DE1667731B2 - Verfahren zur herstellung von tricalciumphosphat - Google Patents
Verfahren zur herstellung von tricalciumphosphatInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Tricalciumphosphat zur Verwendung als Suspensionspolymerisationsstabilisator
durch Zugabe von wäßriger verdünnter Orthophosphorsäure zu einer Kalkaufschlämmung, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß man bei einem Reaktionsvolumen von 11400 bis 380001 eine 2O°/oige Orthophosphorsäure in 20 bis
66 Minuten und in einer solchen Menge zu der kräftig gerührten Kalkaufschlämmung, die eine Konzentration
von 118 g CaO pro Liter Wasser und einen anfänglichen pH-Wert von über 7 aufweist, zugibt, daß der
End-pH-Wert des auf einer Temperatur zwischen 20 und 5O0C gehaltenen Reaktionsgemisches zwischen 6,7
und 8,5 liegt, und das ausgefällte Tricalciumphosphat als nassen Filterkuchen abtrennt.
Bei dem Stabilisator gemäß vorliegender Erfindung handelt es sich urn Tricalciumphosphat-Hydroxylapatit,
welches nachstehend als »TCP« oder - in Anlehnung an die allgemein gebräuchliche Bezeichnung - als
»Tricalciumphosphat« bezeichnet wird. Obwohl Tricalciumphosphat bereits als Suspensionsstabilisator eingesetzt
worden ist, haften ihm gewisse Nachteile an, vor allem wegen seiner Neigung, nach dem Trocknen zu
agglomerieren und große Teilchen zu bilden, die zur Verwendung bei der Suspensionspolymerisation ungeeignet
sind. Kleine Teilchen mit der benötigten Größe (vorwiegend unter 1 Mikron) lassen sich nur schwierig
durch verschiedene Mahlstufen erzeugen.
Das Verfahren zur Herstellung von Tricalciumphosphat ist seit langem bekannt und besteht in der
langsamen Zugabe von Phosphorsäure zu einer Kalkaufschlämmung (etwa 2 bis 3 Stunden für 114001
Reaktionsvolumen) bei einer Temperatur zwischen etwa 70 und 8O0C, bis der pH-Wert annähernd im
Neutralbereich liegt. Anschließend wird filtriert; der so entstandene »nasse Kuchen«, dessen Gesamtfeststoffzusammensetzung
einem Molverhältnis von CaO^Os
von etwa 3 entspricht, wird getrocknet. Das getrocknete Produkt wird dann auf einem von verschiedenen
möglichen Wegen gemahlen, um die durchschnittliche Teilchengröße zu verringern und das Tricalciumphosphat
in einem Zustand zu bringen, der es zur Verwendung als Suspensionsstabilisator geeignet
müoht nie Mahlstufe des Herstellungsverfahrens ist
kostspielig; die dabei erzielten Ergebnisse sind nicht imiier gleichmäßig.
Die vorliegende Erfindung macht es sich zur Aufgabe,
die dem bisher bekannten Verfahren anhaftenden Nachteile zu beseitigen.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Tricalciumphosphat gewonnen, welches in Form sehr
feiner Teilchen ausfällt, so daß die Notwendigkeit einer zusätzlichen Mahlstufe für das ausgefällte Tricalciumphosphat
nicht mehr besteht
Es wurde jetzt gefunden, daß die Schwierigkeit beim Vermählen von Tricalciumphosphat zu Teilchen geringer
Größe sich oftmals daraus ergibt, daß das Tricalciumphosphat in Form großer Teilchen ausfällt
und daß die Agglomeration dieser Teilchen durch Entfernung des gesamten darin gebundenen Wassers
begünstigt wird. Indem man die HersteHungsbedingungen genau kontrolliert, kann ein Tricalciumphosphai
hergestellt werden, welches — vorzugsweise ohne Mahlen - eine so geringe Teilchengröße aufweist, daß
es für die Suspensionspolymerisation geeignet ist. Oftmals ist schon eine Verdoppelung der Teilchengröße
nicht günstig, wenn das Tricalciumphosphat getrocknet und anschließend gemahlen wird. Es wurde gefunden,
daß die Verringerung der Teilchengröße durch eine Kontrolle des End-pH-Werts, der Reaktionstemperatur
