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Die Erfindung betrifft einen Drehherdofen in Ringbauart zur Wärmebehandlung von Werkstücken mit einem Drehherd in Form eines umlaufenden Ringes, mit einer stillstehenden inneren und äusseren Ofenwand, mit einem ringförmigen, in verschiedene bogenförmige, für sich beheizbare Zonen unterteilten Innenraum, ferner mit einem Drehantrieb des Drehherdes und mit einer durch eine Ofenklappe verschliessbaren Einsatz- und Entnahmeöffnung in der äusseren Ofenwand. Ein solcher Drehherdofen geht aus der industriellen Praxis als allgemein bekannt hervor. Als Literaturhinweis sei in diesem Zusammenhang aus der Buchreihe "Werkstattbücher" der Band Nr. "Die Härterei", S. 40 oder Lueger"Lexikon der Hüttentechnik", Stichwort"Drehherdofen" erwähnt.
Derartige Öfen besitzen eine zumindest angenähert ebene ringförmige Herdplatte, die drehbar gelagert und kontinuierlich langsam drehangetrieben ist. Der Drehherd läuft in einer U-förmigen, einen Ringkanal umschliessenden Ofenummauerung. An einer bestimmten Umfangsstelle ist eine verschliessbare Be- und Entladeöffnung vorgesehen, durch die das zu behandelnde Gut in den Ofen eingebracht bzw. entnommen werden kann. Es sind auch Ausführungsformen bekannt, bei denen in dichtem Abstand nebeneinander gesonderte Öffnungen bzw. Klappen zum Beladen des Ofens zum einen bzw. zum Entnehmen des Behandlungsgutes zum andern vorgesehen sind.
Die gesonderte Anordnung von Belade- und Entnahmeklappen bietet die Möglichkeit, eine feststehende Trennwand radial in den Ringraum einzuziehen, um so einen Temperatursprung zwischen Beginn und Ende der Umlaufstrecke leichter aufrechterhalten zu können. Einen solchen Drehherdofen zeigt beispielsweise die DE-AS 1583990.
Nachteilig an dieser stillstehenden Trennwand ist, dass das Behandlungsgut nach einem Umlauf vollständig entnommen werden muss. In jedem Fall wird jedoch der Drehherd mit kontinuierlichem Umlauf seiner Herdplatte betrieben. Bei Drehherdöfen mit feststehender Trennwand in der Be- und Entladezone entspricht die Behandlungszeit einem Drehherdumlauf, wogegen ein Drehherdofen ohne Zwischenwand bei vorgegebener Umfangsgeschwindigkeit des Drehherdes beliebig lange Behandlungszeiten und auch unterschiedlich lange Behandlungszeiten für das eingebrachte Härtegut zulässt. Die Behandlung sollte tunlichst nicht bei Stillstand des Drehherdes erfolgen, um für alle eingebrachten Werkstücke gleiche Wärmebehandlungsbedingungen durch ein Umlaufen des Drehherdes zu gewährleisten.
Nachteilig an den Drehherden ist, dass mit ihnen keine hinsichtlich Temperatur und Zusammensetzung stärker unterschiedliche Ofenatmosphären über den Umfang des ringförmigen Behandlungsraumes hinweg aufrechterhalten werden können.
Auch eine stillstehende Zwischenwand im Bereich der Be- und Entladezone ändert hieran nur sehr wenig ; es kann dadurch bestenfalls ein Temperatursprung von 20 bis 300C aufrechterhalten werden. Durch die Lade- bzw. Entnahmevorgänge wird im übrigen die Ofenatmosphäre laufend gestört, so dass der an sich beabsichtigte kleine Temperatursprung dadurch mehr oder weniger "verschliffen"wird.
Die AT-PS Nr. 6479 zeigt einen Drehherdofen, bei dem die Ofenummauerung und der beheizbare
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des bogenförmigen Innenraumes sind heb- und senkbare radialstehende Ofentüren vorgesehen, die auf den Drehherd absenkbar sind und den bogenförmigen Innenraum nach aussen hin verschlie- ssen. Während der Zeit eines vollständigen Drehherdumlaufes durchläuft jeder Punkt am Umfang des Drehherdes zu 50% dieser Umlaufzeit den beheizten Innenraum und zum verbleibenden Teil dieser Umlaufzeit die freie Umgebungsluft. Der freiliegende Teil des Drehherdes wird mit Kisten oder Paletten, die Behandlungsgut enthalten, beschickt, wobei zwischen den Kisten bzw. Paletten Zwischenräume für die Ofentüren belassen werden müssen.
