DE1642658A1 - Verfahren zur Reinigung von Enzymloesungen - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von EnzymloesungenInfo
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Description
SCHWARZ BIOEESEAROH, Division of Becton, Dickinson & Company,
Orangeburg, New Xork 10962 (V.St.A.)
Verfahren zur Reinigung von Enzymlösungen
Die Erfindung bezieht sich auf die Reinigung von
Enzymen und insbesondere auf ein Verfahren zur Reinigung
einer enzymhaltigen Lösung (enzymic solution; nachstehend
als Enzymlösung bezeichnet), die Polynueleotidphosphorylase
und Nucleinsäuren enthält.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung erfolgt eine
Entfernung der von Nucleinsäuren gebildeten Verunreinigungen durch Zugabe einer Magnesiumionen enthaltenden Lösung zu der
Enzymlöeung, wobei die Magnesiumionen in einer Konzentration
zwischen etwa 0,01 und 0,1 Mol/Liter anwesend sind·, die
Magnesiumionen werden mit den Nucleinsäuren zur Reaktion gebracht und fällen diese aus, worauf eine von Nucleinsäuren
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BAD OFtIOlNAt
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freie Enzymlösungabgetrennt und gewonnen wird.
Es sind zahlreiche Verfahren zur Reinigung von
Enzymen bekannt geworden. Beispielsweise werden durch Auflösung
(lysis) von Zellen extrahierte Enzyme allgemein einer Reihe von Reinigungsstufen unterworfen, hierzu gehören
fraktionierte Fällung mit Ammoniumsulfat, Fällung mit Streptomycin,
fällung mit Protamin, verschiedene Dialysebehandlungen zur Beseitigung kleinerer Moleküle, und häufig Säulenoder
Kolonnenfraktionierungen. So erfordert die Extraktion von Polynucleotidphosphorylase aus Micrococcus lysodeikticus
fünf Ammoniumsulfatfällungen, eine Protaminfällung und vier
Dialysen, Diese bekannten Reinigungsverfahren benötigen lange Verarbeitungszeiten (über eine Woche) und führen zu geringen
Ausbeuten an Enzym; es werden nicht mehr als 15 - 20 % des
aus den Zellen herausgeholten Enzyms gewonnen.
Gemäß der Erfindung gelingt eine wesentlich bessere
und einfachere Reinigung dadurch, daß man eine Enzymlösung,
die Polynucleotidphosphorylase und Nucleinsäuren enthält, mit
Magnesiumionen in Berührung bringt, so daß die Nucleinsäuren aus der Lösung ausgefällt werden., Gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform werden die Magnesiumionen der Enzymlösung durch eine halbdurchlässige Membran zugeführt, die eine
Diffusion,,der Magnesiumionen zulässt aber eine Diffusion
von Molekülen hohen Molekulargewichts verhindert,
Polynucleotidphosphorylase wird im allgemeinen aus Zellen, wie Micrococcus lysodeikticust mit wäßrigen Salzoder Zuckerlösungen extrahiert. Bei einer derartigen Extrak-
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tion werden gleichzeitig NucleinsäurenjRibonuoleinsaure
(RNS) und Desoxyribonueieinsäure (DNS), in unterschiedlichen
Mengen aus den Zellen entfernt. Nach dem Verfahren gemäß der
Erfindung wird der Extrakt zunächst mit Ammoniumsulfat behandelt, um Proteine fraktioniert zu fällen. Das unreine
Enzym, das Ribonucleinsäure und Desoxyribonucleinsäure enthält, wird in einen Dialysebeutel aus einem geeigneten Dialysematerial,
z.B. einer Membran" auf Cellulosebasis^ wie Viscosedialyseschlauch,
eingebracht und es werden Magnesiumibnen durch Diffusion in den Beutel eingeführt. Die Magnesiumionen
reagieren mit der Ribonucleinsäure und der Desoxyribonucleinsäure und führen eine praktisch vollständige Fällung derselben
herbei, ohne die Enzyme anzugreifen« Die Lösung wird dann aus dem Dialysebeutel entfernt und zentrifugiert, wobei eine
Enzymlösung anfällt, die im wesentlichen frei von Nucleinsäuren
ist.
