DE1643777C3 - Verfahren zur Herstellung von C arbonsäureglycidy lestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von C arbonsäureglycidy lesternInfo
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Description
Es ist bekannt, Carbonsäureglycidylester herzustellen durch Umsetzung einer Carbonsäure mit überschüssigem
Epihalogenhydrin in Gegenwart katalytischer Mengen eines tertiären Amins oder quaternären
Ammoniumsalzes bei erhöhter Temperatur. Man erhält hierbei Gemische aus den Halogenhydrincarbonsäureestern
und Glycidylestern, die unter der katalytischen Wirkung der zugesetzten Stickstoffbasen
beim Abdestillieren des überschüssigen Epihalogenhydrins zur Gelierung neigen und die eigentlich geringere
Epoxydgehalte aufweisen, als theoretisch erreichbar sind. Weiter ist aus der deutschen Auslegeschrift
165 030 bekannt, die Umsetzung von Polycarbonsäuren mit Epihalogenhydrinen, wobei das Epihalogenhydrin
in einer Menge von mehr als 2 Mol je Carboxylgruppe eingesetzt wird, in Gegenwart von
loncnaustauscherharzen, z. B. einem tertiären Ammgruppen enthaltenden, wasserhaltigen Anionenausfauscherharz,
durchzuführen. Dabei kommen große Mermen Katalysator und bevorzugt 10 bis 40 Mo!
Epihalogenhydrin je Carboxylgruppe und außerdem 3% Wasser als Co-Katalysator zum Einsatz. Bei diesem
Verfahren wird zwar eine vorzeitige Geherung vermieden, und der Epoxydgehalt ist etwas hoher;
trotzdem enthalten die Endprodukte nur 30 bis 60%
des theoretischen Epoxydgruppengehaltes und großer? Menaen Chlor.
Es~ist auch bereits bekannt, die durch Anlagerung
von Epihaloeenhydrinen an Carbonsäuren erhältlichen Chlorhydrinester durch Behandeln mit Alkali
in die entsprechenden Glycidylester überzuführen. In der Fachwelt bestand jedoch bisher die Ansicht, daß
man auf diesem Weg nicht zu Produkten mit hohem Epoxydsauerstoffgehalt gelangen kann. Derart heißt
es über dieses als Stand der Technik bekannte Verfahren in der deutschen Auslegeschrift I 030 824 wörtlich:
»Man erhält aber bei diesem Verfahren unter milden Reaktionsbedingungen keine vollständige Abspaltung
von Chlorwasserstoff und daher nur wenig Epoxydgruppen, während sich unter schärferen Reaktionsbedingungen zv/ar in größerem Maße Epoxygruppen
bilden, gleichzeitig aber auch die Esterbindung löst, so daß sich die gebildeten Glycidylreste wieder abspalten.«
Eine Bestätigung für diese Ansicht liefern die in der
deutschen Auslegeschrift 1 176 122 publizierten experimentellen Ergebnisse über ein Verfahren zur Herstellung
von T:rephthal- und Isophthalsäurediglycidylestern. Es werden dort im 1. Beispiel 0,2 Mol
Terephthalsäure mit 2 Mol Epichlorhydrin in Gegenwart von 0,5 g Triäthylamin bis zur Bildung einer
klaren Lösung gekocht, dann wird tropfenweise eine 50%ige Lösung von 0,42 Mol NaOH zugegeben, nach
beendeter Zugabe noch 1 Stunde weiter unter Rückfluß gekocht, dann vom ausgefallenen Kochsalz abfiltriert
und überschüssiges Epichlorhydrin abdestilliert. Das erhaltene Epoxyharz besitzt noch 3,5%
Chlor sowie einen Epoxysauerstoffgehalt von 3,8%, was bei einem berechneten Epoxydsauerstoffgehalt
von 11,5% für den reinen Terephthalsäurediglycidylester
einer Ausbeute von bloß 33% der Theorie entspricht. Diese schlechte Ausbeute ist um so signifikanter,
als das in der deutschen Auslegeschrift 1 176 122 beschriebene Verfahren gegenüber den vorbekannten
Verfahren als fortschrittlich herausgestellt wird.
Auch in der deutschen Auslegeschrift 1211 177 (ausgelegt
am 24. Februar 1966) werden erneut die schlechten Resultate herausgestellt, die bei der Anlagerung
von Epihalogenhydrin an Carbonsäuren in Gegenwart von tertiären Aminen oder quaternären Ammoniumsalzen
und anschließende Dehydrohalogenierung der Chlorhydrinester erhalten werden. Es wird dort behauptet,
daß die Reaktionsprodukte unter der katalytischen Wirkung der zugesetzten Stickstoffbasen schon
beim Abdestillieren des Epihalogenhydrine zur PoIymerisHtion
oder Gelierung neigen und deshalb wesentlich geringere Epoxydgehalte aufweiseaals theoretisch
erreichbar sind. Zur Überwindung dieser Nachteile wird deshalb in der deutschen Auslegeschrift I 211 177
die Verwendung einer anderen Klasse von Katalysatoren, nämlich Thioäthern oder deren Sulfoniumsalze
für die Anlagerung des Epihalogenhydrins an die
Carbonsäure vorgeschlagen, und zwar erfolgt die Kondensation während 20 Stunden bei 6OC unter
einer N2-Atmosphäre; darauf muß die Dehydrohalogenierung
auf umständliche Weise in zwei getrennten Stufen durchgeführt werden: das erste Mal bei 40 bis
85CC mit festem Natrium- oder Kaliumhydroxyu.
worauf Epihalcgenhydrin abdestillier! wird, und anschließend ein zweites Mal bei einer Temperatur bis
zu 850C in einem inerten Lösungsmittel mit einem Unterschuß an konzentrierter Alkalihydroxydlösung.
Bei diesem kostspieligen und umständlichen Verfahren wird im Beispiel der deutschen Auslegeschrift
1211 177 eine optimale Ausbeute von 85% der Theorie des Diglycidylesters erhalten.
Aus der deutschen Patentschrift 1 081 013 ist ein
Verfahren rar kontinuierlichen Herstellung von Carbonsäureglycidylestern
aus feinverteilten carbonsauren Salzen und Epoxyalkylhalogeniden bei 80 bis 2000C
bekannt, wobei nur so viel Druck anzuwenden ist. daß das Epichlorhydrin nicht absiedet. Dabei können
quaternäre Ammoniumsalze als Reaktionsbeschleuniger eingesetzt werden. Der Urnwandllungsgrad liegt
zwischen etwa 87 und 98,5%. Demgegenüber liegt der technische Fortschritt des zu erläuternden erfindungsgemäßen
Verfahrens im niedrigen Chlorgehalt der herzustellenden Verbindungen bei gleich hohem Umsetzungsgrad
und Epoxidgehalt. Es könnte an Hand von Vergleichsversuchen nachgewiesen werden, daß
dieser Chlorgehalt, wenn man von carbonsauren Salzen ausgeht, stets über 2% liegt. Ein derartiger
Chlorgehalt ist jedoch ungünstig bei Harzen, die für die Elektroindustrie bestimmt sind. Es kommt ferner
hinzu, daß bei dem Verfahren gemäß deutscher Aus-•egeschrift 1 081 013 zunächst die carbonsauren Salze
durch Sprühtrocknung gewonnen werden müssen, was eine zusätzliche Maßnahme darstellt. Weiterhin
ermöglicht die erfindungsgemäße Verfolgung der Reaktion, mehr Einfluß auf die Art des gewünschten
Produktes zu nehmen,als es bei den bisher bekannten Verfahren möglich war.
Äußerst überraschend wurde nun gefunden, daß man mit einem wesentlich einfacheren und billigeren
Verfahren, und zwar unter Verwendung von tertiären Aminen oder quaternären Ammoniumsalzen als Katalysatoren
mindestens gleich gute, im allgemeinen aber höhere Ausbeuten an Carbonsäureglycidylestern mit
hohem Epoxydgehalt (Massenausbeuten: etwa 90 bis 95%; Epoxydgehalte der Endprodukte: 85 bis 90 und
mehr Prozent der Theorie) erhält als beim umständlichen bekannten Verfahren gemäß der deutschen
Auslegeschrift 1 211 177. Beim erfindungsgemäßen Veifahren wird die Carbonsäure in einem ersten Verfahrensschritt
in Gegenwart des stickstoffhaltigen Katalysators mit einem stöchiometrischen öberschuß
von Epichlorhydrin, und zwar mindestens 2 Mol Epiohlorhydrin je 1 Äquivalent Carboxylgruppen umgesetzt.
