DE1646742A1 - Verfahren zur herstellung von gegenstaenden auf der basis von kohlenstoffpulver - Google Patents
Verfahren zur herstellung von gegenstaenden auf der basis von kohlenstoffpulverInfo
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Description
JX 24&6/CÖ
Patentanwalt· DIpI.-Ing. R. Beetz u. Dipl.-Ing. Larnprecht
Minister of Technology in Her Britannic Majesty's Government of the Uniteu Kingdom of Great Britain and Northern Ireland,
L ο η α ο η, S.W.I (Großbritannien)
Verfahren zur Herstellung von Gegenständen auf der Basis von Kohlenstoffpulver
Die Erfindung bezient sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Gegenständen auf der Basis von Kohlenstoffpulver, die insbes'
.idere als Funkenerosionselektroden geeignet sina.' Die
Be eichnung "Kohlenstoff" soll dabei auch Graphit mit umfassen.
Das vorliegende Verfahren stellt eine Verbesserung des Verfahrens nach dem Hauptpatent 1 202 70L' dar, nach dem Gegenstände
auf der Basis von Kohlenstoffpuiver hergestellt werden durcn Vermischen des pulverförrnigen Materials mic relativ wenig,
vorzugsweise nicht mehr als 13 Gew„# eines in einem Lösungsmittel
gelösten polymerisier- bzw. kondensierbaren Harzes, einbringen des weitgehend von Lösungsmittel befreiten Pulvers
mit trockenem, aber noch reaktionsfähigem Harz in eine Form und Herstellen eines Formkerpers durch Aushärten ues Harzes in der
Wärme innerhalb der Form, Verkoken aes Harzes durch Aufheizen und Verdichten des Körpers durch pyrolytisch^ Abscheidung von
Kohlenstoff aus einem kohlenstoffhaltigen Gas. Es ist im
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wesentlichen dadurch gekennzeichnet, üai3 ir.an ^as pulverförmig^
Ausgangsmaterial mit (einer relativ kleinen. Menae) a-r iiarzlü^
in einem verdampfbaren Trä^ermedium mischt, bis der Träger zum
preßten Teil - wenn nicht ganz - verdampft ist; aaii na.i aiese
Mischung mit oder ohne Hinzufügen von konlenstoffhaitigen. und/ouj
nlchtkohlensfcoffnaltigen Zusätzen in eine Form einbringt und
unter Anwendung von Druck verfestigt bz\·;. vereinigt una aarr Harz
härtet, v/ährend die Beschickung der Form unter ucüh Koinpressior.s-P
druck gehalten wird; daß man das Harz durcli Aui'neizer. uet; Gegenstandes
in einer nichtoxydierenden Atmosphäre auf einer Temperatur
innerhalb von 700 bis 11000C verkokt und in den Poren ies
Gegenstandes pyrolytisch aus einem kohlenstoffhaltigen Gas oder Dampf während der Aufheizung des Gegenstandes (v.nilst heating
the article) Kohlenstoff abscheidet.
Vorzugsweise ist die Menge des harzartigen Bindemittels in der Mischung geringer als 14 Gew.% und sie hängt in üedera
speziellen Fall wahrscheinlich zumindest teilweise von dem ange-P
wendeten Kompressionsdruck zur Herstellung des Formkörpers at.
Buren Beschränkung der Anteile des verkokbaren Harzbinderaittels
und durch ihr Zusammenwirken mit der Verdichtung bzw. Verfestigung unter Brück finden wänrend der Verarbeitung nur
geringe Biraensionsänderungen statt und die erforderliche
resultierende Festigkeit des Gegenstandes v;ird aurch pyrolytisühe
Abscheidung von Kohlenstoff erhalten, die selbst nur zu einer fast vernachlässigbaren Bimensionsänderung des Gegenstandes
Anlaß gibt. 409818/0415
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Der Verfestigungüdruck xvira im allgemeinen höher als
0,7 kg/cm (lü Ib per sq.inch) sein und er liegt vorzugsweise
innerhalb des Bereichs von Z,3 bis l40 kg/crn'~. (40-2000 Ib per
sq.inch).
