DE1635726B2 - Verfahren zum Herstellen eines formbeständigen, aus einem Schichtwerkstoff bestehenden Formkörpers - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines formbeständigen, aus einem Schichtwerkstoff bestehenden FormkörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs.
Ein solches Verfahren ist aus der GB-PS 9 16 050 bekannt. Hier wird zur Herstellung einer für ein Fluid
undurchlässigen Membran ein gewirktes Nylontextilmaterial über einen starren und nicht absorbierenden
Formteil gestreckt, worauf die freiliegende Oberfläche des Textilmaterials in der gewünschten Dicke mit einem
Kunststoff beschichtet wird, der aus einer Lösung mit einem auf einer synthetischen Gummimischung basierendem
Polymer besteht. Danach wird die Schicht unter Anwendung von Wärme auf dem Formteil ausvulkanisiert.
Bei diesem Verfahren liegen bei der Herstellung des Formkörpers die zwei verschiedenen Ausgangswerkstoffe,
nämlich das gewirkte Textilmaterial und die vulkanisierbare Beschichtungsmasse getrennt vor, und
sie werden nacheinander auf den gewünschten Formteil aufgebracht. Es ist weiterhin bei der Herstellung von
Formkörpern für Kleidungsstücke bekannt, die beiden Hauptflächen eines verformbaren flachen Ausgangswerkstoffs
aus einem elastomeren Schaumstoff mit einem bei Raumtemperatur trockenen Bindemittel zu
versehen, auf beide Flächen ein flaches gewebtes oder gewirktes Textilmaterial aufzubringen und diesen
Zwischenwerkstoff in einer aus Formring und Ziehstempel bestehenden Form in die Gestalt des Formkörpers
zu überführen. Dabei wird eine Temperatur angewendet, bei der das trockene Bindemittel seine Bindeeigenschaft
erhält (vgl. GB-PS 10 49 542). Bei diesem bekannten Verfahren liegen unmittelbar vor der
Verformung mehrere Ausgangswerkstoffe vor, nämlich die aus Schaumstoff bestehende Zwischenlage und die
unter Zwischenschaltung des trockenen Bindemittels lose aufgelegten Textilteile. Außerdem erfolgt die
Verformung nach Art eines Tiefziehvorganges. Zu diesem Zweck ist es unerläßlich, daß als Textilmaterialien
solche aus synthetischen Garnen verwendet
werden, die bei der Herstellung nur unvollständig gestreckt worden sind und eine für das Tiefziehverformen
ausreichende Reststreckbarkeit besitzen. Das bedeutet, daß bei gleichem Ausgangsmaterial bei der
Herstellung unterschiedlicher Formkörper die Textilmaterialien in Abhängigkeit von dem Verformungsgrad
unterschiedliche Streckung und damit unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Das gleiche kann auch bei ein
und demselben Formkörper dann auftreten, wenn die Materialien an unterschiedlichen Bereichen des Formkörpers
unterschiedlich stark verformt werden. Außerdem muß das Verformungsausmaß genau auf die den
Garnen noch innewohnende Reststreckbarkeit abgestimmt werden, um Garnbrüche zu vermeiden. Die
Verwendung von beschichtetem Stretchmaterial z. B. für die Herstellung von Polsterüberzügen od. dgl. ist
allgemein üblich. Bei aus diesen eben hergestellten Stretchmaterialien hergestellten Polsterüberzügen handelt
es sich jedoch nicht um Formkörper der hier in Rede stehenden Art. Vielmehr wird das Stretchmaterial
z. B. zur Herstellung eines Polsterüberzugs unter Ausnutzung der elastischen Dehnbarkeit über den
betreffenden Gegenstand gezogen und festgespannt und soll für die ganze Gebrauchsdauer seine Stretcheigenschaft
beibehalten (vgl. US-PS 27 06 699). Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Erfindung um die
Herstellung eines Körpers in einer vorbestimmten Form, der diese formbeständig beibehält.
Es ist ferner ein Verfahren zum Herstellen eines flexiblen Schichtwerkstoffes bekannt, bei dem ein
gewirktes oder gewebtes natürliches oder synthetisches Textilmaterial so mit einem Vinylorganosol bzw.
