DE1643145A1 - Verfahren zur Herstellung von epsilon-Caprolacton - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von epsilon-CaprolactonInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 ΚσίΝ-ΠΝΟΕΝΤΗΑΙ PETER-KINTdEN-STRASSE 2
r> , n tll j Λ Köln, den 13.1.1967
Γ 4^3 4fr ?¥2 /4
U&IIl-KüHliiAII , ■■'...
10, Rue du General Poy, Paris Vllle/Prankrelch
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
6-Caprolaeton aus £-Hydroxyoapronsäure und/öder deren
Derivaten.
f-Caprolacton ist eine sehr interessante Verbindung, die
zu hochmolekularen Produkten, die auf dem Gtebiet der
Kunstharze, Chemiefasern usw. verwendbar sind, polymerisierbar oder beispielsweise mit Epoxyden oopolymerisierbar
ist. Es gibt zwar Herstellungsverfahren, insbesondere durch Oxydation von Cyclohexanon mit einer organischen
Persäure, bei denen i-Oaprolaoton in guten Ausbeuten erhalten
wird, jedoch fällt auch in diesem Pail eine gewisse Menge an Nebenprodukten der Solvolyse oder Polymerisation |
des Caprolactons an, die technisch keine Verwertung haben.
Viel zahlreicher sind die Verfahren, bei denen nur diese Solvolyse- oder Polymerisationsprodukte erhalten werden,
und die trotz der zuweilen befriedigenden Ausbeuten an Derivaten der E-Hydroxyoapronsäure von geringem Wert
sind, da sie nicht den Zugang zum Oaprolaoton selbst
ermöglichen. Dies.ist insbesondere bei Verfahren zur Oxydation von Cyclohexanon-.mit mineralischen Persäuren, bei
Verfahren zur Überführung von Autoxydationsprodukten des Cyclohexanols in Mineralsäuren oder Ameisensäure usw. der
fall« Es ist ferner zu bemerken, daß bei der Oxydation von
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1643 HS
-■ 2. -
Oyolohexan mit Sauerstoff zu Cyclohexanol und Cyclohexanon
saure Nebenprodukte, zu denen £-Hydröxyeapronsäure und
ihr Polyester gehören, in einer Menge anfallen, die angesiohts der technischen Bedeutung dieser Verfahren nicht
unbeaohtlich istο
Bs wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Polyester von £—Hydroxyeapronsäure durch Erhitzen in Gegenwart von
Orthoborsäure, Metaborsäure oder Borsäureanhydrid depoly—
merisiert werden können und daß hierbei 6-Oaprolacton in
sehr hoher Ausbeute erhalten werden kann, indem es in dem
Maße seiner Bildung abdestilliert wird» Ferner wurde gefunden, daß diese Säuren und Borsäureanhydrid ebenfalls
die Umwandlung von fc-Hydroxyoapronsäure oder ihrer acylieren
Derivate, z.B. fc-Formyloxyoapronsäure oder fc-Acetoxyeapronaäure,
oder auch ihrer Ester, a.B0 fc-Hydroxy- . ■
oapronsäuremethylester, zu Polyestern bei einer Temperatur
unterhalb oder bei der Depolymerisationstemperatur katalysieren.
Die Erfindung betrifft somit die Herstellung von £-Oaprolaoton
naoh einem Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man έ-Hydroxyeapronsäure, ihre Ester, ihre aoylierten
Derivate, deren Ester und die von den Estern abgeleiteten Polyester allein oder in Mischung in Gegenwart
von Orthoborsäure, Metaborsäure oder Borsäureanhydrid auf
150-350°G erhitzt und das £-0aprolaeton im Maße seiner
Bildung abdestilliert· Das Verfahren ist auf die verschiedenen
Fraktionen anwendbar, die als Nebenprodukte bei der Oxydation von Cyolohexan mit Sauerstoff zu Gyolohexaaiol
und Cyclohexanon gebildet werden und £-Hydroxyeapronsäure
und/oder ihre Polyester enthalten.
