abtrennungsstufe zurückführt.Eine Reihe von Verfahren für die Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von Äthylen und Acetylen haben beträchtliches wirtscnaftliches Interesse gefunden. Ein solches Verfahren ist das Wulff-Verfahren, welches in Acetylene-Its Properties, Manufacture and Uses, Bd. 1, Kapitel 5 (1965) von S. A. Miller beschrieben ist. Bei allen diesen Verfahren fallen als Nebenprodukte Ströme an, die nach der Abtrennung von Acetylen und Äthylen übrigbleiben und beträchtliche Mengen Methan, Wasserstoff, Kohlenmonoxid und Kohlendioxid enthalten. Bei diesen Verfahren werden das Methan, der Wasserstoff und das Kohlenmonoxid gewöhnlich als Brennstoff verwendet. In seiner bevorzugten Ausführiingsform erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren die Umwandlung dieser Nebenproduktströme in verhältnismäßig hochwertigen Harnstoff, wobei I '"ft das einzige erforderliche zusätzliche Rohmaterial ist.Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verbund-Verfahren zur Herstellung von Harnstoff aus Ammoniak und Kohlendioxid sowie von Ammoniak aus den Elementen, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß mana) die Harnstoffsynthese mit einem ammoniak- und kohlendioxidhaltigcn Gasgemisch durchführt, das in bekannter Weise durch Dampf-Cracken von Kohlenwasserstoffen, Umsetzung des aus Acetylen, Äthylen, Methan, Wasserstoff, Kohlendioxid und Kohlenmonoxid bestehenden Gasgemisches in üblicher Weise mit Chlorwasserstoff in Vinylchlorid, Abtrennung des Vinylchlorids, Umsetzung des verbleibenden Gasgemisches in üblicher Weise mit Chlorwasserstoff zu Dichloräthan, Abtrennung des Dichloräthans und Behandeln des restlichen Gasgemisches mit Ammoniak, erhalten worden ist, und
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