Bei diesem ersten Verfahrensschritt spielen sich hintereinander folgende katalysierte Reaktionen
ab, die am Beispiel der Herstellung von Hexahydrophthalsäurediglycidylester
erläutert werden:
1. Bildung des Chlorhydrinesters gemäß der Reaktionsgleichung
O OH Cl
C — O — CH2 — CH — CH2
C — O — CH2 — CH — CH2
O OH Cl
C — O — CH2 — CH — CH2
O OH Cl
+ 2CH2—-CH-CH3Cl
Die primäre Bildung des Chlorhydrinesters gemäß der Reaktionsgleichung (1) ist bis zur Temperatur von
etwa 1600C praktisch irreversibel.
2. Umsetzung gemäß der Reaktionsgleichung
O OH Cl
O OH Cl
+ 2CH2 CH-CH2Cl
C — O — CH, — CH CH
+ 2CH2-CH-CH2
Cl
OH Cl
Diese Umsetzung stellt eine chemische Gleichge- abhängt, läßt sich das Gleichgewicht um so stärker zuwichtsreaklion
dar. Da die Gleichgewichtskonzen- 65 gunsten des Diglycidylesters verschieben, je höher der
tration. an Diglycidylester von der Konzentration des eingesetzte Überschuß an Epichlorhydrin ist.
nicht umgesetzten Epichlorhydrins in dem im chemi- Beim neu vorgeschlagenen Verfahren soll die Verschen Gleichgewicht befindlichen Reaktionsgemisch esterung der Carboxylgruppen gemäß Reaktion*-
nicht umgesetzten Epichlorhydrins in dem im chemi- Beim neu vorgeschlagenen Verfahren soll die Verschen Gleichgewicht befindlichen Reaktionsgemisch esterung der Carboxylgruppen gemäß Reaktion*-
gleichung (1) quantitativ erfolgen. Dagegen ist es nicht erforderlich, daß das Umsetzungsgleichgewicht gemäß
Reaktion (2) erreicht wird. In der Re^eI ist jedoch bei einer praktisch quantitativen Veresterung der
Carboxylgruppen auch die Gleichgewichtskonzentration für den Carbonsäureglycidylester gemäß Reaktion
(2) weitgehend erreicht. Um Nebenreaktioner zu unterdrücken, soll der erste Verfahrensschritt abgebrochen
werden, sobald der Endpunkt für die quantitative Anlagerung von Epichlorhydrin gemäß Reaktionsgleichung
(1) erreicht wurde.
Im unmittelbar nachfolgenden zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird zum erhaltenen
Reaktionsgemisch in kleinen Portionen konzentrierte wässerige Alkalilauge zugesetzt und gleichzeitig das
Wasser zusammen mit Epichlorhydrin azeotropisch aus Jem Reaktionsgemisch abdestilliert. Es muß sorgfältig
darauf geachtet werden, daß die Geschwindigkeit des Eintragens der Alkalilauge und das azeotrope
Abdestillieren des Wassers so aufeinander abgestimmt werden, daß in gleichen Zeitperioden die
Mengen des in Form von Lauge zugesetzten Wassers sowie des gebildeten Reaktionswassers einerseits und
die Mengen des azeotrop abdestillierten Wassers andererseits annähernd gleich groß sind. Mit anderen
Worten, die Geschwindigkeit der Zugabe der Alkalilauge wird durch die Geschwindigkeit, mit der das
Wasser gleichzeitig abdestilliert werden kann, nach oben hin begrenzt. Die Dehydrohalogenierung kann
im Siedeintervall des Reaktionsgemisches bei Normaldruck erfolgen, jedoch arbeitet man vorzugsweise bei
tieferer Temperatur im Vakuum.
Die Menge Alkali muß ausreichend sein, um sowohl den im Reaktionsgemisch noch vorhandenen Chlorhydrinester
quantitativ in Glycidylester umzuwandeln und ferner das gebildete Glycerindichlorhydrin wieder
quantitativ in Epichlorhydrin zurück zuverwandeln. Die stöchiometrisch benötigte Menge Alkali ist somit
unabhängig von den Konzentrationen an Glycidylester, Chlorhydrinester, Epichlorhydrin und Glycerindichlorhydrin
und gleich groß wie die der Menge der als Ausgangsstoff eingesetzten Carbonsäure äquivalente
Menge Alkali. Um gute Ausbeuten an Glycidylester zu erhalten, sollte die Alkalilauge in einem 5- bis
30%igen stöchiometrischen Überschuß zugesetzt werden. Nach Beendigung der Zugabe der benötigten
Menge Alkalilauge und der gleichzeitig erfolgten azeotropen Abdestillation des Wassers muß die Reaktion
sofort abgebrochen werden. Bei der anschließenden Aufarbeitung des Reaktionsgemisches muß der
Katalysator entfernt werden, da er die Lagerstabilität des Produktes nachteilig beeinflussen würde, überraschenderweise
hat die Anwesenheit des Katalysators bei den verschiedenen Stufen des neuen Herstellungsverfahrens
keinerlei nachteilige Wirkung auf die Ausbeuten an Glycidylester, die nahe bei der Theorie liegen.
Derartig hohe Ausbeuten von über 90% des theoretischen Epoxydgehaltes mußte der Fachmann angesichts
der Lehre der deutschen Auslegeschrift 1 211 177
im vornherein ausschließen, da dort der Anwesenheit der zugesetzten Stickstoffbasen eine polymerisierende
bzw. vorzeitig gelierende Wirkung und eine starke Verminderung des Epoxydgehaltes bereits während
des Abdestillierens des Epichlorhydrins zugeschrieben wird. Dieser Effekt tritt indessen erstaunlicherweise
nicht ein, wenn alle vorgeschriebenen Maßnahmen des vorliegenden erfindungsgemäßen Verfahrens eingehalten
werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureglycidylestern
durch Kondensation der Carbonsäure mit Epichlorhydrin in Gegenwart eines tertiären Amins.
- einer quaternären Ammoniumbase oder eines quaternären Ammoniumsalzes als Katalysator, und zwar
unter Einsatz des Epichlorhydrins in einer Menge von mindestens 2 Mol pro 1 Äquivalent Carboxylgruppen
und durch anschließende Dehydrohalogenierung des
,o gebildeten Chlorhydrinesters, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man Epichlorhydrin bei einer Temperatur von über 60 und höchstens 165° C an die Carbonsäure
anlagen, den erhaltenen Chlorhydrinester mit dem im Überschuß vorhandenen Epichlorhydrin zu
einem Gemisch aus Glycidylester und Glycerin-dich'iorhydrin
umsetzt, man nach Erreichen des in bekannter Weise zu bestimmenden Endpunktes der Umsetzung
die Reaktion sofort unterbricht, man zu dem erhaltenen Reaktionsgemisch einen 5- bis 40% igen
stöchiometrischen Überschuß an konzentrierter wässeriger Alkalilauge in kleinen Anteilen zusetzt und
gleichzeitig das Tn Form von Lauge zugesetzte Wasser bzw. das gebildete Reaktionswasser nach Maßgabe
seiner Zugabe bzw. Bildung zusammen mit rückgebil-
delem bzw. überschüssigem Epichlorhydrin azeotrop
abdestilliert, man nach Zugabe der gesamten benötigten Menge Alkalilauge die Reaktion abbricht und
schließlich den Katalysator bei der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches auswäscht.
Als Carbonsäuren werden aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische oder heterocyclische
Mono- oder Polycarbonsäuren oder PoIycarbonsäure-Teilester verwendet.
Als aliphatische Mono- und Polycarbonsäuren seien
Als aliphatische Mono- und Polycarbonsäuren seien
z. B. genannt: Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, ölsäure,
Acrylsäure, Methacrylsäure; die unter der geschützten Markenbezeichnung »VERSATIC ACID« im Handel
befindlichen Gemische von synthetischen, hochverzweigten, in der Hauptsache tertiären, gesättigten, aliphatischen
Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen; Bernsteinsäure, Glutarsäure., Adipinsäure,
Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, 1,9-Nonandicarbonsäure, 1,10-Decandicarbonsäure.
Als cycloaliphatische Mono- und Polycarbonsäuren seien z. B. genannt Hexahydrobenzoesäure, Abietinsäure;
Tetrahydrophthalsäuren Methyl - tetrahydrophthalsäure, isomerisierte 4 - Methyl - tetrahydrophthalsäure,
Endomethylen-tetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure,Methylhexahydrophthalsäure,
Endomethylen - hexahydrophthalsäure, Hexahydroterephthalsäure, hydrierte Benzoltri- und tetracarbonsäuren.
Als aromatische Mono- und Polycarbonsäuren seien genannt: Benzoesäure; Phthalsäure, Isophthalsäure,
Terephthalsäure, Trimellithsäure, Pyromellithsäure.
