DE1667447A1 - Verfahren zur Verarbeitung von Schwefeldioxyd enthaltenden Abgasen - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von Schwefeldioxyd enthaltenden AbgasenInfo
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Description
1667U7
Ing. Jaroslav Derka, Usti ne I, Pionyru 1129 (CSSR)
Rostislav Klimecek, Usti n. L, Ceske mladeze 3 (CSSR)
Ing. Vladimir Veverka, Usti n. I, Slov. n. povstani 39 (OSSR)
Verfahren zur Verarbeitung von Schwefeldioxyd enthaltenden
Abgasen.
Schwefeldioxyd wird aus Abgasen, zoB. aus Endgasen
von Kontaktschwefelsäureverfahren, aus den Abgasen von Wärmekraftwerken u. a„ am häufigsten durch Auswaschen
mit Ammoniak eliminiert» Im wesentlichen sind zwei /erfahren zum Auswaschen mit Ammoniak bekannt,
und zwar ein ohne Regenerierung der Absorptionslösung durchgeführtes Verfahren, das sog. nicht cyclische
Ammoniakverfahren, und ein mit Regenerierung der Absorptionslösung arbeitendes Verfahren, das sog. cyclische
Ammoniakverfahren. In beiden diesen -Fällen verwendet
man als AbaorptionslÖsung die sog. Sulfit-Bisulfit-Lüsung,
worunter eine lösung mit Schwefeldioxyd und Ammoniak in JPorm von normalem Ammoniumsulfit und
Ammoniumhydrofciensulfit (Ammoniumbisulfit) in ver-
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schiedenen Verhältnissen verstanden wird0 Die SuI-fit-Msulfit-Lösung
enthält dann in der Regel noch, insbesondere beim cyclischen Ammoniakverfahren,
eine bestimmte Menge von Ammoniumsulfat, das im Verlauf des Prozesses entsteht*
Da der Absatz des Ammoniumsulfits und Ammoniumhydrogensulfits,
welche Verbindungen Produkte des Auswaschens von Schwefeldioxyd mit Ammoniak darstellen,
beschränkt ist, werden diese Salze bei einem nicht cyclischen Ammoniakverfahren üblicherweise
in andere Produkte, am häufigsten in Ammoniurasulfat
überführt, was Z0B. durch Zersetzung mit Schwefelsäure, durch autokatalytische Zersetzung
oder durch Oxydation mit Luft u.a. geschieht« Gegebenenfalls werden andere Ammoniumsalze, wie liitrat
oder Phosphat durch Zersetzung mit entsprechenden Säuren gebildet, wodurch zugleich konzentriertes
Schwefeldioxyd freigemacht wird.
Weil bei dieser Verarbeitung der Absorptionslösung der gesamte Ammoniak gebunden wird, ist sein Überschuß
bei der Absorption nur durch seine Verluste durch Desorption in das von Schwefeldioxyd befreite
Gas begrenzt. Er kann so gewählt werden, daß der Absorptionseffekt in bezug auf Schwefeldioxyd
am grössten ist. Andererseits erfordern jedoch die nient cyclischen Prozesse große Mengen
von Ammoniak, gegebenenfalls auch große Mengen von anorganischen Säuren, wobei in den entstandenen
Produkten der ammoniakalische Stickstoff allgemein
nicht in der geeignetsten Form für die Büngungszwecke
enthalten ist. Insbesondere bei Verwendung
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der bisherigen Verfahren zur Verarbeitung von Abgasen
c,us Wärmekraftwerken entstehen Schwierigkeiten
mit dem Transport und Absatz der Produkte, darüber hinaus noch Schwierigkeiten bzgl. der notwendigen
Investitionen, zo3. für die Ammoiiiakprodufctiono
Bei dem cyclischen Ammoniakverfahren v/ird die Absorptionslösung
durch Kochen, gegebenenfalls unter vermindertem Druck oder mit Hilfe von Durchblasen
von Luft regeneriert, worauf sie auf die Absorption zurückkommt. Das durch Kondensation entstandene
Wasser aus dem Dampfgasgemisch wird bei dieser Regeneration mit der regenerierten Absorptionslösung
vermischt. Unter dein Dampf gasgemisch versteht man v/asserdampf im Gemisch mit desorbiertem Schwefeldioxyd
ο Das Hauptprodukt bei dem cyclischen Ammoniakverfahren ist'konzentriertes Schwefeldioxyd, welches
bei Regenerierung der Absorptionslösung desorbiert wurde, das Hebenprodukt ist Ammoniumsulfat in solcher
Menge, wie sie durch partielle Oxydation der Absorptionslösung gebildet wurde<
>
Dieses Ammoniumsulfat, welches aus der zirkulierenden
Absorptionslösung abgenommen werden muß, wird durch Kristallisation aus der Lösung beseitigt, was zoB.