und der Zugabegeschwindigkeit der Reaktionsteilnehmer erreicht werden kann, so daß die direkte
Verwendung des abfiltrierten Niederschlags oder »nassen Kuchens« als Suspensionsstabilisator möglich
wird, was die Ausschaltung der Trocken- und Mahlstufen bedeutet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht
nur wegen der Ausschaltung der Trocken- und Mahlstufen weniger kostspielig, sondern auch durch die
direkte Ersparnis an Tricalciumphosphat (bis zu 40%) gegenüber der normalerweise zur Stabilisieiung einer
entsprechenden Menge eines Polymeren notwendigen Menge. Es wird angenommen, daß diese Ersparnis auf
die Tatsache zurückzuführen ist, daß die durchschnittliche Teilchengröße des Tricalciumphosphats geringer ist
als bei den bisher bekannten Verfahren, so daß weniger Tricalciumphosphat zum Schutz der gleichen Menge
Monomer ausreicht. Ist wegen der zu hohen Transportkosten der Versand des nassen Filterkuchens nicht
möglich, so wird das TCP getrocknet und gemahlen; auch dieses getrocknete und gemahlene Produkt ist
bisher nach bekannten Verfahren hergestellten Produkten überlegen.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt die Reaktionstemperatur zwischen 20 und
etwa 500C, vorzugsweise zwischen 30 und 400C. Die
Zugabe der Phosphorsäure zu der Kalkaufschlämmung sollte so schnell wie möglich erfolgen. Da die Reaktion
exotherm verläuft muß die Zugabegeschwindigkeit im Hinblick auf die Kapazität abgestimmt werden, um die
Temperatur der Reaktion unter Kontrolle zu halten. Bei einem Reaktionsvolumen von 11400 bis 380001, in
welchem 20%ige wäßrige Orthophosphorsäure mit gelöschtem Kalk (118 g Calciumoxyd pro Liter Wasser)
umgesetzt werden, ist die Zugabe nach etwa 20 bis 66 Minuten, vorzugsweise 25 bis 55 Minuten abgeschlossen.
Es ist infolgedessen ratsam, die Kalkaufschlämmung vor Beginn der Säurezugabe auf eine Temperatur von
wenigstens etwa 250C einzustellen. Die Zugabegeschwindigkeit
kann unterschiedlich sein; im allgemeinen ist bei größeren Mengen eine rasche Zugabe möglich.
Vorzugsweise verwendet man verdünnte, wäßrige Orthophosphorsäure (etwa 20%ig), weil so auch bei
15
rascher Zugabe der Phosphorsäure eine lokale Übersäuerung vermieden werden kann. Die Kalkaufschlämmung (etwa 118 g Calciumoxyd pro Liter Wasser) wird
kontinuierlich gerührt so daß die Ausbildung zu hoher Säurekonzentration in der Mischung vermieden wird
Die wäßrige Phosphorsäure wird so lange zugesetzt, bis
die Kalkaufschlämmung auf einen pH-Wert zwischen etwa 6,7 und etwa 8,5, vorzugsweise zwischen 6,8 und 7,5
neutralisiert ist Anschließend fährt man noch weitere 10
bis 30 Minuten mit dem Rühren fort damit die Reaktion vollständig zu Ende abläuft Der Niederschlag wird
unter vermindertem Druck abfiltriert, um das Oberflächenwasser zu entfernen. Der so erhaltene nasse
Kuchen wird abgesetzt und direkt zur Vermischung mit Monomeren verwendet oder der Trocknung und
Mahlung zugeführt
Die Methoden zur Bestimmung des Durchmessers von Teilchen im Submikronbereich sind sehr begrenzt
TCP stellt jedoch einen brauchbaren Suspensionsstabilisator für monomeres Styrol bei der Suspensionspolyme-
risation desselben dar, wenn sich Monomerteilchen erzielen lassen, von denen der größere Teil eine solche
Größe aufweist, daß ein Prüfsieb mit 56 Maschen pro cm2 passiert wird, während ein Prüfsieb mit 250 Maschen pro cm2 nicht mehr passiert wird Die Qualität des
Tricalciumphosphats als Suspensionsstabilisator für monomeres Styrol und andere Monomere ist der
prozentualen Menge der stabilisierten Teilchen in dem genannten Bereich direkt proportional.