Weiter können gemischt aliphatisch-cycloaliphatisehe oder aliphatisch-aromatische Mono- und Polycarbonsäuren, wie z. B. Zimtsäure oder heterocyclische Carbonsäuren, wie Nikotinsäure oder Isonikotinsäure verwendet werden.
Weiter können gemischt aliphatisch-cycloaliphatisehe oder aliphatisch-aromatische Mono- und Polycarbonsäuren, wie z. B. Zimtsäure oder heterocyclische Carbonsäuren, wie Nikotinsäure oder Isonikotinsäure verwendet werden.
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Carbonsäuren können weitere funktionell Gruppen, wie Äthergruppen.
Estergruppen. Amidgruppen. Halogenatome enthalten. Als Beispiele seien insbesondere partielle
Ester von Polycarbonsäuren aenannt. z. B. die durch
Umsetzung von 1 Mol eines Glykols mit 2 Mol eines
aliphatischen oder cycloaliphatische!! ->dcr aromatischen
Dicarbonsäurcanhydrids erhältlichen Tcilcstcr; ferner die Monoallylcsler von aliphatischen, cyeloaliphatischen
oder aromalischen Dicarbonsäuren, wie z. B. Monoallylphthalat, Monoallyl-hexahydrophthalal,
Monoallyl-succinat und Monoallylmaleat.
Die Anlagerung von Epichlorhydrin, d. h. der erste Verfahrensschritt, und die Umsetzung mil überschüssiger
Alkalilauge werden zweckmäßig im Tcmperaturinlervall 80 bis 150° C und vorzugsweise bei
90 bis 100" C durchgeführt.
Man verwendet das Epichlorhydrin in einem stöchiomctrischen
Überschuß, und zwar werden mindestens 2 Mol Epihalogenhydrin je 1 Äquivalent Carb- , oxylgruppen
der Carbonsäure eingesetzt. Da das chemische Gleichgewicht bei der Umepoxydierung
durch einen großen Überschuß an Epihalogenhydrin in erwünschter Weise zugunsten einer hohen Konzentration
an Carbonsäureglycidylester verlagert wird, ju verwendet man jedoch das Epichlorhydrin vorteilhaft
in einer Menge von 3 bis 10 Mol pro Äquivalent Carboxylgruppen.
Heide erlindungsgemäßen Verfahrensschritte werden
in Gegenwart von tertiären Aminen, quaternären >s
Ammoniumbasen oder quaternären Ammoniumsalzen als Katalysatoren durchgeführt.
Es eignen sich in erster Linie solche Katalysatoren, die im Reaktionsmedium gut löslich sind. Solche bevorzugte,
im Reaktionsmedium gut lösliche Kataly- \o satoren sind daher vor allem niedrigmolekulare tertiäre
Amine, wie Triäthylamin, Tri-n-propylamin, Benzyldimethylamin,
Triäthanolamin; quaternäre Ammoniumbasen, wieTelramethylammoniumhydroxydJlen-/yltrimclhylammoniumhydroxyd
und quaternäre Ammoniumsalze, wie Benzyltnmethylammoniumchlorid,
Benzyltrimethylammoniumacetat, Melhyltriäthylammoiiiumchlorid;
besonders gute Ergebnisse werden in der Regel mit Teiramethylammoniumchlorid als Katalysator
erzielt. Weiterhin brauchbare Verbindungen mit einer tertiären Amingruppc, die auch in quaternisierter
Form eingesetzt werden können, sind Hydrazine mit einem tertiären Stickstoffatom, wie 1.1-Dimethylhydrazin.
Der Katalysator wird zweckmäßig in einer K on/.en- 4s
tration von 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,1 bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Komponenten des Reaktionsgemisches
verwendet. Größere Katalysatormengen von etwa O.5 bis 1% sind vor allem bei der Verwendung stärker
saurer Carbonsäuren. ?.. B. der aromatischen Reihe, /u empfehlen.
Bei der Additionsreaktion des ersten Verfahrensschrittes können nämlich Nebenreaktionen, die zu
Endprodukten mit höheren Chlorgehalten führen, um ss
so störender in Erscheinung treten, je größer die A/idität
der als Ausgangssubstanz verwendeten Carbon sauren ist, wobei der pK-Wert der betreffenden Carbonsäure
in Wasser mattgebend ist.
Durch Untersuchungen wurde festgestellt, daß die ho
Geschwindigkeit der unerwünschten Nebenreaktionen, die zu chlorhaltigen Produkten führt, durch die Konzentration
des als Katalysator eingesetzten tertiären Amins oder quaternären Ammonuimsalzes kaum beeinflußt
wird. Hingegen erfahrt die Geschwindigkeit fts
dor erlindungsgemäßen Addition von Epichlorhydrin an die Carboxylgruppe gemäß Reaktionsgleichung (11
cmc starke Beschleunigung, wenn mehr Katalysator zugesetzt wird. Desgleichen wirkt sich auch eine Erhöhung
der Reaktionstemperatur günstig auf die Reaktionsgeschwindigkeit der erwünschten Addition
gemäß Gleichung (1) aus, ohne daß die unerwünschte Nebenreaktion im gleichen Ausmaß beschleunigt
würde.
Man kann auf diese Weise auch bei Verwendung starker Carbonsäuren mit einem pK, ^ 3, wie insbesondere
aromatischer Mono- und Polycarbonsäuren, als Ausgangsstoffe, hervorragende Ausbeuten an Endprodukten
mit hohem Epoxydgehalt und niedrigem Chlorgehalt erzielen, indem man durch Erhöhung
der Katalysatorkonzentration und/oder der Reaktionstemperatuv die Epichlorhydrin-Anlagerungszeit
stark verkürzt (10 bis 15 Minuten) und damit das Ausmaß der Nebenreaktion stark reduziert. Optimale
Resultate werden z. B. bei aromatischen Carbonsäuren, wie Phthalsäure (pK, = 3,0) bei Epichlorhydrin-Anlagerungstemperaturen
von 90 bis 95° C und größeren Katalysatormengen von etwa 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf Reaktionsgemisch, erzielt.
Bei schwach sauren Carbonsäuren, z. B. alicyclischen Carbonsäuren, wie Hexahydrophthalsäure, oder
höheren aliphatischen Carbonsäuren, ist die Anlagerungszeit für die Erzielung optimaler Ausbeuten nicht
derart kritisch; daher können hier optimale Ausbeuten
auch dann erzielt werden, wenn die Katalysatormengen und Anlagerungstemperaturen in einem weiten
Bereich variiert werden. Zweckmäßig setzt man den Katalysator in Form einer konzentrierten (z. B.
50%igen) wässerigen Lösung zu. Eine geringe Menge Wasser wirkt im Reaktionsgemisch als Protonendonator
und spielt daher die Rolle eines Co-katalysators. Speziell bei Verwendung schwacher Säuren
(pK) S 5) erweist sich die Anwesenheit geringer Mengen
Wasser bereits im ersten Verfahrensschritt (Addition von Epichlorhydrin) als vorteilhaft. Dagegen
sollte man den Zusatz größerer Mengen Wasser beim ersten Verfahrensschritt vermeiden; große Wassermengen
wirken bei der Additionsreaktion besonders dann schädlich, wenn als Ausgangsstoffe stärkere
Carbonsäuren (pK, ^ 3) eingesetzt werden.
Wie bereits eingangs erwähnt, soll der erste Verfahrensschritt abgebrochen werden, sobald der Endpunkt
für die quantitative Addition von Epichlorhydrin erreicht worden ist. Andernfalls verschlechtert
sich die Ausbeute infolge Eintritts von Nebenreaktionen. Die Bestimmung des Endpunktes der Addition
ist deshalb von großer Wichtigkeit. Dieser Endpunkt läßt sich z. B. analytisch durch die Abnahme des
EpoxydgehaUes im Reaktionsgemisch näherungsvveise bestimmen, da in der ersten Reaktionsstufe theoretisch
für jede veresterte Carboxylgruppe eine äquivalente Menge Epoxydgruppen verbraucht wird.
Diese Methode der Endpunktbestimmung arbeitet indessen nicht für alle Zwecke genau genug. Da mit
einem Überschuß an Epichlorhydrin gearbeitet wird, stellt die analytisch ermittelte Differenz des Epoxydgruppengehaltes
im Reaktionsgemisch die Differenz zweier großer Zahlen dar, die naturgemäß mit Streuungsfehlern
behaftet ist.