Diese Art des Drehherdofens enthält eine Aufheiz- und eine gleichlange Abkühlstrecke ; dadurch kann Behandlungsgut langsam aufgeheizt und auch wieder vorsichtig abgekühlt werden.
Neben den Drehherdöfen kennt man auch die sogenannten Durchstossöfen, bei denen das Behandlungsgut auf feuerfesten Paletten gestapelt wird, die anschliessend mit einer Durchstosseinrichtung als in Förderrichtung aufgeblockte Kolonne von Paletten durch den geraden Behandlungsraum zwangsweise und gleitend sukzessive hindurchgeschoben werden, wobei nach jedem Takt vorne eine neue Palette hinzugefügt und am Ende eine behandelte Palette entnommen wird.
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Das Zuführen bzw. Entnehmen von Paletten erfolgt quer zur Durchstossrichtung ; wegen dieses umständlichen und relativ lang dauernden Einwechseln bzw. Herausziehens von Paletten in die bzw. aus der Kolonne sind an diesen Zufuhr- bzw. Entnahmestellen Schleusen vorgesehen.
Unter Verwendung dieses Ofenprinzips lassen sich auch Behandlungsöfen mit gegeneinander abgeschotteten, stark unterschiedlichen Ofenatmosphären erstellen, wobei für jede Behandlungszone mit einer andern Ofenatmosphäre ein gesondertes Durchstosstrum vorgesehen werden muss, welches rechtwinkelig unter Zwischenschaltung einer entsprechenden Schleuse an das vorausgehende Trum anschliesst. Derartige Durchstossöfen mit unterschiedlichen Ofenatmosphären sind aus diesem Grunde sehr bauaufwendig, platzaufwendig, teuer und störanfällig : Nachteilig ist ausserdem der laufende Bedarf an teuren, feuerfesten Paletten, die während des Betriebes einem laufenden Verschleiss unterliegen. Nachteilig an der Verwendung von Paletten ist ausserdem, dass diese laufend mit aufgeheizt werden müssen, wodurch vermehrte Energie verbraucht wird.
Ein weiterer Nachteil der Durchstossöfen mit mehreren, voneinander abgeschotteten Behandlungszonen besteht darin, dass mit ihnen nicht beliebig kurze Taktzeiten ermöglicht werden können. Die vielen Schleusen und Durchstossstrecken bedingen eine zeitliche Aufeinanderfolge von Öffnungs-, Schliessund Verschiebevorgängen, die sich insgesamt zu einer relativ langen Gesamtzeit aufsummieren.
Diese Zeitsumme stellt gewissermassen das untere Limit der kürzesten realisierbaren Taktzeit dar. Bei geringeren Einhärtetiefen sind jedoch häufig kürzere Taktzeiten erwünscht, die jedoch mit einem derartigen Ofen nicht oder nur unter Inkaufnahme von Nachteilen, wie z. B. unvollständige Ausnutzung der Ofenkapazität, realisiert werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen bekannten Drehherdofen dahingehend auszugestalten, dass mit ihm bei relativ geringem Bauaufwand und Platzbedarf auch Härteverfahren mit stark unterschiedlichen Ofenatmosphären ausgeübt werden können, wobei auch sehr kurze Taktzeiten oder Behandlungszeiten realisierbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Drehantrieb für einen definierten, einem ganzzahligen Bruchteil des Umfanges des Drehherdes entsprechenden Förderhub taktweise arbeitend ausgebildet ist, dass der Innenraum des Drehherdes durch mehrere heb- und senkbare, gleichzeitig hubantreibbare Schotten in mehrere gegeneinander abgeschottete Behandlungszonen stark unterschiedlicher Temperatur und/oder Zusammensetzung der Ofenatmosphäre, nämlich in eine Aufheizzone, in eine Aufkohlungszone und in eine Diffusionsglühzone unterteilbar ist, wobei der umfangsgemässe Abstand der Schotten untereinander einem ganzzahligen Vielfachen eines Förderhubes entspricht,
und dass unmittelbar hiner der Ofenklappe in der Umfangsrichtung beiderseits von ihr je ein Schott im gegenseitigen Umfangsabstand eines Förderhubes zur Schaffung einer schleusenartigen Einsatz-und Entnahmezone angeordnet ist, die ebenfalls für sich beheizbar ist. Dank der Unterteilung des Ofenringraumes in mehrere, gegenseitig abgeschottete Behandlungszonen mittels heb- und senkbarer Schotten können stark unterschiedliche Ofenatmosphären eingehalten werden. Dabei ist der Förderhub des taktweise angetriebenen Drehherdes auf den Abstand der Schotten abgestimmt. Für den Durchlauf der Werkstücke durch die ringförmige Behandlungsstrecke ist lediglich ein einziger, einfach und leicht aufgebauter Antrieb für den Drehherd vorgesehen, so dass die aufwendigen und störanfälligen Durchstosser sowie Schleusen entfallen können.
