DE1090565B - Verfahren zur Herstellung von dichten Siliziumkarbidkoerpern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von dichten Siliziumkarbidkoerpern

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DE1090565B
DE1090565B DEC17297A DEC0017297A DE1090565B DE 1090565 B DE1090565 B DE 1090565B DE C17297 A DEC17297 A DE C17297A DE C0017297 A DEC0017297 A DE C0017297A DE 1090565 B DE1090565 B DE 1090565B
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carbon
silicon carbide
silicon
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binder
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DEC17297A
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James Christian Andersen
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Carborundum Co
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/56Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbides or oxycarbides
    • C04B35/565Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbides or oxycarbides based on silicon carbide
    • C04B35/573Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbides or oxycarbides based on silicon carbide obtained by reaction sintering or recrystallisation

Description

  • Verfahren zur Herstellung von dichten Siliziumkarbidkörpern Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Siliziumkarbidkörpern, die eine hohe Dichte, große Reinheit und eine große Oxydationsbeständigkeit haben. -Siliziumkarb:id ist ein sehr gut verwendbares Material für Spezialzwecke, wo Härte- und Erosionswiderstand verlangt werden, wie z. B. bei Schmelztiegeln und Raketendfisen. Jedoch sind die bisherigen dichten Siliziumkarbddkörper verhältnismäßig porös. Dies ist von großem Nachteil, weil Siliziumkarb:id bei hohen Temperaturen oxydiert, so daß in den Pören eine Luftzirkulation eintritt und das ganze Innere des Körpers oxydiert.
  • Um Siliziumkarbidkörper mit geringerer Porosität herzustellen, die dichter sind, weniger zur Oxydation neigen und eine höhere Feuerfestigkeit haben, sind verschiedene Verfahren entwickelt worden. Beispielsweise werden. nach einem dieser Verfahren die Snliziumkarbidkörner durch eine zwischensäumige Bindung gebunden, in der Zirkonkarbid und andere Karbide, wie z. B. Siliziumkarbid oder Borkarbid, eingeschlossen sind. Auch eine Mischung von Silizium-und Borkarhid wurde verwendet. Derart hergestellte Körper sind dicht und oxydationsbeständig, aber ihre Eigenschaften sind noch nicht wie gewünscht, weil außer dem Siliziumkarbid noch andere Materialien vorhanden sind.
  • Es sind auch dichte, feuerfeste Siliziumkarbidkörper hergestellt worden, die im wesentlichen frei von anderen Materialien, außer Siliziumkarbid sind, indem man einen rekristallisierten porösen Siliziumkarb:idkörper herstellt und die Poren dieses Körpers mit einem karbonisierbaren Material, wie beispielsweise Furfurol, imprägniert, wobei das Karbonisieren durch Erhitzung oder mittels Mineralsäure erfolgt, so daß die Poren mit Kohlenstoff ausgefüllt werden. Dann wird der mit Kohlenstoff imprägnierte Kqrper in Gegenwart von: Silizium gebrannt, damit das Silizium in die Poren eindringt und mit dem Kohlenstoff reagiert und so zusätzliches Siliziumkarbid bildet. Dieses Verfahren macht zwei Brennvorgänge notwendig und dauert gewöhnlich 1 Woche oder mehr. Eine noch längere Zeit wird notwendig; wenn man das Imprägnieren und das Silizieren wiederholt, um die Dichte des Körpers zu vergrößern.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert nur einen Brennvorgang, ist in kurzer Zeit durchführbar, zur Massenherstellung geeignet und gestattet das Erzeichen einer der theoretischen Maximaldichte (3,23) von Säliziumkarbid sehr naheliegenden Dichte von über 3,00 bis etwa 3,20. Dies war bisher nicht erreLchbar.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren benutzt die an sich bekannten Verfahrensstufen, daß nämlich eine Mischung aus Siliziumkarbidkörnern, einem kohlenstoffhaltigen Stoff und einem kohlenstoffhaltigen Bindemittel gebrannt wird, wobei durch das Brennen ein Silizieren des freien Kohlenstoffs und des aus dem Bindemittel frei werdenden Kohlenstoffs erfolgt.
