DE1214193B - Anisotroper Werkstoff zur Herstellung von Bauelementen - Google Patents

Anisotroper Werkstoff zur Herstellung von Bauelementen

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DE1214193B
DE1214193B DED26955A DED0026955A DE1214193B DE 1214193 B DE1214193 B DE 1214193B DE D26955 A DED26955 A DE D26955A DE D0026955 A DED0026955 A DE D0026955A DE 1214193 B DE1214193 B DE 1214193B
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Otto Dietzsch Sen
Hans-Joachim Dietzsch
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Dietzsch Hans Joachim GmbH
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
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    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
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Description

  • Anisotrop er Werkstoff zur Herstellung von Bauelementen Die Erfindung spricht das technische Gebiet der künstlichen Werkstoffe auf Faservliesbasis an.
  • Der Zweck der Erfindung besteht in der Schaffung eines ein Zwischenprodukt vorstellenden künstlichen Werkstoffs, der ein geringes spezifisches Gewicht und anisotropische Eigenschaften aufweist und billig herzustellen ist. Der Begriff »anisotropische Eigenschaft« ist dabei dahin zu verstehen, daß der Werkstoff bezüglich seiner mechanischen Eigenschaften, wie Zug-und Biegefähigkeit, Elastizität, Nachgiebigkeit, Schalldämmung u. dgl., in einer Richtung bevorzugte Werte aufweist. Ein solcher Werkstoff eignet sich daher zur Herstellung von Bauelementen zahlreich verschiedener Anwendbarkeit, also insbesondere für Möbel, Hausbau, Karosseriebau, Wandbekleidungen u. dgl. Weitere Verwendungsmöglichkeiten werden später erwähnt werden.
  • - Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß bei erhöhter Temperatur flüssige Materialien mittels Spinndüsen in endlose Hohlfäden übergeführt werden können, daß diese Hohlfäden in sich in der Regel anisotropische Eigenschaften besitzen und, wie das Beispiel von Kunstpelz gemäß deutscher Patentschrift 953425 zeigt, in Vielzahl zu einem Vlies vereinigt werden können. Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, durch eine enge und innige Oberflächenverbindung einer Vielzahl von im wesentlichen parallel zueinander liegenden monofilen hohlen Spinnfäden ein Gebilde zu schaffen. Ein derart stmkturiertes Gebilde weist eine hohe Zugfestigkeit in Richtung der Hohlfadenachse, ein vergleichsweise niedriges spezifisches Gewicht durch Hohlraumausbildung und hohe elastische Nachgiebigkeit in Richtung quer zur Fadenachse auf, was den eingangs geschilderten Erfindungszweck befriedigt.
  • Diese technische Aufgabe der Erfindung wird in der Weise gelöst, daß die in Spinndüsen erzeugten Hohlfäden in engster Nachbarschaft zueinander auf einer Ablagefläche abgelegt werden, wo sie erstarren und dabei in eine enge Haftverbindung gelangen.
  • Die zur Durchführung dieser Lösung erforderlichen Materialien, Verfahren und Apparaturen sind als solche bekannt. Die Gewinnung von Hohlfäden aus bei erhöhter Temperatur flüssigen Materialien anorganischer oder organischer Natur und insbesondere Polymerharzen und eine hierfür geeignete Spinnapparatur ist beispielsweise aus der bereits vorstehend erwähnten deutschen Patentschrift 953 425 bekannt, die jedoch einen Kunstpelz aus an ihrer Basis insbesondere verschmolzenen kurzen »Haaren« und »Grannen« zum Gegenstand hat.
  • Andererseits ist in der Textiltechnik die Vereinigung einer Vielzahljvon im wesentlichen parallel zueinander liegenden. Vollfäden zu einem Vlies z.B. durch die deutsche Patentschrift 109 682 und die enge und innige Verbindung dieser Fäden an ihren Außenflächen z. B. durch die USA.-Patentschrift 2546230 als Vorbild gegeben.
  • Die Erfindung besteht demgemäß aus einem anisotropen Werkstoff zur Herstellung von Bauelementen, insbesondere für Möbel, Hausbau, Karosseriebau, Wandbekleidungen u. dgl., bestehend aus einer Vielzahl oberflächlich vereinigter und im wesentlichen parallel zueinander angeordneter Spinnfäden, dadurch gekennzeichnet, daß die Spinnfäden hohl ausgebildet sind.
  • Nachstehend soll die Erfindung nunmehr im einzelnen erläutert werden.
  • Der neuartige Werkstoff kann entweder ein im wesentlichen zweidimensionaler, also vergleichsweise dünner Flachkörper oder ein in allen drei Dimensionen weit ausgedehnter Blockkörper sein.
  • Um die erwünschte Außenzonenverschweißung zu erzielen, verwendet man entweder Spinnfäden, die in ihrem Mantel aus einer schnell erhärtenden Innenzone und ein langsamer erhärtenden Außenzone bestehen, oder läßt die Fadenvereinigungen unter Bedingungen vor sich gehen, bei. denen die Spinnfäden zwar schon oberflächlich verfestigt sind, aber noch so viel Wärmeinhalt aufweisen, daß in der Berührungszone die festere Außenschicht infolge der hier gehemmten Wärmeabfuhr wieder aufweicht und durch die Oberflächenkräfte vereinigt wird. Man nimmt vorzugsweise Material mit breitem Erweichungsbereich, wie weichgemachtes Polyvinylchlorid oder Polyäthylen.
  • Der Ausdruck »Spinnfäden« umfaßt nicht nur Erzeugnisse des eigentlichen Spinnverfahrens, sondern auch jedes anderen Verformungsverfahrens für fließbare Substanzen, insbesondere des in der Kunststofftechnik bekannten Spritzguß- oder Strangpreßverfahrens, vorzugsweise mittels Schneckenpresse als Fördermittel. Fernerhin fallen unter diesen Begriff auch alle Querschnittsformen, also außer runden auch flache, z. B. Bänder.
  • Im Fadenhohlraum können auch in an sich bekannter Weise Substanzen verschiedenartigster Zusammensetzung und chemischer oder physikalischer Wirksamkeit, wie Farbstoffe, Therapeutika usw., enthalten sein. Als spezielle Ausgestaltung seien mit gammastrahlenabsorbierender, also schwermetallischer Substanz gefüllte Schutzschirme gegen Röntgen- oder Atomstrahlen genannt.
  • Wie bereits einleitend erwähnt, bietet der neuartige Werkstoff infolge seiner anisotropischen Eigenschaften, seines umfangreichen Hohlvolumens und seiner geringen Dichte auf zahlreichen Verwendungsgebieten spezielle Vorteile. So kann er beispielsweise an Stelle von Holz für Möbel, als Furnier, z. B. mit künstlicher Maserung infolge mustermäßiger Vereinigung unterschiedlich gefärbter Fäden, als Wasserfahrzeugbeplankung in vorgebogener oder vorgeformter Form, als flächig ausgedehnter Lichtleiter in Decken und Wänden, fernerhin an Stelle von Leder oder Kork, z. B. für rutschfeste Schuhsohlen mit erhöhter Biegsamkeit in Flußlängsrichtung und die Standfestigkeit verbessernder Quersteifigkeit, für Schuhabsätze und für Fußbodenbläge, fur Fahrzeugbereifung in Form von Gummihohlfäden, als Füllmaterial für Flugzeugzellen einschließlich der Treibstoffspeicher verwendet werden.
  • Erforderlichenfalls können die in die Oberfläche einmündenden Hohlkanäle durch Abdecken, - Zuschmelzen oder sonstiges Verstopfen abgedichtet werden. Fernerhin kann der neuartige Werkstoff auch lagenweise unterschiedliche Hohlkanalweiten aufweisen. Eine solche Matte mit in den Außenbereichen engen und im Mittelbereich weiteren Hohlkanälen eignet sich z. B. als Bettmatratze.
  • Die oberflächliche Vereinigung der paralleIen Emzelhohlfäden kann man bereits im Gebiet des Spinndüsenmundes selbst hervorrufen, indem man eine Schlitzdüse mit einer Vielzahl nebeneinander ange ordneter Kernrohr verwendet.
  • Um Werkstoffkörper größerer Dicke zu erzielen, stapelt man eine Vielzahl von flachen Fadenverbundbahnen übereinander, was durch zickzackförmiges oder spiraliges Ablegen einer sich ständig bildenden Flachbahn auf einer z. B. trommelförmigen Unterlage oder durch Ubereinanderschichten von Einzelabschnitten der zunächst unterteilten Bahn geschehen kann.
  • Der Hohlfaden kann auch im Mantel aus zwei oder mehr koaxialen Zonen unterschiedlicher Zusammensetzung, z.B. aus einer inneren Zone aus höher und einer äußeren Zone aus niedriger schmelzendem Polyamid handelsüblicher Art, bestehen.
  • Zur Realisierung der Erfindung können auch die Hohlfäden zunächst aus nachträglich aushärtbarer oder vernetzbarer Substanz zu einem vlies artigen Ge bilde zusammengefügt werden und dann in dieser Form durch Gammabestrahlung, Hitzeeinwirkung oder Katalysatorwirkung verfertigt werden.
  • In den Zeichnungen ist die Erfindung in einigen Ausführungsbeispielen näher beschrieben, ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines Ausschnittes eines flächigen Körpers mit den Merkmalen der Erfindung in stark vergrößertem Maßstabe, F i g. 2 einen Querschnitt durch ein Einzelelement in noch stärker vergrößertem Maßstabe, F i g. 3 eine schematische, teilweise geschnittene Seitenansicht einer nicht den Gegenstand dieses Schutzrechts - bildenden Apparatur zur Erzeugung eines flächigen Körpers mit den Merkmalen der Erfindung, Fig.4 eine Aufsicht auf die Apparatur gemäß Fig. 3, Fig.5 einen schematisierten Längsschnitt durch eine einzelne, nicht den Gegenstand dieses Schutzrechts bildenden Zweistufendüse, wie sie in den Apparaturen gemäß F i g. 3 und 4 verwendet wird, Fig. 6 eine noch andere Ausführungsform einer Apparatur zur Herstellung von flächigen Körpern mit den Merkmalen der Erfindung, Fig.7 einen Teillängsschnitt durch den Schlitzgießer gemäß der Linie VII-VII der F i g 6, F i g. 8 eine Vorderansicht auf den Schlitzgießer gemäß F i g. 7, F i g. 9 eine schematische Seitenansicht einer nicht den Gegenstand dieses Schutzrechts bildendenApparatur zur Erzeugung eines mehrlagigen Ringkörpers mit den Merkmalen der Erfindung, F i g. 10 eine schaubildliche Teilansicht des in der Apparatur gemäß F i g. 9 gewonnenen erfindungsgemäßen Körpers in ausgebreitetem Zustand, Fig. 11 eine schaubildliche Teilansicht des Körpers nach Fig. 10 in stark vergrößertem Maßstabe und um 900 versetzter Blickrichtung und F i g. 12 eine schaubildliche Teilansicht eines Körpers, ähnlich Fig. 11, mit anderer Hohlkanalausgestaltung.
  • Der in F i g. 1 dargestellte flächige Körper aus schweißbarem organischem Material besteht aus einer Vielzahl von hohlen Spinnfäden 1, die im Gebiet ihrer Mantellinien 2 materialeinheitlich verbunden sind. Im Sinne der Fig.2 besteht die Außenhülle vorzugsweise aus spinnbaren polymeren Substanzen, z.-B. Polyvinylchlorid od. dgl. Der Kern 12 besteht aus Luft oder einem Gas.
  • In den F i g. 3 und 4 ist eine Apparatur zur Herstellung eines flächigen Körpers dargestellt, dessen Einzelfäden im Sinne der Fig. 1 praktisch parallel zueinander angeordnet sind. Die Apparatur besteht aus der Spinnapparatur 21, dem endlosen Ablageband 22 und der Aufwickelrolle23. Aus Gründen der besseren Übersichtlichkeit wurde davon Abstand genommen, die sonstigen Bau- und Betriebselemente der Apparatur, wie das Gestell und die Antriebsmittel für Band und Aufwickelrolle, darzustellen.
  • Auch die Betriebsmittel für die Spinnapparatur, wie Materialzubringer, Schmelzeinrichtung, Heizeinrichtung usw., wurden als an sich bekannte Elemente der einschlägigen Technik aus der Darstellung fortgelassen. Die Spinnapparatur 21 besitzt eine Mehrzahl von zweistufigen Düsen 24. Jede dieser Düsen -besteht gemäß Fig.6-aus einem Außenkörper 25 und einem -Kernrohr 26, deren höchstgenaue Lagenzuordnung durch radiale Zwischenstege 27 gewährleistet ist. Derartige Höchstpräzisionsdüsen bilden den Gegenstand anderer Patente. Der Außenkanal der Düsen 24 wird über den Speiseraum 28 mit dem Spinnmaterial für die Außenhülle und über den Speiseraum 29 mit Stickstoff von geeignetem Druck gefüllt.
  • Wie aus der Aufsichtsdarstellung der Fig.4 ersichtlich ist, sind die zweistufigen Düsen 24 in der Kopfplatte der Spinnapparatur 21 in solcher Versetzung angeordnet, daß die aus ihnen austretenden Fädenl eine Mehrzahl von in einer Ebene nebeneinander angeordneten Fadenbündeln darstellen.
  • Diese flächigen Fadenbündel werden unter Erhaltung ihrer ursprünglichen, zueinander versetzten Stellung auf das Ablageband 22 aufgelegt, wobei sie in praktisch paralleler Anordnung einander längs ihrer Mantellinie berühren und sich dort im Sinne der früheren Darlegungen materialeinheitlich verbinden.
  • Nach dem Erstarren wird die Folie, die eine Struktur gemäß Fig. 1 besitzt, auf der Rolle 23 aufgewickelt.
  • Bei der Ausführungsform nach F i g. 6 besteht die Spinnapparatur 41 aus einer über die Breite des Ablagebandes 42 hinwegreichenden Schlitzdüse, in die eine Vielzahl von nebeneinanderliegenden Kerndüsen 46 hineinreichen. Der hintere Speiseraum 49 liefert das aus den Kerndüsen 46 austretende Gas, und das Außenmaterial wird über den Speiseraum 48 direkt in den durchgehenden Düsenschlitz eingespeist.
  • Die vorstehend beschriebene Apparatur liefert eine Folie mit vergleichsweise glatten Oberflächen und einer Vielzahl von Hohlkanälen.
  • In der F i g. 9 ist eine Apparatur zur Herstellung eines mehrlagigen Ringkörpers mit den Merkmalen der vorliegenden Erfindung dargestellt, dessen Einzelfäden im Sinne der früher beschriebenen Ausführungsformen praktisch parallel zueinander angeordnet sind. Die Apparatur besteht aus der Spinnapparatur 60 und der Ablagetrommel 61. Die Apparatur ähnelt den sogenannten Trommelgießmaschinen, wie sie für die Herstellung von Filinfolien usw. in Gebrauch sind. Aus der Spinnapparatur 60 tritt in früher beschriebener Weise eine Vielzahl von Einzelfäden aus, die sich auf der mit entsprechender Geschwindigkeit fortlaufend drehenden Ablagetrommel 61 zu einer viellagigen Spirale 62 miteinander verbinden. Nachdem der Spiralkörper die Dicke erreicht hat, die der zukünftige Massekörper besitzen soll, wird er längs einer Trommelmantellinie aufgeschlitzt, von der Trommel abgenommen und zu einem ebenen Körper ausgebreitet.
  • In dem Schaubild der F i g. 10 sind die einzelnen Bahnlagen mit 62 und die Hohlkanäle mit 63 bezeichnet.
  • Fig. 11 zeigt eine schaubildliche Teildarstellung des gleichen Körpers in noch stärkerer Vergrößerung.
  • Die Berührungszonen zwischen den einzelnen Folienbahnen sind mit 72 und die Hohlkanäle mit 73 bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform besitzen alle Hohlkanäle 73 praktisch gleichen Querschnitt.
  • Die der Fig. 11 ähnliche Fig. 12 zeigt eine Abwandlung des neuartigen Körpers, bei dem die Hohlkanäle 83r im Randzonengebiet einen kleineren Querschnitt als die in der mittleren Zone liegenden Hohlkanäle 83m besitzen. In der Figur wurde schematisch dargestellt, daß sich der Durchmesser der Kanäle von der Randzone nach der Mittelzone hin ständig vergrößert.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Anisotroper Werkstoff zur Herstellung von Bauelementen, insbesondere für Möbel, Hausbau, Karosseriebau, Wandbekleidungen u. dgl., bestehend aus einer Vielzahl oberflächlich vereinigter und im wesentlichen parallel zueinander angeordneter Spinnfäden, dadurch gek ennz e i c h n e t, daß die Spinnfäden hohl ausgebildet sind. ~~~~~~~ In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 109 682, 125309, 536574, 558880, 953425; französische Patentschrift Nr. 1 124 921; USA.-Patentschrift Nr. 2546230.
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