DE1667588B1 - Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid durch drucklose Oxydation mittels Sauerstoff - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid durch drucklose Oxydation mittels Sauerstoff

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DE1667588B1
DE1667588B1 DE19671667588 DE1667588A DE1667588B1 DE 1667588 B1 DE1667588 B1 DE 1667588B1 DE 19671667588 DE19671667588 DE 19671667588 DE 1667588 A DE1667588 A DE 1667588A DE 1667588 B1 DE1667588 B1 DE 1667588B1
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nitrosyl chloride
chlorine
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Schmidt Dr Alfred
Weinrotter Dr Ferdinand
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Mueller Dr Walter
Gauster Dipl-Ing Wolfgang
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Lentia GmbH
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B7/00Halogens; Halogen acids
    • C01B7/01Chlorine; Hydrogen chloride
    • C01B7/03Preparation from chlorides

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)

Description

  • Bei der Umsetzung von Chloriden mit Salpetersäure oder Distickstofftetroxyd fallen große Mengen Nitrosylchlorid an. Dieses Nitrosylchlorid kann beispielsweise zur Herstellung von reinem Chlor verwendet werden. Hierzu wird das Nitrosylchlorid oxydiert und hierauf aus dem erhaltenen Gemisch das Chlor in bekannter Weise abgetrennt.
  • Zur Herstellung von Chlor und Stickstoffdioxyd aus Nitrosylchlorid sind verschiedene Verfahren bekannt. So wurde vorgeschlagen, Nitrosylchlorid mit Salpetersäure nach der Gleichung NOCl -I- 2 HNO3 = 3 NO, --I- 1/2 Cl, -i- H20 zu Chlor und Stickstoffdioxyd umzusetzen. Nun liegt aber ein Nachteil darin, daß bei dieser Reaktion Wasser entsteht, wodurch Korrosionserscheinungen auftreten, die die Verwendung sehr kostspieliger Werkstoffe erforderlich machen.
  • Weiter ist ein Verfahren zur Oxydation von Nitrosylchlorid mit Sauerstoff in der Gasphase bekannt, wobei folgende Reaktionen stattfinden
    (1) 2NOC1= 2N0 -E- C12
    (2) 2N0 + 0Z = 2N02
    (3) 2NOC1+ 02 = 2N02 -I- C12
    Dabei wurde die Forderung aufgestellt, das Reaktionsgemisch so lange reagieren zu lassen, bis die Hauptmenge der gebildeten Stickoxyde als Stickstoffdioxyd vorliegt. Als Reaktionstemperatur wurden 200 bis 400°C vorgeschlagen. Unterhalb dieser Temperaturen verläuft die Reaktion bei Normaldruck so langsam, daß sie technisch nicht verwendbar ist.
  • Wie eigene Versuche zeigten, ist es durch eine auch noch so große Erhöhung der Verweilzeit nicht möglich, den Stickstoffmonoxydgehalt so zu senken, daß er der oben angegebenen Forderung entspricht. Bleibt aber Stickstoffmonoxyd im Gasgemisch, so führt dies bei der zur destillativen Abtrennung des Chlors nötigen Kondensation der Reaktionsprodukte zu einer Rückbildung von Nitrosylchlorid aus Stickstoffmonoxyd bzw. mit Stickstoffdioxyd gebildetem Distickstofftrioxyd und Chlor, so daß die Ausbeute an Chlor unbefriedigend ist.
  • Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wurde ferner vorgeschlagen, die Reaktion nicht in der Gasphase, sondern in der flüssigen Phase unter einem Druck von 10 bis 100 Atmosphären durchzuführen, da hier die Oxydation mit Sauerstoff direkt zu Stickstoffdioxyd führt. Dieses Verfahren hat den Nachteil, daß die Komponenten bei diesen Bedingungen stark korrodierend. wirken, -was im Hinblick auf den anzuwendenden Druck große apparative Schwierigkeiten mit sich bringt.