  • Es hat sich herausgestellt, daß für eine sehr hohe Dichte die Menge des verwendeten Kohlenstoffs maßgebend ist, und zwar beträgt erfindungsgemäß die angewendete Kohlenstoffmenge 85 bis 95 Gewichtsprozent derjenigen. Kohlenstoffmenge, die ausreichen würde, die scheinbare Dichte einer bestimmten Siliziumkarbiidkörnung durch zusätzliche Bildung von Siliziumkarbid beim Silizieren auf einen Wert von 3,00 bis 3,20 zu bringen.
  • Die Durchschnittsdichte des Kohlenstoffes soll nach dem Karbonisieren, aber vor der Silizierung, unter etwa 0,92 bis 0,93 liegen.
  • Bei laufender Produktion. erreicht man. gemäß der Erfindung fortlaufend Körper- mit Dichten zwischen 3,16 und 3,17. Die Körper bestehen aus Siliziumkarbid und aus einem kleinen Anteil nicht reagierten Siliziums. Letzterer beträgt etwa 6 Gewichtsprozent oder weniger, meistens 3'°/o oder weniger, von der Menge, die sich anfangs in den Zwischenräumen des Körpers befindet.
  • Die Rohmaterialien bestehen aus körnigem Siliziumkarb:id, kohlenstoffhaltigem Material und karbonisierbarem Material.
  • Das körnige Siliziumkarbid hat hexagonale kristalline Struktur und kann: beliebiger Partikelgröße sein. Letztere ist nicht wesentlich, jedoch ergibt eine gröbere Körnung des Siliziumkarbids eine höhere Dichte als eine kleine Körnung, und dabei ist weniger Kohlenstoff zur Ausfüllung der Poren notwendig. Gewöhnlich benutzt man -eine Mischung verschiedener Körnungen, um das Gesamtvolumen der Räume zwischen den Siliziumkarbidpartikeln zu vermindern.
  • Der erforderliche Gesamtbetrag an kohlenstoffhaltigem und karbonisierbarem Material wird für jede gewünschte Form errechnet. Diese Errechnung des Gesamtkohlenstoffgehaltes, d. h. des Anteiles nach harbonisierung des karbonisierbarenMaterials und des Anteiles aus dem kohlenstoffhaltigen Material, ist nicht schwierig. Während des Brennvorganges ändert sich das Volumen des Körpers so gering, daß man es als konstant ansehen kann, und dies erleichtert die Errechnung.
  • Beispielsweise kann man für einen Körper mit einem Volumen von 30 cm3 ein Gewicht von 96g annehmen, wenn der Körper aus reinem Siliziumkarbid mit einer Dichte von 3,2 g/cm3 hergestellt ist. Werden Silizumkarbidkörner zu einem Körper mit einem Volumen von 30 cm3 geformt und ist das Gewicht des Körpers 75 g, so ist die scheinbare Dichte der Körner 2,5 g/cm3. Der Körper muß also 21 g aufnehmen, um ein gleiches Gewicht zu haben wie ein Körper aus reinem Siliziumkarbid. Diese 21 g sollen durch Umwandlung von C in dem Körper zu Si C erbracht werden. Da der Kohlenstoff im Si C etwa drei Zehntel des Gewichtes von reinem Siliziumkarbid ausmacht, müssen drei Zehntel von den 21 g von dem Kohlenstoff kommen, d. h., es sind 0,3 - 21= 6,3 g Kohlenstoff notwendig.
  • Es hat sich aber gezeigt, daß brauchbare Körper nur dann erzielt werden, wenn nur 85 bis 95% dieses theoretischen Kohlenstoff-Betrages verwendet werden, und daß die besten Resultate mit 90% des theoretischen Betrages erzielt werden. Überschreitet man diese Zahlen, so haben die Körper unerwünschte Eigenschaften, wie sich aus den nachfolgenden Beispielen ergibt. Der Betrag an Kohlenstoff für einen optimalen Körper ist also 0,9- 6,3 = 5,7 g.