Wesentlich genauere Ergebnisse liefer1 die direkte Verfolgung des Verlaufs der Addition durch Messung
des pH-Werts im Reaktionsgemisch, z. B. mit einer pH-Elektrode. Infolge des Verschwindens der Carboxylgruppen
während der Reaktion verändert sich der pH-Wert des Reaktionsgemisches ähnlich wie bei
einer Titration; sobald die Anlagerung von Epichior-
I 643 777
hydrin bzw. die Veresterung der Carboxylgruppen gemäß
Reaktionsgleichung (I) vollständig ist, tritt ein deutlicher pH-Sprung auf, analog wie beim Endpunkt
einer Titration. Sobald dieser pH-Sprung auftritt, sollte man daher mit dem zweiten Verfahrensschritt,
d. h. der Dehydrohalogenierung beginnen.
Man verwendet für diese Dehydrohalogenierung konzentrierte wässerige Lösungen von starken Alkalien,
z. B. konzentrierte wässerige Natronlauge oder Kalilauge. Die Konzentration der Alkalilösungen beträgt
im allgemeinen 40 bis 60 Gewichtsprozent. Das Alkali wird im stöchiometrischen Überschuß von 5 bis
40%, berechnet auf Äquivalente Carboxylgruppen der umgesetzten Carbonsäure eingesetzt, und zwar verwendet
man vorzugsweise einen stöchiometrischen Überschuß von 15 bis 20%.
Die Alkalilauge muß in kleinen Anteilen (bzw. tropfenweise) eingeführt werden, wobei das eingebrachte
Wasser und das gebildete Reaklionswasser azeotrop zusammen mit Epichlorhydrin abdestillieil
werden. Die Eintraggeschwindigkeil ist davon abhängig, wie rasch das Wasser aus dem Reaklionsgemisch
abdesiilliert werden kann. Arbeilet man bei Normaldruck, dann entspricht daher die Reaktionstemperatur der zweiten Verfahrensstufe dem Siede-Intervall
für das azeotrope Abdestillieren von Wasser
und Epichlorhydrin, d. h., sie liegt im allgemeinen zwischen 100 und 115 C, zumeist bei 100 bis 105 C
Wie eingangs erwähnt, wird jedoch die Dehydrohalogenierung vorzugsweise im Vakuum bei tieferer
Temperalui, in der Regel im Intervall 50 bis XOC
durchgeführt. Eine bevorzugte Dehydrohalogenierungstemperatur beträgt elwa 60 C; man beginnt
dabei die Dehydrohalogenierung bei einem Vakuum von etwa 150 mm Hg und reduziert den Druck im
Verlauf der Reaktion langsam auf etwa 100 mg Hg. Bei dieser Arbeitsweise ist die Aufrechlerhaltung
einer genügenden Wasserkonzentration im Reaktionsgemisch gewahrleistet. Die Dehydrohalogenierung im
Vakuum bei nui mäßig erhöhter Temperatur empfiehlt sich nicht bloß bei Verwendung von ( arbonsäuren,
die leicht zur thermischen Zersetzung neigen, sondern sie bringt ganz allgemein eine Ausbeulesteigerung mit
sich. Bei der Herstellung von Tetrahydrophthalsäurediglycidylester
wurden beispielsweise beim Dehydrohalogenieren im Vakuum um 0,2 bis 0,3 Epoxydäquivaiente
kg höhere Epoxydgehalte erhalten als beim Arbeiten unter Normaldruck. Eine weitere Verbesserung
der Ausbeuten läßt sich beim Dehydrohalogenierungsschritl erzielen, wenn man entweder vor der Dehydrohalogenierung
oder während ihres Verlaufs nochmals etwas Katalysator zugibt. Diese zweite Katalysatorzugabe ist immer wirksam, und zwar unabhängig
davon, ob beim ersten Verfahrensschritt bzw. der Addition von Epichlorhydrin die normale Katalysatormenge
(meist etwa 0,15%, berechnet auf totales Reaktionsgemisch) oder ein Mehrfaches davon anwesend
war Offenbar wird der Katalysator während der Addition verändert. Bei erneuter Katalysatorzugabe
nach Abschluß der Additionsreaktion erfoigi die Dehydrohalogenierung rascher und vollständiger;
je nach Art der als Ausgangsstoff verwendeten Carbonsäure kann der Ausbeutegewinn 0,2 bis 0,5 I.poxydäqunalente
kg betragen, und der Chlorgehall des Endproduktes wird entsprechend niedriger. Diese
Maßnahme ist in besonders ausgeprägtem Maß beim
Einsatz von st.irU'i sauren Carbonsäuren (pK, \. 3),
wk1 /. Ii PhthaN.mu·. aN \usgangsNloff wirksam
Sofort nach Beendigung des Eintragens der Alkalilaugc
muß die Reaktion in der Regel durch Abkühlen oder durch Wasserzusatz abgebrochen werden. Längeres
Nachreagierenlasscn erhöht den Chlorgehalt des ■ Endproduktes und ergibt eine schlechtere Epoxydausbeute.
Die anschließende Aufarbeitung des Reaktionsproduktes kann nach verschiedenen Methoden erfolgen,
jedoch muß in jedem Fall dafür gesorgt werden, daß
in der Katalysator entlernt wird, damit stabile Endprodukte
mil hohem Epoxydgchalt erhallen weiden.
Man kann beispielsweise so vorgehen, daß nach dem Abkühlen das abgeschiedene fesle Kochsalz in bekannter
Weise, z. B. durch Eiltration oder Abzcntrilugiercn
is abgetrennt, der Filterkuchen mit Epichlorhydrin gründlich gewaschen und das überschüssige lvw. das
aus Glycerindichlorhydrin regenerierte Epichloi hydrin
in bekannter Weise, im allgemeinen im Vakuum abdestilhert wird. Daran schließt sich das Auswaschen
des Katalysators mit Wasser an. Man kann /war das Endprodukt als solches auswaschen, doch löst man das
Produkt vorteilhaft vorher in einem geeigneten im ι ten organischen Lösungsmittel, wie Benzol oder Λ ι hy I-acelat.
Um ein besonders reines Produkt zu erhalten,
ii kann man gewünschtenfalls Spurenanteile von freie
Carboxylgruppen enthaltenden Nebenprodukten, wie z. B. Dicarbonsäurehalbestern, zuerst mit verdünMier
wässeriger Alkalilauge, z. B. 5%iger Natronlaug. extrahieren.
Dann wird z. B.mitMononatriumphosi it-
}o lösung neutralisiert und mit Wasser der stiel· μ·ΊΪ-haltige
Katalysator ausgewaschen. Die anschlich ,»de
Entfernung des zugesetzten organischen Löm■■■.->smittels
und von Spuren Wasser erfolgt in üb! .or Weise durch Destillation, eventuell zuletzt im Hh-
vakuum.
Dieses Aufarbeitungsverfahren empfiehlt sich .'. n. wenn das Reaktionsprodukt infolge der Anwesim it
von Polyglycerinen, die sich durch Polymerisation ->n
Epichlorhydrin als Nebenprodukte bilden kön·.· a.
leicht zur Bildung von Emulsionen mit Wasser n. ■■■*.
In der Regel bilden sich beim Arbeiten gemäß dci 1 nndungsgemäßen Verfahren nur ganz geringe Me;;-- η
yon Polyglycerinen, so daß beim Aurarbeiten aul . u-Bildung
von Emulsionen nicht besondere Rucks; ι genommen zu werden braucht.
Gernäß der bevorzugten Aufarbeitungsmetln-ii·.'
wird daher das ausreagierte Reaktionsgemisch o'me
vorheriges Abdestillieren von Epichlorhydrin diivU
mit Wasser ausgewaschen, um den Katalysator zu ι ·ι-
so fernen, sodann neutralisiert, das Epichlorhydrin aKu
st.lhert und getrocknet und vom Kochsalz abfiltik-n.
Falls sich beim Auswaschen bei Raumtemperai..i
trotzdem Emulsionen bilden sollten, dann gelangt man
in der Regel durch ein Auswaschen des Reaktion
ss gemisches bei leicht erhöhter Temperatur (30 bis 60
< 1 zum Ziel, ohne daß praktisch ins Gewicht fallende VVi
luste an Massen- oder Epoxydausbeuten auftreten
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Mono- und Polyglycidylester können als Vor
esterungskomponenten Tür die Herstellung von Poly
estern, ζ. B. in der Lackindustrie dienen. Die Polyglycidylester
lassen sich mit den üblichen Härtern für
Epoxydharze, ?.. B. Polycarbonsäureanhydriden wie
Phthalsäureanhydrid oder Polyaminen, wie Diäthylen
fts triamin, zu unschmelzbaren und unlöslichen Produkten
ausharten, die vielseitige Anwendungen in Gewc. Ix- und Tecnnik linden. Derart können härtbare Mischungen
aus solchen Polyglyc.dylestern und Härtungsmu
I 643 777
teln sowie gegebenenfalls weiteren Zusatzstoffen, wie
aktiven Verdünnern, Weichmachern, Pigmenten, Streck- und Füllmitteln als Anstrichmittel, Lacke,
Tauchharze, Gießharze, Laminierharze, Preßmassen, Einbettungs- und Isolationsmassen in der Elektroindustrie
sowie als Klebstoffe dienen.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Prozente Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden
angegeben.
