DE1667582A1 - Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Bortrifluorid - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus BortrifluoridInfo
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- C01B35/00—Boron; Compounds thereof
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Description
Kali-Chemie 3 Hannover, den 8. März 1968
Aktiengesellschaft Pat. Dr. Ha. /Nö.
Patentanmeldung
Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Bortrifluorid
Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Bortrifluorid
Bei den Verfahren zur Herstellung von Bortrifluorid durch Umsetzung von
Borsäuren mit Fluorwasserstoff, bei welchen Schwefeltrioxid oder schwefeltrioxidhaltige
Verbindungen als wasser entziehende Mittel eingesetzt werden,
wird häufig im Reaktionsprodukt neben Wasserdampf, Schwefeltrioxid,
Fluorwasserstoff oder Verbindungen dieser Stoffe auch Schwefeldioxid beobachtet.
Die Menge dieser Verunreinigungen hängt von den Reaktionstempera- M
türen und der Art der Reaktormaterialien ab. Da diese Verunreinigungen Störungen
in vielen Reaktionen verursachen, für die Bortrifluorid als Reaktionskomponente oder Katalysator herangezogen wird, ist eine Reinigung der technischen
Produkte in den meisten Fällen unumgänglich.
Bortrifluorid ist bekanntlich chemisch eine sehr reaktionsfähige Substanz;
eine Abtrennung der Verunreinigungen ist daher auf chemischem WegQ; praktisch
nicht zu erreichen. Die Abtrennung von Wasserdampf, Fluorwiissei*-
stoff und Schwefeltrioxid läßt sich aber ohne Schwierigkeiten mit physikalischen
Methoden durchführen. Allein die Abtrennung von Schwefeldioxid ist
nicht ohne weiteres möglich. So läßt sich beispielsweise Schwefeldioxid we- Λ
gen seines endlichen Partialdrucks auch bei tiefen Temperatui'en nur unvollständig
auskondensieren.
Eine Möglichkeit zur Abtrennung von Schwefeldioxid aus Bortrifluorid wäre
durch eine Tieftemperaturdestillation gegeben; das Verfahren ist aber unwirtschaftlich,
da der niedrige BF -Siedepunkt von -10C" C die Anwendung sehr tiefer Temperaturen bedingt. Auch für die Abtrennung von Schwefeldioxid
durch Druckdestillation werden infolge der niedrigen kritischen Temperatur von Bortrifluorid so tiefe Temperaturen benötigt, daß das Verfahren unrentabel
wird.
109828/U55
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus
Bortrifluorid ist nun dadurch gekennzeichnet, daß das Gasgemisch bei Temperaturen
von 0 bis -80 C, vorzugsweise bei -10 bis -30 C, mit Aktivkohle
behandelt wird. Im einfachsten Fall wird das Schwefeldioxid enthaltende Bortrifluorid
durch eine auf der erforderlichen Temperatur gehaltene Aktivkohleschicht
hindurchgeleitet. Schwefeldioxid wird durch die Aktivkohle quantitativ adsorbiert und so aus dem Bortrifluorid entfernt. Das Verhältnis zwischen
adsorbierter Menge Schwefeldioxid und adsorbierter Menge Bortrifluorid ist bei Temperaturen unter -10 C besonders günstig, so daß größere
Bortrifluoridverluste vermieden werden können. Das an Aktivkohle adsorbierte Bortrifluorid kann man zudem leicht zurückgewinnen, wenn man das bei
der Regenerierung entweichende, SO -haltige Bortrifluoridgemisch zu einer Bortrifluoridadditionsverbindung, beispielsweise dem Phosphor säur eaddukt,
aufarbeitet.
Ein weiterer Vorteil dieses er findung s gemäßen Verfahrens ist darin zu sehen,
daß die zusätzlich vorkommenden Verunreinigungen, wie Wasserdampf, Schwefeltrioxid
und Fluorwasserstoff, die nach dem üblicherweise vorgenommenen Waschen der Rohgase mit konzentrierter Schwefelsäure noch in geringen Mengen
zugegen sein können, ebenfalls restlos entfernt werden. Es ist somit nicht erforderlich, zusätzliche physikalische Methoden zur Abtrennung solcher
Verunreinigungen anzuwenden.