  • Es müssen also 5,7 g Gesamtkohlenstoff innig mit den Siliziumkärbidkörnern vermischt werden. Dieser Kohlenstoff kommt teilweise von dem karbonisierbaren Material und teilweise von dem kohlstoffhaltigen Material. Das karbonisierbare Material enthält .einen Zwischenbinder, der ausgehärtet werden kann, um die Form vor dem Brennen zusammenzuhalten. Die Kohlenstoff enthaltenden Materialien füllen die Porenräume in der Masse der Si@liziumkarbidkörner aus und ändern das Volumen nicht. Nach Aushärten des Zwischenbinders kann die Form in Gegenwart von Silizium gebrannt werden, und es entsteht ein dichter Körper, der im wesentlichen aus reinem Siliziumkarbid besteht. Da sich die 5,7 g Kohlenstoff mit %/3 Silizium verbinden, beträgt das Endgewicht des Körpers ungefähr: Die Dichte des Körpers isst- Der gesamte Kohlenstoffanteil muß von zwei Materialien kommen, nämlich dem karbonisierbaren Material und dem kohlenstoffhaltigen Material. Wenn nicht beide Materialarten verwendet werden, ergeben sich keine Körper -mit zufriedenstellender Dichte.
  • Unter kohlenstoffhaltigem Material sollen verstanden werden Graphit, amorpher Kohlenstoff oder irgendeine andere Art freien Kohlenstoffes. Graphit ist vorzuziehen, aber es können auch Pechkoks, Holzkohlenstaub od. dgl. verwendet werden.
  • Graphit sollte zweckmäßig in feinverteiltem Zustand verwendet werden, mit einem großen Teil der Partikeln mit einem Durchmesser von etwa 2 Mikron und einem geringen Anteil von Partikeln unter 2 Mikron, bei einer maximalen Partikelgröße von etwa 1.0 Mikron.
  • Unter karbonisierbarem Material sollen Materialien verstanden sein, die unter Bildung freien Kohlenstoffes zersetzbar sind. Diese Materialien können einen Zwischenharzbinder, einen Weichmacher und andere Modifiziermittel enthalten. Als Zwischenharzbinder können Kondensationsprodukte der Aldehyde und Phenole verwendet werden, insbesondere flüssige Kondensationsprodukte von Resorzin und Formaldehyd sowie andere synthetische Harze. Als Weichmacher sind verwendbar Diglycol-Stearat sowie wasserlösliche Methylcellulose in Form eines. feinverteilten weißen Festmaterials. Während also kohlenstoffhaltiges als auch karbonisierbares Material in solcher Menge verwendet werden muß, daß 85 bis 95% des gesamten theoretisch freien. Kohlenstoffes entstehen, sind die verhältnismäßigen Anteile dieser beiden Materialien nicht wesentlich. Allgemein gesprochen, soll der Anteil an kohlenstoffhaltigem Material wenigstens 3 Gewichtsprozent der Mischung betragen.
  • Die durchschnittliche Enddichte des Kohlenstoffes in dem Körper nach dem Karbonisieren ist wichtig. Kohlenstoff kann sehr dicht zusammengedrückt werden, jedoch sind Kohlenstoffdichten über 0,92 bis 0,93 g/cm3 für den vorliegenden Fall unerwünscht, weil dichterer Kohlenstoff während des Silizierens eine Volumenänderung zur Folge hat.
  • Dies. wird verständlich, wenn man die Umwandlung von dichtem Kohlenstoff zu Siliziumkarbdd betrachtet. Hat beispielsweise ein Kohlenstoffkörper ein Volumen von 50 cm3 und ein Gewicht von 100 g, so ist seine Dichte 2,0 g/em3. Würde dieser Kohlenstoff vollständig in Siliziumkarbid umgewandelt werden, so würde dessen Gewicht 10/3 des Kohlenstoffgewichtes sein, d. h. 100 g .1o/3 = 333 g. Da die Dichte reinen Siliziumkarbids 3,2 g/cm3 ist, würde dieser Siliziumkarbidkörper ein Volumen von 104 cm3 haben. Dies ist ein Zuwachs von 54,0 cm3 gegenüber dem Ursprungsvolumen des Kohlenstoffes.