Während der Pyrolyse kann das kohlenstoffhaltige Gas in
Verdünnung mit einem Trägergas, v/ie Stickstoff, zugeleitet
werden.
Nicht kohlenstoffhaltiges Material, wie Sand oder Metallpulver, kann in der Ausgangsmischung von Kohlepulver und Harz
enthalten sein.
Es wird üblicherweise wünschenswert sein, den nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gegenstand für eine Verminderung des darin enthaltenen Wasserstoffs und/oder die
Graphitierung von darin enthaltenem nicht graphitierten Kohlenstoff zu behandein. Eine solche Behandlung besteht normalervielse
im Aufheizen des Gegenstandes auf einer Temperatur, die ■höher ist als bei der Verkokungsbehandlung und beispielsweise
zwischen 1500 und 2000°C liegt, wie in der brit. Patentschrift 1 0^4 117 beschrieben oder in dem höheren Teil des Bereiches
von IcOO bis 2tOO°C zur Grapnitierung aes Gegenstandes.
Es folgen drei Beispiele für die Herstellung von Kohlenstoff
bzw. kohlenstoffnaltigen Gegenständen gemäß der Erfindung:
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I82 g Graphitpulver einer Teilchengröße von weniger als
75 /U (lichte Maschenweite des Siebes; 200 mesh B.S.S.) wurden
mit 18 g "NovolacM-Harz (durch saure Kondensation entstandenes
Phenol-Formaldehyd-Harz) und 1,8 g Hexamethylentetramin (hexamine)
gelüst in 27 g industriellem vergällten Alkohol (methylated spirits) gemischt. Dabei wurde eine Mischvorrichtung mit einer
gewissen Mahl- und auch Mischwirkung verwendet und der Mischvorgang
fortgesetzt, bis alles Lösungsmittel beim Austrag des Materials aus der Mischvorrichtung als feines für die nachfolgende
Anwendung geeignetes Pulver verdampft war. 198 g des mit Harz
behandelten Pulvers wurden in eine zerlegbare (split) zylindrische Metallform mit Kolben an beiden Enden gebracht und von beiden
Bnden her mit 70 kg/cm (1000 p.s.i.) unter Aufheizen auf eine
Temperatur von 15O-l8O°C zur Bildung eines zusammenhängenden
Körpers und gleichzeitig zur Aushärtung des Harzes komprimiert. Nach Erreichen der notwendigen Temperaturen wurde die Form gekühlt
und der Formkörper mit Abmessungen von etwa 5O cm Durchmesser
und 5,7 cm Länge aus der Metallform entnommen. Der Formkörper mit einer Dichte von l,6l g/cnr wurde dann langsam in einer
Stickstoffatmosphäre auf etwa 9000C zur Verkokung des Harz-Bindemittels
aufgeheizt und dann weitere 15 Stundei bei 83O0C
unter einem mit Benzoldampf bei 50°C gesättigten Stickstoffstrom belassen. Nach Entfernen aus dem Ofen lag die Dichte des Kohle-*
körpers bei 1,72 g/cm-5.
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5s wurde ein ähnlicher Formkörper wie in Beispiel 1 hergestellt,
der nach der Kohlenstoffabscheidung eine Dichte von
1*70 g/cnr hatte. Dieser wurde dann in einem Kohlerohrofen unter
einem Stickstoffstrom auf 2500°C zur Graphitierung des abgeschiedenen
Kohlenstoffbindemittels und zur Verminderung des Wasserstoffgehaltes aufgeheizt. Nach dieser Wärmebehandlung lag
die Dichte des Formkörpers bei 1,69 g/onr .
250 g Kupferpulver einer Teilchengröße von weniger als 75 Ai (lichte Haschenweite des Siebesj 200"mesh B.S.S.) wurden
mit 35 S Novolac-Harz und 5i5 g Hexamethylentetramin gelöst
in 38 g industriellem vergällten Alkohol gemischt. Der Mischvorgang
wurde fortgesetzt,bis das Lösungsmittel verdampft war.