Es war nicht ohne weiteres vorauszusehen, daß sich Aktivkohle für die Selektivabtrennung
von Schwefeldioxid aus Bortrifluorid eignet. Andere, ebenfalls oberflächenreiche Adsorbentien, wie silikathaltige oder tonerdehaltige
Materialien, beispielsweise aktivierte Tonerde oder Molekularsiebe, sind völlig ungeeignet, weil auch Bortrifluorid in dem in Frage kommenden Temperaturbereich
praktisch irreversibel adsorbiert wird.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Aktivkohle vor
ihrem Einsatz durch Ausheizen und Evakuieren entgast und von der adsorbierten Feuchtigkeit befreit. Das Aktivkohlebett wird ansctiließend auf die ge-
1098 2 87 145 5
wünschte Temperatur herabgekühlt und das zu reinigende Gas hindurchgeleitet.
Der Durchbruch von Schwefeldioxid kann beispielsweise durch die Entfärbung von verdünnter Jodstärkelösung, in der man eine Probe des austretenden
Gases löst, nachgewiesen werden. Zur Regenerierung der Aktivkohle kann das adsorbierte Gas durch Ausheizen wieder verdrängt werden. Dazu wird die Aktivkohle
schicht auf Temperaturen zwischen 80 bis 200 C erwärmt. Das Ausheizen
kann unter Durchleiten eines Inertgases, wie Stickstoff oder Luft, oder aber auch Bortrifluorid, erfolgen.
Bortrifluorid mit einem Gehalt von 3, 84 Volumenprozent Schwefeldioxid wurde
mit einer Geschwindigkeit von etwa5 l/h bei -25 C über 7, 3 g gekörnte Aktivkohle,
die sich in einem U-Rohr befanden, geleitet. Die Aktivkohle nahm ein
3
Volumen von 26 cm ein, die Länge der Aktivkohle schicht betrug 18, 3 cm. Bis zum Durchbruch von Schwefeldioxid wurden 62, 9 g reines Bortrifluorid erhalten.
Volumen von 26 cm ein, die Länge der Aktivkohle schicht betrug 18, 3 cm. Bis zum Durchbruch von Schwefeldioxid wurden 62, 9 g reines Bortrifluorid erhalten.
Bortrifluorid mit einem Gehalt von 4, 9 bzw. 3, 84 Volumenprozent Schwefeldioxid
wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 l/h bei verschiedenen Temperaturen zwischen -25 und +23 C über 7, 3 g gekörnte Aktivkohle, die sich in
einem U-Rohr befanden, geleitet. Dabei wurde der Zeitraum bis zum SO Durchbruch,
die adsorbierte Menge SO sowie die bis zum SO -Durchbruch erhaltene Menge reines Bortrifluorid bestimmt. Die beigefügte Tabelle zeigt,
daß erst unterhalb von O C eine für technische Zwecke ausreichende Schwefeldioxidadsorption
stattfindet.
9 9 84 84 |
T | a b e 11 e | Zeitraum b. z. SO0 - Durchbruch |
Bis z. Durchbruch v. SO2 erhaltenes reines BF3 (g) |
|
Temp. d. Ad- sorptions- schicht(° C) |
Adsor bierte SO -Men- |
2O 45 215 255 |
1,88 5,41 48,7 62,9 |
||
SO2-Gehalt d. Gasmischung (Vol. -%) |
+23 +1 -12,5 -25 |
0,10 0,28 1,85 2,30 |
|||
4, 4, 3, 3, |
109828/U55
Claims (2)
1. Verfahren zur Entfernung von Schwefeldioxid aus Bortrifluorid, dadurch
ο gekennzeichnet, daß das Gasgemisch bei Temperaturen von 0 bis -80 C,
vorzugsweise bei -10 bis -30 C, mit Aktivkohle behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regenerierung
der Aktivkohle bei Temperaturen zwischen 80 und 200 C, gegebenenfalls
unter Durchleiten eines Inertgases oder von Bortrifluorid, durchgeführt
wird.
109828/U55
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1667582 | 1968-03-09 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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AU5732800A (en) * | 1999-06-11 | 2001-01-02 | Uhp Materials, Inc. | Purification of gaseous inorganic halide |
US6790419B1 (en) | 1999-06-11 | 2004-09-14 | Honeywell Intellectual Properties Inc. | Purification of gaseous inorganic halide |
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- 1969-02-24 US US801742A patent/US3625651A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
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FR2003557A1 (de) | 1969-11-07 |
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