Die Durchführung des Verfahrens 1st sehr einfach, da es
beispielsweise genügt, das Produkt oder das Produktgemisch
in einem Auf kocher einer Destillationsanlage mit der als
Katalysator dienenden Borsäure zu erhitzen. Die erforder^
IIone Katalysatormenge beträgt im allgemeinen 0,1-30
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vorzugsweise 1-10 Gewe-$, bezogen auf die in Pom der
freien Säure oder des Derivate vorhandene £-Hydroxyeapronsäure.
Bei Verwendung eines Alkylesters der £~Hydroxyoapronsäure
oder eines Polyesters dieser Säure} dessen
endständige Gruppe eine Estergruppe eines niederen einwertigen Alkohols ist, kann ein Teil des während der
Reaktion frei werdenden einwertigen Alkohols mit der Borsäure
zu einem flüchtigen Borsäureester reagieren, so daß die verwendete Menge der Borsäure geregelt werden muß«,
Die Reaktionstemperatur wird zwischen 150 und 35O0O, vor- g
zugsweise zwischen 180 und 2800C gewählte Sie kann nach ™
Bedarf während der Reaktion verändert werden» Beispielsweise
kann es bei Verwendung eines Polyesters der £-Hydroxyoapronsäure
zweckmäßig sein, die Reaktion bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur zu beginnen, wenn die Reaktion
schnell verläuft, und sie allmählich zu erhöhen, um
die Menge» in der das fc-Oaprolacton abdestilliert, gleichmäßig
zu halten. Ebenso wird bei Verwendung von fc-Hydrxycapronsäure,
einer Acyloxyoaprohsäure oder eines Hydroxyoapronsäurealkylesters
die vorherige Entfernung des Wassers, der Carbonsäure oder des Alkohols und seines Borsäureesters vorteilhaft bei einer so niedrigen Temperatur
vorgenommen, daß diese Produkte selektiv abdestillieren. |
Nach ihrer Entfernung wird die Temperatur erhöht, um das
Oaprolaoton abzudestillieren und gegebenenfalls die Depolymerisation
des als Zwischenprodukt gebildeten Polyesters zu beenden.
Die Reaktion wird vorzugsweise bei vermindertem Druck, beispielsweise zwischen 0,1 und 50 mm Hg durchgeführt,
damit die Reaktionsprodukte schnell abdestilliert werden können« Es kann auch unter einem Inertgasstrom, z.B.
Stickstoff oder Kohlendioxyd, gearbeitet werden.
Die Umwandlung in Gegenwart von Borsäure oder Borsäure·*
anhydrid kann für gewisse typische Ausgangsmaterialien
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wie folgt schematise!! dargestellt werden:
Beim Einsatz eines Polyesters, dessen endständige OH- und
GOOH-Gruppen frei sind:
Bei Einsatz von £-Hydroxyoapronsäure selbst:
HO - (OH2J5 - GOOH ^H2O + (GH2J5 - OO
I . ο
Bei Einsatz von £-Formyloxycapronsäureί
HGOO- (OHg)5 - GOOH ^HOOOH + (OHg)5 - OO
L—_ ο
Bei Einsatz von £-Hydroxyeäpronsäuremethylesterr
3 HO - (CH2J5COOGH3+H3BO3-^B(OGH3)3+3(GH2)5 - 00+3H2O
In einem Destillationskolben wurden 50 g eines Polyesters
von £-Hydroxycapronsäure, der durch Oxydation von Cyclohexanon
mit Wasserstoffperoxyd in jftmeisensäure erhalten
worden war und ein mittleres Molekulargewicht von etwa 1v800 hatte, mit 1,6 g Orthoborsäure (3,2 Gew*-?i entsprechend 6 Mol pro 100 Oxycapronsäureäquivalente) 1,5 Stunden
auf 250-27O0C und dann 0,5 Stunden auf 270-30O0C unter
einem Druck von 0,1-1 mm Hg erhitzt. Hierbei wurden 41 g
rohes C-Caprolacton abdestilliert, das unter dem angewendeten
Uruok bei 65-750O siedete und gemäß Analyse durch
Graschromatographie eine Reinheit von 96# hatte» Bei Beendigung des Versuchs befanden sich 8 g eines Rückstandes
im Kolben, der aus Borsäure und nicht umgesetzten Produkten
bestand. Der Umsatz zu Caprolacton erreichte 79Si, bezogen
auf den eingesetzten Polyester,
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1643Ϊ45
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde unter Verwendung von 2,5 g Orthoborsäure pro 50 g des Polyesters
wiederholt. Dies ent sprach einem Verhältnis von 5 Grew.«-?i
oder 9 Mol pro 100 Oxyoapronsäureäeiuivalenten. Während
der gleichen Zeit gingen 38 -g 94^iges Oaprolaoton über.
