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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kontrolle eines
Flüssigkeitsstromes mit einem Schauglas und einer rohrartigen Flüssigkeitszuführung,
die insbesondere für die Überwachung von Ö1-leitungen für die Lager von Turbinen
und anderen Maschinensätzen geeignet ist.
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Es ist eine Einrichtung zur Überwachung und Kontrolle eines Flüssigkeitsstromes
bekannt, die darin besteht, daß in die Wand des die Flüssigkeit führenden Rohres
auf einer kurzen Baulänge und einem ganz geringen Teil des Rohrumfanges ein. durchsichtiges
Einsatzstück eingefügt wird. Eine solche Einrichtung hat neben dem Nachteil des
sofortigen und lang andauernden Ausfließens der Flüssigkeit aus dem Rohr bei unbemerktem
Beschädigen des Einsatzstückes den Mangel, daß das Fließen der Flüssigkeit durch
ein solches Einsatzstück hindurch überhaupt äußerst schwer erkannt bzw. überwacht
werden kann, was insbesondere an dem in sich geschlossenen Flüssigkeitsstrom liegt.
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Ein anderer bekannter Vorschlag geht dahin, ein durchsichtiges kurzes
vollständiges Rohrstück mit Hilfe von zwei Flanschen in eine Rohrleitung einzubauen.
Derartige Einbaustücke sind jedoch auch der Gefahr des Zerstörens durch fallende
Metallteile oder Schläge ausgesetzt und haben ebenfalls das sofortige Ausfließen
des Öles zur Folge, was insbesondere stets dann sehr gefährlich wird, wenn das Öl
auf heiße Maschinenteile fließt und sich dabei entzündet.
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Schließlich gibt es von Flüssigkeit durchströmte, schlagfest gebaute,
auf Lagergehäuse od. dgl. aufzusetzende kleine Gehäuse, in deren Seitenwände an
einzelnen Stellen dickwandige Glasscheiben eingesetzt sind, durch die hindurch die
Flüssigkeit zu beobachten ist. Wenn diese Gehäuse auch gegen Fallstücke im allgemeinen
gesichert sind, so ist doch die Beobachtung des Flüssigkeitsstromes infolge der
geringen Einblickmöglichkeit und der Dickwandigkeit der Einsätze sehr unzureichend.
Bei unbemerktem Beschädigen eines solcher Glas einsätze, beipielsweise durch versehentliches
seitliches Anschlagen, fließt die Flüssigkeit sofort aus und kann den erwähnten
großen Schaden anrichten.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei leichter Beobachtungsmöglichkeit
des Flüssigkeitsstromes durch das Schauglas hindurch bei dessen unbemerktem Zerspringen
sofort eine selbsttätige Absperrung der Flüssigkeitszufuhr zur Sichtglocke mit Sicherfreit
herbeiführt.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
das Schauglas als Sichtglocke gestaltet ist, gegen. deren Innenwand sich ein verschiebbares,
die Flüssigkeit zuführendes senkrechtes Rohr mit seinem freien ; oberen Austrittsende
unter Federdruck anlegt, an dessen unterem Ende ein Absperrorgan so angeordnet ist,
daß es bei Zerstörung der Sichtglocke und nach der dadurch ausgelösten Verschiebung
des Rohres unter dem Druck der Feder auf einem Dichtsitz aufliegt, wodurch die Flüssigkeitszufuhr
zum Rohr und zur Sichtglocke absperrbar ist.
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Eine so gestaltete Vorrichtung ermöglicht wegen der aufgelockerten,
freifallenden Flüssigkeit nicht nur ein gutes Erkennen und damit eine gute Kontrolle
des Flüssigkeitsstromes, sondern sie gewährleistet bei einem Buch der Sichtglocke
auch eine sofortige Absperrung des Flüssigkeitsstromes, so daß bei unbe-
merktem
Zerschlagen des Glases, was in Werkstätten oder in Maschinenhallen eventuell durch
eine Kranlast erfolgen könnte, ein Ausfließen beispielsweise des Öles mit Sicherheit
verhindert wird. Ein solcher ungewollter und unbemerkter Ölstrom würde nämlich beim
Auftreten auf heiße Maschinengehäuse leicht zu Bränden führen können.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung findet als Absperrorgan eine
federbelastete Dichtkugel Verwendung. Auch wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
die Sichtglocke auswechselbar auf eine Platte eines Lagergehäuses aufzusetzen und
die Rohrzuführung mit dem Führungsstück für das verschiebbare Rohr unter diese Platte
zu legen.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an Hand eines Ausführungsbeispiels
in schematischer Darstellung näher erläutert, und zwar zeigt die rechte Hälfte der
Figur die Vorrichtung im Betriebszustand, während die linke Hälfte die Absperrung
des Flüssigkeitsstromes veranschaulicht.