In ein 12-1-Gefäß aus rostfreiem Stahl, welches mit
zwei Rührern ausgerüstet ist und 6000 ml 8%iges wäßriges Calciumoxyd enthält, gibt man 2000 ml
17%ige wäßrige Phosphorsäure, so daß die Zugabe etwa 9 Minuten erfordert Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde auf 49°C gehalten; der pH-Wert
wurde durch Zugabe weiterer etwa 200 ml Phosphorsäure auf 73 eingestellt. Die vorstehend beschriebene
Umsetzung wurde unter lebhaftem Rühren durchgeführt; das Rühren wurde noch weitere 10 Minuten nach
Beendigung der Zugabe der Phosphorsäure fortgesetzt. Der Niederschlag wurde unter vermindertem Druck
abfiltriert Der nasse Kuchen enthielt, wie festgestellt werden konnte, etwa 70 Gewichtsprozent Wasser. Das
TCP wurde anschließend wie folgt auf seine Wirkung als Suspensionsstabilisator geprüft.
Man stellte eine Suspension aus 358 Teilen Wasser, 2,5 Teilen einer 0,5%igen Natriumalkylarylsulfonat-Lösung, 0,8935 Teilen Benzoylperoxyd, 1,54 Teilen TCP
und 495 Teilen Styrol her. Man beließ die Temperatur 10 Stunden bei 90°C. Anschließend wurden die ausgefällten Teilchen abfiltriert mit Äthanol gewaschen und
an der Luft getrocknet. Mit Hilfe von Prüfsieben wurden dann Messungen durchgeführt und die entsprechenden
Prozentwerte ausgerechnet Es konnte festgestellt werden, daß 82% der Monomerteilchen eine Größe
aufwiesen, die zwischen den Werten liegt, die Prüfsieben mit 56 bzw. 250 Maschen pro cm2 entsprechen.
Es wurden weitere 6 Proben hergestellt, wobei man die Temperatur und die Zugabegeschwindigkeit soweit
wie möglich im Bereich der für die Probe 1 angegebenen Werte hielt Die Ergebnisse zeigen den
Einfluß, den der End-pH-Wert auf die Fähigkeit des TCP als Stabilisator für monomeres Styrol zu wirken,
besitzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I
Einfluß des pH-Wertes auf TCP
Probe | Reaktions | pH | % Teilchen zwischen |
Nr. | temperatur | Prüfsieben mit 56 und | |
(0C) | 250 Maschen pro qcm | ||
1 | 49 | 7,3 | 82 |
2 | 50 | 63 | 19 |
3 | 50 | 6,4 | 45 |
4 | 48 | 6,7 | 58 |
5 | 49 | 6,9 | 77 |
6 | 50 | 7,1 | 68 |
7 | 52 | 8,5 | 55 |
Sechs weitere Proben wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt wobei man den
End-pH-Wert und die Zugabegeschwindigkeit soweit wie möglich konstant hielt; verändert wurde ausschließlich
die Reaktionstemperatur. Der Einfluß der Temperatur auf die stabilisierende Wirkung des Tricalciumphosphates
ist in Tabelle II zusammengestellt.
Probe | Reaktions | pH | % Teilchen zwischen |
Nr | temperatur | Prüfsieben mit 56 und | |
(0C) | 250 Maschen pro qcm | ||
1 | 49 | 7,3 | 82 |
2 | 49 | 6,9 | 77 |
3 | 50 | 7,1 | 68 |
4 | 60 | 6,8 | 33 |
5 | 76 | 7,1 | 28 |
6 | 82 | 7,8 | 6 |
In der in Beispiel 1 beschriebenen Weise wurden weitere 6 Proben hergestellt, wobei man die Temperatur
und den pH-Wert soweit wie möglich konstant hielt, während man die Zugabegeschwindigkeit veränderte.
