DE1635503C3 - Wand- oder Deckenbelag sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Wand- oder Deckenbelag sowie Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1635503C3
DE1635503C3 DE19671635503 DE1635503A DE1635503C3 DE 1635503 C3 DE1635503 C3 DE 1635503C3 DE 19671635503 DE19671635503 DE 19671635503 DE 1635503 A DE1635503 A DE 1635503A DE 1635503 C3 DE1635503 C3 DE 1635503C3
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DE19671635503
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English (en)
Inventor
Anmelder Gleich
Original Assignee
Gähwyier, Paul, Sevelen, St. Gallen (Schweiz)
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Description

Die Erfindung betrifft einen Wand- oder Deckenbelag sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Fs ist ein Wandbelag in Form eines aus Ktinstschaumstoff aufgeschäumten Vlieses bekannt, das an seiner Oberfläche mit einer thermoplastischen Kunststoff-Folio versehen ist, dieser bekannte Wandbelag ist gemäß einer besonderen-Ausführungsform mittels Textilfaden zu einem abgesteppten Belag verarbeitet, wobei die Steppnähte das Dekor des Wandbelages bilden.
Fin solcher Wandbelag weist zwar den Vorteil auf, daß er sehalldämmend und wärnieisolierend ist, eine abwaschbare Oberfläche aufweist und durch die als Dekor wirkenden Steppnähte sehr ansprechend wirkt. Es wird jedoch als nachteilig angesehen, wenn das Aussehen des Belags gewissermaßen verschrumpft, d. li. s unstabil ist, wobei an sich vorhandene kanalartige Vertiefungen beim Ankleben an der Wand verschwinden, da der Belag vorher zu strecken ist. Bei seinem Ankleben an der Wand werden ferner durch den Klebstoff die durch die Steppnähte gebildeten Vertiefungen auf der Belagsrückseite und die Nahtlöcher verstopft, so daß durch die letzteren keine Feuchtigkeit mehr austreten kann und somit die Gefahr der Mauerdurchfeuchtung besteht. In losem Zustand ist bei solchen durch Steppen gebildeten Belägen wohl durch is die Stepplöcher ein Luftdurchlaß möglich, doch geht letzterer nach dem Aufkleben an der Wand zufolge eier glatten Auflage und dem Eindringen des Klebstoffes meist verloren, indem die Perforationen verschlossen werden.
•o Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Belag der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß ein Luft- und Feuchtigkeitsaustausch auch im verklebten Zustand gesichert ist.
Ausgehend von einem Wand- oder Deckenbelag, der einen aus einem weichgestellten Kunststoffschauin als Grundschicht und eine aus einer Kunststoff-Folie bestellende Deckschicht aufweist, wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch die Kombination folgender Merkmale gelöst:
.ίο a) die mindestens 5 mm starke Grundschicht ist mit der Deckschicht durch eine wasser-, kälte- und wärmebeständige Klebstoffschicht volll'lächig verbunden,
b) durch über die gesamte Flüche des Belags verteilte, .15 ineinanderlaufende bzw. sich kreuzende Spannstiche mit angespannten Kunststoffäden sind in der Deckschicht ein reliefartiges Muster abgebende Vertiefungen und in der Grundschicht entsprechend verlaufende Kanäle gebildet,
c) die Kanäle sind von solcher Tiefe und von solchem Querschnitt, daß sie ein zusammenhängendes, über die durch die Spannstiche erzeugten Perforationen mit dem Raum bzw. mit der freien Atmosphäre in Verbindung stehendes Luftzirkulationssystem bil- | den.
Durch den erfindungsgemäßen Wand- oder Deckenbelag wird die Möglichkeit des ausreichenden Luft- und Feuchtigkeitsdurchtrittes durch den Belag geschaffen, die zwar bei den bekannten, mit Löchern versehenen Metalltapeten gegeben ist, jedoch bei Wand- oder Deckenbelägen der eingangs genannten Art bisher nicht zu verwirklichen war, weil durch das Absteppen keine ausreichend steifen Kanäle in der rückseitigen Schicht aus Kunstschaumstoff gebildet werden konnten, wie dies beim erfindungsgemäßen Belag durch den Stickvorgang möglich ist.
Das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Wand- oderr Deckenbelages kennzeichnet sich durch die folgenden Verfahrensschritte:
fto a) die Grundschicht wird mit der Deckschicht, deren Flexibilität geringer ist als diejenige der Grundschicht, mittels eines durch chemische Reaktion abbindenden Klebers vollflächig verbunden,
b) durch Anstrecken und Fixieren der verbundenen ds Schichten wird deren Spannungsgrad auf einen
zweckmäßigen Wert eingestellt,
c) in diesem angestreckten Zustand werden die verbundenen Schichten durch eine Stickmaschine
geführt und darin durch Spannstiche mit über die gesamte Außenflache der Grundschicht verteilten. ineinanderlaufenden bzw. sich kreuzenden Lultzirkulationskanälen in der im Bereich der vorgesehenen Spannstiche stark komprimierten verbundenen Schichten durch die Nadeleinstiche formbeständige Nahtlöcher mit einem Durchmesser erzeugt, welcher nach der mil einem Anspannen tier Kunststoffäden verbundenen und dadurch zur Kanalbildung führenden Aulhebung der Koinpression einen Luftaustausch zwischen den Kanälen und dem Raum bzw. der freien Atmosphäre ermöglicht.