durch Abkühlung der eingedickten Lösung nach Desorption von Sehwefeldioxyd erfolgt. Weil das Mengenverhältnis
des Schwefeldioxyds zum Ammoniak, das in der Absorptionslösung bei Regenerierung erreichbar
ist, wie bekannt von unten begrenzt ist, wird dadurch auch der ökonomisch tragbare Grad der Schwefeldioxydabsorption
beschränkt. Dadurch wird zugleich
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der Gesundheitseffekt der Entschwefelung etwas erniedrigt, was von einer "beträchtlichen Bedeutung
ist, insbesondere im lalle der Abgase aus großen Wärmekraftwerken.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Verarbeiten von Abgasen mit einem Gehalt an Schwefeldioxyd,
das aus zwei Absorptionsstufen besteht, wobei in der ersten Stufe die Absorptionslösung nach
ihrer Regeneration durch Austreiben von Schwefeldioxyd und nach Beseitigung von Ammoniumsilfat in die
Absorption der ersten Stufe zurückkommt, und wobei das durch Abkühlen des Dampfgasgemisches aus der
Regeneration entstandene Kondensat nach dem Durchgang über die Absorption der zweiten Stufe in die Absorption
der ersten Stufe geführt wird.
Das Ammoniak wird in einer Menge, welche der Entstehung von Ammoniumsulfat und den entstandenen
Verlusten entspricht, entweder zur Gänze in die Absorption der zweiten Stufe, oder teilweise in die Absorption
der zweiten Stufe und teilweise in die Absorption der ersten Stufe eingeführt* Die Art
der Kühlung des Dampfgasgemisches aus der Regeneration, welche ebenfalls Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist, wird dadurch gekennzeichnet, daß das durch Auskochen von Schwefeldioxyd aus der Absorptionslösung
in der Regenerationskolonne entstandene Dampfgasgemisch beim Durchgang über den Desorber,
den Vorwärmer der Absorptionslösung der ersten Stufe und über den Kondensator abgekühlt wird, wobei die
Kondensate aus dem Vorwärmer und Kondensator in den
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ORIGINAL
erwähnten Desorber und nach seinem Durchgang in die
Absorption der zweiten Stufe geführt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ferner dadurch gekennzeichnet, daß in die Regeneration der Absorptionslösung
der ersten Stufe Schwefelsäure zugesetzt wird und der Überschuß an Wasser in j?orm eines Kondensats
von Dampfgasgemisch vor dem Eintritt in die zweite Absorptionsstufe abgeführt wird.