Die Dialyse kann in einem breiten Temperaturbereich^
z.B. von etwa 0° bis etwa 65°C» und in. einen!breiten Konzentrationsbereich
der Magnesiumionen in dem Dialysiermittel (dialysand), z.B. von etwa 0,01 bis etwa 0,10 Mol/l,durchgeführt
werden. Das die Magnesiumionen enthaltende Dialysiermittel wird im allgemeinen bei einem pH-Wert zwischen etwa
7,0 und etwa 8,5 gehalten, und zwar durch Anwendung eines geeigneten Puffers. Im allgemeinen hat die zu reinigende wäßrige
Enzymlösung eine Proteinkonzentration zwischen etwa 10 und
etwa 40 mg/ml. ._,..=
Das Verfahren gemäß der Erfindung wird nachstehend
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anhand der Gesamtbehandlung zur Herstellung von Polynucleotidphosphorylase
aus Microcoecus lysodeikticus weiter veranschaulicht, die Erfindung ist aber nicht auf diese besondere
Verarbeitungsweise beschränkt.
Es wurden 175 g getrocknete Zellen von Microcoecus lysodeikticus anteilweise in einen 4—Liter Becher eingebracht,
der 8,75 g Natriumchlorid, gelöst in 1750 ml destilliertem
Wasser =(in Glas destilliert), enthielt. Das Gemisch wurde etwa
" eine halbe Stunde mechanisch gerührt, um die Zellen vollständig
zu dispergieren.
Die Zellsuspension wurde durch Zugabe von ungepuffertem
0,5 m Tris(hydroxymethyl)aminomethan (nachstehend zur
Vereinfachung auch als "Tris11 bezeichnet) auf einen pH-Wert
von 8,1 gebracht und die Suspension wurde unter mildem Rühren in einem Bad von 37°C erwärmt. Nachdem die Temperatur der
Suspension 37 0 erreicht hatte, wurde eine Lösung zugegeben,
die 4-38 - 440 mg Lysozym (Handelsprodukt Worthington 2Σ kristallisiert, salzfrei), gelöst in 10 ml destilliertem
Wasser, enthielt; weitere 10 ml destilliertes Wasser wurden zum Einspülen des Lysozyms benutzt. Die Suspension wurde
mit einem mechanischen Bührer schwach gerührt, bis eine
deutliche Verdickung (curding) eintrat und eine erhöhte Eührgeschwindigkeit keine Mischwirkung hatte. Zu diesem Zeit
punkt wurden 865 ml einer vorausgehend bereiteten kalten gesättigten Ammoniumsulfatlösung unmittelbar zugegeben und in
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die Suspension eingemischt.
Der die Suspension enthaltende Becher wurde in ein Eiswasserbad eingesetzt und die Suspension wurde unter Fortsetzung
des Rührens mit geringer Geschwindigkeit auf 10 - 15 C
•gekühlt. Die kalte Suspension wurde bei Höchstgeschwindigkeit (etwa 7500 IT/min) etwa 20 Minuten lang zentrifugiert und danach
wurde die klare orange gefärbte Lösung sorgfältig von den Zellresten dekantiert. Eine genaue Messung des Volumens ergab
etwa 2000 ml.
Die in der vorstehend erläuterten Weise hergestellte
Enzymlösung wurde in ein Eisbad eingesetzt und es wurden
21,7 g Ammoniumsulfat $e 100 ml Lösung (65 %ige Sättigung)
zugegeben, d.h. 4-34- g Ammoniumsulfat- auf 2000 ml Lösung. Das
Salz wurde unter Rühren zugegeben, wobei das Rühren mit einer solchen Geschwindigkeit vorgenommen wird, daß keine Luft in
die Lösung gezogen wird. Das Ammoniumsulfat löst sich in der
Lösung und das Rühren wurde danach über etwa 20 Minuten fortgesetzt,
wobei die Temperatur bei 5 ~ S0O gehalten wurde. Die
sich ergebende Suspension wurde bei Höchstgeschwindigkeit
20 Minuten zentrifugiert. Die wolkige überstehende Flüssigkeit
würde durch Dekantieren entfernt und abgestellt.