Das resultierende Pulver wurde durch ein Sieb mit 75 M lichter
Maschenweite gegeben. 262 g dieses mit Harz behandelten Kupferpulvers wurden sorgfältig mit 76 S mit Harz behandeltem Graphitpulver
gemischt, das in der in Beispiel 1 angegebenen Weise präpariert worden war und man erhielt eine Mischung aus etwa
gleichen Volumenteilen. Die Mischung wurde in die in Beispiel I erwähnte zerlegbare Metallform gebracht und in der gleichen
Weise komprimiert, nur daß der Druck lediglich 17,5 kg/cm
(250 p.s.i.) betrug. Der resultierende Formkerper hatte eine
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lichte von 2,75 g/cnr und nach Behandlung im Konlenstoffabseheidungsofen
in genau der gleichen Weise und über die gleiche Zeitdauer hinweg wie die Probe gemäß Beispiel 1 lag seine Dichte
bei >,i6 g/cra .
Bas erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere, wenn aucn
natürlich nicht ausschließlich zur Herstellung von Geformten Elektroden für die funkenerosive Abtragung geeignet, die in
^ steigendem Maße für die Bearbeitung oder Abarbeitung auf enge
Toleranzen insbesondere von Metallen und Profilen,die schwierig durch herk¥mmliehe Verfahren zu bearbeiten sind, angewandt wird.
Sas Prinzip der funkeneieiven Bearbeitung besteht darin, daß
eine Erosion von Metall stattfindet, wenn zwischen einer Elektrode und einem Werkstück ein Funken erzeugt wird. Unter kontrollierten
Bedingungen kann die Elektrode ihre eigene präzise Form ausarbeiten bzw. "erodieren" und in das Werkstück ungeachtet der
Härte des Materials einarbeiten, vorausgesetzt, da3 dieses elektrisch leitend ist'. Dabei findet eine gewisse Abnutzung
der Elektrode statt und eine gute Elektrode sollte sich neben
Billigkeit und Präzision durch hohe "Schnittgeschwindigkeit" und geringe Abnutzungseigenschaften auszeichnen. Graphit besitzt
diese wünschenswerten physikalischen und elektrischen Eigenschaften
und da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Slektrodenformen durch Formen einfacher und doch innerhalb sehr enger
ßenauigkeitsgrenzen hergestellt werden können, wird dadurch der Bereich der Anwendung der Funkenerosiorisverfahrer; sehr stark
erweitert.
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Geeigneter Ausgang für Punkenerosionselektroden ist ein industrielles Graphitpulver, dessen Teilchen zu 95 % kleiner als
55 /U und 25 % kleiner als 20 ax sind. Dieses wird bei einer
typischen Verarbeitung mit 8 bis 10 # Fhenol-Formaldehydharz und
einem Härter, wie weiter oben beschrieben, gemischt. Der Mischvorgang
wird in einem Schaufelmischer mit leichter Mahlwirkung vorgenommen, bis das Lösungsmittel verdampft ist und ein
flüssigkeitsfreies Pulver erhalten wird. Ss ist wichtig, daß eine ziemlich einheitliche Harz-Graphitmischung erzielt wird, da der
Harzgehalt eine überragende Wirkung auf die Dimensionsänderung während des Brennens hat.
Der durch Harz gebundene bzw. ungebrannte Formkörper kann auf
verschiedene Weise hergestellt werden. Vorzugsweise wird der Verdichtungsdruck angewandt, bevor das Harz seinen Srweichungszustand
erreicht hat und Aufrechterhalten bis das Bindemittel gehärtet ist. Ss ist günstig, eine warme Metallform und entsprechenden
Kolben zu verwenden. Das Pulver wird in die Form gebracht und der Kolben eingeführt und Druck über eine genügend lange Zeit
hinweg angewandt, so daß die Wärme in das verdichtete Material eindringt und es aushärtet. Dieser Vorgang kann Je nach Größe
des herzustellenden Teiles 30 Sekunden oder auch länger dauern.