  • Die maximale Kohlenstoffdichte bei Umwandlung zu Siliziumkarbid ohne Volumenänderung ist rechnungsmäßig etwa 0,92 bis 0,93 g/cm3.
  • Diese Zahl sollte bei der Herstellung einer Mischung gemäß der Erfindung nach dem Karbonisieren nicht überschritten werden. Das Verfahren ist auch bei Überschreiten dieses Durchschnittswertes durchführbar, aber es entstehen dann Volumenänderungen, die häufig unerwünscht sind. Dies ist der Fall, weil dichtes Siliziumkarbid so schwierig zu bearbeiten ist und weil das hergestellte Erzeugnis möglichst keine Nach-Bearbeitung erfordern soll. Deshalb muß je nach der angewendeten Mischung der Druck bzi der Formgebung der Mischung zwecks Brennens sorgfältig kontrolliert werden, um ein Zusammenpressen des Kohlenstoffes über eine unerwünschte hohe Dichte hinaus zu vermeiden. Wenn Körper verschiedener Formgebung und anderer Charakteristika hergestellt werden sollen, wird das Verfahren zweckmäßig zunächst für jede neue Farmgebung empirisch durchgeführt, hinsichtlich der Verhältnisanteile der Bestandteile innerhalb der oben erläuterten Grenzen. Soll ein Körper in Massen hergestellt werden, kann man einen Musterkörper herstellen und danach dann die Verhältniszahle°n der Bestandteile anpassen.
  • Zweckmäßig werden die Siliziumkarbidkärner durch Freifallmischung innig vermischt. Dann wird Graphit oder anderes kohlenstoffhaltiges Material zugefügt und weitergemischt. Nach inniger Mischung werden die karbonisierbaren Materialien einschließlich des Harzzwi,schenbinders: der Mischung beigegeben. Um Klumpen zu beseitigen, wird dann die Mischung durch ein grobes Sieb geschüttet.
  • Aus der Mischung wird ein Körper unter hohem Druck geformt oder gespritzt, der dann in einem Ofen gebrannt wird, zwecks Entfernung der flüchtigen Bestandteile des Zwischenbinders. Der Körper wird dann so hoch erhitzt, da.ß die karbonisierbaren Materialien karbonisieren unter Bildung freien Kohlenstoffes. Dann wird der Körper in Gegenwart von elementarem Silizium bei etwa 2250° C gebrannt. Das Brennen wird ausgeführt in einer indifferenten oder in einer Stickstoffatmosphäre bzw. in einer Atmosphäre, die bei Silizi.ertemperaturen elementares Silizium zurückläßt und keine Zersetzung des Siliziumkarbids zuläßt. Die Brenntemperatur kann 1850° C oder höher sein. Höhere Temperaturen als die Zersetzungstemperatur des Siliziumkarbiids sind zu vermeiden.
  • Um sicherzustellen, daß der gesamte Kohlenstoff umgewandelt wird, wird ein s.töchiometrischer Überschuß an Silizium verwendet. Der Körper verbleibt kurze Zeit, etwa 15 bis 30 Minuten oder länger, in dem Ofen, damit das Silizium mit dem Kohlenstoff unter Bildung von Siliziumkarbid reagieren kann und damit sich das. Siliziumkarbid in hexagonale kristalline Form umwandeln kann und damit weiterhin überschüssiges nicht reagiertes Silizium ausgeschieden werden kann.
  • Die so entstehenden Körper bestehen im wesentlichen aus reinem Siliziumkarbid, das bei entsprechend hoher Brenntemperatur hexagonale Form hat. Der Anteil an frei-ein Silizium ist gewöhnlich 3% oder weniger. Die Dichte liegt über 3,0, gewöhnlich sogar über 3,10. Bei Massenproduktion werden beständig Dichten von 3,16 bis 3,17 g/cm3 erreicht. Die Körper bestehen zu 9'5% oder mehr aus reinem Siliziumkarbid, und Mikrofotografien zeigen in einer Masse gutentwickelter Sifiziumkarbidkristalle in Form eines Netzwerkes nichthäufigekleineKohlenstoffeinschlüsse, kleine Porenräume und einen geringen Anteil freien Siliziums.