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung eines Belages, der formbeständig, stabil, elasiischnachgicbig. reißfest, vollsynthetisch und daher fäulnisfest, tapetenartig aufklebbar und stoül'ähig (ti. h. Kante an Kante) verlegbar ist. ein gutes Aussehen hat und in Verladung mit Farben und Dekors eine Vielzahl an Varianten bietet.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel tier Erfindung dargestellt. Ks zeigt
Fig. I ein Teilstück des Wand- oder Deckenbelages in räumlicher Darstellung.
F ig. 2einen Vertikalschnilt nach Linie H-II in F i g. I, F i g. 3 einen Vertikalschnitt nach Linie IH-III in Fig. 2.
Fig.4 einen Ilorizontalschnitt nach Linie IV-IV in F i g. 2 und
F ig.. 5 und 6 einen Vertikalschnitt durch einen Teil der Stickmaschine und des Belages während bzw. nach der Stichbildung.
Der in den Fig. I bis 4 dargestellte Wand- oder Deckenbelag weist eine IO mm dicke Grundschichi I aus weichem Kunststoffschaum, beispielsweise auf Basis von Polyvinylchlorid mit Weichmacher und eine aus einer Kunststoff-Folie bestehende Deckschicht 2 auf.
Grundschicht und Deckschicht sind durch eine (nicht dargestellte) dünne Schicht eines wasser- und wärmebeständigen Klebstoffes vollflächig verbunden, der durch chemische Reaktion abgebunden hat. Durch über die gesamte Fläche des Belages verteilte, sich kreuzende Spannstiche mit angespannten KunststoH'äden 3 sind in der Deckschicht 2 ein reliefartiges Muster abgebende Vertiefungen 4n und in der Grundschichi I entsprechend verlaufende Kanäle 4b gebildet; diese Kanäle 4b sind von solcherTiefe und von solchem Querschnitt, daß sie ein zusammenhängendes, über die durch die Spannstiche erzeugten Perforationen 5 mit dem Raum bzw. mit der freien Atmosphäre in Verbindung stehendes Luftzirkulationssystem bilden.
Der beschriebene und dargestellte Belag wird in der Weise hergestellt, daß zunächst die 'Grundschicht 1 mit der Deckschicht 2, deren Flexibilität geringer ist als diejenige der Grundschicht I, mittels eines durch chemische Reaktion abbindenden Klebers vollllächig verbunden wird; solche an sich bekannten Kleber sind beispielsweise härtbare Phenoplaste und Aminoplaste, die wasserhaltig als flüssige Leime verarbeitet werden, Isocyanat-Kleber und Aethoxylinharzkleber. Nach dem Abbinden des Klebers weiden die so verbundenen Schichten in eine Kim lange Stickmaschine eingespannt, an den vier Seiten fixiert und im Spannungszustand gehalten. Dabei wird der erforderliche Span-
nimgsgrad eingestellt, d. h. der Belag wird angestreckt. Dieses Anstrecken muß sehr vorsichtig und genau abgestimmt erfolgen, weil vom eingestellten Spannungsgrad die Tiefe der zu bildenden Kanäle abhängt. Gemäß F i g. 5 und 6 ist jeder Natlel 6 der Stickmaschine ein mechanisch angetriebener Drücker 7 zugeordnet, tier vor der Stichbildung die Grundschicht 1 auf einen Bruchteil, und zwar auf etwa 2-3 mm ihrer ursprünglichen Stärke komprimiert (Fig. 5); während dieser starken Kompression wird die Nadel 6 mit dem Kunststol'faden 3 von oben her durch den Belag gestochen. Nach dem Hochziehen der Nadel 6 wird auch tier Drücker 7 hochgeschwenkt (Fig. b), wodurch die Kompression aufgehoben wird und ein Anspannen tier Kunststol'faden 3 erfolgt: da die Deckschicht 2 nicht so flexibel ist wie die Grundschicht 1. werden nach dem Aufheben der Kompression die Spannstiche näher an die Deckschicht 2 gezogen, so daß die Vertiefungen 4;; in der Deckschicht 2 eine geringere Tiefe ai.!'weisen aufweisen als die Kanäle 4b in der Grundschicht I. Die durch die Nadeleinstiche erzeugten Perforation 5. welche einen Abstand von etwa 4 — 5 mm aufweisen und wegen der Klebschicht formbeständig sind, haben einen so großen Durchmesser, daß ein genügender Luftaustausch zwischen den Kanälen 4b und dem Raum bzw. tier freien Atmosphäre gewährleistet ist; infolgedessen kann der Wand- oder Deckenbelag auf eine Unterlage, z. B. eine Wand oder eine Decke, aufgeklebt sein, ohne daß der erwünschte Luftaustausch behindert ist.