Das allgemeine Verfahren zum Verarbeiten und Reinigen von Abgasen mit einem Gehalt an Schwefeldioxyd nach
der Erfindung ist schematisch in der Abbildung 1 dargestellt. Die Hummer 1 im Schema berechnet den Absorber
in der ersten Absorptionsstufe, 2 ist der Absorber in der zweiten Absorptionsstufe, 3 stellt
die Regenerationsanlage für die Absorptionslösung, z.B. einen Kocher dar, 4 ist der Kühler für das
Dampfgasgemisch, wobei die Rohrleitung für das Dampfgasgemisch mit 12 bezeichnet ist, 5 bedeutet
eine Vorrichtung zum Abtrennen des Ammoniumsulfats,
z.B. einen Kristallisator. Der Kreis der ersten Absorptionsstufe, das ist der Durchfluß der Absorptionslösung
durch die erste Absorptionsstufe, ist mit 6, der Kreis der zweiten Absorptionsstufe, das ist
der Durchfluß der Abaorptionslösung durch die zweite Absorptionsstufe, iat mit 7, und die Zuführung des
zugesetzten Ammoniaks ist mit 8 bezeichnete Der Durchfluß des zu verarbeitenden Gases ist mit 9,
die Abführungen der Produkte aus dem Prozess sind dann mit 10 für Bchwefeldioxyd und mit 11 für Ammoniumaulfat
bezeichnete
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Im Kreis der ersten Absorptionsstufe zirkuliert konzentrierte Absorptionslösung enthaltend Ammoniunisulfit,
-bisulfit und -sulfat. In der Regenerationsanlage
wird aus dieser Lösung Schwefeldioxyd bis zu einem bestimmten Grenzverhältnis SO2 s NH, ausgetrieben
(ausgekocht), welches praktisch nur durch die Siedetemperatur festgesetzt isto Das entstehende
Dampfgasgemisch wird dann vom Wasserdampf durch Kondensation befreit, wodurch das Dampfgasgemisch
gleichzeitig abgekühlt wird und das feuchte Schwefeldioxyd als ein Produkt des Prozesses zur
weiteren Aufbereitung geführt wird«,
Die von der Regeneration abgezogenen Dampfgasgemische kann man einerseits zum Vorwärmen der der Regeneration
zugeführten Absorptionslösung der ersten Stufe, andererseits zur Herabsetzung des Gehaltes an Schwefeldioxyd
im Kondensat ausnützen, welches den wesentlichen Teil der Absorptionslösung der zweiten Stufe
bildet. Dadurch wird zugleich aus diesem Dampfgasgemisch der bei Regeneration der Absorptionslösung
der ersten Stufe mitgerissene Ammoniak beseitigt« Das Verfahren zur Kühlung, das eben die beschriebene
Ausnutzung des heißen Dampfgasgemisehes ermöglicht,
ist gleichfalls Gegenstand der Erfindung, wie oben angeführt. Das Verfahren wird so durchgeführt, daß
das durch Auskochen des Schwefeldioxyds aus der Absorptionslösung in der Regenerationskolonne (in
der Blase) entstandene Dampfgasgemisch nach dem Durchgang
über den Desorber, Vorwärmer für Absorptionslösung und über den Kondensator, abgekühlt wird,
wobei die Kondensate aus dem Vorwärmer und Kondensator in den Desorber, und nach ihrem Durchgang über
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ORIGINAL INSPECTED
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ihn in die Absorption der zweiten Stuf^ geführt
werden.
^zirr ^Kühlung
Das eben beschriebene, erfindungsgemäße Verfaliren)
ist sohematisch mit einem strichpunktierten Rähmchen
in der Abbildung 2 bezeichnet, in welcher ein Durchführungsbeispiel angedeutet ist.
Mach der Desorption des Schwefeldioxyds kommt die Absorptionslösung aus der Regenerationskolonne eingedickt
heraus, und nach ihrer Abkühlung kristallisiert Ammoniumsulfat aus. Die Kristalle des Ammoniumsulfat
werden von der Mutterlösung in einer Zentrifuge befreit, die Ilutterlaugen werden mit der Absorptionslösung aus der zweiten Stufe vereinigt, und die so
entstandene Lösung wird in die Absorption der ersten Stufe eingeführt. Die Konzentration des Ammoniumsulfats
wird im Kreis der ersten Absorptionsstufe nach der
Kühltemperatur im Kristallisator so eingestellt, daß die auskristallisierte Menge Ammoniumsulfat aus der
eingedickten Lösung der gesamten, in beiden Kreisen entstandenen Menge gleich ist.
