DE1643685C2 - Verfahren zur Entfernung von Wasserdampf aus Spaltgasen - Google Patents
Verfahren zur Entfernung von Wasserdampf aus SpaltgasenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Wasserdampf aus Acetylen und Äthylen enthaltendem
Spaltgas durch Behandlung mit Methanol.
Bei der thermischen Spaltung nach dem Tauchflammenverfahren
von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von Acetylen entstehen Acetylen, Äthylen und
höhere Kohlenwasserstoffe enthaltende Spaltgase. Diese Spaltgase werden durch Verflüssigung der
kondensierbaren Anteile wie Acetylene, Äthylen, Propan sowie C3-Kohlenwasserstoffe und höhere
Kohlenwasserstoffe von den nichtkondensierten Anteilen, wie Kohlenmonoxid und Wasserstoff, abgetrennt.
Damit sich dabei in den Wärmeaustauschern kein Eis bildet, ist es erforderlich, im Spaltgas enthaltenden
Wasserdampf bis auf wenige ppm zu entfernen.
Man hat bereits Acetylen enthaltende Spaltgase durch Absorption des Wasserdampfes unter Verwendung
von Silikagel, aktivierter Tonerde oder synthetischer Zeolithe getrocknet.
Die Verwendung dieser Adsorbentien hat jedoch den Nachteil, daß auch Gasbestandteile des Spaltgasgemisches
aufgenommen werden, deren Entfernung nicht erwünscht ist. Wegen der erforderlichen Regenerierung,
die meist mit einem heißen Spülgas geschieht, ist ein Deriodisches Umschalten der Adsorptionstürme
erforderlich.
Es ist ferner bekannt, daß man zum Trocknen von Erdgas und Erdölgas und um Hydratbildung zu
vermeiden Di- oder Triäthylenglykol verwenden kann. Das Glykoi wird dabei in einer Sprühstrecke m das Ca5
eingesprüht, wobei der Wasserdampf vom Glykoi
absorbiert wird. Das wasserhaltige Glykoi wird dann aus dem Gasstrom ausgeschieden und wieder regeneriert
bevor es erneut eingesprüht wird.
Dabei sind, je nach Druck und Temperatur des Gases, Taupunktsenkungen um 5O0C möglich. Diese Taupunktsenkung
ist für Kondensationstemperaturen von z. B. - 1000C nicht ausreichend.
Dabei hängt die mögliche Taupunkterniedrigung noch davon ab, wie vollständig das Wasser aus Di- oder
Triäthylenglykol in einer Rektifiziersäule entfernt wird. Die Sumpftemperatur und damit der zulässige Druck
sind wegen der Gefahr der Polymerisation und Zersetzung des Glykols begrenzt. Die Regenerierung
muß deshalb bei der zulässigen Sumpftemperatur unter vermindertem Druck betrieben werden. Der noch zur
Verfügung stehende Druckverlust läßt nur eine begrenzte Anzahl von Trennstufen zu, wodurch die
erforderliche wichtige Wasserkonzentration nicht erreicht werden kann.
In der deutschen Auslegeschrift 12 01 829 ist unter anderem angegeben, zur Verhinderung der Hydratbildung
in Pipelines den Gasen Alkohole zuzusetzen. Weiter wird ein Stand der Technik geschildert, der die
Feinreinigung von Spaltgasen aus Dampfspaltbenzinen zum Gegenstand hat. Vor der eigentlichen Feinreinigung
dieser Spaltgase über festen Absorptionsmassen, wie z. B. AI2O3, wird das Spaltgas vorgetrocknet.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daG man in einfacher Weise Wasserdampf aus Acethylen,
Äthylen und höhere Kohlenwasserstoffe enthaltenden Spaltgasen, die nach dem Tauchflammenverfahren
erhalten worden sind, vor ihrer Zerlegung bei tiefen Temperaturen durch Behandlung mit Alkoholen als
flüssigen Trocknungsmitteln und Vorlrocknung des Gasgemisches durch Abkühlung entfernen kann, wenn
man das Gas mit Methanol in Berührung bringt, wobei
a) das aus der Methanolbehandlung abziehende Gasgemisch in einem Wärmeaustauscher durch
Abkühlung von der Hauptmenge Methanol befreit wird,
b) das aus dem Wärmeaustauscher abziehende Gasgemisch in einer weiteren Kühlstufe auf eine
Temperatur, die tiefer als die Festpunktstemperatur des Methanols von -97°C ist, abgekühlt wird,
c) das das Methanol enthaltende Kondensat, gegebenenfalls zusammen mit dem durch weitere Abkühlung
von Inertgasen befreiten Kohlenwasserstoffgemisch, in einer Rektifizierkolonne in ein Kopfprodukt,
das im wesentlichen aus C2-Kohlenwasserstoffen besteht, und ein aus höheren Kohlenwasserstoffen
und Methanol bestehendes Sumpfprodukt getrennt wird,
d) aus dem Sumpfprodukt mit Wasser das Methanol extrahiert wird,
e) das so erhaltene Methanol-/Wasser-Gemisch von Wasser befreit wird und
f) das regenerierte Methanol zurückgeführt wird.
Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht darin,
Eine Ausführungsform des Verfahrens besteht darin,
daß man die Methanolbehandlung in einer Waschkolonne vornimmt, aus der ein bereits entwässertes Gas am
Kopfteil und ein Mcthano!-/Wasser-Gemisch am Sumpfteil der Kolonne abgezogen wird. Das entwässer-
te Gas wird dann durch einen Wärmeaustauscher geleitet, der das Gas auf Temperaturen unter dem
Nullpunkt abkühlt und eine Kondensation der mitgefii.hrten Methanoidämpfe bewirkt.
Nach einer anderen Ausführungs.\>rm der Erfindung
verwendet man für die Methanolbehandlung einen Sättiger, in dem sich eine Gleichgewichtskonzentration
des Wassers im MethanoN/Wasser-Gemisch zum Wasserdampfgehalt im Spaltgas einstellt, da aus dem
Sättiger kein flüssiges Methanol-ZWasser-Gemisch abgezogen wird. Vielmehr wird das Gasgemisch, das
Methanol und Wasserdampf enthält, in einen Wärmeaustauscher geleitet, der das Gasgemisch auf Temperaturen
unter 0°C abkühlt. Ein Ausfrieren von Wasser in diesem Wärmeaustauscher tritt unter diesen Bedingungen
deshalb nicht ein, da Methanol mit Wasser ein bei -1380C liegendes Eutektikum der Zusammensetzung
65 Molprozent Methanol/35 Molprozent Wasser bildet. Das in einem Abscheider so erhaltene Meihanol-/Wasser-Gemisch
wird dann in die Methanolregenerierstufe zurückgeführt.
Zur Entfernung des im Methanol enthaltenen Wassers können an sich bekannte Methoden, wie Leiten'
des Methano!-/Wasser-Gemisches über Adsorbentien oder vorzugsweise eine Rektifikation angewendet
werden. Der vom Wasser befreite Strom des Waschmittels enthält noch höh1?!·" Kohlenwasserstoffe, die nach
Abtrennen des Methanols durch Kondensation zdsammen mit dem die Methanolbehandlungsstufe verlassenden
Gasstrom in den Wärmeaustauscher geleitet werden, der das Gasgemisch unter 00C abkühlt.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird im einzelnen an Hand der F i g. 1 und 2 als Beispiel erläutct.
Nach Fig. 1, die der einen Ansführun^sform des
Verfahrens entspricht, wird das Acetylen und Äthylen enthaltende Spaltgas bei ungefähr 8 bis 14 ata in dem
Wärmeaustauscher 1 auf +5"C abgekühlt und durch Abscheidung größerer Mengen Wasser in dem Abscheider
2 vorgetrocknet. Darauf wird das Spaltgas in der Waschsäule 3 mit Methanol gewaschen und der
restliche Wasserdampf entfernt. Das im getrockneten Spaltgas mitgeführte Methanol wird im Wärmeaustauscher
4 durch Abkühlen auf etwa -200C kondensiert und über den Verdichter 5 gemeinsam mit aus dem
Wärmeaustauscher 6 zurückgeführten Kohlenwasserstoffen in einer Rektifiziersäule 7 zerlegt. Während über
Kopf ein Gemisch aus C2-Kohlenwasserstoffen abgezogen
wird, besieht das Sumpipröduki aus einer Mischung
aus Methanol und höheren Kohlenwasserstoffen. Zur Trennung des Methanols von diesen Kohlenwasserstoffen
fügt man Wasser hinzu und isoliert im Trenngefäß 8 eine Mischung aus Methanol und Wasser, die zusammen
mit dem Wasser enthaltenden Sumpfprodukte der Waschkolonne 3 einer Rektifizierkolonne 9 zugeführt
wird. Aus dieser Kolonne wird ein Kopfprodukt abgezogen, das aus Methanol und höheren Kohlenwasserstoffen
besteht, die nach Kondensation und Rückführung des Methanols in die Waschkolonne 3 mit dem die
Waschkolonne verlassenden Spaltgas vereinigt werden.