Gesonderte Paletten sind nicht mehr nötig, weil das Behandlungsgut unmittelbar auf den Herd oder auf im Ofen verbleibende Stapeldorne od. dgl. aufgelegt werden kann. Es entfallen dadurch nicht nur die Kosten für teure Paletten bzw. Stapelroste, sondern auch die Energiekosten für deren ständiges Wiederaufheizen. Die zu behandelnden Teile behalten im übrigen ohne weiteres ihre beim Einlegen gegebene, definierte Lage innerhalb des Ofens während der gesamten Behandlung bei, so dass ohne weiteres eine automatische Be- und Entladung mittels Industrierobotern möglich ist.
Nachdem die verschiedenen Schotten, welche die diversen Behandlungszonen voneinander trennen, alle gleichzeitig betätigt werden, sind die für ein Weitertakten des Ofens um ein Segment erforderlichen Gesamtzeiten relativ kurz, so dass extrem kurze Taktzeiten und somit kurze Behandlungszeiten mit einem solchen Ofen realisierbar sind. Es können daher unter voller Ausnutzung der Ofenkapazität auch geringe Einhärtetiefen gefahren werden.
Um ein besseres Abdichten der Schotten auf den Drehherd gewährleisten zu können und um auch ein unbeabsichtigtes oder erschütterungsbedingtes Hineinrutschen von Werkstücken in den
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Auflagebereich der Schotten auf den Drehherd zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass der Drehherd entsprechend den Förderhüben durch radial zum Drehmittelpunkt des Drehherdes verlaufende Stege in Segmente unterteilt ist, wobei die Schotten mit ihrer Unterkante oberseitig dichtend auf den lagegleich mit ihnen stehenden Stegen aufliegen.
Um ohne vermehrten Grundflächenbedarf des Drehherdofens dessen Aufnahmekapazität zu steigern, ist gemäss einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass der Drehherd mehrere Beschickungsebenen nach Art eines Regales aufweist und dass die den oberen Beschickungsebenen zugeordneten Segmente an ihren jeweiligen Stossstellen Schlitze zum Durchlass der Schotten aufweisen.
Gemäss einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung erfolgt der Drehantrieb über wenigstens einen Hydraulikzylinder, der mit seiner Kolbenstange tangential am Umfang des Drehherdes angreift, wobei der Angriffspunkt der Kolbenstange am Drehherdumfang nach Art eines Klinkenrades nach jedem Förderhub in Relation zum Drehherdumfang entgegen der Förderrichtung zurückverlagerbar ist. Dadurch kann ein einfacher aber robuster, diskontinuierlich arbeitender Drehherdantrieb geschaffen werden, der auf die vorliegenden Bedürfnisse besonders zugeschnitten ist.
Die Erfindung ist an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels nachfolgend noch erläutert. Dabei zeigen Fig. 1 einen Grundriss eines Drehherdofens mit einem Ofenherd in Form eines Ringes mit einer Vielzahl gleichmässiger Segmente und mit mehreren voneinander abgeschotteten Behandlungszonen im stillstehenden Ofen teil, Fig. 2 einen Querschnitt durch den ringförmigen Drehherdofen nach Fig. 1 entlang der Schnittlinie 11-11 und Fig. 3 eine Grundrissdarstellung einer automatisierten Härteanlage mit automatischer Be- und Entladung des Drehherdofens und einer anschliessenden Abschreckung in Härtepressen, Werkstückreinigung und Entspannungsglühen.