Der Belag eignet sich auch als Türbelag zwecks Schallisolation sowie als Innen- und Außenbelag für Bauteile. Möbel usw.
Bei dem Wand- oder Deckenbelag aus einer Grundschielit aus Kunstsioffschaum und einer, zwecks Schaffung von Formbeständigkeit und Stabilität aul'kaschierten Deckschicht aus einer Kunststoff-Folie entsteht nach dem beschriebenen Verfahren durch Einsticken (nicht Einsteppen) ein Luftzirkulaüonssystem. Dasselbe ist gleichmäßig und ineinanderlaufend über die ganze Fläche des Belages verteilt und besitzt eine von der Wand entfernte, unabhängige Nahtlochperforation. Zufolge des Luftzirkulationssystems 'mit seiner besonderen charakteristischen Beschaffenheit, den stabilen Luftkanälen und der im Befestigungszustand intakt bleibenden Nahtlochperforation wird zwischen Wand und Belag ein Luft- bzw. Hohlraum geschaffen, welcher den Luft- und Feuchtigkeitsaustausch ermöglicht. Demzufolge wird Fäulnis verhindert und Feuchtigkeit kann unbehindert austreten.
Das Luftzirkiilationssystem beruht auf einer besonderen eigenartigen Profilierung und Formbeständigkeit hinsichtlich der Kanäle und der Nahtlöcher (Perforationen) zwischen der Grundschicht aus Kunstsioffschaum einerseits, und auf den durch die Kaschierung erzeugten, divergierenden Widerstands- resp. Festigkeitseigenschaften sowie dem mechanischen Verhallen zwischen Deckschicht und Grundschicht andererseits, welche durch den unterschiedlichen Elastizitätsmodul tier beiden aufeinander kaschierten Stoffe bedingt ist. Die Deckschicht kaschiert mit dem Kunststoffschaum. ergibt nach dem Sticken, unter Bildung von I.uftkanälen und Verstärkungen bildenden Vereinigungen, einen weichen, biegbaren Belag, der eine gewisse Stabilität und Rückfederungseigenschaf ten besitzt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Wand- oder Deckenbelag, der einen weichgestellten KunststoH'schauin als Grundschicht und eine aus einer Kunststoff-Folie bestehende Deckschicht aufweist, g e k e η η ζ e i c h η e t d u r c h die Kombination folgender Merkmale:
a) die mindestens 5 mm starke Grundschicht (1) ist mit der Deckschicht (2) durch eine wasser-, kälte- und wärmebeständige Klebstoffschicht vollflächig verbunden,
b) durch über die gesamte Fläche des Belages verteilte, ineinanderlaufende bzw. sich kreuzende Spannstiche mit angespannten Kunststoffäden (3) sind in der Deckschicht (2) ein reliefartiges Muster abgebende Vertiefungen (4ίΐ) und in der Grundschicht (I) entsprechend verlaufende Kanäle (^jgebildet.
c) die Kanäle (4/>jsind von solcher Tiefe und von solchem Querschnitt, daß sie ein zusammenhängendes, über die durch die Spannstiche erzeugten Perforationen (5) mit dem Raum bzw. mit der freien Atmosphäre in Verbindung stehendes Luftzirkulationssystem bilden.
2. Verfahren zur Herstellung eines Wand- und Deckenbelags nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
a) die Grundschicht wird mit der Deckschicht, deren Flexibilität geringer ist als diejenige der Grundschicht, mittels eines durch chemische Reaktion abbindenden Klebers volll'lächig verbunden,
b) durch Allstrecken und Fixieren der so erhaltenen Verbundschicht wird deren Spannungsgrad auf einen zweckentsprechenden Wert eingestellt,
c) in diesem angestreckten Zustand wird die Verbundschicht durch eine Stickmaschine geführt und darin durch Spannstiche mit über die
ν gesamte Außenfläche der Grundschicht verteilten, ineinanderlaufenden bzw. sich kreuzenden Luftzirkulationskanälen in der Weise versehen, daß in der im Bereich der vorgesehenen Spannstiche stark komprimierten Verbundschicht durch die Nadeleinstiche formbeständige Nahtlöcher mit einem Durchmesser erzeugt werden, welcher nach der mit einem Anspannen der Kunststoffäden verbundenen und dadurch zur Kanalbildung führenden Aufhebung der Kompression einen Luftaustausch zwischen den Kanälen und dem Raum bzw. der freien Atmosphäre ermöglicht.
DE19671635503 1967-05-27 1967-06-06 Wand- oder Deckenbelag sowie Verfahren zu seiner Herstellung Expired DE1635503C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

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CH755867 1967-05-27
DEG0050281 1967-06-06

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DE1635503C3 true DE1635503C3 (de) 1977-06-08

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