Herstellung von /14-Tetrahydrophthalsäurediglycidylester
170 g (2 Äquivalente) ,1* - Tetrahydrophthalsäure werden in einem Reaktionsgefaß unter Rühren mit
925 g (10 Äquivalente) bzw. 1850 g (20 Äquivalente) technischem Epichlorhydrin (ECH) und 2 g Benzyltriäthylammoniumchlorid
als Katalysator aufgeheizt. Bei 100 bis 105° setzt eine leicht kontrollierbare, exotherme
Reaktion ein. Die Temperatur steigt im Verlaufe von etwa 20 Minuten bis 117° an und fällt dann
wieder ab. Nach einer Stunde wird eine Probe entnommen und zur Kontrolle des Veresterungsgrades der
Epoxydgehalt mit Bromwasserstoffsäure in Eisessig nach D u r b e t a k i (Analytical Chemistry, Bd. 28
[1956] S. 2000) bestimmt. Bei anfänglich 10 Äquivalenten ECH fällt der ursprüngliche Epoxydgehalt
des Reaktionsgemisches von 9,13 auf 7,30 Epoxydäquivalente/kg. Bei anfänglich 20 Äquivalenten ECH
fällt der ursprüngliche Epoxydg_halt des Reaktionsgemisches von 9,9 auf 8,88 Epoxydäquivalente/kg.
Dies entspricht jeweils dem für die quantitative Veresterung der Carboxylgruppen benötigten theoretischen
Verbrauch an Epichlorhydrin. Bei einer Temperatur des Reaktionsgemisches von 100° werden tropfenweise
208 g (2,6 Äquivalente = 30%iger Überschuß) 50%ige, wässerige Natronlauge eingetropft, wobei das
eingebrachte und das gebildete Wasser azeotrop mit Epichlorhydrin abdestilliert wird. Die Eintragegeschwindigkeit
ist davon abhängig, wie rasch das Wasser bei 100° aus dem Reaktionsgemisch entfernt
werden kann. Die Eintragedauer beträgt mit 30% Überschuß an Natronlauge 95 bis 120 Minuten. Das
vom Wasser befreite Epichlorhydrin wird kontinuierlich ins Reaktionsgemisch zurückgeführt. Nach Beendigung
der Natronlaugezugabe wird das Reaktionsgemisch möglichst rasch auf 106° gebracht. Längeres
Nachreagirrenlassen erhöht den Chlorgehalt und ist der Epoxydausbeute abträglich. Das Reaktionsgemisch
wird abgekühlt, und man filtriert vom ausgeschiedenen Kochsalz ab.
Epichlorhydrin wird unter Wasserstrahlvakuum am Rotationsverdampfer entfernt, der Rückstand wird in
700 bis 1000 ml Benzol oder Äthylacetat aufgenommen, einmal mit 150g 5%iger Natronlauge unter Eiszusatz
extrahiert, einmal mit 150 g wässeriger Mononatriumsulfatlösung
(140 g/l) und noch dreimal mit je 100 Teilen Wasser gewaschen, getrocknet und das
Lösungsmittel am Rotationsverdampfer abdestilliert. Durch eine anschließende Hochvakuumtrocknung
werden die letzten Lösungsmittelanteile entfernt. Man erhält 268 g niedrigviskos flüssiges, gelbliches Endprodukt,
was einer Massenausbeute von 95% entspricht. Das Produkt besteht im wesentlichen aus
I -Tetrahydrophthalsäurediglycidylester. Die analytischen Daten von zwei mit verschiedenen Molverhält-
nissen ECH/COOH-Gruppe hergestellten Produkten sind wie folgt:
Molverhältnis ECH/COOH = 5:1
Epoxydgehalt: 6,14 Epoxydäquivalente/kg
(86,7% der Theorie).
Chlorgehalt: 1,79%.
Chlorgehalt: 1,79%.
Molverhältnis ECH/COOH = 10: 1
Epoxydgehalt: 6,48 Epoxydäquivalente/kg
(91,5% der Theorie).
Chlorgehalt: 1,69%.
Chlorgehalt: 1,69%.
Herstellung von Hexahydrophthalsäurediglycidylester
172g(2Äquivalente) Hexahydrophthalsäure weiden
genau wie im Beispiel 1 mit 185Og (20 Äquivalente) Epichlorhydrin und 2 g Benzyltriäthylammoniumchlorid
unter Rühren bei 100° zur Reaktion gebracht. Nach der Dehydrohalogenierung mit 192 g 50%iger
Natronlauge (20%iger Überschuß) und nach der Aufarbeitung, die genau wie im Beispiel 1 erfolgte, erhält
man 273 g niedrigviskos flüssiges, helles Endprodukt, was einer Massenausbeute von 96% der Theorie entspricht.
Das Produkt besteht im wesentlichen aus Hexahydrophthalsäurediglycidylester und besitzt folgende
analytische Daten:
Epoxydgehalt: 6,23 Epoxydäquivalentekg
(88,6% der Theorie).
Chlorgehalt: 1,80%.
Viskosität: 43OcP bei 20".
Chlorgehalt: 1,80%.
Viskosität: 43OcP bei 20".
Beispiel 3
Herstellung von Sebacinsäurediglycidylesler
Herstellung von Sebacinsäurediglycidylesler
202 g (2 Äquivalente) Sebacinsäure werden in einem Reaktionsgefaß unter Rühren mit !85Og Epichlorhydrin
(20 Äquivalente) technischem Epichlorhydrin und 2 g Benzyltriäthylammoniumchlorid als Katalysator
auf 100° aufgeheizt, wo eine exotherme Reaktion
einsetzt. Die Temperatur steigt im Verlauf von 30 Minuten auf 107° an,und nach dem Abklingen titriert man
im Gemisch einen Epoxydgehalt von 8,53 Epoxydäquivalente/kg. Dies entspricht etwas mehr als dem
für die quantitative Veresterung der Carboxylgruppen benötigten theoretischen Verbrauch an Epichlorhydrin
(Theorie: 8,74 Epoxydäquivalente/kg). Die Dehydrohalogenierung wird wie im Beispiel 1 mit einem
30%igen Überschuß an 50%iger Natronlauge ausgeführt. Nach der Aufarbeitung, genau wie im Beispiel 1,
erhält man 288 g viskos flüssiges, helles Endprodukt, was einer Massenausbeute von 91,5% der Theorie entspricht.
Das Produkt, welches zur Kristallisation neigt, besteht im wesentlichen aus Sebacinsäurediglycidylester
und besitzt folgende Analysendaten:
Epoxydgehalt: 5,38 Epoxydäquivalente/kg
(84,5% der Theorie).
(84,5% der Theorie).
Chlorgehalt: 0,9%.
Herstellung von 1,10-Decandicarbonsäurediglycidylester
230 g(2 Äquivalente) 1,10-Decandicarbonsäure werden
genau wie im Beispiels mit 185Og (20Äqui-
374?
valente) Epichlorhydrin und 2 g Benzyltriäthylammoniumchlorid unter Rühren bei 100° zur Reaktion gebracht.
Nach der Dehydrohalogenierung mit 208 g 50%iger Natronlauge (30%iger Überschuß) und nach
der Aufarbeitung, genau wie im Beispiel 1, erhält man 326 g viskos flüssiges, zur Kristallisation neigendes
(F. ~ 45°) helles Endprodukt, was einer Massenausbeute von 95,5% der Theorie entspricht. Das Produkt
besteht im wesentlichen aus 1,10-Decandicarbonsäurediglycidylester
und besitzt folgende analytische Daten:
Epoxydgehalt: 5,20 Epoxydäquivalente/kg
(89% der Theorie).
Chlorgehalt: 0,96%.
Chlorgehalt: 0,96%.
185 g eines synthetischen Gemisches von aliphatischen, gesättigten, hochverzweigten, vorwiegend tertiären
Monocarbonsäuren mit 9 bis 11 Kohlenstoffatomen und mit einem Carboxyläquivalentgewicht
von 185, welches unter der geschützten Markenbezeichnung »VERSATIC ACID911« der Firma Shell
verkauft wird, werden mit 925 g (10 Mol) Epichlorhydrin und 1,8 g Benzyltriäthylammoniumchlorid genau
wie im Beispiel 1 zur Reaktion gebracht. Nach der Dehydrohalogenierung mit 96 g 50%iger Natronlauge
(20%iger Überschuß) und der Aufarbeitung, genau wie im Beispiel 1, werden 223 g (entsprechend
einer Massenausbeute von 92,8% der Theorie) eines flüssigen Produktes erhalten, das im wesentlichen aus
dem Glycidylester der »VERSATIC ACID« besteht. Das Produkt besitzt folgende analytische Daten:
Epoxydgehalt: 3,98 Epoxydäquivalente/kg
Epoxydgehalt: 3,98 Epoxydäquivalente/kg
(96% der Theorie).