Der in den Zeichnungen dargestellte Dr. ehherdofen--24-besteht bezüglich seines stillstehenden Teiles im wesentlichen aus einem Aussenring --1--, einem Innenring --2-- und einem Ringdeckel --3-- aus jeweils feuerfestem Mauerwerk, die mit einer Stützkonstruktion --6-- zusammengehalten werden. Im Inneren des solcherart gebildeten, im Querschnitt U-förmigen Ofens ist der ringförmige Drehherd --4-- angeordnet, der sich auf feststehenden Stützrollen - abstützt und mittels ringförmiger Sandtassen gasdicht zu der feststehenden Ofenummauerung abgedichtet ist. Unterseitig ist ein Klinkenrad --15-- angebracht, in das ein hydraulischer Arbeitszylinder eingreift.
Durch den solcherart geschaffenen Drehantrieb kann der Drehherd - taktweise um einen definierten Förderhub h in Drehrichtung 14 weitergedreht werden. Der Förderhub h entspricht einem ganzzahligen Bruchteil des gesamten Drehherdumfanges. Entsprechend diesem Förderhub ist der Drehherd --4-- in Segmente --8-- unterteilt. Diese in der Umfangsrichtung relativ kurzen Segmente --8-- des Drehherdes --4-- nehmen jeweils die Werkstücke auf und transportieren sie durch den ringförmigen Innenraum des Ofens. Demgegenüber ist-wie weiter unten noch näher erläutert wird-der Innenraum des Drehherdofens in mehrere ortsfeste, gegeneinander abgeschottete Behandlungszonen unterteilt, deren Umfangserstreckung einem ganzzahligen Vielfachen eines Segmentes --8-- entspricht.
Die Zonenunterteilung ist als Bestandteil des stillstehenden Ofenteiles zu sehen. Die umfangsmässige Längenerstreckung jeweils einer Behandlungszone entspricht der erforderlichen Behandlungszeit, wogegen die Umfangserstreckung eines Segmentes des Drehherdes - wie gesagt - einem Förderhub h entspricht.
An einer Umfangsstelle des Aussenringes --1-- ist eine Ofenklappe --7-- zum Verschliessen einer Einsatz- und Entnahmeöffnung vorgesehen. Mit flammbeheizten oder elektrisch beheizten Stahlrohren --20-- kann der Ofenraum auf Temperatur gebracht werden. Die Ofenatmosphäre kann mit Gebläsen --21-- umgewälzt werden. Um in dem Ofenringraum Behandlungszonen mit stark unterschiedlicher Ofenatmosphäre hinsichtlich Temperatur und/oder Zusammensetzung aufrechterhalten zu können, sind am Umfang des Ringraumes mehrere bewegliche Schotten --9 bis 12-vorgesehen, deren umfangsgemässer Abstand untereinander einem ganzzahligen Vielfachen eines Förderhubes h entspricht.
Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Schotten vertikal anhebbar, und der entsprechende Schacht ist durch eine gasdichte, wärmeisolierende, haubenartige Schottenabdeckung --22-- nach oben hin verschlossen. Der Antrieb der Schotten zum Heben
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bzw. Absenken kann über Ketten seitens eines Hubzylinders erfolgen.
Unmittelbar hinter der Einsatz- und Entnahmeöffnung ist beiderseits von ihr je ein Schott --9 bzw. 12-- angebracht, um eine schleusenartige Be- und Entladezone zu schaffen ; allerdings entspricht hier der Umfangsabstand der beiden Schotten --9 und 12--lediglich einem einzigen Förderhub. In der Herd-Drehrichtung --14-- hinter dem ersten Schott --9-- ist eine Aufheizzone --17-- angeordnet, die beim dargestellten Ausführungsbeispiel drei Segmente umfasst. In dieser Zone sollen die Werkstücke zunächst energiesparend und behandlungsgassparend bis nahe an den Bereich der Aufkohlungstemperatur angewärmt werden. In dieser Aufheizzone herrscht eine sich inert verhaltende Ofenatmosphäre. Das Ende der Aufheizzone ist durch ein weiteres Schott --10-- bestimmt.