Dies entsprach einem Umsatz von 72$. Im Kolben belieben
13 g eines Rückstandes, der aus Katalysator und nicht umgesetzten Produkten bestand.
Der in Beispiel 1 beschriebene Versuch wurde wiederholt
mit der Ausnahme, daß 6,4 g Orthoborsäure auf 50 g des
Polyesters verwendet wurden» Hierbei "wurden 30 g 94jfcLges Oaprolaoton erhaltene Dias entsprach einem Umsatz
von 57#.
50 g E-lOrmyloxycapronsäure wurden mit 2,5 g Orthoborsäure
zuerst unter einem Druck von 20 mm Hg erhitzt· Bei einer Temperatur von etwa 19O0C würden Ameisensäure und
Wasser frei, die abdestillierten. Insgesamt wurden 14 g g
aufgefangen» Anschließend wurde die Temperatur allmählich
auf 25O0O und dann auf 3000O gebracht, indem der Druck
auf 0,3 DHtt Hg erniedrigt wurde. Hierbei wurden 27 g
95#iges Oaprolaoton erhalten. Dies entsprach einem Umsatz
von 72^4, bezogen auf die eingesetzte Formyloxycapronsäure.
43,5 g € -Actoxyoapronsäure wurden mit 2,2 g Borsäure
unter den Bedingungen, die in Beispiel 4 für Formyloxycapronsäure
angegeben sind, erhitzt. Hierbei wurden einerseits eine Fraktion, die 13g Essigsäure enthielt, und
andererseits 20,5 g Öaprolacton erhalten.
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Der in Beispiel 1 verwendete Polyester wurde in einer
Menge von 40 g mit 2 g Borsäureanhydrid 1 Stunde auf
250-27O0O und dann 1 Stunde auf 270-30O0O erhitzt. Während
dieser Zeit wurden 31 g Gaprolacton erhalten,. Per Rückstand
wog 8 ge
48 g fc-Hydroxycapronsäuremethylester (0,33 Mol) und 8 g
Borsäure (0,13 Mol) wurden zuerst unter einem Druok von 10 mm Hg 3 Stunden auf 2GO~23O°C erhitzt. Während dieser
Zeit gingen 14 g einer Fraktion über, die hauptsächlich aus Wasser, Methanol und Methylborat bestand. Anschließend
wurde der Druck auf 0,1 mm Hg gesenkt und die Reaktionstemperatur auf 250-2800G erhöht«, Hierbei wurden 29 g —
97#iges rohes Gaprolaoton (0,246 Mol) erhalten» Ea Kolben
verblieb ein Rückstand von 12 g, der aus Borsäure und Polyestern bestand.
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Claims (2)
1.) Verfahren zur Herstellung von^-Caprolacton, dadurch
gekennzeichnet, dass man £ -Hydroxy- bzw. €--Acyloxyeapronsäure
bzw. deren monomere oder polymere Ester oder Gemische dieser Verbindungen in Gegenwart von
Örthoborsäure, Metaborsäure oder Borsäureanhydrid auf Temperaturen von 150 - 3500C, vorzugsweise l8o 28o°C
erhitzt und das <£ -Caprolacton im Masse seiner
Entstehung abdestilliert.
2.) Verfahren nach Anspruch i,- dadurch gekennzeichnet>
dass während der Dauer des Erhitzens ein Gehalt von
"" SB- -
0/1 - 30, vorzugsweise 1 - 10 Gew.-# an Orthoborsäure,
Metaborsäure oder Borsäureanhydrid, bezogen auf die in Form der freien Säure oder eines Derivats vorliegende
£_ -Hydroxycapronsäure im Reaktionsgemisch aufrechterhalten
wird.
2 09811/1829
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