Der nach Abtrennung der überstehenden Flüssigkeit verbliebene Feststoff wurde in 100 - 125 ml 0,1 m Trischlorid,
pH-Wert 8,1 (Tris-Puffer), gelöst, wobei die Lösung
kalt gehalten wurde. Die Festatoffanteile wurden aus den
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Flaschen entfernt, indem etwa 25 - 35 ml der Pufferlösung
in eine Flasche eingefüllt wurden und die Lösung dann.von
Flasche zu Flasche gespült wurde, um sie in einer einzigen Flasche. zu sammeln. Dies wurde mit dem verbliebenen Anteil
der Pufferlösung wiederholt.
Die Lösung wurde in einen Dialysebeutel eingebracht;
es wurde entweder mit Viscosedialyseschlauch (Größe Nr. 36) zur Bildung eines langgestreckten Beutels oder mit einem
kürzeren Beutel (Größe Nr. 1 7/8) gearbeitet; der Beutel wurde vorausgehend mehrmals mit destilliertem Wasser gewaschen
und hydratisiert. Der Schlauch wurde zugebunden und die darin enthaltene Lösung wurde in einem kalten Raum unter
magnetischer Rührung des Beutels in der nachstehenden Weise
dialysiert:
'(a) Über Nacht gegen 18 Liter eines Dialysiermittels mit einem Gehalt von 0,01 m Tris(hydroxymethyl)aminomethan, pH-Wert8,1, 0,001 m Äthylendiamintetraacetat (EDTA) und 0,001 m ß-Mercaptoathanol, mit oder ohne 0,1 m Natriumchlorid;
'(a) Über Nacht gegen 18 Liter eines Dialysiermittels mit einem Gehalt von 0,01 m Tris(hydroxymethyl)aminomethan, pH-Wert8,1, 0,001 m Äthylendiamintetraacetat (EDTA) und 0,001 m ß-Mercaptoathanol, mit oder ohne 0,1 m Natriumchlorid;
(b) 3-4· Stunden gegen 18 Liter eines Dialysiermittels mit
einem Gehalt von 0,01 m Tris-chlorid, pH-Wert 8,1,
0,001 m ß-Mercaptoäthanol und 0,Q5 m Magnesiumacetat;
(c) 3 - ^ Stunden gegen eine frische Lösung gemäß (b);
(d) Über Nacht gegen eine frische Lösung gemäß (b).
Nach der vorgenannten Dialysebehandlung wurde der Beutel mit
destilliertem Wasser gewaschen und die Suspension wurde daraus
entfernt. Die Suspension wurde eingefroren, um inerte Bestandteile zu koagulieren, die sonst in geklärten und einge-
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frorenen Lösungen erscheinen, und nach der Verfestigung
wurde die. Suspension bei einer Temperatur von 10 - 150O
aufgetaut. Die Suspension wurde bei 5°C in sechs 50 ml
Rohren etwa 20 Minuten bei einer Geschwindigkeit von 20.000 U/min zentrifugiert. Es wurde eine klare dunkel orange gefärbte
Enzymlösung (etwa 150 - 200 ml) erhalten, die im wesentlichen
frei von Nucleinsäuren war; diese wurde in eingefrorener Form in Kolben aufgehoben, die vorausgehend mit
Salpetersäure und destilliertem Wasser gewaschen worden waren.
Wenngleich die Ausfällung von Nucleinsäuren mit Magnesiumionen vorzugsweise durch Dialyse herbeigeführt wird,
kann diese !fällung auch durch direkte Zugabe von Magnesiumionen
zu der Enzymlösung vorgenommen werden.
Das Verfahren gemäß der Erfindung eignet sich auch
für die Desaktivierung von Nucleasen in der aus den Zellen
extrahierten Enzymlösung. Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird die Nucleasen enthaltende Enzymlösung nach Entfernung
von Nucleinsäuren in einen Dialysebeutel eingebracht und es werden Quecksilber(II)ionen in den Beutel eindiffundiert,
um die Nucleasen zu inaktivieren. Die überschüssigen
Quecksilber(II)ionen werden durch Dialyse gegen eine geeignete
Pufferlösung aus dem Beutel entfernt, wobei eine Enzymlösung
anfällt, die praktisch keine Nucleaseaktivität zeigt.