Daran schliesst sich die Aufkohlungszone --18-- an, die sich über mehr als den halben Ofenumfang erstreckt. In ihr herrscht eine aufkohlende Ofenatmosphäre ; die Ofentemperaturen liegen hier relativ hoch innerhalb des Bereiches für Aufkohlungstemperaturen, um eine rasche Kohlenstoffaufnahme zu ermöglichen. Am Ende der Aufkohlungszone --18-- ist ein weiteres Schott --11-- angebracht. Auf Grund der raschen Aufkohlung liegt in der äusseren Randschicht der Werkstücke ein starkes Konzentrationsgefälle von Kohlenstoff vor, was unerwünscht ist. Um diese Kohlenstoffkonzentration im Randbereich zu vergleichmässigen, schliesst sich noch eine Diffusionsglühzone --19-- an, die sich bis zu dem letzten Schott --12-- vor der Be- und Entladezone hin erstreckt.
In dieser Diffusionsglühzone herrschen zwar niedrigere Temperaturen, die aber noch innerhalb des aufkohlungswirksamen Temperaturbereiches liegen ; im übrigen ist das Kohlenstoffpotential in der Ofenatmosphäre ebenfalls etwas abgesenkt (zirka 0, 8% C). Dank dieser Zonenunterteilung der Behandlung kann zum einen bei relativ geringen Aufkohlungszeiten viel Kohlenstoff in das Werkstück eingetragen werden ; anderseits kann im äussersten Rand der Aufkohlungsschicht eine annähernd konstante Kohlenstoffkonzentration erreicht werden. Diese Behandlung ist energiesparend und schont ausserdem das Werkstoffgefüge, d. h., es verhindert eine Grobkornbildung.
Um durch die Be- und Entladevorgänge die in den eigentlichen Behandlungszonen anstehende Ofenatmosphäre weder hinsichtlich ihrer Temperatur noch hinsichtlich ihrer Zusammensetzung zu beeinträchtigen, ist - wie gesagt - im Be- und Entladebereich eine schleusenartige Zone - geschaffen, die nach aussen hin durch eine Ofenklappe --7-- verschliessbar ist. Zweckmässigerweise ist diese Zone auch beheizbar, was den Vorteil hat, dass die Temperatureinbrüche beim Weitertakten des Drehherdes in den angrenzenden Behandlungszonen --17 bzw. 19-- weniger stark sind. Eine Beheizung der Be- und Entladezone ist vor allen Dingen auch dann zweckmässig, wenn die aus der Diffusionszone kommenden Werkstücke einzeln zum Abschrecken in einer Härtepresse entnommen werden sollen ; sie können dann in der Be- und Entladezone auf Glühtemperatur gehalten werden.
Wie bereits erwähnt, ist der Drehherd mit einem taktweise arbeitenden Antrieb versehen, der den Drehherd jeweils um einen definierten Förderhub h weiterdreht, wobei dieses Mass ein ganzzahliger Bruchteil eines ganzen Kreisumfanges ist. Beispielsweise beträgt bei dem in Fig. l dargestellten Drehherdofen ein Förderhub h 1/24 eines Kreisumfanges, was einem Winkel von 15 entspricht. Entsprechend diesem Förderhub h ist der Drehherd --4-- in entsprechende Segmente --8-- unterteilt, die an ihren gegenseitigen Stossstellen mit Mitteln zur dichtenden Aufnahme oder Auflage der Unterkante der Schotten --9 bis 12-- versehen sind. Und zwar sind zweckmässigerweise die Mittel zum Abdichten in Form von radiallaufenden Stegen --23-- ausgebildet, auf deren Oberseite die Schotten mit ihrer Unterkante dichtend aufliegen.
Die Stege können auch als U-förmiges Profil ausgebildet sein, um eine noch bessere Abdichtung zu erzielen. Um die Aufnahmefähigkeit des Drehherdofens für Werkstücke zu vergrössern, kann der Drehherd mehrere Beschickungsebenen nach Art eines Regales aufweisen. Die obere bzw. die oberen Beschickungsebenen sind zwischen den einzelnen Segmenten jeweils mit einem Schlitz zum Durchlass der Schotten versehen. Die Schotten können an der betreffenden Stelle winkelförmige Dichtleisten aufweisen, die in eine entsprechende Aussparung oder über eine entsprechende Gegendichtleiste an dem Segment ein-bzw. hinweggreifen. Die Schotten selber sind zweckmässigerweise als abriebfeste Keramikplatte aus hochtemperaturbeständigem Material gebildet.