  • Abgesehen davon, bedeutet die Kompression des Nitrosylchlorids .auf Drücke. von 10 bis 100 Atmosphären eine beträchtliche Verteuerung des Verfahrens.
  • Überraschenderweise konnte nun gefunden werden, daß die Nitrosylchloridoxydation bei Atmosphärendruck so vorgenommen werden kann, daß kein störender Stickstoffmonoxydgehalt der Reaktionsprodukte auftritt und damit die Nachteile der bekannten Verfahren vermieden werden können. Dies gelingt dann, wenn man die Reaktion in 2 Stufen bei verschiedenen Temperaturen und jeweils bei bestimmten Mindestverweilzeiten durchführt. Man arbeitet so, daß die Spaltung des Nitrosylchlorids bei höherer Temperatur und die Oxydation des entstandenen Stickoxyds bei einer Temperatur, bei der fast keine Nitrosylchlorid-Spaltung mehr erfolgt, vorgenommen wird.
  • Durch diese Maßnahme gelingt es den erzielbaren Umsatz nahezu zu verdoppeln.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach ein Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid, das gegebenenfalls noch Chlor, Stickstoffdioxyd und Wasserdampf enthält, durch drucklose Oxydation mittels Sauerstoff, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in einer ersten Stufe bei 300 bis 400'C und einer Verweilzeit von mindestens 5 Sekunden das Nitrosylchlorid oxydativ gespalten, das hierbei gebildete Stickstoffmonoxyd nach Abkühlung des Reaktionsgemisches in einer zweiten Stufe bei 100 bis 200°C und einer Verweilzeit von mindestens 20 Sekunden zu Stickstoffdioxyd weiteroxydiert und aus dem weitgehend stickoxydfreien Gemisch aus Chlor, Stickstoffdioxyd und nicht umgesetztem Nitrosylchlorid das Chlor nach der Kondensation in bekannter Weise abgetrennt wird.
  • Durch die weitgehende Stickoxyd-Freiheit des ausreagierten Gemisches kann es bei der nachfolgenden Kondensation des Gasgemisches kaum mehr zu einer Rückbildung von Nitrosylchlorid kommen.
  • Es hat sich ferner als zweckmäßig erwiesen, mit unterstöchiometrischen Sauerstoffmengen zu arbeiten, da dann das den Reaktor verlassende Gas geringere Sauerstoffmengen enthält. Dies bringt den Vorteil mit sich, daß bei der nachfolgenden destillativen Trennung des Chlors die Chlormenge reduziert werden kann, die nach Kondensation des Chlors mit dem Sauerstoff in die Gasphase geht.
  • Zur praktischen Durchführung des Verfahrens eignet sich beispielsweise eine Apparatur, bestehend aus einem Röhrenwärmetauscher aus Titan, in dem das Gemisch kontinuierlich auf 300 bis 400°C erhitzt und dann in eine Verweilkammer aus hochlegiertem Stahl, die auf einer Temperatur von 300 bis 400°C gehalten wird, eingebracht wird.
  • Nach einer Mindestverweilzeit, die so lange gewählt werden muß, daß die Hauptmenge an Nitrosylchlorid gespalten ist, wird das Gas, das auch noch Stickoxyd enthält, in einem Wärmetauscher aus hochlegiertem Stahl, vorzugsweise mittels entsprechend temperiertem Dampf auf 100 bis 200°C gekühlt und in einer zweiten Verweilkammer auf einer Temperatur zwischen 100 und 200°C gehalten, bis praktisch alles Stickoxyd zu Stickstoffdioxyd oxydiert ist. Aus dem abziehenden Gas, das Chlor, Stickstoffdioxyd und noch Nitrosylchlorid aber kaum mehr NO enthält, kann nach dessen Kondensation das Chlor in an sich bekannter Weise destillativ abgetrennt werden.