Die Dialyse kann bei einer Temperatur durchgeführt werden, bei der keine Schädigung des gewünschten Enzyms
eintritt, z.B. etwa 1 bis etwa 200C, wobei ein breiter Eon-
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BAD
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zentrationsbereich an Quecksilber(II)ionen in dem Dialysiermittel
angewendet werden kann, ζ.B* von etwa 0,1 bis etwa
0,3 Millimol/1 (mM per liter). Die Dialyse wird bei einem
pH-Wert durchgeführt, der nahe bei dem optimalen pH-Wert
des gewünschten Enzyms liegt, und allgemein bei einem pH-Wert, der innerhalb von etwa zwei pH-Einheiten um den optimalen
pH-Wert liegt, wobei der gewünschte pH-Wert durch Anwendung eines geeigneten Puffermittels aufrecht erhalten wird. Bei
der Inaktivierung von Nucleasen in einer Enzymlösung, die Polynueleotidphosphorylase enthält, wird der pH-Wert allgemein zwischen etwa 6,0 und etwa 8,5 gehalten.
Es ist ersichtlich, daß eine Polynucleotidphosphorylase enthaltende Enzymlösung einer Reihe von Dialysebehandlungen unterworfen werden kann, um verschiedene Verunreinigungen zu entfernen, wobei das Dialysat zwischen den Dialysen
gewaschen wird, um irgendwelche überschüssigen Ionen aus der vorhergehenden Dialyse zu entfernen. So kann beispielsweise eine aus M. lysodeikticus gewonnene EnzymXösung zunächst
einer Dialyse gegen Magnesiumionen unterworfen werden,
um Bibonucleinsäure und Desoxyribönucleinsäure zu entfernen,
gefolgt von einer Dialyse gegen QuecksilberCII)ionen, um
Nucleasen zu inaktivieren.
Die Erfindung wird nachstehend in Verbindung mit
Ausführungsbeispielen weiter veranschaulicht, sie ist aber nicht auf diese besonderen Durchführungsformen beschränkt.
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Beispiel 1 ■·
Dieses Beispiel Veranschaulicht die Entfernung von
Nucleinsäuren aus einer Inzynilösung, Die Entfernung von
.Nucleinsäuren wurde verfolgt durch das Verhältnis von Ultraviolett
ab Sorptionsmessungen bei 280 mn und. 260 jap» Das
280/260-Verhältnis von reinen Nucleinsäuren beträgt 0,50
und von reinem Protein 1,70. Ein zwischen diesen Werten
liegendes Verhältnis zeigt das Ausmaß der Säureentfernung an. .. . - ',/■■:■"■■■ -..,:. .. :~~-'y'~ '"'■■--
Eine Suspension von 160 g 15. lysodeikticus in
1600 ml 0,5 ^iger Natriumchloridlösung wurde mit ungepuffertem
0,5 m Tris(hydro3q7methyl)aminomethan auf einen pH-Wert
von 8,0 eingestellt. Die Suspension wurde auf 370G erhitzt
und 400 mg kristallines lysozym, gel|>st Un 16 ml Wasser,
wurden in die Suspension eingerührt» Die X»ysis wurde bei
37°Q etwa 15 Minuten lang mit zeitweili^eja Rühren ablauf en
gelassen. Die Lösung wurde Viskos und käsig (curdy).
Die Suspension wurde in ein Eiswasserbaä eingesetzt
xuid es wurden 800 ml einer kalten gesättigtenJ&ösung von
Ammoniumsulfat unter raschem Hühren zugegeben» Die kalte
Suspension mit einer lemperatüi? von 10 «- 15°ö wurde 15 Minuten bei 20.000 IVmin zentrifugiert γ es wurde «ine klare
gelbbraune Lösung (1650 - 1750 ml) gewonnen»Dhb 280/260-
UltraviölettverhältniB bttrug etwa 0,90,
Die gewonnene Lösung wurd>| ®x£ 0 V^0Q abgekühlt
und es wurden 21,7 S festes Ammoniumsulf*t^e 100 ml Lösung
unter Rühytn zugesetzt,, um die Losung auf eine Sättigung von
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- ίο -
65 % zu bringen. Das Rühren wurde etwa 20 Hinuten fortgesetzt
und die sich ergebende Ausfällung wurde durch Zentrifugieren bei 20.000 U/min über 15 Minuten gewonnen.
