DE1646150C3 - Verfahren zum Aufbringen von Leuchtstoff schichten auf eine Trägerfläche unter Verwendung einer dünnen Haftschicht - Google Patents
Verfahren zum Aufbringen von Leuchtstoff schichten auf eine Trägerfläche unter Verwendung einer dünnen HaftschichtInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbringen von Leuchtstoffschichten auf eine Trägelfläche unter
Verwendung einer dünnen Haftschicht mit klebriger Oberfläche, in welche pulverförmiger Leuchtstoff eingedrückt
und/oder eingerieben wird, vorzugsweise für Kathodenstrahlröhren, insbesondere für Farbbildröhren.
Aus der deutschen Patentschrift 11 05 5.29 ist bereits
ein Verfahren zum Aufbringen einer Leuchtstoffschicht ftuf eine dünne Aluminiumoxydschicht ah>
Träger bekannt, bei dem der Träger mit einem Silikonlack übergössen
wird, dann, solange der Silikonlack noch eine klebrige Oberfläche besitzt, ein Leuchtstoff aufgeblasen
bzw. aufgestäubt und vorsichtig in diese Fläche eingerieben wird. Danach wird der nichtgebundene Leuchtttoffüberschuß
durch Abklopfen oder Anblasen entfernt.
Es ist weiter bekannt, die Leuchtschirme von Farbbildröhren
in der Weise herzustellen, daß man die Leuchtstoffe durch Sedimentieren, Aufstäuben oder
Aufsprühen auf eine durch Lichteinwirkung in ihrer Löslichkeit veränderbare Haftschicht aufbringt, dann
diese Haftschicht mit einem gewünschten Muster belichtet und anschließend die nicht belichteten Haftschichtstellen
zusammen mit dem darauf haftenden Leuchtstoff herausspült. Durch mehrmalige Anwendung
dieses Verfahrens können die einzelnen Leucht-Stoffraster, z. B. für blauen, roten und grünen Leuchtstoff,
nacheinander aufgebracht werden.
Gemäß der Erfindung wird bei dem eingangs aufgezeigten Verfahren vorgeschlagen, daß als Haftschicht
eine Schicht verwendet wird, deren Löslichkeit gegenüber einem Lösungsmittel durch optische Strahlungseinwirkung veränderbar ist.
Durch das Einreiben der Leuchtstoffe in die Haftschicht wird eine sehr gleichmäßige und dichte Beschaffenheit
der Leuchtstoffschicht erzielt, was bei dem Auswaschvorgang (Entwickeln) dazu beiträgt, daß die
verbleibenden Leuchtschirmrasterteile, wie z. B. Punkte oder Streifen, besonders exakte Begrenzungskanten
besitzen. Das beschriebene Verfahren besitzt ferner den Vorteil, daß es verhältnismäßig wenig Zeit beansprucht,
beispielsweise im Vergleich zu den Sedimentationsverfahren, und daß die lichtempfindlichen Haftschichten
sich sehr gut zum Einreiben eines pulverodcr staubförmigen Leuchtstoffes eignen. Schließlich
lassen sich mit den beschriebenen Verfahren, insbesondere bei der Anwendung für Farbbildröhren, Leuchtschirme
mit sehr hoher Leuchtdichte und großer Gleichmäßigkeit herstellen.
An Hand des in den F i g. 1 bis 4 dargestellten, bevorzugten
Ausführungsbeispiels der Erfindung wird der Erfindungsgegenstand nachfolgend näher erklärt.
Die F i g. 1 zeigt zunächst den Leuchtschirmträger 1, der beispielsweise als gläserne Frontplatte einer Farbbildröhre
ausgebildet ist. Auf diesen Träger 1 wird die lichtempfindliche Haftschicht 2 mit klebriger Oberfläche
aufgebracht (F i g. 2).
Die Fig.3 zeigt, wie auf diese Haftschicht 2 zunächst,
z. B. durch Aufblasen oder Aufstäuben, Leuchtstoffpulver 3 aufgebracht und dann mit Hilfe eines
Reibkopfes 4 in die Oberfläche der Haftschicht 2 eingerieben wird, so daß eine gleichmäßige Leuchtstoffschicht
5 entsteht Um nun ein Raster dieses Leuchtschirms herzustellen, besteht die Haftschicht 2 aus
einem Material, das sich unter Einwirkung einer optischen Strahlung, beispielsweise unter Einwirkung einer
Wärmestrahlung oder UV-Strahlung, in seiner Löslichkeit gegenüber .einem Lösungsmittel ändert. Als solche
Materialien sind beispielsweise Gelatine, Polyvinylalkohol, Polyvinyl-Pyrrolidon od. dgl. geeignet Um eine gewisse
Klebrigkeit der Oberfläche dieser Haftschicht zu erzielen, sind diesen Materialien zweckmäßig Weichmacher,
wie z. B. ein- oder mehrwertige n-oder-iso-Alkohole,
vorzugsweise Äthylenglycol oder ähnliche Stoffe, zugesetzt. Man kann die Fotoempfindlichkeit dieser
Stoffe noch durch Zusatz von Sensibilisatoren in gewünschter Weise verändern. So kann man beispielsweise
Kaliumrhodanid, Kongorot oder ähnliche Stoffe zusetzen. Die Entwicklung einer solchen Schicht kann
beispielsweise durch Zusatz von Polyglycol verbessert werden.