Nach einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ( F i g. 2) verwendet man für
die Methanolbehandiung einen Sättiger fO. Aus dem diesen Sättiger 10 verlassenden Wasser und Methanoldämpfe
enthaltenden Gasgemisch wird im Wärmeaustauscher 11 durch Kondensation ein Methanol-/Wasser-Gemisch.
das noch Kohlenwasserstoffe enthält, ausgeschieden, im Trennbehälter 12 aufgefangen
und über den Wärmeaustauscher 11 und den Kompressor 13 in die Rektifizierkulonne 14 geleitet.
Aus dem Sumpfprodukt dieser Kolonne wird wiederum durch Zusatz von Wasser das Methanol extrahiert und
das so erhaltene Methanol-/Wasser-Gemiseh der Regeneriersäule 15 zugeführt, in der weitgehend
wasserfreies Methanol erzeugt und in den Sättiger 10 zurückgeführt wird.
Bei beiden Varianten des erfindungsgeimilien Verfahrens
werden die Spaltgase in einem weiteren Wärmeauslauscher 16 auf Temperaturen von ungefähr
- 1000C abgekühlt. Da nach Verlassen des Wärmeaustauschers
11 noch Spuren von Methanol im Spaltgas verbleiben und Methanol bei —97"C fest wird, hätte
man erwarten sollen, daß im Wärmeaustauscher 16 sich festes Methanol abscheidet, das allmählich diesen
Wärmeaustauscher verstopfen würde. Dies ist nun übcrrascnenderw eise nicht der Fall.
Man ist daher mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in der Lage, den im Spaltgas enthaltenen Wasserdampf
wirkungsvoll und wirtschaftlich zu entfernen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren ?ur Rntfernung von Wasserdampf
aus Acetylen, Äthylen und höhere Kohlenwasserstoffe enthaltenden Spaltgasen, die nach dem
Tauchflammenverfahren erhalten worden sind, vor ihrer Zerlegung bei tiefen Temperaturen durch
Behandlung mit Alkoholen als flüssigen Trocknungsmitteln und Vortrocknung des Gasgemisches durch
Abkühlung, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gas mit Methanol in Berührung bringt,
wöbet
a) das aus der Methanolbehandlung abziehende Gasgemisch in einem Wärmeaustauscher durch
Abkühlen von der Hauptrnenge Methanol betreit wird,
b) das aus dem Wärmeaustauscher abziehende Gasgemisch in einer weiteren Kühlstufe auf
eine Temperatur, die tiefer als die Festpunktstemperatur des Methanols von -97°C ist,
abgekühlt wird,
c) das das Methanol enthaltende Kondensat, gegebenenfalls zusammen mit dem durch
weitere Abkühlung von Inertgasen befreite Kohlenwasserstoffgemisch, in einer Rektifizierkolonne
in ein Kopfprodukt, das im wesentlichen aus C2-Kohlenwasserstoffen besteht, und ein aus höheren Kohlenwasserstoffen und
Methanol bestehendes Sumpfprodukt getrennt wird,
d) aus dem Sumpfprodukt mit Wasser das Methanol extrahiert wird,
e) das so erhaltene Methanol-/Wasser-Gemisch von Wasser befreit wird und
f) das regenerierte Methanol zurückgeführt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, man für die Methanolbehandliing einen
Sättiger verwendet.
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