DE1667394C3 - Anlage zur Siliciumcarbidherstellung - Google Patents
Anlage zur SiliciumcarbidherstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Siliciumcarbidherstellung mit einem eine Heizkammer
und lösbare elektrische Verbindungen zur Energiequelle aufweisenden Ofenwagen, einer Anzahl von Nachbarschaft
der Energiequelle angeordneten Hauptfahrstraßen und mit Einrichtungen zum Be- und Entladen des
Ofenwagens.
In der Vergangenheit wurde Siliciumcarbid in Anlagen mit feststehenden elektrischen öfen hergestellt.
Solche Anlagen erfordern gewöhnlich 4 bis 6 öfen je Transformator, damit die maximale Transformatorleistung
ausgenützt werden kann. Bei derartigen Anlagen wird jeweils ein Ofen erhitzt, einer geleert und
einer beschickt. Die restlichen öfen kühlen ab. Anlagen dieser Art erfordern hohe Kapitalinvestitionen. Die
Entladung der öfen ist schwierig und mühsam, hauptsächlich wegen der Nähe der benachbarten heißen
öfen, und der Notwendigkeit des Einsatzes von Handarbeit. Mechanische Entladungsvorrichtungen
scheiden aufgrund des zur Verfügung stehenden beschränkten Raumes aus. Auch ist es erforderlich, die
öfen sehr lang abkühlen zu lassen, damit die Temperatur auf einen Wert absinken kann, bei dem
Handarbeit wirksam eingesetzt werden kann. Weitere Probleme ergeben sich bei der Beschickung solcher
öfen. Aufgrund der beschränkten Raumverhältnisse sind lange Förderbänder von den Mischbehältern zu
den öfen bzw. Freikräne notwendig.
Um insbesondere die aus der Nähe der öfen
untereinander resultierenden Probleme bei der Be- und Entladung der öfen zu vermeiden, hat man Anlagen
entwickelt, die anstelle feststehender öfen auf Schienen laufende Ofenwagen verwenden (vgl. US-PS 11 07 478).
Derartige Anlagen haben den Vorteil, daß die einzelnen öfen aufgrund ihrer Ausbildung als Wagen für den Be-
und Entladevorgang aus dem Bereich der gerade erhitzten oder abkühlenden öfen gefahren werden
können. Dies erleichtert das Be- und Entladen der öfen erheblich. Derartige bekannte Anlagen haben allerdings
den Nachteil, daß die Ofenwagen stets in einer genau vorgegebenen Reihenfolge Be- bzw. Entladen werden
können. Dies wiederum ermöglicht keinen optimalen Arbeitsablauf und somit keine vollkommene Ausnutzung
der Ofenkapazität bei der Siliciumcarbidherstellung.
Um die Ofenkapazität voll ausnützen zu könnsn, ist
bereits versucht worden. Siliciumcarbid in einer kontinuierlich arbeitenden Anlage herzustellen (vgl.
FR-FS 4 14 923). Bei derartigen Anlagen werden kurze Wagen, welche in einer Reihe hintereinander auf
Schienen angeordnet sind, kontinuierlich mit Rohmaterial beschickt und im Anschluß daran unter zwei, von
ίο oben in das Rohmaterial hineinragenden Elektroden vorbeigeführt. Bei einer derartigen Arbeitsweise
müssen die Elektroden das Rohmaterial durchpflügen. Dies ist aus elektrischen und thermischen Gründen
unzweckmäßig. Auch ist mit diesem Durchpflügen eine außerordentliche hohe mechanische Beanspruchung der
im Betrieb weiß glühenden Elektroden verbunden, die zu einem unwirtschaftlich schnellen Verbrauch führt.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine Anlage zur Siliciumcarbidherstellung zu schaffen, welche die
oben angegebenen Probleme beseitigt und bei möglichst geringem Flächenbedarf eine optimale
Arbeitsweise, insbesondere hinsichtlich der Ausnützung
der Ofenkapazitäten ermöglicht.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß durch mehrere Energiequellen mit jeweils einer doppelgleisigen Fahrstraße
erreicht, an die sich eine Überführungsanordnung mit Grube, Schienen und einem Versetzwagen anschließt
und eine unmittelbar anschließende Arbeitsfläche, welche einen Entladungsboden mit Fahrstraße
und einen Beschickungsboden mit Fahrstraße enthält.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale ist eine Anlage geschaffen, die bei vergleichsweise geringem
Raumbedarf kostengünstig eine bisher nicht erreichte Flexib;lität bei der Siliciumcarbidherstellung ermöglicht.
Berechnungen haben ergeben, daß die Betriebs- und Unterhaltungskosten eine erfindungsgemäßen Anlage
etwa 25 % unter den Betriebs- und Unterhaltungskosten vergleichbarer konventioneller Anlagen liegen.
Durch die eriindungsgemäße Ausgestaltung kann das 4<> Be- und Entladen der Ofenwagen an eigens dafür
vorgesehenen Beschickungs- bzw. Entladungsböden erfolgen, die räumlich voneinander getrennt wird, so
daß eine gegenseitige Behinderung nicht stattfindet. Sowohl der Beschickungs- als auch der Entladungsboden
sind darüber hinaus räumlich von den Abkühlstraßen für die Ofenwagen getrennt, so daß weder eine
räumliche Beeinträchtigung noch eine Beeinträchtigung durch Hitze erfolgt. Die Überführungsanordnung mit
den Versetzwagen wiederum ermöglicht einen flexiblen, den jeweiligen Verhältnissen anpaßbaren Arbeitsablauf.
Da die Beschickung der Ofenwagen in der erfindungsgemäßen Anlage stets auf derselben Fahrstraße erfolgt
ist es zweckmäßig, über dieser Fahrstraße einer Beschickungsbehälter anzuordnen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nur anhand der Zeichnungen näher erläutert. In der
Zeichnungen zeigt
Fig. t eine Draufsicht auf den Unterbau einei erfindungsgemäßen Siiiciumcarbidanlage,
F i g. 2 eine Seilenansicht eines Siliciumcarbidofens, F i g. 3 eine Draufsicht auf den Ofen der F i g. 2,
F i g. 2 eine Seilenansicht eines Siliciumcarbidofens, F i g. 3 eine Draufsicht auf den Ofen der F i g. 2,
F i g. 4 einen Schnitt in der Linie IV-IV der F i g. 2,
F i g. 5 einen Schnitt in der Linie V-V der K ι g. 2, und
F i g. 6 eine vergrößerte teilweise abgebrochen* Ansicht des Ofenendes und einer Anschießvorrichtung.
Gemäß Fig. 1 der Zeichnungen besitzt der Ofenun terbau 10 drei Energiequellen U, 12 und 13. In der Näh'
einer jeden Energiequelle befinden sich doppelgleisig
Fahrstraßen 14.i bis 14b, 15a bis 155 und 16a bis 16b.
(ede Fahrstraße besteht aus im Abstand angeordneten Schienen.
An dem den Energiequellen gegenüberliegenden Ende der Fahrstraßen ist eine Grube 17 vorgesehen, die
sich quer zu den Fahrstraßen erstreckt. In der Grube 17 sind Schienen 118, 19, 20 und 21 vorgesehen, die einen
Versetzungswagen 22 tragen, der auf Rädern 23 ruht, die ihrerseits auf den Schienen 18, 19, 20 und 21 laufen.
Auf dem Versetzungswagen 22 ist niveaugleich mit den Fahrstraßen 14a bis 146,15a bis 156 und 16a bis 166 eine
Fahrstraße 24 derart montiert, daß sie durch eine Bewegung des Versetzungswagens mit jeder der
Fahrstraßen 14a bis 16b in Ausrichtung gebracht werden kann. Der Versetzwagen ist durch eine
Antriebseinrichtung von einem zum anderen Ende der Grube 17 bewegbar. An der dem Ofenunterbau 10
gegenüberliegenden Seite der Grube 17 ist eine Arbeitsfläche 25 vorgesehen. Die Arbeitsfläche besitzt
einen Entladungsbogen 26 mit einer Fahrstraße 27, die niveaugleich mit den Fahrstraßen 14a bis 14b, 15a bis
15b und 16a bis 16b angeordnet ist. Sie besitzt ferner einen Beschickungsboden 28, der ebenfalls mit einer
niveaugleich zu den Fahrstraßen 14a bis 14b, 15a bis 15b und 16a bis 16b angeordneten Fahrstraße 29 versehen
ist. Die beiden Fahrstraßen 27 und 29 enden an der Grube 17, so daß die Fahrstraße 24 auf dem
Versetzungswagen 22 damit in Ausrichtung gebracht werden kann. Über der Fahrstraße 29 ist ein
Beschickungsbehälter (nicht gezeigt) vorgesehen, dessen Inhalt durch Schwerkraft entleert werden kann.
Ein Ofenwagen 100 (siehe Fig. 2) mit einem auf Rädern 31 montierten Ofenboden 30 ist so ausgeführt,
daß er sich auf den Rädern 31 auf den verschiedenen Fahrstraßen 14a bis J4b, 15a bis 15b und 16a bis 16b, 24,
27 und 29 bewegen kann. Auf dem Boden 30 ist eine hitzebeständige Schicht 32 vorgesehen. Diese Schicht
kann aus gegossenem Beton, Ziegelsteinen oder aus irgendeinem anderen der bekannten feuerfesten Materialien
bestehen. Identische Endplatten 33 sind abnehmbar an jedem Ende des Bodens 30 befestigt. Diese
Endplatten sind aus einem Stahlrahmen 34 (F i g. 5) hergestellt, der ein aus Beton gegossenes Endteil 35 mit
einer feuerfesten Oberfläche 36 aus Hochtemperaturziegeln oder einem ähnlichen feuerfesten Material trägt.
Die Endplatten sind weiterhin mit einer öffnung 37 für die Aufnahme einer Elektrode 38 versehen.
Mehrere entfernbare Seitenplatten 40 erstrecken sich
längs einer jeden Seite des Bodens zwischen den beiden Endplatten 33, so daß ein trogförmiger Behälter
geschaffen wird. Die Seitenplatten 40 bestehen aus geneigten Bodenplatten 41 und vertikalen Seitenplatten
42 aus Gußeisen oder ähnlichem Material, die von einem Halterahmen 43 getragen werden. Die Bodenplatten 41
und die Seitenplatten 42 sind mit feuerfesten Ziegeln 44 ausgekleidet. Die beiden Bodenplatten 41 treffen sich in
etwa im Bereich der Mittellinie der Bodenschicht 32, so daß dem Behälter ein in etwa U-förmiger Boden
verliehen wird. Die Elektroden 38 werden mit den Energiequellen 11, 12 oder 13 mit Hilfe von Kabeln 50
und abnehmbaren Elektrodenklammern 51 verbunden. Die Klammern 51 werden vorzugsweise mit Wasser
gekühlt, welches über Wasserleitungen 52 in Bohrungen in die Klammern eingeführt wird.
Der Betrieb der erfindungsgemäßen Anlage ist wie folgt:
Die Endplatten 33 mit den in den öffnungen 37 befestigten Elektroden 38 werden auf die Bodenschicht
32 gestellt. Die Seitenplatten 40 werden dann auf die Bodenschicht 32 aufgebracht, um den Ofen zu
vervollständigen. Die Endplatten und die Seitenplatten können mit Hilfe eines Flaschenzugs eines Freikrans,
eines Laufbodenkrans oder einer ähnlichen Vorrichtung eingesetzt werden. Diese Arbeit geschieht auf der
Fahrstraße 27 des Entladungsbodens. Der Ofen wird dann von der Fahrstraße 27 auf die Fahrstraße 24 des
Versetzwagens 22 bewegt, und zwar mit Hilfe eines Flaschenzugs, einer Winde, eines Seils oder mit einer
anderen Einrichtung. Der Versetzwagen 22 wird dann zur Fahrstraße 29 bewegt. Dort wird der Ofenwagen auf
die Fahrstraße 29 bewegt und durch Beschütten beladen. Die Ofenbeschickung besteht aus der üblichen
Beschickung für das Acheson-Verfahren (Siliciumdioxyd, Kohlenstoff und ein Kohlenstcffelektrodenkern).