Die vorgereinigten,aus der ersten Absorption heraustretenden
Gase, welche noch Sch?/efeldioxyd und Ammoniak enthalten, welches aus der Absorptionslösung bei eigener
Absorption desorbiert wurde, werden weiter im Absorber der zweiten Absorptionsstufe ist allgemein verdünnter
als im Kreis der ersten Absorptionsstufe0 Durch Dosieren
von Ammoniak in die zweite Absorptionsstufe erreicht man
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eine Einschränkung des Endgasaustritts von Schwefeldioxyd auf ein Minimum, wobei infolge der.Verwendung
einer verdünnten Lösung auch die Verluste an Ammoniak beschränkt werden.»
Im beschriebenen System besteht allgemein ein Mangel
an Wasser, welche« zur Entstehung von Ammoniumsulfat,
gegebenenfalls auoh zum Verdampfen verbraucht wird, wenn das eintretende Gas verhältnimäßig trocken ist«
Ee ist daher vorteilhafter, Wasser in den zweiten Abeorptionskreie zueueeteen. Soweit umgekehrt ein Über
schuß von Waseer la System entsteht« z.B. durch
das Mitreisen von Tropfen aus der wässrigen Lösung durch dae zugeführte Gas, kann man es teilweise in
kondensierter form aus dem Dampfgasgemisch ableiten.
Es ist selbstverständlich, daß bei Durchführung des erfindungsgemäien Verfahrens jeder Absorptionsturm
seine selbständige und unabhängige Zirkulation der Absorptionslösung besitzen kann, ohne daß dadurch
der Erfindungsgedanke verlassen wird.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Verarbeitung
und Reinigung von Abgasen mit einem Gehalt an Schwefeldioxyd, welche mittels Absorption der Abgase
mit Ammonium-Sulfit-Bisulfit-Lösungen erfolgt. Eine solche Vorrichtung (Anlage) von einfacher schematischer
Ausführung ist in der Abb· 1, eine spezielle Vorrichtung zur Verarbeitung und Reinigung von Abgasen
aus einem Wärmekraftwerk ist in der Abb. 2 dargestellt.
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Die Pumpen und Gebläse für Flüssigkeiten und Gase sind (in den Abbildungen) nicht bezeichnet.
Bei einer wie oben beschrieben erfolgenden Durchführung des Prozesses, ist die Menge des Nebenproduktes
- Ammoniumsulfats - minimal und wird nur mit dem Oxydationsgrad der Absorptionslösung durch Sauerstoff
aus den zu entachwefelnden Abgasen gegeben« Die notwendige Menge Heizdampf ist von unten durch
das Anstreben höchster Desorption von Sciiwefeldioxyd beschränkt. Wenn die Erhöhung der Ammoniumsulfatproduktion
dem Prozesse nicht hinderlich ist, z.B. wegen der Absatzmöglichkeit, kann man Schwefelsäure
in das System bei entsprechend erhöhter Dosierung von Ammoniak einführen. Wenn diese Schwefelsäure
der Regenerationskolonne zugeführt wird, erhöht sich der Gleichgewichtsdruck des Schwefeldioxyds
über der lösung und die notwendige Menge von Heizdampf erniedrigt sich. Bei einer höheren Menge von
herzustellendem Ammoniumsulfat ist es oft vorteilhaft, einen Teil des Ammoniaks in den ersten Absorptionskreis
einzuführen.