Der Niederschlag wurde in so viel Tris-chlorid
(Tris-Puffer), pH-Wert 8,1, gelöst, daß sich eine lösung ergab,
die etwa 35 mg Protein je ml enthielt. Sie Lösung wurde
bei 0 - 40C gegen 0,01 m Tris, pH-Wert 8,1, mit einem Gehalt
von 0,001 m ß-Mercaptoäthanol, 0,001 m ithylendiamintetraacetat und 0,1 m Natriumchlorid dialysiert, bis das Dialysat
frei von Ammoniumsulfat war. Die Dialysemembran bestand aus Cellulose mit einer Dicke von etwa 0,02 mm (0,0008 inch).
Das Dialysiermittel wurde dann durch eine Lösung
ersetzt, die 0,001 m Ithylendiamintetraacetat (EDIA) und 0,05 m Magnesiumacetat enthielt, und die Dialyse wurde zwei
Stunden lang fortgesetzt. Die Dialyse wurde über weitere zwei Stunden mit frischer Lösung wiederholt, es ergab sich
eine reichliche Fällung in dem Dialysebeutel. Nach öffnung des Beutels wurde eine klare überstehende Flüssigkeit von
der Ausfällung durch Zentrifugieren abgetrennt.
Die überstehende Flüssigkeit hatte ein 280/260-Ultraviolettverhältnis
von 1,30 und einen Proteingehalt von etwa 30 mg/1. Die Ausbeute an Polynucleotidphosphorylase
betrug etwa 200 Einheiten je g getrockneter Zellen oder genug
Enzym zur Bildung von 170 mg Polymer je g getrockneter
Zellen bei einer 35 #igen Umwandlung von Nucleosiddiphosphat zu Polymer.
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BAD ORIGINAL
- 11 Beispiel 2
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch zum
Inaktivieren von Nucleasen angewendet werden.
Nach der Arbeitsweise des Beispiels 1 wurde eine Enzymlösung hergestellt und anschließend an die letzte
Dialyse wurde der Inhalt des Dialysebeutels gegen eine Lösung dialysiert, die 0,05 m Magnesiumacetat und 0,002 m Quecksilber(II)acetat
enthielt. Die Dialyse erfolgte über zwei Stunden bei O - 4°C und dann wurde das Dialysiermittel durch
0,01 Tris, pH-Wert 8,1, mit einem Gehalt von 0,002 m Quecksilber(II)acetat
und 0,05 m Magnesiumacetat ersetzt und die Dialyse über weitere zwei Stunden durchgeführt. Dann wurde
das Dialysiermittel durch 0,01 m Iris, pH-Wert 8,1, mit einem Gehalt von 0,05 m Magnesiumacetat, 0,001 m ß-Mercaptoäthanol
und 0,001 m Äthylendiamintetraessigsäure (EDIA) ersetzt. Die Dialyse wurde zwei Stunden lang durchgeführt
und dann noch zweimal über jeweils zwei Stunden mit frischer
Lösung wiederholt. Nach öffnung des Dialysebeutels wurde
die ausgefällte Ribonucleinsäure und Desoxyribonucleinsäure durch Zentrifugieren abgetrennt. Die gewonnene überstehende
Flüssigkeit hatte keine Nucleaseaktivltät und war praktisch frei von Nucleinsäuren.