Chlorgehalt: 0,35%.
Chlorgehalt: 0,35%.
Beispiel 6
Herstellung von Diglycidylphthalat
Herstellung von Diglycidylphthalat
Man verwendet in diesem Beispiel sowie in den nachfolgenden Beispielen 7 bis 14 die folgende apparative
Anordnung:
Die Apparatur besteht aus einem Reaktionskolben, ausgerüstet mit Rührer, Thermometer, Tropftrichter,
einem Wasserabscheider, welcher das spezifisch schwerere Lösungsmittel (Epichlorhydrin) wieder in den
Reaktionskolben zurückführt, und darauf aufgesetzt einem Intensivkühler. Die ganze Apparatur ist so aufgebaut,
daß sie unter Vakuum betrieben werden kann. Um Druckschwankungen auszugleichen, empfiehlt es
sich, einen großen Kolben in Form eines Windkessels der Apparatur vorzuschalten.
166 g Phthalsäure (1 Mol = 2 Äquivalente) werden im Reaktionskolben der oben beschriebenen Apparatur
unter Rühren mit 925 g (10 Mol; Äquivalentverhältnis 1 : 5) technischem Epichlorhydrin (ECH) auf
90' erhitzt. Bei dieser Temperatur werden 20 g einer 50%igen, wässerigen Lösung von Tetramethylammoniumchlorid
eingetragen, was eine exotherme, jedoch leicht kontrollierbare Reaktion auslöst. Man läßt die
Temperatur bis etwa 95° steigen und hält sie bis zum Abklingen der Reaktion zwischen 92 und 94 . Der Verlauf
der Addition wird mit Hilfe einer pH-Elektrode kontrolliert. Der pH-Wert beträgt anfänglich 1, nach
dem Katalysatorzusatz 3,5, steigt dann im Verlaufe der Reaktion an, erreicht nach 15minutiger Reaktionszeit
6,5 und schlägt dann sehr rasch ins alkalische Gebiet um. Nach weiteren 2 Minuten wird bereits ein
pH-Wert von 9,9 abgelesen. Die pH-Elektrode wird entfernt, ein Tropftrichter mit 200 g (2,5 Mol = 25%
Überschuß) 50%iger, wäßriger Natronlauge aufgesetzt und nochmals 3,2 g 50%ige Katalysatorlösung
nachdosiert. Die Apparatur wird unter Vakuum gesetzt, wobei ECH zu destillieren und Wasser sich aus
dem Reaktionsgemisch auszuscheiden beginnt. Bei einer konstanten Innentemperatur von 60°, entsprechend
einem anfänglichen Druck von 140 bis 150 mm
κ. Hg, wird die Natronlauge tropfenweise eingetragen,
wobei das eingebrachte und das gebildete Wasser azeotrop mit ECH abdestilliert wird. Die Eintragegeschwindigkeit
wird so eingestellt, daß die Reaktionsdauer 90 Minuten beträgt. Das vom Wasser befreite
ECH wird kontinuierlich ins Reaktionsgemisch zurückgeführt. Während der Natronlaugezugabe muß
das Vakuum langsam verbessert werden und beträgt gegen Ende der Reaktion 90 bis 100 mm Hg. Es werden
140 bis 150 ml Wasser ausgeschieden.
Zur Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet und zum Reaktionsgemisch 600 ml Wasser hinzugefügt,
durch Rühren das ausgeschiedene Kochsalz aufgelöst und die wässerige Schicht im Scheidetrichter abgetrennt.
Die organische Schicht wird zweimal mit je 200 ml Natronlauge (2,5%ig), einmal mit gesättigter
Mononatriumphosphatlösung und noch zweimal mil Wasser ausgewaschen. ECH wird im Rotationsverdampfer
an der Wasserstrahlpumpe abdestilliert unc der Rückstand während 30 Minuten bei 70° im Hoch
vakuum getrocknet.
Man erhält 224 g eines hellgelben, niedrigvisk- ..r
Produktes (Viskosität etwa 60OcP bei 25°), enb.v chend einer Massenausbeute von 80,5% der Theovu·
Der Epoxydgehalt beträgt 6,94 Epoxydäquivaleivu ;>
(96,4% der Theorie), der Chlorgehalt 0,72%.
Beispiel 7 Herstellung von Diglycidyl-terephthalat
166 g (1 Mol) Terephthalsäure werden in der ■■
Beispiel 6 verwendeten Apparatur mit 925 g (10 N' technischem ECH und 1,7 g Tetramethylammonii .
chlorid in 5 ml Wasser unter Rühren zum Rück.ι erhitzt. Nach lstündiger Reaktionszeit gibt man ern.
1,7 g Katalysator in 5 ml Wasser zur weißen Susiv sion. Nach 3 Stunden Erhitzen am Rückfluß
Temperatur steigt dabei von 105 auf 111° an — U-. sich das Reaktionsgemisch, und die ECH-Anlager; ■
ist beendet, was mit einer pH-Elektrode überp;
werden kann.
Das Reaktionsgemisch wird zur Dehydrohalo.
nierung auf 60° gebracht, nochmals 1,7 g Katalysai nachdosiert und ein Tropftrichter mit 200 g (2,5 M
= 25% Überschuß) 50%iger wässeriger Natronlau
5s aufgesetzt. Die Apparatur wird auf einen Druck v. 140 bis 150 mm Hg evakuiert. Bei einer Innentemp
ratur von 60° wird die Natronlauge tropfenweise er getragen, wobei das Wasser azeotrop mit ECH abd
stilliert wird. Die Eintragegeschwindigkeit wird so b
messen, daß die Reaktionsdauer 90 Minuten nie übersteigt.
Zur Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet, zu wärmen Reaktionsgemisch 400 ml Wasser hinzue
fügt, durch Rühren die festen Anteile zur Hauptsac
aufgelöst und im Scheidetrichter die wässerige Schic abgetrennt. Diese wird nochmals mit 600 ml Wass
verdünnt, worauf sich alles löst und sich erneut zv Schichten bilden, die getrennt werden. Die beiden vi
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einigten, organischen Schichten werden einmal mit je [00 ml Natronlauge (2,5%ig), gesättigter Mononatriumphosphatlösung
und Wasser ausgewaschen, hierauf im Rotationsverdampfer an der Wasserstrahlpumpe
bis zu einer Außentemperatur von 80° das ECH abdesril'iert
und im Hochvakuum kurz bei 120° getrocknet. Hs verbleiben 209 g weißes, kristallines Produkt, entsprechend
einer Massenausbeute von 75% der Theorie :thi einem Epoxydgehalt von 6,4 Epoxydäquivalenten
Dm Kilogramm (89% der Theorie). Der Chlorgehalt beträgt 1,5%. Schmelzpunkt: 97 bis 103°.
Herstellung von 1,2-Diglycidyl-
. l*-tetrahydrophthalat
174 g (1 Mol = 2 Äquivalente) feuchte Tetrahydrorhthalsäuie
(98,l%ig) werden in der im Beispie. 6 be- -..hriebenen Apparatur unter Rühren mit 925 g
IiO Mol) technischem ECH und 2 g festem Tetra-•nelhylammoniumchlorid
vermischt und auf 100° erhitzt. Knapp unter 100° setzt eine exotherme Reaktion ;.in. welche die Temperatur des Reaktionsgemisches
:.rotz äußerer Kühlung auf 102° ansteigen läßt. Nach jQminutiger Reaktionszeit muß wieder schwach geheizt
werden. Nach 70minutiger Reaktionszeit ist die Addition beendet, was mit einer pH-Elektrode kontrolliert
werden kann. Das Reaktionsgemisch wird auf 60° abgekühlt und aus einem Tropftrichter, welcher
192 g (2,4 Mol = 20% Überschuß) 50%ige wässerige Natronlauge enthält, bei Normaldruck etwa ein Viertel
der Natronlauge unter Rühren eingetropft. Das Kochsalz fällt schön kristallin aus. Hierauf wird Vakuum
(150 mm Hg) angesetzt und ein ECH-Wassergemisch azeotrop abdestilliert, wobei das wasserfreie ECH
kontinuierlich wieder ins Reaktionsgemisch zurückgeführt wird. Die Geschwindigkeit der Natronlaugezugabe
wird so bemessen, daß das zugegebene und das gebildete Wasser ausgekreist werden ka.m. Der
Zeitaufwand für die Dehydrohalogenierung beträgt 2 Stunden. Während der Reaktion wird das Vakuum
bei einer konstanten Innentemperatur von 60° stetig verbessert und beträgt am Ende 100 mm Hg. Sobald
alle Natronlauge zugetropft ist, wird belüftet, dem noch warmen Reaktionsgemisch 300 ml Wasser beigefügt,
gut gerührt und das Kochsalz aufgelöst. Das Gemisch wird in einem Scheidetrichter von der wässerigen
Schicht abgetrennt. Die organische Schicht wird mit je 200 ml gesättigter Mononatriumphosphutlösung,
hierauf zweimal mit Wasser nachgewaschen, das ECH im Rotationsverdampfer an der Wasserstrahlpumpe
abdestilliert und der Rückstand während 30 Minuten im Hochvakuum getrocknet. Das Produkt,
eine klare, gelbe Flüssigkeit, wiegt 265 g = 94% der Theorie, weist einen Epoxydgehilt von 6,61 Epoxydäquivalenten/kg
= 93,3% der Theorie auf und enthält noch 1,1% Chlor.