Ss ist dabei wichtig, die Form auf der richtigen Temperatur zu halten, die am besten durch Vorversuche gefunden wird. Die Mischung
wird vorzugsweise in einem warmen Formwerkzeug unter einem Druck im Bereich von 7 bis 10ö kg/cm vorzugsweise 5^,3 bis 93*5 kg/cm
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geformt. Zur Sicherstellung der Ausbildung feinster Oberflächeneinzelheiten
ist es wünschenswert, höheren Druck anzuwenden und es ist möglich, dadurch auch eine genaue Dichte und Bindefestigkeit
zu erreichen. Das Harz scheint zunächst weich zu werden und als Preßschmiermittel zu wirken und dann unter den Härtungsbedingungen
auszuhärten, so daß es einem elastischen Nachgeben des geformten Pulvers entgegenwirkt, das andernfalls stattfindet, wenn der
Druck nachläßt. Der Rest des Verfahrens verläuft ähnlich v?ie in den vorstehenden Beispielen beschrieben.
Ss ist auch möglich, daß das erfindungsgemäße Verfahren für
die Herstellung genauer Modelle oder Muster geeignet ist für die Anwendung beispielsweise in nSchalenn-Formpressen ('shell1
moulding presses) sowie auch für andere Anwendungen, wie dem Fachmann geläufig sein wird.
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen auf der Basis von
Kohlenstoffpulver durch Vermischen des pulverförmiger! Materials
mit relativ wenig, vorzugsweise nicht mehr als 15 Gew.$ eines
in einem Lösungsmittel gelösten polymerisier- bzv/. kondensierbaren
Harzes, Einbringen des weitgenend von Lösungsmittel befreiten
Pulvers mit trockenem, aber noch reaktionsfänigerri Harz in eine Form und Herstellen eines FormkSrpers durch Aushärten des Harzes
in der Wärme innerhalb der Form, Verkoken des Harzes durcr: Aufheizen
und Verdichten des Körpers durch pyrolytische Abscheidung von Kohlenstoff aus einem kohlenstoffhaltigen Gas nach Patent
1 202 702, dadurch gekennzeichnet,
daß man das pulverfönnige Ausgangsmaterial mit der Harzlösung so
lange durchmischt, bis das Lösungsmittel zumindest zum größten Teil verdampft ist; daß man das so erhaltene Pulver gegebenenfalls
unter Zusatz von vorzugsweise in gleicher V/eise vorbehandeltem kohlenstoffhaltigen oder nicntkohlenstoffhaltigen Material in eine
Form einbringt und unter mäßigem Druck unter gleichzeitiger Aushärtung des Harzes zu einem zusammenhängenden Körper verdichtet;
das Harz durch Aufheizen auf eine Temperatur innerhalb von 700 bis 1100 C in nichtoxydierender Atmosphäre verkok« und in der
Wärme in den Poren des Gegenstandes pyrolytisch Kohlenstoff abscheidet.
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2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet aurch ein weiteres
Aufheizen des Gegenstandes auf eine Temperatur oberhalb uer
Verkokungstemperatur zur Verminderung des V/aaserstof Gehaltes im
Gegenstand und/oder zur Grapnitierung von nicht.jraphitiuchtJin
Kohlenstoff in diesem.
5· Verfahren nach Anspruch 1 oder "L, gekennzeichnet, üurcn uie
Anwendung eines Preßdruckes von 2,'ύ bis 140 kg/cm*" vor2uc>v"..oicj-
ΐό,β bis 98,5 kg/cm1".
k. Verfahren nach einem der vorangeaenaen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnetj daß das kohlenstoffhaltige Gas fur die pyrolytische
Abscheidung von Kohlenstoff mit einem Trägergas,vie Stickstoff,
verdünnt wird.
5· Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß dem Kohlenstoffpulver ein nichtkohlenstoff-
haltiges Material, wie Sand oder Metallpulver, bei der Durch mischung von Kohlepulver und Harz zu£;eset£t v.ira oder uu einem
späteren Zeitpunkt und gegebenenfalls in mit harz behandelter
Form«
6. Verwendung der nach einem aer vorangehenden Ansprüche und
insbesondere nach Anspruch 4 hergestellten Gegenstände als
Funkenerosionselektrode.
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Applications Claiming Priority (4)
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GB39508/59A GB962634A (en) | 1959-11-20 | 1959-11-20 | Carbon articles |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |