DE1770510C3 - Verfahren zur Herstellung von Triglycidyl-isocyanurat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Triglycidyl-isocyanuratInfo
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- DE1770510C3 DE1770510C3 DE1770510A DE1770510A DE1770510C3 DE 1770510 C3 DE1770510 C3 DE 1770510C3 DE 1770510 A DE1770510 A DE 1770510A DE 1770510 A DE1770510 A DE 1770510A DE 1770510 C3 DE1770510 C3 DE 1770510C3
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Description
Es ist aus der US-PS 28 09 942 bekannt, PoIyglycidylderivate
der Cyanursäure in einem Zweisiufenverfahrcn
herzustellen. Im ersten Verfahrensschritt wird die Cyanursäure mit Epichlorhydrin in Gegenwart
einer organischen Base, wie tertiären Aminen oder quaternären Ammoniumverbindungen, /u PoIychlorhydrin-derivaten
der Cyanursäure in der Wärme umgesetzt; im zweiten Verfahrensschritt wird das PoIychlorhydrin-derivat
durch Behandeln in der Wärme mit festem oder wäßrigem starkem Alkali (Natriumhydro
festem oder wäßrigem starkem Alkali (Natriumhydroxyd
oder Natronlauge) in das Polyglycidyl-deri-
\at übergeführt. Duich spätere Untersuchungen (vcl.
die GB-PS 9 96 723, S. 1, Zeilen 73 bis 79) wurde nachgewiesen, daß die GlycidyIderivale gemäß der US-PS
28 09 942 Glycidylcstcr der Isocyanursäure enthalten.
Γ.λ wurde ferner noch gefunden, daß sich beim Verfahren
gemälj der DS-PS 28 09 942 je nach dem angewendeten
Hpichlorhydrinübcrschuß beim ersten Vcrfahrensschritl
bereits gewisse Anteile an Glycidylverbindungen bilden (vgl. die DE-AS 12 11650, Ko-
4« lonne 4, Zeilen 32 bis 36).
Bei der in den Beispielen der US-PS 28 09 942 beschriebenen Arbeitsmethodik werden indessen Produkte
mit verhältnismäßig hohem Chlorgehalt und niedrigem Epoxydgehall erhallen, die außer Triglycidylisocyanural
noch wesentliche Anteile an Halogcnhydrinestem sowie Mono- und Diglycidylisocyanurat
enthalten. Die erhaltenen Produkte sind außerdem schlecht lagerstabil und daher nicht gut technisch verwertbar.
Damit gute Lagerstabililät und damit wiederum technische Verwerlbarkcit gewährleistcl sind, muß das
Triglycidylisocvanurat folgende Bedingungen erfüllen:
1. Es muß frei sein von basischem Katalysator, der bei der Herstellung eingesel/t wurde;
2. es muß ein Minimum an wasscrstoffaktiven Verbindungen
enthalten; schon kleine Anteile an Mono- oder Diglycidyl-isocyanurat erniedrigen
die Lagerstabililät beträchtlich.
Es hat daher nicht an einer größeren Zahl von Vorschlägen gefehlt, um die Herstellung eines möglichst
reinen, katalysalorfreien Triglycidylisocyanuratcs zu ermöglichen. Die bisherigen Vorschläge erreichen dieses
Ziel entweder in ungenügendem Maße, oder ihnen haftet der Nachteil einer mehr oder weniger umständlichen
Arbeitsmethodik an, welche das Endprodukt in unwirtschaftlicher Weise verteuert.
Derart wird bereits im Beispiel 11 der eingangs bc-
sprochenrn US-PS 28 09 942 als Verfahrensvariante vorgeschlagen, als Katalysator an Stelle von löslichen
tertiären Aminen und niedermolekularen quaternären Ammoniumverbindungen ein hochmolekulares, unlösliches
Ionenaustauschharz mit quaternären Ammoniumchlorid-Gruppen einzusetzen, welches leicht aus
dem Reaktionsgemisch abfiltriert werden kann. Das nach diesem Verfahren hergestellte Produkt enthält
7,75 Epoxydäquivalente/kg (77 "„ der Theorie) und
noch 7,8 "„ Chlor, was für technische Zwecke ungenügend ist.
In der DE-PS 11 80 373 wird ferner ein Verfahren
beschrieben, bei welchem die Umsetzung von Cyanursäure mit überschüssigem Epichlorhydrin (bis 120MoI
Epichlorhydrin/Mol Cyanursäure) ohne Zusatz eines Katalysators in einem Einstufenverfahren zu einem
glycidylhaltigen Produkt durchgeführt wird. Bei diesem Verfahren wird eine große Menge des teuren Ep<chlorhydrins
als Dehydrohalogenierungsmiltel verwendet, welches nachträglich wieder vom gebildeten
Glycerindichlorhydrin befreit werden muß. Die Volumen-Zeit-Ausbeute
des Verfahrens ist wirtschaftlich untragbar. Gemäß Beispiel 1 muß 19 Stunden unter
Rückfluß und Rühren erhitzt werden. Die Produkte enthalten im besten Fall 7,0 Epoxydäquivalente/kg
(11,2"„ Epoxydsaucrstoff), wobei in Rechnung gestellt werden muß, daß Diglvcidylisocyanural bereits einen
theoretischen Gehalt von 8,29 F.poxydäquivalenten/kg aufweist. Zudem enthalten sie noch 8,1 "„Chlor, so
daß sie ohne zusätzliche Reinigungsoperation kein Produkt ergeben, das mit anderen handelsüblichen
Epoxydharzen konkurrenzfähig wäre. Es wird daher in der GB-PS 9 96 723 bzw. in der entsprechenden
1-"R-PS 13 87 177 vorgeschlagen, ein nach dem obigen
Verfahren hergestelltes rohes Produkt durch Umkristal- !isation aus Methanol zu reinigen.
Mit einem ähnlich großen Überschuß an Epichlorhydrin wie das Verfahren gemäß der DE-PS 11 80 373
arbeitet auch das Verfahren gemäß der DE-AS 12 16 315. Auch hier muß das zunächst anfallende
Rohprodukt durch Umkristallisation aus Äther oder Alkohol gereinigt werden. Das nach diesem Verfahren
nach der Umkristallisation erhaltene Produkt enthält 9,07 Epoxydäquivalente/kg und immer noch
1,8" 0 Chlor. In dieser DE-AS wird dem Fachmann vom Zweistufenverfahren, bei welchem in der ersten
Stufe Epichlorhydrin in Gegenwart eines Katalysators angelagert und in der zweiten Stufe mit Alkalien die
Epoxydverbindung hergestellt wird, ausdrücklich abgeraten (Kolonne 1, Zeilen 14 bis 30).
In der DE-AS 12 20 859 ist zwar ein Mehrstufenverfahren
beschrieben, bei welchem in der ersten Stufe die Anlagerung von Epichlorhydrin in Gegenwart
von ganz speziellen Katalysatoren, nämlich Thioäthern und'oder deren Sulfoniumsalzen, durchgeführt
und das Reaktionsprodukt anschließend gegebenenfalls mehrfach mit Alkalien dehydrohalogeniert
wird. Im einzigen Ausführungsbeispiel dieser DE-AS wird in der ersten Stufe 45 Mol Epichlorhydrin
pro 3 Mol Cyanursäure eingesetzt. Das Rohprodukt, das in guter Ausbeute mit einem Epoxydgehalt
von 8,13 Epoxydäquivalenten/kg und einem Chlorgehalt von 1,9% anfällt, muß zur Befreiung von
harzartigen Bestandteilen aus einem organischen Lösungsmittel, wie Methanol, umkristallisiert werden.
Des weiteren wird dem Fachmann die ausdrückliche Lehre vermittelt, daß sich quaternäre Ammoniumverbindungen
als Katalysatoren für die Herstellung von reinem Triglycidylisocyanurat aus Cyanursäure
und Epichlorhydrin nicht eignen.
Dieses Vorurteil des Fachmanns war nicht unbegründet, wird doch selbst im Beispiel 14 der "US-PS
28 09 942, das die beste Epoxydausbeute liefert, erst nach viermaliger Dehydrohalogenierung ein Produkt
mit dem höchsten Epoxydgehalt von 8,33 (Diglycidylisocyanurat hat vergleichsweise 8,29) Epoxydäquivalente/kg
und 0,68 % Chlor erhalten.
Um möglichst hohe Ausbeuten an kristallisiertem Triglycidyl-isocyanurat bei Verwendung eines möglichst
kleinen Überschuß an teurem Epichlorhydrin zu erzielen, wurde schließlich in der DE-AS 12 11 650 ein
Verfahren beschrieben, das aus folgenden Schritten besteht:
a) Cyanursäure und Epichlorhydrin werden im Molverhältnis 1 : 3 bis etwa 1:15 unter Zusatz
von mindestens etwa 50% der nicht kristallisierenden Anteile eines vorhergehenden Ansatzes auf 70
bis 200GC erhitzt,
b) aus dem so erhaltenen Chlorhydrinester wird mit Hilfe einer alkalisch reagierenden Verbindung bei
möglichst niedriger Temperatur Chlorwasserstoff abgespalten, wobei ein pH-Wert der Reaktionsmischung von etwa 13 nicht überschritten wird,
c) das ReaJ.tionsgemisch, aus welchem die Hauptmeng^
des überschüssigen Epichlorhydrins und etwa anwesender anderer Lösungsmittel als Methanol
vorher entfernt wurden, wird mit Methanol, Giykolmonomethyläthcr oder Glykolmonoäthyläther
vermischt,
d) die kristallisierten Anteile werden abgetrennt und mindestens etwa 50% der nicht kristallisierenden
Anteile der Stufe a), den Rest gegebenenfalls der Stufe b) des nächsten Ansatzes zugesetzt.
Ähnlich wie bei dem weiter oben diskutierten Verfahren gemäß der GB-PS 9 96 723 wird bei diesem
Verfahren somit Mutterlauge aus vorangegangenen Ansätzen verwendet, so daß die Ausbeuteverhältnisse
undurchsichtig werden, auch ist wiederum die Verwendung von verhältnismäßig teuren organischen
Lösungsmitteln für die Umkristallisalion zwingend vorgeschrieben. Für die HCl-Abspaltung mit starkem
Alkali, wie Natronlauge, ist ferner für die Erzielung guter Ausbeuten die Einhaltung einer niedrigen Reaktionstemperatur
von unter 50 C, in der Regel von 20 bis 30 C, vorgeschrieben. Die Dehydrohalogenierung
verläuft infolgedessen relativ träge, was unerwünscht lange Reaktionszeiten bedingt.
Überraschend wurde nun gefunden, daß man nach einem wesentlich einfacheren und billigeren Vei fahren,
und zwar unter Verwendung von tertiären Aminen und quaternären Ammoniumsalzen als Katalysatoren, hohe
Ausbeuten an Triglycidyl-isocyanurat mit hohem Epoxyd- und niedrigem Chlorgehalt erhält. Die Kesselbelegung
ist gering und desgleichen die Verluste an Epichlorhydrin.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird die Cyanursäure in einer ersten Stufe bei einer Temperatur von
über 60 und höchstens 165° C in Gegenwart des stickstoffhaltigen Katalysators mit einem stöchiometrischen
Überschuß von mindestens 2 Mol und höchstens 10 Mol Epichlorhydrin je 1 Äquivalent
aktives Wasserstoffatom der Cyanursäure umgesetzt. Hierbei spielen sich hintereinander folgende katalysierte
Reaktionen ab:
5 6
L Bildung der Chlorhydrin-isocyanursäureverbindung gemäß der Reaktionsgleichung 1:
O=C C=O
I I +3CH2 CH-CH2CI^
HN HN 0
OH
CH2-CH-CH2C!
N
O=C C=O
O=C C=O
ClCH2 — CHCH2 — N N — CH2CH — CH2Cl
OH C OH
Die primäre Bildung der Chlorhydrinverbindung gemäß der Reaktionsgleichung I ist praktisch
irreversibel:
2. »Umepoxydierung« gemäß der Reaktionsgleichung 2:
CH„ — CH- CH2Cl
! " I
N OH
N OH
O=C C=O
! I I 3CH2 CH-CH2Cl ;£
CI-CH2CH-CH2N N-CH2-CH-CHXl
ι X^ I " °
OH ~ OH
O (2)
CH2-CH-- CH,
! A 'o/
i o=cc=o
I I , I 3CH2- CH- CH2
I CH2 -CH-CH,-N N —CHo-CH CH. '
H \ / \ / \ Cl OH Cl
Ü O NC O
'Ii \
Diese Umepoxydieriinj stellt eine chemische Gleich- 6o Beim crfindungsgcniäßcn Verfahren sol! die Umgewichtsreaktion
dm. Da die Gleichgewichtskonzen- setzung der Cyanursäure gemäß Reaktionsgleichung
Ss tration an Triglycidyl-isocyanurat von der Konzentra- 1 quantitativ erfolgen. Dagegen ist es nicht erforderlich,
I tion des nicht umgesetzten Epichlorhydrins in dem im daß das Umepoxydierungsgleichgewicht gemäß Reak-
j| chemischen Gleichgewicht befindlichen Reaktionsge- tion 2 erreicht wird. Um Nebenreaktionen zu unter-
>'i misch abhängt, läßt sich das Gleichgewicht um so star- 65 drücken, ist es wichtig, daß der erste Verfahrens-
'·■} ker zugunsten des Triglycidyl-isocyanurats verschie- schritt abgebrochen wird, sobald der Endpunkt für
Ί ben, je höher der eingesetzte Übeischuß an Epichlor; die quantitative Anlagerung von Epichlorhydrin ge-
'§ hydrin ist. maß Reaktionsgleichung 1 erreicht wurde.
i i
Im unmittelbar nachfolgenden zweiten Schritt wird zum so erhaltenen Reaktionsgemisch in kleinen Portionen
konzentrierte Alkalilauge zugesetzt und gleichzeitig das Wasser zusammen mit Epichlorhydrin
azeotrop aus den Reaktionsgemisch abdestilliert. Es muß sorgfältig darauf geachtet werden, daß die Geschwindigkeit
des Einlragens der Alkalilauge und das azeolrope Abdestillieren des Wassers so aufeinander
abgestimmt werden, daß in gleichen Zeitperioden die Menge des in Form von Lauge zugesetzten Wassers
sowie des gebildeten Reaktionswassers einerseits und die Menge des azeotrop abdestillierten Wassers andererseits
annähernd gleich groß sind. Mit anderen Worten, <!ie Geschwindigkeit der Zugabe der Alkalilauge wird
durch die Geschwindigkeit, mit der das Wasser gleichzeitig abdeslilliert wird, nach oben hin begrenzt. Die
Dehydrohalogenierung kann im Siedeintervall des Reaktionsgemische* bei Normaldruck erfolgen, jedoch
arbeitet man vorzugsweise bei tieferer Temperatur im Vakuum.
Die Menge Alkali muß ausreichend sein, um sowohl das im Reaktionsgemisch noch vorhandene Chlorliydrin-isocyanural
quantitativ in Glycidylisocyanurat umzuwandeln und ferner das gebildete Glycerinchlorhjdrin
wieder quantitativ in Epichlorhydrin zurückzuverv.andeln. Die stöchiometrisch benötigte Menge
Alkali ist somit unabhängig von den Konzentrationen an Glycidylisocyanurat. Chlorhydrinester. Epichlorhydrin
und Glycerindichlorhydrin und gleich groß wie die der Menge der als Ausgangsstoff eingesetzten
Cyanursäure äquivlaente Menge Alkali. Um gute Ausbeuten an Triglycidyl-isocyanurat zu erhalten, sollte
die Alkalilauge in einem 5- bis 40"„igen stöchiometrischen
Überschuß zugesetzt werden. Nach Beendigung der Zugabe der benötigten Menge Alkalilauge und
der gleichzeitig erfolgten azcotropen Abdestillation des Wassers muß die Reaktion sofort abgebrochen werden.
Bei der anschließenden Aufarbeitung des Reaktionsgemisches muß der Katalysator entfernt werden, da er
sonst die Lagerstabiiität des Verfahrensprodukles nachteilig
beeinflussen würde. Überraschenderweise hat die Anwesenheit des Katalysators bei den verschiedenen
Stufen des neuen Herstellungsverfahrens keinerlei nachteilige Wirkung auf die Ausbeuten an Triglycidylisocyanurat,
die nahe bei der Theorie liegen. Derartig hohe Ausbeuten von über 90",, des theoretischen
r.poxydgehaltes mußte der Fachmann angesichts der Lehre der DE-AS 12 20 859 von vornherein ausschließen,
da dort der Anwesenheit der zugesetzten StickstoffK-isen
während der Reaktion einepolymerisierende
Wirkung und eine starke Erhöhung des Chlorgehaltes zugeschrieben wird. Dieser Effekt tritt indessen erstaunlicherweisc
nicht ein, wenn alle vorgeschriebenen Maßnahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingehalten
werden.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung von Triglycidyl-isocyanurat durch Kondensation
von Cyanursäure mit Epichlorhydrin in Gegenwart eines tertiären Amins, einer quaternären
Ammoniumbase oder eines quaternären Ammoniumsalzes als Katalysator, und zwar unter Einsatz des
Epichlorhydrins in einer Menge von mindestens 2 Mol und höchstens 10 MoI pro 1 Äquivalent aktives
Wasserstoffatom der Cyanursäure, wobei das entsprechende Mono-, Di- bzw. Tri-(3-chior-2-hydroxypropyl)-isocyanurat
gebildet wird, und durch anschließende Dehydrohalogenierung des Tri-(3-chIor-2-hydroxypropyi)-isocyanurates
zum Triglycidyl-isocyanurat, gegebenenfalls nach Zugabe weiterer Katalysalormengen,
dadurch gekennzeichnet, daß man in einer ersten Stufe bei einer Temperatur von über 60
und höchstens 165r'C die Cyanursäure durch Anlagerung des Epichlorhydrins praktisch quantitativ in das
Tri-(3-chIor-2-hydroxypropyl)-isocyanurat überführt, wobei ein Teil der zunächst gebildeten 3-Chlor-2-hydroxypropylgruppen
mit dem im Überschuß vorhandenen Epichlorhydrin weiter zu Glycidylgruppcn um·
ίο epoxydiert wird und dabei eine äquivalente Menge Epichlorhydrin
unter Anlagerung des aus den 3-Chlor-2-hydroxypropylgruppen
abgespaltenen Chlorwasserstoffes in Glycerindichlorhydrin umgewandelt wird, daß man nach dem Erreichen des Endpunktes der
praktisch quantitativen Anlagerungvon Epichlorhydrin die Reaktion unterbricht, daß man sofort anschließend
das im Reaktionsgemisch noch vorhandene 3-Chlor-2-hydroxypropyI-isocyanurat
sowie das gebildete Glycerindichlorhydrin durch Behandeln mit einem 5- bis 40 "„igen stöchiometrischen Überschuß an konzentrierter
wäßriger Alkalilauge zum Triglycidyl-isocyanurat bzw. zu Epichlorhydrin dehydrohalogeniert,
wobei man die Alkalilauge in kleinen Portionen zusetzt und gleichzeitig das in Form von Lauge zugesetzte
Wasser bzw. das gebildete Reaktionswasser nach Maßgabe seiner Zugabe bzw. Bildung zusammen mit
Epichlorhydrin azeotrop abdestillierl, daß man nach Zugabe der gesamten benötigten Menge Alkalilauge
die Reaktion abbricht und schließlich den Katalysator bei der Aufarbeitung aus dem anfallenden Reaktionsgemisch auswäscht, bzw. aus dem rohen Triglycidylisocyanurat
extrahiert.
Die Anlagerung von Epichlorhydrin und die Umepoxydierung, el. h. der erste Verfahrensschritt, werden
zweckmäßig im Temperaturintervall 70 bis 150rC und
vorzugsweise bei 90 bis 100'C durchgeführt.
Man verwendet das Epichlorhydrin in einem stöchiometrischen Überschuß, und zwar werden mindestens
2 Mol und höchstens 10 Mol Epichlorhydrin je 1 Äquivalent aktive Wasserstoffatome der Cyanursäure eingesetzt.
Vorzugsweise verwendet man das_ Epichlorhydrin in einer Menge von 3 bis 6 Mol pro Äquivalent
aktive Wasserstoffalome der Cyanursäure.
Beide Verfahrensschritte werden in Gegenwart von tertiären Aminen, quaternären Ammoniumbasen oder
quaternären Ammoniumsalzen als Katalysatoren durchgeführt.
Es eignen sich in erster Linie solche Katalysatoren, die im Reaktionsmedium gut löslich sind. Solche sind
vor allem niedrigmolekulare tertiäre Amine, wie Triäthylamin, Tri-n-propylamin, Benzyldimethylamin,
Triethanolamin: quaternäre Ammoniumbasen, wie Tetramethylammoniumhydroxyd, Benzyltrimethylammoniumhydroxyd,
und quaternäre Ammoniumsalze, wie Benzyltrimethylammoniumchlorid, Benzyltrimethylammoniumacetat,
Methyltriäthylammoniumchlorid; besonders gute Ergebnisse werden in der Regel mit Tetramethylammoniumchlorid erzielt.
Der Katalysator wird zumeist in einer Konzentration von 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,05
bis 1 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten des Reaktionsgemisches, verwendet. Zweckmäßig setzt man den Katalysator in Form einer
konzentrierten (z. B. 50%igen) wäßrigen Lösung zu.
Eine geringe Menge Wasser wirkt im Reaktionsgemisch als Protonendonator und spielt daher die Rolle eines
Co-katalysators.
Wie bereits eingangs erwähnt, muß der erste Ver-
Wie bereits eingangs erwähnt, muß der erste Ver-
fahrensschritt abgebrochen werden, sobald der Endpunkt
für die quantitative Addition von Epichlorhydrin erreicht worden ist. Andernfalls verschlechtert
sich die Ausbeute infolge Eintritts von Nebenreaktionen. Die Bestimmung des Endpunktes der Addition
ist deshalb von großer Wichtigkeit. Dieser Endpunkt läßt sich z. B. analytisch durch die Abnahme des
Epoxydgehaltes im Reaktionsgemisch näherungsweise bestimmen.
Diese Methode der Endpunktbcslimmung arbeitet indessen nicht für alle Zwecke genau genug. Da mit
einem Überschuß an Epichlorhydrin gearbeitet wird, stellt die analytisch ermittelte Differenz des Epoxydgruppengehalles
im Reaklionsgemisch die Differenz zweier großer Zahlen dar, die rmliirgemäß mit Streuungsfehlern
behaftet ist.
Die Messung des pH-Wertes mit einer pH-Elektrode gestattet eine direkte Verfolgung des Rcaktionsverlaufes
der Addition. Infolge des Ver&chwindens von sauren
Gruppen während der Reaktion ändert sich der pH-Wert des Reaktionsgemisches ähnlich wie bei einer
Titration, und es kann analog ein pH-Sprung beobachtet werden. Bei Cyanursäure ist wegen der geringen
Säurestärke und der Schwerlöslichkeit der Effekt nicht sehr ausgeprägt.
In der Praxis hat sich jedoch gezeigt, daß optimale Resultate erzielt werden, wenn man vor Beginn der
Dehydrohalogenierung die gleiche Zeitspanne nachreagieren läßt, welche zum Erreichen des pH-Sprunges
nötig war.
Man verwendet für diese Dehydrohalogenierung konzentrierte wäßrige Lösungen von starken Alkalien,
z. B. konzentrierte Natronlauge oder Kalilauge. Die Konzentral ion der Alkalilösungen beträgt im allgemeinen
40 bis 60 Gewichtsprozent. Das Alkali wird im stöchiometrischen Überschuß von 5 bis 40",,, berechnet
auf Äquivalente aktiver Wasserstoffatome der Cyanursäure, eingesetzt, und zwar verwendet man vorzugsweise
einen stöchiometrischen Überschuß von 15 bis 25%.
Die Alkalilauge muß in kleinen Portionen bzw. tropfenweise eingeführt werden, wobei das eingebrachte
Wasser und das gebildete Reaktionswasser azeotrop zusammen mit Epichlorhydrin abdestilliert
werden. Die Eintraggeschwindigkeit ist davon abhängig, wie rasch das Wasser aus dem Reaklionsgemisch
abdestilliert werden kann. Arbeitet man bei Normaldruck, dann entspricht daher die Reaktionstemperatur der zweiten Verfahrensstufe dem Siedeintervall
für das azeotrope Abdestillieren von Wasser und Lpichlorhydiin, d. n., sie liegt im allgemeinen
zwischen 100 und 115' C, zumeist bei 100 bis 105°C.
Wie eingangs erwähnt, wird jedoch die Dehydrohalogenierung vorzugsweise im Vakuum bei tieferer
Temperatur, in der Regel im Intervall 50 bis 80"C, durchgeführt. Eine bevorzugte Dehydrohalogenierungstemperatur
beträgt etwa 600C; man beginnt dabei die Dehydrohalogenierung bei einem Vakuum von etwa
150 mm Hg und reduziert den Druck im Verlauf der Reaktion langsam auf etwa 100 mm Hg. Bei dieser
Arbeitsweise ist die Aufrechterhaltung einer genügenden Wasserkonzentration im Reaktionsgemisch gewährleistet.
Eine weitere Verbesserung der Ausbeuten läßt sich beim Dehydrohalogenierungsschritt erzielen, wenn
man entweder vor oder während der Dehydrohalogenierung nochmals etwas Katalysator zugibt.
Bei erneuter Katalystorzugabe nach Abschluß der Additionsieaktion erfolgt die Dehydrohalogenierung
rascher und vollständiger.
Sofort nach Beendigung des Einlragens der Alkalilauge
muß die Reaktion in der Regel durch Abkühlen oder durch Wasserzusatz abgebrochen werden,
Längeres Nachreagierenlassen erhöhl den Chlorgehalt des Endproduktes und ergibt eine schlechtere
Epoxydausbeutc.
Die anschließende Aufarbeitung des Reaktionsproduktes kann nach verschiedenen Metheden erfolgen, jedoch muß in jedem Fall dafür gesorgt werden, daß der Katalysator entfernt wird, damit stabile Endprodukte mit hohem F.poxydgehalt erhalten werden.
Man kann beispielsweise so vorgehen, daß nach dem Abkühlen das ausgeschiedene feste Kochsalz z. B. durch Filtration oder Abzenlrifugiercn abgetrennt, der Filterkuchen mit Epichlorhydrin gründlich gewaschen und das überschüssige bzw. das aus Glycerinchlorhydrin regenerierte Epichlorhydrin im allgemeinen im Vakuum abdeslilliert wird. Das anfallende Rohprodukt, welches den Katalysator noch enthält, wird dann zweckmäßigerweise aus einem polaren Lösungsmittel, wie z. B. Methanol, umkribtallisiert. Bei dieser Operation bleibt der Katalysator im polaren Lösungsmittel bzw. Extraklionsmittel gelöst. Diese Arbeitsweise wird vor allem dann gewählt, wenn das Rohprodukt in ungenügender Qualität anfällt und Nebenprodukte entfernt werden sollen. Dabei muß aber ein beträchtlicher Ausbeuteverlusl in Kauf genommen werden.
Die anschließende Aufarbeitung des Reaktionsproduktes kann nach verschiedenen Metheden erfolgen, jedoch muß in jedem Fall dafür gesorgt werden, daß der Katalysator entfernt wird, damit stabile Endprodukte mit hohem F.poxydgehalt erhalten werden.
Man kann beispielsweise so vorgehen, daß nach dem Abkühlen das ausgeschiedene feste Kochsalz z. B. durch Filtration oder Abzenlrifugiercn abgetrennt, der Filterkuchen mit Epichlorhydrin gründlich gewaschen und das überschüssige bzw. das aus Glycerinchlorhydrin regenerierte Epichlorhydrin im allgemeinen im Vakuum abdeslilliert wird. Das anfallende Rohprodukt, welches den Katalysator noch enthält, wird dann zweckmäßigerweise aus einem polaren Lösungsmittel, wie z. B. Methanol, umkribtallisiert. Bei dieser Operation bleibt der Katalysator im polaren Lösungsmittel bzw. Extraklionsmittel gelöst. Diese Arbeitsweise wird vor allem dann gewählt, wenn das Rohprodukt in ungenügender Qualität anfällt und Nebenprodukte entfernt werden sollen. Dabei muß aber ein beträchtlicher Ausbeuteverlusl in Kauf genommen werden.
Fällt das Rohprodukt hingegen schon in guter Reinheit an, so kann auf eine die Ausbeute vermindernde
IJnikristallisalion verzichtet und der Katalysator
ausgewaschen werden. Dazu wird das ausreagierte Reaktionsgemisch ohne vorheriges Abdestillieren
von Epichlorhydrin mil Wasser versetzt, durch kräftiges Rühren das ausgeschiedene Kochsalz aufgelöst,
die wäßrige Phase in einem Trenngefäß abgetrennt und der organische Teil zur Neutralisation mit gesättigter
Mononatriumphosphatlösung und anschließend mit Wasser gewaschen, ist das Reaklionsgemisch stark
verfärbt, so wird der Neutralisation eine Wäsche mit 2,5%iger Natornlauge vorgeschaltet. Das bei der
Waschoperalion als Lösungsmittel dienende Epichlorhydrin wird so dann im Vakuum abdestilliert, worauf
das Triglycidylisocyanarut als harzartiger Rückstand anfällt, welcher jedoch rasch kristallisiert.
Das Triglycidyl-isocyanurat läßt sich mit den üblichen
Härtern für Epoxydharze, z. B. Polycarbonsäureanhydriden, wie Phthalsäureanhydrid oder Polyaminen,
wie Diäthylentriamin, zu unschmelzbaren und unlöslichen
Produkten aushärten, die vielseitige Anwendungen in Gewebe und Technik finden. Derart können
härtbare Mischungen aus solchen Polyglycidylestern und Härtungsmitteln sowie gegebenenfalls weiteren
Zusatzstoffen, wie aktiven Verdünnern, Weichmachern, Pigmenten, Streck- und Füllmitteln als Anstrichmittel,
Lacke, Tauchharze, Gießharze, Laminierharze, Preßmassen, Einbettungs- und Isolationsmassen
in der Elektroindustrie sowie als Klebstoffe dienen. In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Prozente
Gewichtsprozente; die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
g B e i s ρ i e 1 1
Die Apparatur besteht aus einem Reaktionskolben, ausgerüstet mit Rührer, Thermometer, Tropftrichter,
einem Wasserabscheider, welcher das spezifisch schwe-
rerc Lösungsmittel (lipichlorliydrin) wieder in den
Reaklionskolben zurückführt, und einem Intensivkühler.
Die ganze Apparatur ist so aufgebaut, daß sie unter Vakuum betrieben werden kann. Um Druckschwankungen
auszugleichen, empfiehlt es sich, einen großen Kolben eines Windkessels vorzuschalten.
129 g reine Cyanursäure (1 Mol 3 Äquivalente aktive Wassersloffatome) werden im Rcaktionskolben
der oben beschriebenen Apparatur unter Rühren mit 1390 g (15 Mol; Äquivalentverhältnis 1 : 5) Epichlorhydrin
und 80 ml Wasser auf 90' aufgeheizt. Bei dieser Temperatur werden 1,2 g Tetramelhylammoniumchlorid
als Katalysator eingetragen. Nach einer Stunde Reaktionszeil zwischen 93 und 95 beginnt sich
die Suspension allmählich zu klären. Eine eingesetzte pH-Elektrode zeigt einen pH-Wert von 5,9 an. Im Verlauf
von weiteren 17 Minuten steigt der pH-Wert auf 7,2 an. Die Elektrode wird entfernt, ein Tropftrichler
mit 288g (3,6MoI 20",, Überschuß) 50"„iger,
Natronlauge aufgesetzt und nochmals 1,2 g Katalysator zugegeben. Die Apparatur wird unter Vakuum gesetzt,
wobei Epichlorhydrin zusammen mit Wasser aus dem Reaktionsgemisch azeotrop abzudestillicren beginnen.
Bei einer konstanten Innentemperatur von 60 ', entsprechend einem anfänglichen Druck von 140
bis 150 mm Hg, wird die Natronlauge tropfenweise eingetragen, wobei das eingebrachte und das gebildete
Wasser azeotrop mit Epichlorhydrin abdestillierl wird. Die Eiiitragegcschwindigkeil wird so eingestellt, daß
die ReaVlionsdauer etwa 80 Minuten beträgt. Das vom Wasser befreite Epichlorhydrin wird kontinuierlich
ins Reaktionsgemisch zurückgeführt. Während der Zugabe der Natronlauge muß das Vakuum langsam
verbessert werden und beträgt gegen Ende der Reaktion 90 bis 100 mm Hg. Es werden so etwa 250ml
Wasser ausgeschieden.
Zur Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet, das Reaktionsgemisch abgekühlt, 1000 ml Wasser hinzugefügt,
durch Rühren das ausgeschiedene Kochsalz aufgelöst und die wäßrige Phase im Scheidetrichter abgetrennt.
Die organische Phase wird einmal mit 200ml gesättigter Monoantriumphosphatlösung und einmal
mit der gleichen Menge Wasser ausgewaschen. Epichlorhydrin wird im Rotationsverdampfer an der
Wasserstrahlpumpe abdestillicrt und der Rückstand noch weitere 20 Minuten am Hochvakuum bei einer
Temperatur von 90'' weitergetrocknet. Man erhält so 222 g eines im wesentlichen aus Triglycidyl-isocyanurat
bestehenden hellen Harzes mit kristallinen Anteilen. Nach einer Stunde ist die Masse völlig durchkristallisiert.
Die Ausbeute beträgt 75% der Theorie, der Epoxydgchah 9,64 Epoxydäquivalcnte/kg -- 95,4%
der Theorie, der Chlorgehalt 1,1 %.
129 g technische Cyanursäure (1 Mol) werden in der im vorstehenden Beispiel beschriebenen Apparatur mit
1390 g (15MoI; Äquivalentverhältnis 1:5) technischem Epichlorhydrin auf 90° erhitzt. Bei dieser Temperatur
werden 7,5 ml 0,1 η-Natronlauge und 7,5 g einer 50%igen, wäßrigen Lösung von Tetramethylammoniumchlorid
eingetragen. Es setzt eine schwach exotherme Reaktion ein, und es wird schwach gekühlt,
um die Temperatur nicht über 95° ansteigen zu lassen. Der pH-Wert sinkt anfänglich und steigt dann wieder
an. Nach 55 Minuten wird ein schwacher, jedoch deut licher pH-Sprung beobachtet. Man läßt noch weitere
55 Minuten zwischen 90 und 92° C nachreagieren. Das Reaktionsgemisch wird nicht völlig klar. Man entfernt
die pH-Elektrode, setzt einen Tropftrichter mit 264 g (3,3 Mol = 10",', Überschuß) 50%iger, Natronlauge
auf und fügt nochmals 5 g wäßrige, 50%ige Tetramethylammoniumchloridlösung hinzu. Die Apparatur
wird unter Vakuum gesetzt, wobei Epichlorhydrin zusammen mit Wasser aus dem Reaktionsgemisch
azeotrop abzudestillieren beginnen. Bei einer konstanten Innentemperatur von 60", entsprechend einem
anfänglichen Druck von 140 bis 150 mm Hg, wird die Natronlauge tropfenweise eingetragen, wobei das
eingebrachte und das gebildete Wasser azeotrop mit Epichlorhydrin abdeslilliert wird. Die Eintragsgeschwindigkeil
wird so eingestellt, daß die Reaktionsdauer etwa 90 Minuten beträgt.
Das vom Wasser befreite Epichlorhydrin wird kontinuierlich
ins Reaktionsgemisch zurückgeführt. Während der Zugabe der Natronlauge muß das Vakuum
langsam verbessert werden und beträgt gegen Ende der Reaktion 90 bis 100 mm Hg. Es werden so etwa 210 ml
Wasser ausgeschieden.
Zur Aufarbeitung wird die Apparatur belüftet, das Reaktionsgemisch abgekühlt und in zwei Hälften aufgeteilt.
Die erste Hälfte wird mit 400 ml Wasser kräfüg gerührt,
das ausgeschiedene Kochsalz aufgelöst und die wäßrige Phase im Scheidetrichter abgetrennt. Die
organische Phase wird je einmal mit 100 ml 3%iger Natronlauge, gesättigter Mononatriumphosphatlösung
und Wasser gewaschen. Das Lösungsmittel, Epichlorhydrin, wird im Rotationsverdampfer an der
Wasserstrahlpumpe abdestilliert und der Rückstand noch weitere 30 Minuten im Hochvakuum bei einer
Temperatur von 100' weitergetrocknet. Man erhält so 104 g entsprechend 70% der Theorie einer im wesentlichen
aus Triglycidyl-isocyanurat bestehenden hellen, rasch kristallisierenden Substanz mit 9,51 Epoxydäquivalenten/kg
(Theorie — 10,1) und noch 0,5% Chlor.
Die zweite Hälfte des Ansatzes wird unter Zusatz eines Filterhilfsmittels filtriert, der Filterkuchen mit
Epichlorhydrin zweimal gründlich gewaschen und das Filtrat hierauf am Rotationsverdampfer eingeengt.
Das Rohprodukt wird im Hochvakuum weitere 15 Minuten bei 100° getrocknet.
Der Rückstand (138g = 93% der Theorie, 8,57
Epoxydäquivalente/kg und 1,6% Chlor) wird in 138 g Äthanol unter Erwärmen auf etwa 60" gelöst und bei
5°C auskristallisieren gelassen. Das Kristallisat wird abfiltriert, zweimal mit wenig gekühltem Alkohol gewaschen
und hierauf während 3 Stunden im Vakuumtrockenschrank bei 50" getrocknet. Es faiien 102 g
= 69% der Theorie Triglycidyl-isocyanurat mit 9,37 Epoxydäquivalenten/kg und noch 0,8 % Chlor an.
Ein Ansatz, der analog dem Beispiel 2, jedoch mit 30 Mol Epichlorhydrin pro Mol Cyanursäure und
gleicher Katalysatorkonzentration durchgeführt wurde, ergab nach dem Auswaschen 236 g —· entsprechend
79,5% der Theorie — Triglycidyl-isocyanurat mit 9,49 Epoxydäquivalenten/kg und 0,9 % Chlor.
In einem 50-1-Kessel aus rostfreiem Stahl werden
4,5i5 kg (35 Mol) Cyanursäure und 48,56 kg (525 Mol) Epichlorhydrin vorgelegt und auf 90° erwärmt. Dann
werden 26 ml 1 n-Natronlauge, 0,15 kg Tetramethyl-
ammoniumchlorid und 0,2 kg Wasser zugegeben. Nach 5 Stunden bei 90" wird auf 50 abgekühlt und
weitere 0,1 kg Tetramethylammoniumchlorid, gelöst in 0,1 kg Wasser, zugegeben. Nun wird im Laufe von
2 Stunden 9,27 kg 50%ige Natronlauge zulaufen gelassen
und gleichzeitig unter Vakuum von 80 Torr bei 50 bis 52° Innentemperatur Wasser und Epichlorhydnn
azeotrop abdestilliert. Aus dem Destillat wird Wasser kontinuierlich abgetrennt und Epichlorhydrin in den
Kessel zurückgeführt. Nach Beendigung des Zulaufs wird noch 5 Minuten weiter destilliert. Die Epichlor-
hydrinlösung wird zuerst mit J3 Liter Wasser, dann
mit 3 Liter Mononatriuniphosphallösung und zuletzt noch einmal mit 3 Liter Wasser extrahiert und anschließend
Epichlorhydrin unter Vakuum abdestilliert. Der Rückstand wird auf ßlcclic abgelassen und
erstarrt beim Erkalten zu einer weißen, kristallinen Masse.
Ausbeule: 9,05 kg (87"„ der Theorie) weißes, kristallines
Triglycidyl-isocyanarat; Chlorgehalt total
ίο 1,1"(„ Schmclzbereich 95 bis 115 , Epoxidäquivalcntc
pro kg: 9,8.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Triglycidyl-Isoeyanurat
durch Kondensation von Cyanursäure mit Epichlorhydrin' in Gegenwart eines tertiären
Amins, einer quaternären Ammoniumbase oder eines quaternären Ammoniumsalzes als Katalysator,
und zwar unter Einsatz des Epichlorhydrins in einer Menge von mindestens 2 Mol und höchstens
10 Mol pro 1 Äquivalent aktives Wasserstoffatom der Cyanursäure, wobei das entsprechende
Mono-, Di- bzw. Tri-(3-chIor-2-hydroxypropyl)~isocyanurat
gebildet wird, und durch anschließende Dehydrohalogenierung des Tri-(3-chIor-2-hydroxypropyl)-isocyanurates
zum Triglycidyl-isocyanurat, gegebenenfalls nach Zugabe
weiterer Katalysatormengen, dadurch gekennzeichnet,
daß man in einer ersten Stufe bei einer Temperatur von über 60 und höchstens 165 C die Cyanursäure durch Anlagerung
des Epichlorhydrins praktisch quantitativ in das Tri-(3-chlor-2-hydroxypropyl)-isocyanurat überführt,
wobei ein Teil der zunächst gebildeten 3-ChIor-2-hydroxypropylgruppen mit dom im Überschuß
vorhandenen Epichlorhydrin weiter zu Glycidylgruppen umepoxydiert wird und dabei
eine äquivalente Menge Epichlorhydrin unter Anlagerung des aus den 3-Chlor-2-h)'droxypropylgruppen
abgespaltenen Chlorwasserstoffes in GIycerindichlorhydrin umgewandelt wird, und daß
man nach dem Erreichen des Endpunktes der praktisch quantitativen Anlagerung \on Epichlorhydrin
die Reaktion sofort unterbricht, daß man sofort anschließend das im Reaktionsgemisch noch
vorhandene 3-Chlor-2-hydroxypropyl-isocyanurat sowie das gebildete Glycerindichlorhydrin durch
Behandeln mit einem 5- bis 40 "„igen stöchiometrischen Üb'.TSchuß an konzentrierter Alkalilauge
zum Triglycidyl-isocyanurat bzw. zu Epichlorhydrin dehydrohalogeniert, wobei man die Alkalilauge
in kleinen Portionen zusetzt und gleichzeitig das in Form von Lauge zugesetzte Wasser bzw.
das gebildete Reaktionswasser nach Maßgabe seiner Zugabe bzw. Bildung zusammen mit lpichlorhydrin
azeotrop abdeslilliert, daß man nach Zugabe der gesamten benötigten Menge Alkalilauge
die Reaktion abbricht, und schließlich den Katalysator bei der Aufarbeitung aus dem anfallenden
Reaktionsgemisch auswäscht bzw. aus dem rohen Triglycidyl-isocyanurat extrahiert.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man das Epihalogenhydrin in einer Menge von 3 bis 6 Mol pro 1 Äquivalent aktive
Wasserstoffatome der Cyanursäure verwendet.
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysator
Tetraniethylammoniumehlorid verwendet.
4. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Katalysator
in einer Konzentration von 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der
Komponenten des Reaktionsgemisches, verwendet.
5. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Anlagerung
von Epihalogenhydrin und die Umepoxydierung, d. h. den ersten Verfahrensschritt, bei einer Temperatur
von mindestens 700C und höchstens 150°C, durchführt.
6. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man nach Beendigung
des ersten Verfahrensschrittes entweder vor oder während der Dehydrohalogenierung bzw. dem
zweiten Verfahrensschritt eine weitere Menge Katalysator zusetzt.
7. Verfahren gemäß den Patentansprüchen I
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dehydrohalogenierung mit Alkali unter vermindertem
Druck bei 50 bis 80 C durchführt.
8. Verfahren gemäß den Patentansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Alkali
in einem stöchiometrischen Überschuß von 10 bis 25 "„ anwendet.
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