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Auf die Oberseite einer Plattel eines Lagergehäuses ist die erfindungsgemäße
Sichtglocke 2 über eine Bohrung 3 in dieser Platte mittels Schraub- und Klemmittel
4 und 5 unter Zwischenschaltung von Dichtungen 6 und 7 festgespannt. Über der Bohrung
3 befindet sich auf der Unterseite der Platte 1 ein an dieser befestigter Korb 8,
in dessen Boden 9 zentrisch ein das Zuführungsrohr 10 aufnehmendes, eine durchgehende
Bohrungll aufweisendes Lagerstück 12 fest eingebaut ist, welches zur Abstützung
einer Feder 13 dient, an deren anderem Ende eine Dichtkugel 14 oder ein kegelförmiges
Absperrorgan vorgesehen ist. Auf dem Boden 9 ist außerdem ein zylindrisches Haltestück
15 befestigt, welches ein Führungsstück 16 umschließt, welches einen Dichtsitz 17
aufweist, gegen den die Kugel 14 zwecks einer Unterbrechung der Flüssigkeitszufuhr
durch den Druck des Flüssigkeitsstromes angepreßt wird. In diesem Führungsstück
16, welches durch eine Hinterdrehung mit dem Lagerstückl2 fest verbunden ist, ist
verschiebbar ein die Flüssigkeit weiterleitendes, in die Sichtglocke 2 hineinragendes,
sich mittelbar oder unmittelbar mit diesem freien Ende an die Innenwandung der Glocke
2 anlegendes Rohr 18 untergebracht.
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Dieses Rohr 18 weist an seinem der Kugel 14 zugewendeten Ende Eintrittsschlitzel9
für die Flüssigkeit oder das Öl auf und ist bei 20 gegenüber dem Führungsstück 16
abgedichtet. Das in die Sichtglocke 2 hineinragende Ende des Rohres 18 besitzt für
das Ö1 oder die Flüssigkeit seitliche Austrittsöffnungen 21, aus denen das Medium
in den Hohlraum der Sichtglocke heraussprudelt, um dann nach freiem Fall durch Öffnungen
22 zu einem nicht dargestellten Ölsammelraum zu strömen. Vor diese Austrittsöffnungen
22, und zwar innerhalb des Korbes 8, ist zweckmäßig ein zylindrischer Siebkörper
23 gelegt, um nach Beschädigung der Sichtglocke 2 die anfallenden Glassplitter nicht
in den Öl-Sammelraum gelangen zu lassen.
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Falls die Sichtglocke 2 durch äußere Einwirkungen, etwa gemäß der
Rißlinie 24, völlig zerspringen sollte, dann nimmt die Kugel 14 kraft der Feder
13 die Stellung 14' ein und wird gegen den Sitz 17 gepreßt, wodurch die unverzügliche
Absperrung des Öles oder des Flüssigkeitsstromes eintritt, so daß durch die beschädigte
Sichtglocke 2 kein Austritt desselben erfolgen kann.
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Wenn die Sichtglocke 2 nur an ihrem oberen Teil,
etwa
in Höhe der Austrittsöffnungen 21, eine kleine örtliche Beschädigung, beispielsweise
in Form eines durchlässigen Risses oder eines kleinen Loches, erhalten sollte, so
könnte trotzdem durch solche Öffnungen Öl oder Flüssigkeit ins Freie gelangen. Um
auch diese Gefahr zu unterbinden, wird ferner vorgeschlagen, das obere Ende des
Rohres 18 mit einer über die Öffnungen 21 hinabragenden Kappe 25 zu umgeben. Dadurch
wird die Flüssigkeit gehindert, unmittelbar durch derartige kleine Öffnungen in
der Sichtglocke 2 ins Freie auszutreten, denn in einem solch seltenen Fall der Beschädigung
würde eine Absperrung des Flüssigkeitszuflusses durch das Kugelventil 14, 17 nicht
eintreten, da die Kappe 25 im oberen Teil der Sichtglocke 2 noch genügend Widerstand
findet. Im Falle der totalen Zerstörung der Sichtglocke nimmt das Rohr 18 die Stellung
18' und die Kappe 25 die Stellung 25' ein.