  • Die nachfolgenden Beispiele erläutern. die Erfindung: Beispiel 1 Folgende Bestandteile wurden angewendet:
    Siliziumkarbid Teile/Gewicht
    1,5 + 0,5 mm Korngröße . . . . . . . . . . . 39,6
    0,2 mm Korngröße . .. . . . . . . . . . . . . . . 44,0
    7 bis 55 Mikron Korngröße . . . . . . . . . 4,4
    Insgesamt Si C ..................... 88,0
    Graphit, 1,2 mm Korngröße . . . . . . . . . . . 8,0
    Flüssiges Phenolformaldehyd-Konden-
    sationsprodukt ..................... 6,8
    Furfurol ............................. 3,0
    Die Siliziumkarbidkörner wurden im freien Fall gemischt, dann wurde Graphit zugesetzt und weitergemischt: Schließlich wurden Furfurol und das Harz beigegeben, und die Mischung wurde durch ein Sieb von 2 mm Maschenweite geschüttet.
  • Aus der Mischung wurden durch Pressen Körper hergestellt, die über Nacht bei 100° C getrocknet und dann während 2 Stunden. bei 160° C erhitzt wurden.
  • Die durchschnittliche Trockendichte war 2,52 g/cm3. Die getrockneten Körper wurden mit überschüssigem Silizium in einen Graphitschmelztiegel gebracht und bei 22'5.0° C gebrannt. Der Schmelztiegel mit Inhalt befand sich in einer Argonatmosphäre. Der Siliziumanteil war zu etwa 50% höher bemessen, als er zur Umsetzung des Kohlenstoffes zu Siliziumkarbid notwendig ist. Nach Anwesenheit der Körper während 15 Minuten in der Argonatmosphäre bei etwa 2250° C ließ man sie im Ofen in der indifferenten Atmosphäre abkühlen.
  • Die Körper hatten eine Brenndichte zwischen 3,12 und 3,15 g/cm3.
  • Bei anderen Körpern wurde beim Brennen statt des Argons Helium und Stickstoff benutzt.
  • Beispiel 2 Unter Benutzung des gleichen Verfahrens wurde die folgende Mischung hergestellt und gebrannt:
    S iliziumkarbid Teile/Gewicht
    1,5 + 0,5 mm Korngröße . . . . . . . . . . . 39,24
    0,2 mm Korngröße . . . . . . . . . . . 43,59
    7 bis 55 Mikron Korngröße . . . . . . . . 4,36
    87,19
    Graphit .............................. 6,71
    Phenolformaldehyd-Harz ............. 6,10
    Daraus wurde ein Körper hoher Dichte erzielt.
    Beispiel 3 In der nachfolgenden Tabelle sind die Zusammensetzungen verschiedener Mischungen aufgeführt. Diese Mischungen wurden mit verhältnismäßig grober Siliziumkörnung hergestellt.
  • Der Kohlenstoffgehalt des Harzes betrug ungefähr 40 bis 50 Gewichtsprozent. Dies erleichtert die Errechnung. Das Harz war ein flüssiges Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukt.
  • Aus der Spalte »Geringer Kohlenstoffgehalt« geht hervor, daß 70% des theoretischen Kohlenstoffgehaltes zu wenig ist, um gute Resultate zu erzielen. Der Betrag an freiem Silizium im Erzeugnis ist dann zu hoch. Wenn der Anteil an freiem Silizium in einem Siliziumkarbidkörper ungefähr 5 Gewichtsprozent ist, tritt das Silizium bei hoher Temperatur aus.
  • Die Mischung mit »Mittlerem Kohlenstoffgehalt«, d. h. mit 80% des theoretischen Kohlenstoffgehalts, ergab einen Körper mit 6,2'0/a freiem Silizium. Dieser Körper ist aus dem gleichen Grund nicht gut, trotz seiner guten Dichte.