Beispiel 9
Herstellung von Diglycidyl-hexahydrophthalat
Herstellung von Diglycidyl-hexahydrophthalat
173 g (1 Mol = 2 Äquivalente) Hexahydrophthalsaure (99,5%ig) werden in der im Beispiel 6 beschriebenen
Apparatur mit 925 g (10 Mol; Äquivalentverhältnis 1 : 5) technischem HCH unter Rühren auf 90
aufgewärmt. Bei dieser Temperatur werden 1,8 g festes
Tetraniethylammoniumchlorid eingetragen, was die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 95 ansieigen
läßt. Man hält die Temperatur auf diesem Wert, ur.d nach 75minutiger Reaktionszeit ist die Anlagerung
beendet, was sich durch einen pH-Sprung manifestiert. Das Reaktionsgemisch wird auf 55° heruntergekühlt
und aus einem Tropftrichter, welcher 192 g 50%ige Natronlauge (2,4 Mol = 20% Überschuß) enthält,
bei Normaldruck etwa ein Fünftel der gesamten Natronlauge unter Rühren eingetropft. Nach einer Reaktions
eit von 20 Minuten wird Vakuum angesetzt (141 am Hg) und der Rest der Natronlauge wie im
vorsiehenden Beispiel beschrieben tropfenweise eingetragen, während das Wasser azeotrop abdestilliert
und abgetrennt wird. Der Zeitbedarf liegt bei 2 Stunden.
Zur Aufarbeitung wird das Reaktionsgemisch auf Zimmertemperatur abgekühlt, zur Auflösung des gebildeten
Kochsalzes mit 300 ml Wasser gut gerührt, die wässerige Phase im Scheidetrichter abgetrennt und
nochmals mit 500 ml Wasser verdünnt, worauf sich
jo erneut zwei Phasen bilden. Die organische Phase wird
abgetrennt, die beiden vereinigten organischen Phasen einmal mit je 200 ml Natronlauge (2,5%ig), gesättigter
Mononatriumphosphatlösung und zweimal mit Wasser gewaschen. Dps ECH wird im Rotationsverdampfer
an der Wasserstrahlpumpe abdestilliert. Die restlichen, niedrigsiedenden Anteile werden im Hochvakuum bei
70° entfernt, und es verbleiben 253 g, entsprechend 89% der Theorie, gelbliches, dünnflüssiges Diglycidylhexahydrophthalat
mit einem Epoxydgehalt von 6,6 Epoxydäquivalenten pro kg (93,5% der Theorie). Der Chlorgehalt beträgt 1,05%.
Beispiel 10
Herstellung von Diglycidyl-hexahydroterephthalat
Herstellung von Diglycidyl-hexahydroterephthalat
645 g (3,75 Mol = 7,5 Äquivalente) Hexahydroterephthalsäure werden in der im Beispiel 6 beschriebenen
Apparatur mit 3460 g (37,5 Mol) technischem ECH unter Rühren auf 90° erhitzt und dann eine Lösung
von 13 g Tetramethylammoniumchlorid in 15 ml
Wasser hinzugefügt. Der pH-Wert steigt von 5,7 auf 6,8. Im Verlaufe von 6 Minuten wird eine Temperatursteigerung
auf 102° beobachtet, so daß etwas gekühlt werden muß. Nach 18minutiger Reaktionszeit klärt
sich die Suspension, und der pH-Wert steigt im Verlaufe von weiteren 5 Minuten auf 9,5 an.
Das Reaktionsgeinisch wird zur Dehydrohalogenierung auf 60° heruntergekühlt, die pH-Elektrode gegen
einen Tropftrichter mit 750 g 50%iger wässeriger Natronlauge (9,37 Mol = 25% Überschuß) ausgetauscht.
Die Apparatur wird evakuiert, bis das Azeotrop zu destillieren beginnt und sich das Wasser im
Abscheider abtrennt. Bei einer Innentemperatur von 60° wird die Natronlauge tropfenweise eingetragen,
wobei das eingebrachte und das gebildete Wasser azeotrop mit ECH abdestilliert wird. Die Eintragegeschwindigkeit
wird so eingestellt, daß die Reaktionsdauer 90 Minuten beträgt.
Zur Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet, zum warmen Reaktionsgemisch 20(X) ml Wasser hinzugefügt,
durch Rühren das ausgeschiedene Kochsalz aufgelöst und im Scheidetrichter die wässerige Schicht abgetrennt.
Die organische Schicht wird einmal mit je 600 ml Natronlauge (2,5%ig), gesättigter Mononatriumphosphatlösung
und Wasser ausgewaschen, hierauf im Rotationsverdampfer an der Wasserstrahlpumpe
bis zu einer Außentemperatur von 80° das ECH abdestilliert und im Hochvakuum kurz bei 120° ge-
trocknet. Beim Abkühlen auf Zimmertemperatur erstarrt das Produkt und wird im Mörser pulverisier;.
Ausbeute: 835 g weißes, kristallines Diglyeidyl-hexahydroterephthalat
(80,5% der Theorie) mit einem Epoxydgehalt von 6,51 Epoxydäquivalenten/kg(92,5% der
Theorie) und 0,7% Chlor. Schmelzpunkt: 97 bis 100°.
Herstellung von Allyl-glycidyl-phthalat
1184g (8,0MoI) Phthalsäureanhydrid werden im
Reaktionskolben der im Beispiel 6 beschriebenen Apparatur unter Rühren mit 465 g (8,0 Mol) Allylalkohol
vermischt und erhitzt. Bei 90° wird die Mischung wasserklar, und bei 120° beginnt sie unter
Rückfluß zu sieden. Das Heizbad wird abgesenkt, während die Innentemperatur durch die Reaktion
weiter ansteigt. Nach 8minutiger Reaktionsdauer — gemessen ab Siedebeginn — verfärbt sich das Reaktionsgemisch
nach Gelb, und obwohl die Innentemperatur 150° beträgt, ist kein Rückfluß mehr festzusteilen.
Man entnimmt eine Probe und bestimmt durch Titration den Säuregehalt. Dieser beträgt !02,8% der
Theorie.
Zum entstandenen Allylphthalat werden 3700 g (40 Mol) technisches Epichlorhydrin zugegeben und
auf 95° erhitzt. Dann fügt man 12 g Tetramethylammoniumchlorid, gelöst in 40 ml Wasser, als Katalysator
hinzu. Der pH-Wert steigt von 0,4 auf 3,3 an. Es setzt eine exotherme Reaktion ein, welche durch Kühlung
mit einem Eisbad auf 100° begrenzt wird. 18 Minuten nach Katalysatorzugabe wird der pH-Sprung beobachtet,
und hierauf wird das Reaktionsgemisch abgekühlt.
Zur Dehydrohalogenierung wird die pH-Elektrode entfernt, ein Tropftrichter mit 800 g (10 Mol = 25%
Überschuß) 50%iger wässeriger Natronlauge aufgesetzt, nochmals 6 g Tetramethylammoniumchlorid
nachdosiert und die Apparatur zur azeotropen Destillation bereit gemacht. Die Temperatur wird auf 60°
eingestellt und Vakuum angesetzt. Die Natronlauge wird im Verlaufe von 90 Minuten tropfenweise eingetragen
und das Wasser durch azeotrope Destillation abgetrennt. Es werden 550 ml Wasser ausgeschieden.