Mittlerweile wird ein für die Entladung bereiter Ofenwagen, wie weiter unten beschrieben, auf den
Entladungsboden geschoben. Der Ofenwagen wird durch den oben erwähnten Beschickungsbehälter oder
mit einer anderen zweckmäßigen Einrichtung beladen und dann auf den Versetzwagen zurückbewegt, welcher
seinerseits zu einer der Fahrstraßen 14a bis 14b, 15a bis 15b oder 16a bis 16b bewegt wird. Der beladene Wagen
wird auf einer der Fahrstraßen auf den Ofenunterbau an einem Ort in der Nähe eines der Energiequellen 11, 12
und 13 bewegt. Die Klammern 51 werden an die Elektroden 38 angelegt, welche mit den Kohleelektrodcnkernen
60 der Ofenbeschickung in Berührung sind. Elektrischer Strom wird aus der Energiequelle zugeführt,
wobei gleichzeitig die Klammer mit Wasser gekühlt wird. Nachdem die Beschickung auf die
gewünschte Temperatur und eine für das übliche Acheson-Verfahren ausreichende Zeit erhitzt worden
ist, wird der elektrische Strom abgeschaltet und die Klammern von den Elektroden 38 abgenommen. Die
Klammern werden dann an den Ofenwagen auf der benachbarten Fahrstraße eines Fahrstraßenpaares
angelegt. Dieser benachbarte Wagen wird dann aufgeheizt, während sich der eben fertiggestellte Wagen
abkühlt. Vor der Beendigung des Erhitzungsprozesses des zweiten benachbarten Wagens wird der erste
Wagen von der Fahrstraße auf dem Ofenunterbau auf den Versetzwagen 22 und von dort aus zur Fahrstraße
27 auf dem Entladungsboden bewegt. Dann wird ein frisch beladener Wagen au seine Stelle gebracht. Nach
Beendigung der Erhitzung des zweiten Wagens werden dann die Klammern 51 angelegt.
Nachdem der Ofenwagen auf die Fahrstraße 27 geschoben worden ist, werden die Seitenplatten 40 mit
Hilfe eines Flaschenzugs oder einer ähnlichen Vorrichtung von der Bodenschicht hochgehoben, und der Inhalt
des Wagens wird von der Bodenfläche 32 auf den Entladungsboden 26 gestoßen. Von dort wird der Inhalt
zu einem Lager- oder Beladeplatz gebracht. Die Seitenplatten 40 werden wieder eingesetzt, und der
Wagen ist für eine Wiederholung des Vorgangs bereit.
! Herzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anlage zur Siliciumcarbidherstellung nm einem
eine Heizkammer und lösbare elektrische Verbindungen zur Energiequelle aufweisender. Ofenwagen,
einer Anzahl in Nachbarschaft der Energiequelle Seite an Seite angeordneten Hauptfahrsiraßen und
mit Einrichtungen zum Be- und Entladen des Ofenwagens, gekennzeichnet durch mehrere
Energiequellen (11, 12, 13) mit jeweils einer doppelgleisigen Fahrstraße (14a, 146; i5a, 156; 16a,
166), an die sich eine Überführungsanordniing mit
Grube (17) Schienen (18, 19, 20, 21) und einem Versetzwagen (22) anschließt und eine unmittelbar
anschließende Arbeitsfläche (25) welche einen Entladungsboden (26) mit Fahrstraße (27) und einen
Beschickungsboden (28) mit Fahrstraße (29) enthält.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß über der Fahrstraße (29) ein Beschickungsbehälter angeordnet ist.
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US61803467 | 1967-02-23 | ||
DEB0094901 | 1967-10-11 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1667394C3 true DE1667394C3 (de) | 1977-12-08 |
Family
ID=
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