  • Bei der Mischung mit dem Höchstwert an Kohlenstoffgehalt, d. h. 100% des theoretischen Kohlenstoffgehalts, reagiert das Silizium mit dem Kohlenstoff nur außen am Körper, wo das. Silizium anfangs in den Körpern eintritt. Das Reaktionsprodukt, d. h. Siliziumkarbid, schließt die Poren schnell ab" und verhindert einen weiteren Eintritt des Siliziums in den Körper. Es findet also nur teilweise Silizierung statt.
    Tabelle 1
    Aus grobem Korn gepreßte Mischung
    Bestandteile Geringer I Mittlerer Zwischenwert Höchstwert
    Kohlenstoffgehalt Kohlenstoffgehalt
    1,5 bis 0,5 mm Korngröße Si C ... . ... 40,0 39,6 39,6 38,0 .
    0,2 mm Korngröße . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44,5 44,0 44,0 42,2
    7 bis 55 Mikron Korngröße Si C ...... 4,5 4,4 4,4 4,2
    Graphit .. .......................... 3,0 4,0 8,0 8,05
    Harz ............................... 8,0 8,0 4,0 7,63
    Furfurol ............................ - - 3,0 --r
    Trockendichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2,69 *) 2,62 2,55 2,55
    Theoretisch errechneter Kohlenstoff, 0/0 70 80 90 100
    Brenndichte, g/cm3 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3,11 3,9.2 3,13
    Freies Silizium, A/o .................. 8,0 6,2 3,0 Silizierung
    '=) Dichte bei Naßpressung.
    Es bildet sich ein poröser Kern mit nicht reagiertem Kohlenstoff. Dieser Körper hat also ungenügende Feuerbeständigkeit und Festigkeit.
  • Von den Körpern gemäß Tabelle 1 ergab nur die Mischung, die 9010/m des theoretischen Kohlenstoffgehalts enthielt, einen Körper mit der erwünschten guten Dichte. Dieser Körper hatte, wie die Mikrofotografie feststellte, eine ausgezeichnete Struktur. Der Zerreißmodul bei 25° C war ungefähr 1280 kg/cm2 und bei 1000° C ungefähr 1360 kg/cm2. Der Elastizitätsmodul bei 25° C war etwa 4,24 - 10s kg/cm2 und bei 1000' C ungefähr 4,0- 100 kg/cm2.
  • Die Wirkung bei Siliziumkarbid feiner Körnung zeigt das folgende Beispiel: Beispiel 4 Aus den Mischungen gemäß nachfolgender Tabelle geht hervor, daß der Gesamtkohlenstoffgehalt 85 bis 95 % des theoretischen ist und daß in allen Fällen
    Tabelle 2
    Feinkörnige gespritzte Mischung
    Bestandteile Geringer I Zwischenwert
    Kohlenstoffgehalt
    0,15 mm Korngröße Si C .. 40,3 42,5
    0,06 mm Korngröße Si C . . 12,2 11,6
    7 bis 55 Mikron Korngröße
    Si C, Durchschnitt
    20 Mikron .............. 12,2 14,1
    21/2 bis 30 Mikron Korn-
    größe Si C, Durchschnitt
    6 bis 7 Mikron . . . . . . . . . . 7,5 9,0
    Harz ..................... 19,4 15,8
    Graphit .................. 8,0 7;0
    Tragantgummi ............ 5,0 2,3
    Dibutyl-Phenylphenol
    Natrium-Disulfonat-
    Benetzungsmittel........ 5,0 0,3
    Trockenspritzdichte,g/cm3.. 2,17 2,38
    Errechnete "/o theoretischen
    Kohlenstoffgehaltes ..... `- 89 90
    Brenndichte, g/cm3 ........ 3,10 3,04
    Freies Silizium, o/Q ........ 3 bis 4 2,00
    sich sehr gute Körper ergeben. Sonst wurden die gleichen Verfahrensstufen wie im Beispiel 1 angewendet, mit der Ausnahme, daß die Mischungen zu Formen gespritzt wurden statt gepreßt.