Das Verfahren zur Verarbeitung von Abgasen nach der beschriebenen Erfindung weist gegenüber den bisherigen
Verfahren eine ganze Reihe von Vorteilen auf« So ermöglicht dieses Verfahren, konzentriertes Schwefeldioxyd
als Hauptprodukt zu erzeugen, welches man in einfacher Weise trockenen, verflüssigen und transportieren
kann. Im Zusammenhang damit hat dieses Verfahren einen bedeutend kleineren Verbrauch (etwa
ein Ji'ünftel) an Ammoniak gegenüber den nicht cyclischen
'/erfahren, und praktisch beansprucht es keine weiteren
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Hilfsrohstoffe. Dadurch werden, insbesondere bei
einer großen Betriebskapazität, die Probleme des Transports, des Absatzes, der Sieherstellung
der Rohstoffe, gegebenenfalls auch weiterer notwendiger Investitionen, z„B. für die Ammoniakproduktion,
vereinfacht. Gegenüber den bisher bekannten cyclischen Verfahren der ammoniakalischen
Auswaschung erreicht man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren einen wesentlich höheren Absorptionsgrad
von Schwefeldioxyd aus den Abgasen, also auch einen höheren Entschwefelungsgrad derselben ohne Erhöhung
der Verluste an Ammoniak. Der Gehalt an Schwefeldioxyd in den entschwefelten Abgasen ist
mindestens 3-mal niedriger als nach Entschwefelung mit den bisher bekannten cyclischen Verfahren.
Diese hohe Entschwefelung kann man auch in den Fällen,
in denen die Konzentration des Schwefeldioxyds in den zu reinigenden Abgasen in weiten Grenzen schwankt,
ohne irgendwelche wesentliche Eingriffe in die technologischen Absorptionsbedingungen erreichen.
Dadurch wird außer einer besseren Ausnützung des Schwefels auch der Gesund-ieitseffekt wesentlich
verbessert, was insbesondere bei Rauchgasen aus den großen Wärmekraftwerkerjvon einer Bedeutung ist.
Wenn darüber noch Schwefelsäure in das System zugesetzt wird, wie oben beschrieben, kann man bei
einer genügenden Dimensionierung der Kristallisationsanlage ohne weitere Anordnungen den Anteil an Ainmoniuinsulfaterzeugung
beliebig erhöhen*
Das erfindungsgemäße Verfahren gestattet also im Bedarfsfälle, das Verhältnis der Mengen von beiden
Hauptprodukten - Schwefeldioxyd und Ammoniumsulfat
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in weitem Ausmaße zu ändern, wodurch eine besonders gute Anpassungsfähigkeit der jeweiligen Situation
bzgl. dea Absatzes ermöglicht wird. Darüber hinaus kann man noch duroh einen Zusatz der Schwefelsäure
in die Regenerationskolonne bei gleichzeitiger Erhöhung der Ammoniumsulfatproduktion den Verbrauch
von Heizdampf herabsetzen. Wenn an die Herstellung von konzentriertem Schwefeldioxyd dessen Trocknung
und Verflüssigung unmittelbar angeschlossen ist, kann man im Falle der Trocknung von Sohwefeldioxyd mittels
Schwefelsäure, dieselbe mit aufgefangenem Wasser
und gelöstem Schwefeldioxyd bei unwesentlicher Erhöhung von Ammoniumsulfatproduktion in das System einführen.
Dadurch fällt auch die Notwendigkeit weg, das Schwefeldioxyd aus der Trockenschwefelsäure zu
desorbieren und welter mit dieser Säure zu manipulieren·
Durchführungsbeispiel:
Anhand eines technologischen Schemas nach Abbildung 2 sei nachfolgend ein Durchführungsbeispiel gebracht
und erläutert:
Rauchgase aus einem Wärmekraftwerk, in einer Menge von 500 000 NmVh-, abgekühlt auf 35°O und von Flugasche
befreit, mit einem Gehalt von 0,25$ SO2, werden
in zwei Stufen zu einem Endgehalt von 0,01$ SOp ausgewaschen. Die Rauchgase tragen weiter etwa 0,01$ MH^
fort. Im ersten Absorptionskreis zirkuliert eine konzentrierte Ammonium-Sulfit-Bisulfit-Lösung, enthaltend
noch das Ammoniumsulfat, mit einer etwa 50$-igen
G-esamtkonzentration bzgl. der Salze, mit einer Berieselung von 100 irr/St. Die konzentrierte Absorptionslösung
aus dem ersten Absorber 13 wird im
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Vorwärmer 14 vorgewärmt und in die Regenerationskolonne 15 geführt, wo aus der lösung durch Kochen
"bei 105 - 11O0C das Schwefeldioxyd ausgetrieben wird«
Der Verbrauch an Heizdampf macht etwa 10 t/t SO2
aus ο Das Dampfgasgemisch aus der Regenerationskolonne
15 wird nach dem Durchgang durch den Desorber 17, wo der enthaltende Ammoniak praktisch vollkommen
entfernt wird, und nach dem Durchgang über den Vorwärmer 14, im Kondensator 16 auf die Endtemperatur
von 350C abgekühlt und dadurch überwiegend vom
Wasseranteil befreit; das freigemachte Schwefeldioxyd wird zum Trocknen und zur Verflüssigung abgeführt.
Die Kondensate aus der Abkühlung des Dampfgasgemisches in dem Kondensator 16 und Vorwärmer 14
werden im Desorber 17 überwiegend vom Anteil des gelösten Schwefeldioxyds befreit, und nach Abkühlung
auf 35.0C im Kühler 18 in den zweiten Absorptionskreis geführt. Die heiße desorbierte Lösung aus der
Regenerationskolonne 15 wird im Kühler 19 abgekühlt, und die im Kristallisator 20 bei Abkühlung auf
die Bndtemperatur von 35°C|entstandenen Kristalle des Ammoniumsulfats werden in der Zentrifuge 21 abgeschleudert«,
Diese Ammoniumsulfatkristalle bilden dabei ein Nebenprodukt; die an das Ammoniumsulfat
gebundene Schwefelmenge beträgt etwa 15 - 20$ von
der gesamten aufgefangenen Schwefelmenge.
Im zweiten Absorptionskreis zirkuliert eine verdünnte Ammonium-Sulfit-Bisulfit-Lösung, enthaltend
auch Ammoniumsulfat, mit einer etwa 5^-igen Gesamtkonzentration
bzgl. der Salze, bei einer Berieselung von 200 ΊΰΡ/ho Das aus dem Kühler 18 abgezogene und
desorbierte Kondensat aus der Abkühlung des Dampfgasgemisches
wird in die Vorlage 22 geführt, wo es mit Ammoniak gemischt wird. Mit der so entstandenen
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lösung wird im zweiten Absorber 23 das aus dem ersten Absorber 13 abgeführte und zu reinigende Abgas ausgewaschen.
Die Absorptionslösung aus dem zweiten Absorber 23 wird nach Zirkulation im Absorptionssystem desselben Absorbers in die Vorlage 24 geführt,
wo sie mit den Mutterlösungen aus dem Kristallisator 20 und aus der Zentrifuge 21 gemischt wird. Diese
vereinigten Lösungen bilden dann eine regenerierte Absorptionslösung, welche zum Berieseln des ersten
Absorbers 13 geführt wird.
In dem geschilderten Durchführungsbeispiel wird die V/asserbilanz nicht betrachtet, denn sie hangt allgemein
hauptsächlich vom Wassergehalt im gereinigten Gas ab. Erfindungsgemäß kann im Falle eines Überschusses
an Wasser dasselbe hinter dem Kühler 18 abgenommen v/erden, im PaIIe eines Wassermangels kann dieses
an jeder beliebigen Stelle des technologischen Schemas, vorteilhaft in die Vorlage 22, zugesetzt
werden.
Unter den eben angeführten Bedingungen belaufen sich die Ausbeuten auf (alle Werte sind Näherungswerte):3 t/h
Schwefeldioxyd und 1 t/h Ammoniumsulfat, wozu 350 kg/h
Ammoniak, hauptsächlich zur Bildung von Ammoniumsulfat,
und 30 t/h Heizdampf von 5 Atü verbraucht werdenj in den Kamin gehen dann 150 kg/h Schwefeldioxyd
und 40 kg/h Ammoniak fort,wodurch die Verluste
gegeben werden.