Das Verfahren gemäß der Erfindung bedeutet eine wesentliche
Verbesserung gegenüber den bisher bekannten Reinigungsmethoden. Die Behandlung ist wesentlich einfacher, z.B.
erfordert die Reinigung von iPolynucleotidphosphorylase nur eine Fällung mit Ammoniumsulfat und eine Dialyse, im Vergleich
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BAD ORIGINAL
zu der bisher angewendeten zeitraubenden und umständlichen Verarbeitung. Darüber hinaus wird die Ausbeute an Enzym aus
• den Zellen wesentlich gesteigert, um. so hohe Beträge wie 500 - 700 %. Weiterhin ist das Verfahren sehr anpassungsfähig,
indem es in einem breiten Temperaturbereich durchgeführt werden kann und sowohl die Entfernung von Verunreinigungen
als auch eine Desaktivierung von im Einzelfall gewünschten
besonderen Enzymen gestattet.
Die bevorzugte Arbeitsweise gemäß der Erfindung,
b bei der eine Dialyse für die Reinigung der Enzymlösung angewendet
wird, h* insbesondere folgende Vorzüge: Wirksame Regelung der Temperatur über einen breiten Temperaturbereich
über einen langen Zeitraum5 verbesserte Regelung der Reaktionsrate
zwischen den zugeführten Ionen und den Enzymverunreinigungen durch Regelung der Diffusion der Ionen durch
die Membran; leichte und schnelle Entfernung von überschüssigen Ionen aus der Enzymlösung durch Diffusion überschüssiger
Ionen aus dem Inneren des Dialysebeutels in den Außenraum; geringstmögliche Handhabung der Enzymlösung mit entsprechender
Verringerung der Möglichkeit eines Eindringens von atmosphärischen Verunreinigungen in die Lösung.
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist vorstehend zur Veranschaulichung anhand bevorzugter Ausführungsforanen erläutert
worden, es ist jedoch ersichtlich, daß nach Maßgabe des Einzelfalles entsprechende Änderungen oder Abwandlungen
vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung zu
verlassen,
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Claims (7)
1. Verfahren zur Reinigung von Enzymlösungen, die Polynucleotidphosphorylase und als Verunreinigung Nueleinsäure,
wie Ribonucleinsäure, Desoxyribonucleinsäure oder Gemische davon, enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß man
eine Lösung mit einem Gehalt an Magnesiumionen in einer Konzentration zwischen etwa 0,01 und 0,1 Mol/l zu der Snzymlösung
zusetzt, die Magnesiumionen mit den Nucleinsäuren unter Ausfällung umsetzt und den Niederschlag aus der Lösung zur
Gewinnung einer von Nucleinsäuren im wesentlichen freien Enzymlösung abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Magnesiumionen der Lösung mittels Dialyse durch eine halbdurchlässige Membran zuführt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zuführung der Magnesiumionen bei
einer Temperatur zwischen etwa 0° und etwa 65°0 vornimmt,
4-, Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Zuführung der läagnesiümionenjbei
einem pH-Wert zwischen etwa 7fO und etwa 8,5 vornimmtl
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Enzymlösung mit einer Proteinkonzentration
zwischen etwa 10 und etwa 40 mg/1 verwendet.
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6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5» dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Enzymlösung verwendet, die außerdem ITuclease enthält, die von Nucleinsäuren befreite
Enzymlösung gegen eine Lösung dialysiert, die Quecksilber(II)-ionen
in einer Konzentration zwischen etwa 0,1 und etwa 0,3 Millimol/l (mM per liter) enthält, die Dialyse bei
einer Temperatur zwischen etwa 1 und etwa 20 C und einem pH-Wert zwischen etwa 6,0 und etwa 8,5 durchführt, hierdurch
mittels der Quecksilber(II)ionen die Huclease inaktiviert,
überschüssige Quecksilber(II)ionen aus der Enzymlösung abtrennt
und eine von Mucleaseaktivität im wesentlichen freie
Enzymlösung gewinnt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß man eine durch Extraktion von
Micrococcus lysodeikticus erhaltene Enzymlösung verwendet.
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Applications Claiming Priority (1)
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Families Citing this family (1)
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1968
- 1968-02-20 GB GB8278/68A patent/GB1193756A/en not_active Expired
- 1968-02-21 FR FR1553604D patent/FR1553604A/fr not_active Expired
- 1968-02-22 DE DE19681642658 patent/DE1642658A1/de active Pending
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Publication number | Publication date |
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GB1193756A (en) | 1970-06-03 |
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