Zur Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet und 2:um noch warmen Reaktionsgemisch 2000 ml Wasser
hinzugefügt, das ausgeschiedene Kochsalz durch kräftiges Rühren aufgelöst und die wässerige Schicht im
Sicheidetrichter abgetrennt. Die organische Schicht wird mit je 1000 ml 2,5%ige Natronlauge, gesättigter
Mononatriumphosphatlösung und Wasser gewaschen. HCH wird im Rotationsverdampfer an der Wasserstrahlpumpe
abdestilliert und der Rückstand bei 70° im Hochvakuum getrocknet. Man erhält 1868 g hellgelbes,
dünnflüssiges Allyl-glycidylphthalat, entsprechend
einer Massenausbeute von 89% der Theorie. Der Epoxydgehalt beträgt 3,6 Epoxydäquivalente pro
kg (94,3% der Theorie), der Chlorgehalt 1,5%.
Bei der Hochvakuumdestillation fielen 1600 g eines wasserhellen Produktes an mit 3,77 Epoxydäquivalenten/kg
= 98,7% der Theorie und weniger als 0,2% Chlor. Brechungsindex η S' = 1,5245.
Beispiel 12
Herstellung von Allyl-glyeidyl-, l4-tetrahydrophthalat
Herstellung von Allyl-glyeidyl-, l4-tetrahydrophthalat
Das auf analoge Weise wie im vorstehenden Beispiel 11 aus I4 - Tetrahydrophthalsäureanhydrid
(1 Mo!) Allylalkohol (1 Mol) und LCH (OMoI) her-Ee
ieliie Rohprodukt von Allyl-glycidyl- l4-tetrahydrophihalat
fällt in 95%iger Massenausbeute an und
weist folgende Analysendaten auf: Epoxyogehalt:
3.77 Epovaläquivalenie kg (100% der Tiieone).
CIDieS2hrt hohen' Epcwydgenalte lassen sich durch
die Bildung vor, kleinen Anteilen Diglycidylester erklären.
Beispiel 13
Herstellung von Allyl-glycidyl-hexahydrophthalat
Herstellung von Allyl-glycidyl-hexahydrophthalat
D1S auf analoge Weise wie im vorstehenden Beisriel
11 -\m Hkxähydrophthalsäureanhydnd (! Mol),
AlvlalkohoM'W} und ECH (10 Mol) hergestellte
Rohprodukt von Allyl-glycidyl-hexahydrophthalat
fallt in 96° oiger Müssenausbeute an und weist folgende Analysendaien auf:
Epoxydgehalt: 3,69 Epoxydäquivalente/kg
(99% "der Theorie).
Chlorgehalt: !,0%.
Chlorgehalt: !,0%.
Beispiel 14
Herstellung von Allyl-glycidyl-succinat
Herstellung von Allyl-glycidyl-succinat
Das auf analoge Weise wie im Beispiel 11 aus Bernsteinsäureanhydrid
(1 Mol). Allylalkohol (1 Mol) und ECH (10 Mol) hergestellte Rohprodukt fällt in 86%iger
Massenausbeute an und weist folgende Analysendaten auf:
Epoxydgehalt: 4,36 Epoxydäquivalente/kg
(93,7% der Theorie).
Chlorgt.ialt: 1,65%.
Chlorgt.ialt: 1,65%.
B e i s ρ i e 1 15
Herstellung von Trimellithsäure-triglycidylester
Herstellung von Trimellithsäure-triglycidylester
106 g (0,5 Mol = 1,5 Äquivalente) Trimellithsäure (99,2%ig) werden in der im Beispiel 6 beschriebenen
Apparatur mit 694 g (7,5 Mol; Äquivalentverhältnis: 1 :5) technischem ECH und 5 ml Wasser unter Rühren
auf 90° erwärmt. Bei dieser Temperatur werden 7,5 g festes Tetramethylammoniumchlond eingetragen, worauf
eine exotherme Reaktion einsetzt, welche durch äußere Kühlung auf 98° begrenzt wird. Der Verlauf
der Addition wird mit Hilfe einer pH-Elektrode kontrolliert. Der pH-Wert beträgt anfänglich 1,2, nach
dem Katalysatorzusatz 3,0 und steigt nach lOminutiger
Reaktionszeit auf 3,8 an. Das Reaktionsgemisch klärt sich, färbt sich gelb, und der pH-Wert schlägt rasch in
den alkalischen Bereich um. Nach 17 Minuten wird die klare, gelbe Lösung vom pH-Wert 8,9 auf 60° gekühlt,
während der pH-Wert bis 9,5 ansteigt.
Zur Dehydrohalogenierung wird die pH-Elektrode gegen einen Tropftrichter, enthaltend 150 g (1,87 Mol
= 25% Überschuß) 50%ige wässerige Natronlauge, ausgetauscht und nochmals 1 g Katalysator nachdosiert.
Die Apparatur wird evakuiert, bis ECH zu destillieren beginnt. Bei einer Innentemperatur von
60° entsprechend 140 bis 150 mm Hg wird die Natronlauge
unter azeotroper Destillation tropfenweise eingetragen und die Geschwindigkeit so bemessen, daß
die Reaktionsdauer 90 Minuten beträgt.
Für die Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet, zum warmen Reaktionsgemisch 400 ml Wasser hinzu-
1 643
gefügt, durch intensives Rühren die festen Anteile aufgelöst
und im Scheidetrichter die wässerige Schicht abgetrennt. Die organische Schicht wird zweimal mit
je 200 ml Natronlauge (2,5%ig), einmal mit gesättigter Mononatriumphosphatlösung und hierauf mit Wasser
gewaschen. Dann wird im Rotationsverdampfer an der Wasserstrahlpumpe bis zu einer Außentemperatur
von 80° das ECH abdestilliert und im Hochvakuum 30 Minuten bei 80° getrocknet. Es verbleiben 136 g
gelber, flüssiger Trimelüthsäure-triglycidylester (Massenausbeute
72% der Theorie) mit einem Epoxydszehalt von 7,25 Epoxydäquivalenten/kg (91,5% der
Theorie) und 1,9% Chlor.
B e i s ρ ie ! 16
Es wird in analoger Weise wie im Beispiel 8 gearbeitet, doch werden an Stelle von Tetramethylammoniumchlorid
10 g Trimethylhydraziniumjodid der Formel
[(CH1I1N*- NH2]J;
eingesetzt. Man erhält 243,2 g (entsprechend einer Massenausbeute von 86,5% der Theorie) einer klaren
gleben Flüssigkeit mit einem Epoxydgehalt von 6,68 Epoxydäquivalenten/kg (94,3% der Theorie) und
0,95% Chlor.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureglycidylestern durch Kondensation der Carbon- ^
säure mit Epichlorhydrin in Gegenwart eines tertiären Amins, einer quaternären Ammoniumbase
oder eines quaternären Ammoniumsalzes als Katalysator, und zwar unter Einsatz des Epichlorhydrins
in einer Menge von mindestens 2 Mol pro 1 Äquivalent Carboxylgruppen und durch anschließende
Dehydrohalogenierung des gebildeten Chlorhydrinesters, dadurch gekennzeichnet,
daß man Epichlorhydrin bei einer Temperatur von über 6O0C und höchstens 165° C an die
Carbonsäure anlagen, den erhaltenen Chlorhydrinester mit dem im Überschuß vorhandenen Epichlorhydrin
zu einem Gemisch aus Glycidylester und Glycerin-dichlorhydrin umsetzt, man nach
Erreichen des in bekannter Weise zu bestimmenden Endpunktes der Umsetzung die Reaktion sofort
unterbricht, man zu dem erhaltenen Reaktionsgemisch einen 5- bis 40%igen stöchiometrischen
Überschuß an konzentrierter wäßriger Alkalilauge in kleinen Anteilen zusetzt und gleichzeitig
das in Form von Lauge zugesetzte Wasser bzw. das gebildete Reaktionswasser nach Maßgabe
seiner Zugabe bzw. Bildung zusammen mit rückgebildetem bzw. überschüssigem Epichlorhydrin
azeotrop abdestilliert, man nach Zugabe der gesamten benötigten Menge Alkalilauge die Reaktion
abbricht und schließlich den Katalysator bei der Aufarbeitung des Reaktionsgernisches auswäscht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anlagerung von Epichlorhydrin
und die anschließende Umsetzung bei einer Temperatur von 90 bis 1000C durchführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anlagerung von Epichlorhydrin
durch Messung des pH-Werts im Reaktionsgemisch verfolgt und daß man die Reaktion abbricht, sobald sich der Endpunkt der
quantitativen Anlagerung von Epichlorhydrin durch einen pH-Sprung bemerkbar macht.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkali in einem
stöchiomeirischen Überschuß von 15 bis 25% anwendet.
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