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Einrichtung zum Messen von Zustandswerten von in Leitungen geführten Medien
Es ist häufig erwünscht, den Zustand von
Flüssigkeiten oder gasförmigen Medien in Lei- tungen, z. B. deren Druck, laufend zu über- prüfen, ohne den Zustand des Mediums dabei zu verändern und ausserdem die Möglichkeit zu haben, die verwendeten Messwerkzeuge zwischen den einzelnen Prüfungen instandzuhalten. Der- artige Arbeiten sind häufig bei der Erzeugung künstlicher Fäden vorzunehmen, deren Lösun- gen vor dem Verspinnen durch Filter getrieben werden und deren Verunreinigungen ein Un- brauchbarwerden des Filters nach sich ziehen, welches rechtzeitig nur durch ständiges Messen der Höhe des Überdruckes vor dem Filter fest- gestellt werden kann.
So sind oftmals 20 bis
30 Messungen an einer Spinnmaschine zu machen, nur um den günstigen Zeitpunkt zum
Filterwechsel herauszufinden.
Bisher war vor dem Filter eine Zapfstelle an- geordnet, die normalerweise mit einem Ver- schlussstopfen verschraubt war, in welche dann zum Messen ein Manometer eingesetzt wird.
Zu diesem Zweck wurde die Spinnpumpe zunächst stillgelegt, der Verschlussstopfen herausgeschraubt, das Manometer eingeschraubt, danach die Spinnpumpe wieder eingelegt und der Druckstand abgelesen. Anschliessend wiederholten sich die gleichen Arbeitsgänge in umgekehrter Reihenfolge. Eine solche Druckbestimmung war recht umständlich und wies erhebliche Nachteile auf, da die Spinnstellen zweimal aus-und wieder angelegt werden mussten.
Dabei trat eine zweimalige Betriebsunterbrechung ein, die bei nicht ausreichender Handfertigkeit des Bedienungspersonals unter Umständen zu Verstopfungen der Düsen führte und damit einen vorzeitigen Düsenwechsel nach sich zog und ausserdem falsche Druckmessungen einbrachte, aus denen nicht mehr auf die tatsächliche Verunreinigung der Filterfläche geschlossen werden konnte. Diese Nachteile sind nur zu vermeiden, wenn die Druckwerte ohne Unterbrechung des Spinnvorganges ermittelt werden können.
Zu diesem Zweck kann in die Leitung ein Abzweigstück mit zylindrischer Öffnung eingebaut und in diese ein als pfropfenartiger Vollkörper ausgebildeter Verschlussteil aus elasti- schem Material, welches gegebenenfalls von chemischer Beständigkeit sein muss, eingepresst werden. Dieser Verschlussteil sitzt entweder mit
Selbsthemmung in der zylindrischen Fassung oder wird durch entsprechende Mittel, wie z. B.
Ringnuten o der Wulstverstärkungen am Gummi und entsprechenden Gegenmitteln in der Fas- sung oder durch Schraubverschlüsse oder Spann- bügel in seiner Fassung festgehalten. Der Ver- schlussteil weist einen schlitzartigen Durchstich auf, der sich unter dem Druck der Wände der
Fassung von selbst schliesst. Es hat sich nun herausgestellt, dass beim Einführen der Mess- leitung bzw. des Messgerätes durch den Durch- stich in die Leitung trotz der Elastizität des
Verschlussstückes sich dieses im Schlitz nicht vollständig an den eingeführten Körper anlegte, so dass das Medium, insbesondere bei geringerer Viskosität durch die entstandenen Kanäle nach aussen dringen konnte.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Bildung dieser Kanäle dadurch zu verhindern, dass der Druck auf die Schlitzseiten grösser gehalten wird als auf die Schlitzgrate, was dadurch erreicht wird, dass das Verschlussstück in entspanntem Zustand quer zur Durchstich-Schlitzrichtung einen leicht elliptischen Querschnitt aufweist, wobei der Durchstichschlitz in Richtung der kleinen Achse der Ellipse angeordnet ist. In Umkehrung ist es auch möglich, dem Verschlussteil einen kreisförmigen und der öffnung einen elliptischen Querschnitt zu geben. Soll nun der Druck innerhalb der Leitung gemessen werden, so wird die im Querschnitt runde oder flache Messleitung eines Druckmessgerätes, die an ihrer Mündung zweckmässig einen schrägen Anschliff ähnlich einer Injektionsnadel aufweist, durch den schlitzartigen Durchstich in die Leitung hineingeführt.