  • Zwecks Vermeidung metallener, Korrosionsempfindlicher Wärmeaustauscher ist es auch möglich, zur Erhitzung des nitrosylchloridhältigen Gases direkt überhitzten Sauerstoff zu verwenden. Der Sauerstoff, der auch Chlor enthalten kann, wird in einem metallischen Wärmetauscher auf 550 bis 600°C vorerhitzt, während das Nitrosylchlorid in einem Kunststoffwärmetauscher auf etwa 130°C vorgewärmt wird. Die erforderliche Spalttemperatur wird dann durch Mischen der beiden Gase eingestellt.
  • Die folgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern.
  • Beispiel 1 7,68 Nm3/h eines Gasgemisches, bestehend aus 58,6 °/o NOCI, 0,2 °/o C12, 10,90/,NO, und 30,30/,0, werden kontinuierlich in einem elektrisch beheizten Röhrenwärmetauscher aus Titan auf 340°C erhitzt. Dieses vorerhitzte Gasgemisch wird dann in die gutisolierte erste Verweilkammer aus hochlegiertem Stahl gebracht. Nach einer Verweilzeit von 25 Sekunden bei 340°C wird das Gas in einem Wärmetauscher aus hochlegiertem Stahl mit entsprechend temperiertem Dampf auf 180°C gekühlt und in der 2. Verweilkammer dann 60 Sekunden bei dieser Temperatur belassen. Das erhaltene Gasgemisch hat folgende Zusammensetzung: 9,9 °/, NOCI, 24,2 °/, C12,3,7 01,N0, 55,20/, N02 und 7,00/, 02. Dieses Gas wird dann bei -40°C kondensiert und enthält nun 14,9 °/, NOCl, 24,6 °/, C12, 60,5 °/, N02. Der Umsatz beträgt 76,7 °/,. Aus diesem Gasgemisch kann das Chlor dann durch Destillation gewonnen werden. Beispie12 In die wie im Beispiel 1 verwendete Apparatur werden 6,89 Nm3/h eines Gasgemisches, bestehend aus 64,7 °/, NOCI, 0,4 °/, C12, 6,9 °/, N02 und 27,6 °/, 02 eingebracht. Die Temperatur der ersten Kammer beträgt 320°C und die Verweilzeit 34 Sekunden. Dann wird das Gasgemisch abgekühlt und in einer zweiten Kammer 54 Sekunden bei 150°C belassen, damit das Gemisch ausreagieren kann. Das erhaltene Gasgemisch hat nun folgende Zusammensetzung: 12,8 °/, NOCI, 25,9 0/,C12, 3,6 °/,N0, 54,5 °/,N02 und 4,2l)/,02. Das nach Abkühlung erhaltene Kondensat besteht dann aus 17,3 °/, NOCI, 25,4 °/, C12 und 57,3 °/, N02. Der Umsatz beträgt somit 74,5 °/,. Aus diesem Gemisch kann das Chlor dann durch Destillation gewonnen werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid, das gegebenenfalls noch Chlor, Stickstoffdioxyd und Wasserdampf enthält, durch drucklose Oxydation mittels Sauerstoff, d adurch gekennzeichnet, daB in einer ersten Stufe bei 300 bis 400°C und einer Verweilzeit von mindestens 5 Sekunden das Nitrosylchlorid oxydativ gespalten, das hierbei gebildete Stickstoffmonoxyd nach Abkühlung des Reaktionsgemisches in einer zweiten Stufe bei 100 bis 200°C und einer Verweilzeit von mindestens 20 Sekunden zu Stickstoffdioxyd weiteroxydiert und aus dem weitgehend stickoxydfreien Gemisch aus Chlor, Stickstoffdioxyd und nicht umgesetztem Nitrosylchlorid das Chlor nach der Kondensation in bekannter Weise abgetrennt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daB der Sauerstoff für die Nitrosylchloridoxydation in unterstöchiometrischen Mengen eingesetzt wird.
DE19671667588 1967-06-12 1967-06-12 Verfahren zur Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid durch drucklose Oxydation mittels Sauerstoff Pending DE1667588B1 (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE589072C (de) * 1928-09-02 1933-12-01 I G Farbenindustrie Akt Ges Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE589072C (de) * 1928-09-02 1933-12-01 I G Farbenindustrie Akt Ges Gewinnung von Chlor aus Nitrosylchlorid

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