Die Belichtung der Haftschicht 2 kann nun entweder anschließend an den Verfahrensschritt gemäß Fig.2,
also bevor der Leuchtstoff aufgebracht wird, erfolgen, oder aber sie kann anschließend an den Verfahrensschritt gemäß F i g. 3, also nachdem der Leuchtstoff
aufgebracht wurde, erfolgen. Nachdem die Belichtung der Haftschicht 2 erfolgte und auch der Leuchtstoff in
diese Oberfläche der Haftschicht eingerieben ist, wird der Leuchtschirm mit einem Lösungsmittel entwickelt,
d. h. also, abgespült, wobei all diejenigen Teile der Haftschicht, die nicht belichtet wurden, zusammen mit
dem darauf eingeriebenen Leuchtstoff herausgespült werden. Zurück bleibt das gewünschte Leuchtstoffmuster.
Um z. B. Farbbildleuchtschirme mit Dreifarbenleuchtschirm
herzustellen, ist dieses Verfahren nacheinander dreifach zu wiederholen, wobei dann die einzel-
nen Leuchtstoffe unterschiedlicher Farbemission nebeneinander oder übereinander in den gewünschten
Rasterformen, z. B. als Streifen oder Punkte, aufgebracht werden.
Wie schon bereits erwähnt, erhält man auf diese Weise in ihren Konturen sehr r.oharf begrenzte und
sehr dichte Leuchtstoffraster. Die scharfen Konturen werden nicht nur dadurch erzielt, daß die Haftschicht
vor der Beschichtung mit Leuchtstoff belichtet wird, sondern im Fall der Belichtung nach der Beschichtung ίο
auch dadurch, daß bei der Belichtung der Leuchtstoff durch seine spezifische Anordnung infolge des Einreibeverfahrens
eine wesentlich geringere Lichtstreuung hervorruft als bei bekannten Sedimentations- oder Aufsprühverfahren.
Verwendet kann zu diesem Verfahren ein ummanteltes oder nicht ummanteltes Leuchtstoffpulver werden.
Verwendet man ein nicht ummanteltem Leuchtstoffpulver, so ist es zweckmäßig, nach Einreiben des Leuchtstoffpulvers
in die Haftschicht eine Nachbehandlung mit einem Oxydationsmittel, z. B. mit Wasserstoffperoxid,
vorzunehmen, oder dem Leuchtstoffpulver ein festes Peroxyd, wie z. B. Natriumperborat, beizumischen.
Das Einreiben erfolgt zweckmäßig mit Hilfe eines Einreibewerkzeugs, einem sogenannten Reibkopf, der
z. B. ein Schaumgummistück aufweist. Durch eine relative Gleitbewegung des Reibkopfes über das auf die
Haftschicht aufgestäubte Leuchtstoffpulver werden die einzelnen Körnchen des Leuchtstoffpulvers in die
Oberfläche der Haftschicht eingerieben bzw. eingedrückt. Zu diesem Zweck kann beispielsweise der
Leuchtschirmträger feststehen und lediglich der Reibkopf oszillierend oder kreisend oder auch vibrierend
bzw. kombiniert angetrieben bewegt werden. Durch Wahl des Druckes, mit welchem der Reibkopf über den
Leuchtstoff hinweggleitet, kann die Dichte der Leucntstoffschicht in gewissen Grenzen beeinflußt werden. Es
ist zweckmäßig, den Reibkopf leicht schräg auf die Leuchtschirmfläche aufzusetzen, und zwar in der Weise,
daß in Frontbewegungsrichiung der vordere Teil des Reibkopfes leicht angehoben ist. Es entsteht dadurch
ein keilförmiger Spalt, in welchem sich das Leuchtstoffpulver verdichtet, um schließlich dann von
dem hinteren Teil des Reibkopfes in die Haftschicht eingedrückt zu werden. Es ist selbstverständlich auch
möglich, den Leuchtschirmträger an Stelle des Reibkopfes oder aber sowohl den Reibkopf als auch den
Leuchtschirmträger gleichzeitig zu bewegen. Die Gleichmäßigkeit des Einreibens kann durch die Wahl
der Bewegungsführung des ReibkGpfes beliebig beeinflußt werden, so daß es mit diesem Verfahren in einfacher
Weise möglich ist, auch rechteckige Leuchtschirme, die leicht gewölbt sind, wie z. B. Frontplatten von
Fernsehbildröhren, mit einem Leuchtschirm zu versehen.
Es kann weiter zweckmäßig sein, den Einreibevorgang wiederholt vorzunehmen und gleichzeitig oder
nacheinander Leuchtstoffpulver verschiedener Korngröße einzureiben. So ist es beispielsweise zweckmäßig,
zunächst grobkörniges Leuchtstoffpulver einzureiben und dann anschließend ein etwas feinkörniges
Leuchtstoffpulver, wodurch die Zwischenräume zwischen den gröberen Körnern ausgefüllt werden und
eine äußerst dichte Leuchtstoffschicht entsteht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Aufbringen von Leuchtstoff- «chichten auf eine Trägerfläche unter Verwendung
einer dünnen Haftschicht mit klebriger Oberfläche,
in welche pulverförmiger Leuchtstoff eingedrückt «nd/oder eingerieben wird, vorzugsweise für Kathodenstrahlröhren,
insbesondere für Farbbildröhren, dadurch gekennzeichnet, daß als Haftschicht eine Schicht verwendet wird, deren
Löslichkeit gegenüber einem Lösungsmittel durch optische Strahlungseihwirkung veränderbar ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungseinwirkung auf die
Haftschicht vor Aufbringen de» Leuchtstoffes erfolgt
3. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strahlungseinwirkung auf die Haftschicht nach Aufbringen des Leuchtstoffes erfolgt.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Substanz der Haftschicht Weichmacher zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch die mehrmalige
aufeinanderfolgende Anwendung zum Aufbringen mehrerer Leuchtstoffraster.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der pulverförmige
Leuchtstoff mittels eines eine gleitende Relativbewegung zur Trägerfläche ausübenden, elastischen
Reibkopfes in die Haftschicht eingerieben wird.
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