  • Beispiel 5 Ähnliche feinkörnige Mischungen wurden zu Formkörpern gepreßt und dann, wie oben beschrieben, gebrannt, mit folgenden Resultaten:
    Tabelle 3
    Feinkörnige gepreßte Mischung
    Bestandteile Geringer I Zwischenwert
    Kohlenstoffgehalt
    0,15 mm Korngröße 5i C .. 49,5 48,5
    0,06 mm Korngröße Si C . . 13,4 13,1
    7 bis 55 Mikron Korngröße
    Si C, Durchschnitt
    20 Mikron .............. 12,3 12,1
    2'/z bis 30Mikron Korn-
    größe Si C, Durchschnitt
    6 bis 7 Mikron . . . . . . . . . . 8,2 8,1
    Graphit .................. 9,3 9,6
    Harz ............ . ...... 9,3 8,6
    Furfurol ................. - 2,9
    Dichte bei Naßpressung,
    g/cm3 .................. 2,40 2,50
    Errechnete % theoretischen _
    Kohlenstoffgehaltes ..... 80 90
    Brenndichte, g/cm3 ........ 3,05 3,10
    Freies Silizium, % ........ 7,8 3,1
    Es ergibt sich, daß bei der Mischung mit geringem Kohlenstoffgehalt, d. h. 80'% des theoretischen Kohlen-Stoffgehaltes, in dem Körper ein Anteil von 7,8% freien Siliziums vorhanden war. Dies ist nicht zufriedenstellend, dagegen war bei der Mischung mit dem Zwischenwert an Kohlenstoffgehalt, d. h. mit 90"/o des theoretischen Kohlenstoffgehaltes, ein sehr guter Körper erzielt worden.
  • Vergleiche der Querschnitte mehrerer Körper an Hand von Mikrofotografien zeigten, daß die feinkörnigen Mischungen weniger Porenraum haben als die grobkörnigen Mischungen. Statt eines Gesamtkohlenstoffgehaltes von 85 bis 95 19/o wird vorzugsweise ein Bereich vom 88 bis 93 "/o eingehalten.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Körper eignen sich ausgezeichnet für feuerfeste Zwecke, besonders wenn Härte und chemische Indifferenz gefordert werden. Besonders geeignete Anwendungsbeispiele sind Behälter und Leitungen für korrodierende Materialien, wie Hydrofluor- und Salpetersäure und deren korrodierende Derivate, sowie Tiegel zum Schmelzen von Silizium oder für andere hohe Temperaturschmelzungen sowie Raketendüsen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von dichten Siliziumkarbidkörpern durch Brennen einer Mischung, die aus Siliziumkarb@idkörnern, einem kohlenstoffhaltigen Stoff und einem kohlenstoffhaltigen Bindemittel besteht, in Gegenwart von Si, wobei durch das Brennen ein Silizieren des freien Kohlenstoffs und des aus dem Bindemittel frei werdenden Kohlenstoffs erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß 85 bis 95 Gewichtsprozent derjenigen Kohlenstoffmenge angewendet werden, die ausreichen würde, die scheinbare Dichte einer bestimmten Siliziumkarbidkörnung durch zusätzliche Bildung von Siliziumkarbid beim Silizieren auf einen Wert von 3,00 bis 3,20 zu bringen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als kohlenstoffhaltiges Bindemittel ein wärmehärtbarer Binder verwendet wird.
  3. 3. Verfahren: nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als kohlenstoffhaltiges Bindemittel ein Phenolformaldehyd-Kondensationsprodukt verwendet wird.
  4. 4. Verfahren. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Brennen des Körpers bei etwa 2250° C erfolgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das kohlenstoffhaltige Material in Mengen von wenigstens etwa 3 Gewichtsprozent der Mischung verwendet wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß kohlenstoffhaltiges Material mit einer Partikelgröße von 2 bis 10 Mikron verwendet wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoff nach dem Karbonisieren., aber vor dem Silizieren mit einer Durchschnittsdichte von unter 0,92 biss, 0,93 verwendet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 575 847; französische Patentschrift Nr. 1043 055; Mantell, Industrial Carbon, 2. Auflage, S: 226.
DEC17297A 1957-08-13 1958-08-02 Verfahren zur Herstellung von dichten Siliziumkarbidkoerpern Pending DE1090565B (de)

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