Plastisol beschichtet wird, daß die Maschinenzwischenräume von dem Beschichtungsstoff frei bleiben bzw. das
Textilmaterial nicht in dem Plastisol eingebettet wird. Zu diesem Zweck wird das Textilmaterial auf eine noch
feuchte Plastisolschicht unter extrem leichtem Druck aufgebracht. Die Schichten werden erhitzt, so daß die
Vinylschichten vollständig zusammenschmelzen, ein Blasmittel in dem Vinylplastisol freigesetzt wird, um
einen Schaumstoff zu bilden und die Vinylschichten mit dem Textilmaterial fest zu verbinden. Dieses Material
eignet sich besonders zur Herstellung von Außenbekleidungsstücken oder als Auskleidungswerkstoff für das
Innere von Kraftfahrzeugen (vgl. GB-PS 9 23 207). Der Einsatz für das Herstellen eines Formkörpers, der nach
der Fertigstellung weder flexibel noch elastisch ist, ist nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs so
auszugestalten, daß die Herstellung des Formkörpers dadurch wesentlich vereinfacht wird, daß der Schichtwerkstoff
vorgefertigt wird und daß der Formkörper dennoch wie bisher mit hoher Genauigkeit und unter
Vermeidung von verbleibenden innewohnenden elastischen Rückstellkräften ausgeformt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs gelöst.
Bei dem neuen Verfahren steht für die Ausformung des Formkörpers ein einziger einheitlicher Schichtwerkstoff
zur Verfügung. Dieser ebene Schichtwerkstoff kann daher nach seiner Fertigung auf Vorrat
gehalten werden. Die Herstellung des Zwischenwerkstoffes kann auch unabhängig von der Herstellung des
Formkörpers fabrikmäßig vorgenommen werden. Das ebene Laminat besitzt eine hohe Verformbarkeit, da die
ursprüngliche Dehnbarkeit des gewirkten Textilmaterials im Laminat im vollen Umfang erhalten bleibt und
auch nicht durch die Verbindung des Textilmaterial mit
der Kunststoffbeschiehtung beeinträchtigt wird. Das
gewirkte Textilmaterial kann mit einer ausreichenden Dehnbarkeit in vorbestimmten oder allen Richtungen in
üblicher Weise hergestellt werden, so daß bei allen in Frage kommenden Verformungen zur Herstellung von
Formkörpern eine Streckung der Garne, aus denen das Textilmaterial gewirkt ist, nicht eintritt.
Der Schichtwerkstoff kann daher auch mit großer Genauigkeit in jede gewünschte Form überführt
werden. Diiivh die vorgesehene Temperaturführung
während der Ausfonnung wird weiterhin gewährleistet, daß der Formkörper nach Abkühlung auf Raumtemperatur
seine Form mit großer Genauigkeit und Beständigkeit beibehält. Unter der angegebenen Verformungstemperatur
wird dabei eine Temperatur verstanden, bei der in dem betreffenden thermoplastischen
Material die Fließvorgänge überwiegen. Bei der Verformung des Schichtwerkstoffes können also solche
Fließvorgänge sowohl im Beschichtungswerkstoff als auch in dem Textilmaterial auftreten.
Für den Hersteller von Formkörpern vereinfacht sich die Herstellung wesentlich dadurch, daß er von einem
einheitlichen ebenen, auf Vorrat zu haltenden Schichtwerkstoff ausgehen kann, und nicht, wie bei den
bekannten Verfahren, mehrere Ausgangswerkstoffe verwenden und zusammenbringen muß.
Es folgt die Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen.
Es zeigen
die Fig. 1 und 2 in schematischer Seilenansicht eine
Vorrichtung, mit der der ebene Schichtwerkstoff im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung hergestellt
werden kann, und
F i g. 3 im Schnitt und im größeren Maßstabe den mit
der Vorrichtung nach Fig. 1 und 2 hergestellten Werkstoff.