Die Ergebnisse sind der Tabelle HI zu entnehmen:
Wirkung der Zugabegeschwindigkeit des H3PO4 auf TCP-Stabilisation
Probe | Zugabe | Reaktions | pH | % Teilchen |
Nr. | dauer | temperatur | zwischen | |
Prüfsieben mit 56 | ||||
und 250 Maschen | ||||
(Min.) | -(0Q | pro qcm | ||
1 | 9 | 49 | 6,9 | 77 |
2 | 9 | 49 | 7.3 | 82 |
3 | 9 | 50 | 7,1 | 68 |
4 | 24 | 48 | 7,4 | 43 |
5 | 24 | 48 | 7,4 | 34 |
6 | 24 | 49 | 7,3 | 46 |
Um die Wirkung des Trocknens und Mahlens des nassen Filterkuchen aus Tricalciumphosphat zu prüfen,
wurden 350 g Portionen der Probe 6 gemäß Beispiel 1 getrocknet und gemahlen und mit Styrol gemäß
Beispiel 1 suspendiert Die Ergebnisse sind aus der Tabelle IV ersichtlich:
Wirkung oes Trocknens und Mahlens des nassen Kuchens aus TCP
Probe | Mahlstufe | % Teilchen | % Teilchen |
Nr. | zwischen Prüf- | zwischen Prüf | |
sieben mit 56 | sieben mit 56 | ||
und 250 | und 250 | ||
Maschen pro | Maschen pro | ||
qcm vor dem | qcm nach dem | ||
Trocknen | Trocknen | ||
und Mahlen |
Kugelmühle
(< 0,044 mm)
Kugelmühle
(< 0,037 mm)
Hammermühle
(< 0,044 mm)
Kugelmühle
(< 0,037 mm)
Hammermühle
14,3
22,0
3,2
wäßrigen Aufschlämmung des Filterkuchens lag zwischen 6,9 und 7,5. Die Proben wurden dann als
Polymerisationsstabilisatoren gemäß Beispiel 1 mit Styrol geprüft, wobei man nur das Verhältnis von TCP
5 zu Styrol veränderte, um festzustellen, ob auch kleinere Mengen des nassen Filterkuchens aus TCP eingesetzt
werden können als bisher bei getrocknetem und gemahlenem TCP notwendig war. Die Ergebnisse sind
aus der Tabelle V ersichtlich,
.■o
.■o
Die Wirkung des Trocknens und Mahlens des nassen Kuchens aus TCP in für die Polymerisation benötigten
Mengen
Vier Proben des nassen Filterkuchens aus Tricalciumphosphat wurden gemäß Beispiel 1 hergestellt, wobei
man die Temperatur des Reaktionsgemisches unter 42° C hielt. Für die Zugabe der Säure benötigte man bei
den Proben 1 und 4 10 Minuten und bei den Beispielen 2 und 3 25 Minuten. Der pH-Wert einer 50%igen
Probe Nr.
% Teilchen von TCP-Teile, in der Styrol zwischen Polymerisation
Prüfsieben mit 56 undverwandt 250 Maschen pro qcm
1 (nasser Kuchen) 40
2 (nasser Kuchen) 23
3 (sprüh-getrocknet; Siebmühlen)
4 (flach getrocknet; Vertikalmühle)
keine Agglomerisation
3,9
0,86 0,86 1,03
1,20
Tricalciumphosphat ist ein wirksamer Suspensionsstabilisator für beliebige äthylenische Monomere und ist
besonders bei Vinylarylmonomeren wie Styrol und Vinylnaphthalinen wirksam. Die Körnchen von einheitlicher
Größe wurden durch Preßguß weiterverarbeitet, um die Polyäthylenverbindungen zu ergeben.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Tricalciumphosphat zur Verwendung als Suspensionspolymerisationsstabiüsator durch Zugabe von wäßriger verdünnter Orthophosphorsäure, zu einer Kalkaufschlämmung, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einem Reaktionsvolumen von ί 1 400 bis 38 0001 eine 20%ige Orthophosphorsäure in 20 bis ι ο 66 Minuten und in einer solchen Menge zu der kräftig gerührten Kalkaufschlämmung, die eine Konzentration von 18 g CaO pro liter Wasser und einen anfänglichen pH-Wert von über 7 aufweist, zugibt, daß der End-pH-Wert des auf einer Temperatur zwischen 20 und 5O0C gehaltenen Reaktionsgemisches zwischen 6,7 und 8,5 liegt, und das ausgefällte Tricalciumphosphat als nassen Filterkuchen abtrennt.
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