- Patentansprüche -
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Claims (1)
- -H-IBS/A47PATENT ANS P H U O H EVerfahren zur Verarbeitung und Reinigung von Schwefeldioxyd enthaltenden Abgasen durch Absorption mittels Ammonium-Sulfit-Bisulfit-Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die in der ersten Absorptionsstufe angewendete Absorptionslösung nach ihrer Regenerierung durch Austreiben von Schwefeldioxyd und nach Beseitigung von Ammoniumsulfat durch Kristallisation in die Absorption der ersten Stufe zurückgeführt, wird, wobei das durch Abkühlen des Dampfgasgemisches, aus der Regeneration entstandene Kondensat nach Durchgang über die zweite Absorptionsstufe in die erste Absorptionsstufe geführt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniak in den Kreis der zweiten Absorptionsstufe zugesetzt wird.5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Ammoniak in den Kreis der ersten und der zweiten Absorptionsstufe zugesetzt wird·4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schwefelsäure in die Regeneration der Absorptionslösung der ersten Abaorptionsstufe zugesetzt wird.109124/1485Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dainpfgemisch aus der Regenerationskolonne (15) nach Durchgang über den Desorber (17)» den Vorwärmer (4) für die Absorptionslösung der ersten Absorptionsstufe, und über den Kondensator (16) abgekühlt wird, wobei die Kondensate aus dem Vorwärmer (14) und Kondensator (16) in den erwähnten Desorber (17) und nach ihrem Durchgang in die zweite Absorptionsstufe geführt werden.6. Verfahren nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wasserüberschuß in Porm eines Kondensats de-* Dampfgasgemisches vor dem Eintritt in die zweite Absorptionsstufe abgeführt wird»Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zur Verarbeitung von Schwefeldioxyd enthaltenden Abgasen nach Anspruch 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Absorber (1) der ersten Absorptionsstufe, aus einem Absorber (2) der zweiten Absorptionsstufe, aus einer Regenerationseinrichtung (3), z.B„ einem Kocher, aus einem Kühler (4) für das Dampfgasgemisch, aus einem Kristallisator (5) für Ammoniumsulfat, aus einer Rohrleitung (6) für die Absorptionslösung im Kreis der ersten Absorptionsstufe, aus einer Rohrleitung (7) für die Absorptionslösung im Kreis der zweiten Absorptionsstufe, aus einer Rohrleitung (8) zum Einführen von Ammoniak, aus einer Rohrleitung (9) für die zu verarbeitenden Abgase, aus einer Rohrleitung (10) zum Abzug des konzentrierten Schwefeldioxyds, einer Rohrleitung (11) zur Abführung des Ammoniumsulfata und aus einer Rohrleitung (12) für das Dampfgasgemisch besteht.1Q9824/U858. Vorrichtung zur Durchführung des Yerfahrens zur Verarbeitung Ton Sohwefeldioxyd enthaltenden Abgasen aus Wärmekraftwerken naoh Anspruch 1 - 6, dadurch gekennzeichnet t daß sie aus einem Absorber (13) der ersten Absorptionsstufe zum Waschen der Abgase, aus einem Vorwärmer (14) für die Absorptionslösung, aus einer .Regenejgrationskolonne (15) aum Austreiben der Gase aus der Abeorptionslösungf aus einem Kondensator (16) zur Abkühlung des Dampfgaigemisches, aus einem Desorber (17) eum Auetreiben der Gase aus der Absorptionslö'ßungf aus einem Kühler (18) für Kondensat, einem Kühler (19) für dit heiß· desorbierte Absorptionslösung, aue einem Kristallisator (20) für Ammoniumsulfat, aus einer Zentrifuge (21) für Ammoniumsulfat, einer Vorlage (22) sum VeraisOhin Ton frischem Ammoniak mit dem deaorbierten Kondensat, aus einem Absorber (23) zum Waschen von Abgasen der zweiten Absorptionsstufe, au· einer Vorlage (24) zum Vermischen der Absorptionslösung aus der zweiten Absorptionsstufe mit Mutterlaugen Ton Kriatalliaator und Zentrifuage und schließlich aus d*w zugehörigen Eintritts-, Austritts- und Verbindunge-Rohrleitungen besteht*28#Pebruar 1967
430109824/1485Leerseite
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