Der in den F ■ g. 1 und 2 gezeigten Vorrichtung
durchführbare Verfahren besteht darin, daß aus einem Vorratsbehälter 4 auf ein Stützpapier 6, das von einer
Rolle 7 abgezogen wird, ein Vinylplastisol oder -organosol 2 mittels Auftragwalzen 8 und 10 in
vorbestimmter Schichtdicke aufgebracht wird. Die Schichtdicke kann zwischen 0,05 mm und 1,25 mm, insb.
zwischen 0,25 und 0,65 mm liegen. Die Schicht wird mit dem Stützpapier 6 durch einen Ofen 14 geführt, der in
mehrere z. B. sechs Wärmezonen von ansteigender Temperatur unterteilt ist, wie dies bekannt ist. Die
Temperatur kann dabei von I20°C bis etwa 195°C gesteigert werden. Das mit einer Geschwindigkeit im
Bereich zwischen 18 und 32 mtr./Min. (bei einer Ofenlänge von etwa 50 m) durch den Ofen laufende
Papier wird nach Passieren des Ofens auf eine Aufnehmerolle 40 aufgewickelt. Im Ofen schmilzt die
Vinylmasse 2 zu einer zusammenhängenden Schicht zusammen.
Die Rolle 40 kann dann gemäß Fig. 2 in die Abwickelstation einer weiteren Vorrichtung eingelegt
werden. Das beschichtete Trägerpapier wird erneut abgezogen und im Bereich einer Umlenkrolle 24 aus
einem ein Vinylplastisol 18 enthallenden Vorratsbehälter 16 über eine Zumeßrolle 20 und eine Auftragrolle 22
mit einem Vinylplastisol 18 beschichtet, das ein Blasmittel enthalten kann. Ein gewirktes Textilmaterial
26 wird von einer Vorratsrolle 28 einer Abwickelstation abgezogen und über Rollen 54, 72, 74, 76 und 78 mit nur
sehr leichtem Druck auf dip noch feuchte zuletzt aufgebrachte Vinylplastisolschicht aufgebracht. Das
Textilmaterial 26 wird dabei nur unter einer leichten Spannung gehalten, die lediglich ausreicht, Knicke oder
Falten in dem gewirkten Material zu beseitigen.
Die Abzugsrolle 28 ist mit ihrer Welle 42 in Schlitzen 48 der Abwickelstation 46 geführt und auf zwei Rollen
50, 52 abgestützt, von denen die Rolle 50 angetrieben wird, so daß das Textilmaterial 26 unter positiver
Förderung die Abwickelstation verläßt.
Die Rolle 54 ist mit ihrer Achse 56 am Kolben 60 eines Druckluftzylinders 62 gelagert, dessen anderes Ende an
der Abwickelstation 46 bei 64 schwenkbar gelagert ist. Diese Einrichtung dient lediglich zum Verbinden des
Endes einer Textilbahn mit dem Anfang der nächsten Textilbahn. Die RoUe 76 ist antreibbar und dient zur
Einstellung der leichten Spannung in dem gewirkten Textilmaterial 26. Die als Auftragrolle dienende Rolle 78
hat einen geringen Abstand von beispielsweise 3 mm von der freiliegenden Oberfläche des von dem Wickel
40 abgezogenen Materials. Die Dehnungsrolle 76 kann so ausgebildet werden (z. B. als Leistenrolle), daß sie das
Textilmaterial auch in Querrichtung leicht, z. B. um etwa 12 —25 mm dehnt, um auch in dieser Richtung Falten
und Knicke zu beseitigen. Da die Aufbringungsrolle 78 einen geringen Abstand von der freiliegenden Oberfläche
der Bahn aufweist, ergibt sich eine Vereinigung des Textilmaterial* mit dem Plastisol unter sehr leichtem
Druck, der gewährleistet, daß das Textilmaterial nicht in dem noch feuchten Plastisol eingebettet wird.
Der so gebildete Werkstoff wird durch einen zweiten Ofen 29 von gleichbleibender Temperatur beispielsweise
193°C geführt. Die Durchlaufgeschwindigkeit kann
bei 23 — 28 mtrVMin. (bei einer Ofenlänge von etwa 60 mtr.) liegen. Bei dieser Behandlung schmilzt die
zuletzt aufgebrachte Vinylorganisolschicht zu einem einheitlichen Film zusammen, der zugleich mit dem
darunter liegenden, zuvor hergestellten Film fest verbunden wird. Auch kann ein etwaig vorhandenes
Blasmittel beigesetzt werden, so daß auch eine Schäumung des Organisols stattfindet. Hinter dem Ofen
wird der auf diese Weise gewonnene mehrschichtige ebene Werkstoff von der Trägerpa pierbahn getrennt.