Da der Verschlussteil aus elastischem Werkstoff hergestellt ist, legt sich jetzt auch sein Material am Schlitz dicht schliessend an die eingeführte Messleitung an. Man kann dann, ohne den Betrieb unterbrochen zu haben, sofort den tatsächlichen Betriebsdruck in der Leitung feststellen. Nach Herausziehen der injektionsnadelartigen Messleitung aus dem Verschlussteil schliesst sich der Schlitz unter der gespeicherten
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elastischen Kraft desselben von allein wieder ab. Auf diesem Wege ist eine ständige Kontrolle des Flüssigkeitsdruckes in der Leitung möglich, ohne dass zum Ein- und Ausführen des Messinstrumentes bzw. dessen Zuleitung eine Betriebsunterbrechung notwendig ist.
In der Zeichnung ist der Verschluss gemäss der Erfindung beispielsweise dargestellt. Fig. 1 zeigt die Anordnung des Verschlussteiles mit eingeführtem Messinstrument im Schnitt, Fig. 2 einen Verschlussteil mit elliptischem Querschnitt in Draufsicht, Fig. 3 einen Verschlussteil mit Ringwulst im Schnitt, Fig. 4 einen Verschlussteil in Draufsicht mit eingeführter zylindrischer Messleitung im Schnitt und Fig. 5 einen Ver- schlussteil in Draufsicht mit eingeführter flacher Messleitung im Schnitt.
In einer Rohrleitung 1 (Fig. 1) ist ein Ab- zweigstück 2 mit zylindrischer Öffnung 3 eingebaut. In diese Öffnung 3 wird ein leicht konischer Verschlussteil 4 aus elastischem und nötigenfalls chemisch beständigen Material eingepresst und gegebenenfalls durch eine Schraubkappe 5 mit Öffnung 6 oder Spannbügel oder ähnliches gesichert. Die Eindrücktiefe des Verschlussteiles in die Öffnung 3 sollte etwa dem Wert seines Durchmessers entsprechen. Der Verschlussteil ist längs seiner Achse mit einem schlitzartigen Durchstich 7 versehen, durch welchen die Messleitung 8 des Messinstrumentes 9 eingeführt wird. Zum leichteren Passieren des Durchstichs 7 des Verschlussteiles 4 ist die einzuführende Messleitung 8 zweckmässig mit einem schrägen Anschliff 10 ähnlich dem Anschliff einer Injektionsnadel versehen.
Der Verschlussteil legt sich beim Einführen dieser Messleitung in den Durchstich eng um diese, so dass ein Austreten von Flüssigkeit nicht möglich ist. Nach dem Herausziehen der Messleitung 8 des Messinstrumentes 9 schliesst sich der Durchstich im Verschlussteil unter der gespeicherten elastischen Kraft desselben selbsttätig.
Handelt es sich bei dem zu messenden Medium um ein solches von sehr geringer Zähigkeit, so empfiehlt es sich, an Stelle der zylindrisch ausgebildeten Messleitung 8 für den Druckmesser (Fig. 4) eine flachgewalzte Leitung 11 etwa entsprechend der Fig. 5 zu verwenden.
Um den elastischen Druck auf die Schlitzseiten 12 höher als auf die Schlitzgrate 13 zu gestalten, empfiehlt es sich, gemäss Fig. 2 den Querschnitt des Verschlussteiles 4 elliptisch auszubilden, wobei die kleine Ellipsenachse mit der Schlitzrichtung zusammenfällt.
An Stelle der Schraubkappe 5 oder anderer bügelartiger Klemmspangen als Sicherung für den Stopfen 4 ist es auch möglich, denselbensofern er nicht selbstgehemmt in seiner Fassung sitzt-mittels einem oder mehrerer Wulstringe 14, die in entsprechend ihrer lichten Weite kleiner gehaltene Nuten in der zylindrischen Öffnung 3 eingreifen, festzuhalten. Umgekehrt können auch die Nuten im Verschlussteil und die Wulstringe im Innern der zylindrischen Öffnung angebracht sein. Mittels dieser Ausführungsform ist bereits eine ausreichende Sicherung gegen Herausschleudern des Stopfens aus der Fassung bei niederen Drücken zu erreichen.