Die in Fig. 3 gezeigte automatisch arbeitende Härteanlage weist als wesentlichen Bestandteil
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einen nach den Fig. 1 und 2 ausgebildeten Drehherdofen --24-- mit Aufheizzone, Aufkohlungszone und Diffusionsglühzone sowie gesonderter Be- und Entladezone auf. Die Be- und Entladung
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gleiche, geordnete Lage gebracht und auf einer Förderrinne --27-- zu der Entnahmestelle --28-für den Roboter gebracht werden. Dort kann der Roboter die Werkstücke lagegerecht entnehmen und in die Beladezone --16-- definiert einlegen. Beim Enlegen können auch mehrere Werkstücke gleichzeitig übereinanderliegend auf oder zwischen entsprechende Aufnahmedorne eingelegt werden, so dass das Beschicken relativ schnell vonstatten geht.
Bei der in Fig. 3 gezeigten Härteanlage soll das Entnehmen von Werkstücken einzeln erfolgen, weil die Werkstücke einzeln in den Härtepressen --29-- abgeschreckt werden sollen. Wie bereits angedeutet, können die Werkstücke dank der Beheizung der Be- und Entladezone --16-- darin auf Glühtemperatur gehalten werden, so dass eine Einzelentnahme und Einzelabschreckung der Werkstücke in Härtepressen möglich ist. Selbstverständlich muss die Ofenklappe --7-- nach jedem Entnahmevorgang wieder geschlossen werden. Denkbar wäre allenfalls, dass der Roboter zwei Werkstücke gleichzeitig entnimmt und diese beiden Werkstücke nacheinander auf die beiden parallel zueinander aufgestellten Härtepressen ablegt. Die Werkstücke werden in den Härtepressen formgerecht unter hohem Druck gehalten, so dass sie sich nicht verziehen können, und dabei abgeschreckt.
Anschliessend werden die gehärteten Werkstücke auf Rollengänge --30-- ausgeworfen, von wo aus sie auf ein Förderband --31-- gelangen. Dieses Förderband trägt die Werkstücke zunächst durch eine Waschmaschine --32-- und anschliessend durch einen Entspannungsofen --3-- hindurch, in welchem den Werkstücken auf Grund mässiger Erwärmung die Eigenspannungen genommen werden. Über eine Rutsche --34-- gelangen die Werkstücke schliesslich in einen weiteren Rüttelbunker --35--, von wo aus sie in geordneter Formation austreten ; sie können dann leicht maschinell oder manuell für die Weiterbearbeitung der Werkstücke palettiert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drehherdofen in Ringbauart zur Wärmebehandlung von Werkstücken, mit einem Drehherd in Form eines umlaufenden Ringes, mit einer stillstehenden inneren und äusseren Ofenwand, mit einem ringförmigen, in verschiedene bogenförmige, für sich beheizbare Zonen unterteilten Innenraum, ferner mit einem Drehantrieb des Drehherdes und mit einer durch eine Ofenklappe verschliessbaren Einsatz- und Entnahmeöffnung in der äusseren Ofenwand, dadurch gekennzeichnet, dass der Drehantrieb (13) für einen definierten, einem ganzzahligen Bruchteil des Umfanges des Drehherdes (4) entsprechenden Förderhub (h) taktweise arbeitend ausgebildet ist, dass der Innenraum des Drehherdes (4) durch mehrere heb- und senkbare, gleichzeitig hubantreibbare Schotten (9 bis 12)
in mehrere gegeneinander abgeschottete Behandlungszonen stark unterschiedlicher Temperatur und/oder Zusammensetzung der Ofenatmosphäre, nämlich in eine Aufheizzone (17), in eine Aufkohlungszone (18) und in eine Diffusionsglühzone (19) unterteilbar ist, wobei der umfangsmässige Abstand der Schotten (9 bis 12) untereinander einem ganzzahligen Vielfachen eines Förderhubes (h) entspricht, und dass unmittelbar hinter der Ofenklappe (7) in der Umfangsrichtung beiderseits von ihr (7) je ein Schott (9, 12) im gegenseitigen Umfangsabstand eines Förderhubes (h) zur Schaffung einer schleusenartigen Einsatz- und Entnahmezone (16) angeordnet ist, die ebenfalls für sich beheizbar ist.