Der Schichtwerkstoff wird bei 32 auf eine Aufwickelrolle aufgewickelt, während das abgezogene Trägerpapier
bei 30 aufgewickelt wird. Die Dicke des fertigen Schichtwerkstoffs der gemäß Fig. 3 mit 34 bezeichnet
ist, kann etwa zwischen 0,6 mm bis 4,5 mm liegen.
Die Beschichtung ist so aufgebracht, daß die Dehnbarkeit der Garne in dem Textilmaterial nicht
zerstört wird, da das Überzugsmaterial nicht in die Zwischenräume des Textilmaterial oder der Garne
eindringt.
Eine erste Vinylschicht wird auf ein Trägerpapier in einer Menge von etwa 417 Gramm/qm aufgebracht. Sie
besteht aus einem Plastisol A folgender Zusammensetzung:
'lastisol A
(jewichtsunteile
Bestandteile
Polyvinylchlorid
Phlhalatplastitlzierer
Stabilisierer (Barium-Cadmium) FarbstolT
Phlhalatplastitlzierer
Stabilisierer (Barium-Cadmium) FarbstolT
Nach teilweiser Zusammenschmelzung der ersten Schicht wird eine zweite Vinylschicht aufgebracht, und
zwar in einer Menge von etwa 500Gramm/qm. Ils
handelt sich um das folgende geschäumte Plastisol 15:
Plastisol IJ
(jcwichlsiinlcilc
Bestandteile
Polyvinylchloridhar/
Phthalatplastifizierer
Stabilisierer vom Bleityp
Azodicarnonamid (Blasmittel)
Farbstoffe
Phthalatplastifizierer
Stabilisierer vom Bleityp
Azodicarnonamid (Blasmittel)
Farbstoffe
Ein gewirktes Textilmaterial mit einem spezifischen Gewicht von etwa 78 Gramm/qm wird auf die Oberseite
dieser zweiten noch feuchten Schicht aufgebracht. In diesem Beispiel handelt es sich um ein kreisförmig
gewirktes Jersey-Maschenwerk.
Textilmaterial C | 78 Gramm/qm |
Gewicht | 47 |
Touren pro 25 mm | 37 |
Wales (Rippen) pro 25 mm | |
Garn | |
(34fädiges gedrehtes dehnbares | 70 Denier |
Nylon-»Helanca«-Garn) | |
Textildehnung | 230% |
in Umlaufrichtung | |
Textildehnung | 140% |
in Walesrichtung | |
Textildehnung | |
nach der 360°-Testmethode | 130% |
bei 13,6 kg | |
Bei der 360°-Testmethode wird ein kreisförmiges Werkstück mit einem Durchmesser von 31 cm über eine
horizontal angeordnete öffnung von 25 cm Durchmesser im Prüfapparat gelegt und am Rand eingeklemmt.
Das Textilmaterial wird dabei nicht verformt oder gezogen, jedoch werden alle Knicke, Eindrückungen
oder Falten leicht ausgestrichen. Danach wird eine Halbkugel am unteren Ende einer Stange über der
öffnung ohne jede Krafteinwirkung zentriert. Die Größe des Weges, den die Halbkugel absinkt, wird in
Zoll gemessen. Das Absinkmaß wird fest für jedes Gewicht festgehalten, das zunächst in Schritten von
0,45 kg von 0,9 kg auf 4,54 kg erhöht wird und dann in Schritten von 2,27 kg von 4,54 kg bis auf 13,6 kg erhöht
wird. Der angenäherte prozentuale Dehnungswert bei jedem Gewicht kann aus der folgenden Gleichung
ausgerechnet werden:
ii-IX'hnung =
[12 125 λ
K)]
K)
100.
In dieser ist Ds gleich dem am Tcsiapparat
festgestellten Dehnungsmaß. Das dreischichtige Schichtwerkstück wiegt etwa 995 Gramm/qm und ist
nach dem endgültigen Schmelzen und Aufschäumen etwa 1,6 mm dick.
Beispiel Il
Das Beispiel I wird wiederholt, jedoch unter Anwendung von 512 Gramm/qm des Plastisols A und
etwa 500 Gramm/qm des Plastisols B, zur Herstellung eines dreischichtigen Schichtwerkstoffes mit einem
spezifischen Gewicht von etwa 1450 Gramm/qm, wobei ein endgültiges zusammengeschmolzenes und aufgeschäumtes
Schichtwerkslück mit einer Dicke von etwa 1,7 mm erhalten wird.
Beispiel III
Ein Film aus einem Plastisol A wird auf einem Formpapier in einer Menge aufgebracht von etwa
817 Gramm/qm, worauf ein Textilgewebe C aufgebracht wird. Das zweischichtige Schichtwerkstück wiegt
etwa 900 Gramm/qm und besitzt eine endgültige zusammengeschmolzene Dicke von etwa 1 mm.
Ein Kontrollwerkstück wurde wie folgt erzeugt.
Kontrollbeispiel IV
fiin Film aus einem Plastisol A wurde auf einem Formpapier mit einer Menge von etwa 200 Gramm/qm
aufgebracht. Dieser Film wurde teilweise geschmolzen und dann ein Film aus einem Plastisol B darauf gebracht
in einer Menge von etwa 423 Gramm/qm.
F.in Textilmaterial wurde nicht zugefügt. Der Film wog etwa 623 Gramm/qm und wurde endgültig
geschmolzen und geschäumt, um einen Zweischichtenfilm mit einer Dicke von etwa 1,05 mm zu erhalten.
Die Beispiele I, Il und III und das Kontrollmaterial IV
wurden in der Wärme bei etwa 177°C verformt, und es wurde ihre zurückbleibende Schrumpfung gemäß dem
folgenden Verfahren gemessen:
Warmverformung und Testverfahren
zur Messung der Schrumpfung
zur Messung der Schrumpfung
A. Werkzeug
Ein Aluminiumwerkzeug in Form einer abgeschnittenen Pyramide mit einer Höhe von etwa 3,8 cm unc
Basisabmessungen von 30,5 χ 30,5 cm und einer Abmessung an der oberen Abschnittfläche von etwa 24 χ 24 cn·
wurde mit einer zentralen Ausnehmung in der oberer Fläche versehen, welche Breitenabmessungen vor
20,3 χ 20,3 cm und eine Tiefe von 2,5 cm besaß. Die Ausnehmung wurde durch senkrechte Wände begrenzt
die an einer horizontalen Grundfläche mit gekrümmter Übergängen angrenzen, wobei der Krümmungsradiu:
im Querschnitt jeweils 0,33 cm betrug. Die senkrechter Wände gingen ineinander durch gekrümmte Flächer
mit dem gleichen Krümmungsradius über. Alle anderer Ecken des Werkstückes wurden durch den Schnitt vor
ebenen Oberflächen gebildet. Kleine Vakuumlöchei durchdringen die Bodenfläche des Werkzeugs.
B. Temperatur und Wärmebedingungen
1. Ein Werkstück, welches geringfügig größer al; 30,5 χ 30,5 cm ist, wird erhitzt bis auf die Verformungstemperatur
entsprechend den individueller Eigenschaften mit Hilfe einer lnfrarot-Wärmecin
richtung, wobei 80% der Hitze sich auf die Tcxtilseitc und 20% auf die Vinylschichtscitc de.·
Werkstücks konzentrieren.
2. Das überzogene Werkstück wird über der Pyramide ausgeformt, wobei die Tcxlilscitc der Pyramide
zugewandt ist, und durch Vakuum in die Aushöhlung in dem Werkstück gezogen. Während der
Verformung wird das Prüfmuster in einem Rahmer gehalten, der eine öffnung von 30,5 χ 30,5 err
aufweist.
3. Das ausgeformte Muster wird bis auf Formtemperatur erhitzt und innerhalb 3 Sekunden ausgeformt
und dann vor der Freigabe von dem Werkzeug abgekühlt.
C. Schrumpfmessung
Der Abstand von der Falte, welche der Ecke entspricht, die durch den Schnitt der senkrechten Wand
der Höhlungsfläche und der Oberseite der Pyramide gebildet wird, bis zu der Falte, welche durch die
korrespondierende Ecke an der anderen Seite der Höhlung gebildet wird, wird gemessen. Dieser Abstand
beträgt nominell 25,4 cm (5,08 cm in senkrechter und
Schrumpfung (in %)
lü 20,32 cm in horizontaler Richtung). Schrumpfungsmessungen
an diesem Abstand werden 16 Stunden nach der Ausformung gemacht. Der Unterschied zwischen dem
Nominalwert und dem gemessenen Abstand wird als Schrumpfung betrachtet. Die Muster werden während
dieser 16-Stunden-Periode auf Raumtemperatur, d.h. auf etwa 23,9° C ±2,5° C gehalten. Man läßt sie ohne
Verformung auf Grund von Stapelung od. dgl. frei den Schrumpfungseinwirkungen ausgesetzt. Vor der Messung
der Schrumpfung werden die Ecken der geformten Stücke so geschnitten, daß das Material bei der Messung
flach liegt.
Die Schrumpfung bei den Beispielen I—III und bei
dem Kontrollmuster IV sind folgende:
Wales Richtung Umlauf
Richtung
Richtung
Beispiel I | 2,20% |
Beispiel II | 2,80% |
Beispiel III | 2,20% |
Kontrollmuster IV | 11,1% |
2,20%
2,80%
2,20%
11,1%
2,80%
2,20%
11,1%
Jedes in der Wärme verformbare thermoplastische Kunstharz ist als Oberflächenschicht geeignet. Die
Vinylharze sind besonders bevorzugt, und es werden Harze zweckmäßigerweise ausgewählt aus der Gruppe,
die aus Polyvinylchloriden und Copolymeren des Vinylchlorides und anderer Monomere besteht, sowie
aus Mischungen von Polyvinylchloriden und Copolymeren des Vinylchlorides und anderen Monomeren.
Bevorzugt sind falschgezwirnte Garne. Die verwendeten Garne sind vielfädige Garne, die wenigstens um
etwa 100% ohne Streckung der Fäden gedehnt werden können. Die gedrehten und in der Wärme verfestigbaren
Nylongarne, wie sie unter dem Warenzeichen »Helanca« vertrieben werden, sind besonders geeignet,
da sie eine Dehnung von 300% und mehr aufzeigen, die im wesentlichen darauf beruht, daß die einzelnen Fäden,
die das Garn bilden, sich entkräuseln und gerade richten, ohne daß die einzelnen polymeren Fäden eine Längung
erfahren.
Neben Nylon können beispielsweise auch Fäden aus Polyester, Acrylharze, Polypropylen und Triacetat
verwendet werden, obwohl in jedem Falle Nylon das bevorzugte Garn ist.
Das Garn kann in verschiedene Textilformen verarbeitet werden, beispielsweise als Trikot oder als
Interlock.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen eines formbeständigen, aus einem Schichtwerkstoff bestehenden Formkörpers, der eine mit einem Kunststoff beschichtete Trägerlage aus einem gewirkten Textilmaterial aufweist, bei dem von einem ebenen Textilmaterial aus thermoplastischem Kunststoff ausgegangen und dieses unter Ausnutzung praktisch nur seiner Maschendehnbarkeit in die Form überführt wird und bei dem eine Beschichtung des Textilmaterial mit einem Kunststoff und die Herstellung der Formbeständigkeit durch Anwendung von Wärme erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Beschichten des aus vielfädigen Garnen bestehenden Textilmaterial mit einem thermoplastischen Kunststoff und vor der Verformung erfolgt und so vorgenommen wird, daß sowohl die Maschenzwischenräume als auch das Innere der Garne frei bleiben und daß während der Verformung die Temperatur auf einen Wert wenigstens gleich dem höheren Wert der Verformungstemperaturen des Textilmaterial und der Beschichtung gehalten wird.
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