DE1635467B2 - Foerderband aus zwei oder mehreren Gewebebahnen - Google Patents

Description

25

Die Erfindung betrifft ein Förderband aus zwei oder mehreren Gewebebahnen, deren Einzelfäden oder Fadengarne aus Kunststoff bestehen.

Bei Förderbändern aus unter Wärme und Druck miteinander verbundenen Gewebebahnen, die Kunststoffgarne, wie Nylon, enthalten, war es bisher notwendig, entweder Baumwolle in die Gewebebahnen hineinzuweben oder eigene chemische Bindemittel aufzutragen, um zwischen den Gewebebahnen eine ausreichende Verklebung zu erzielen. Das Verweben von Baumwollgarn in den Gewebebahnen bedeutet natürlich einen zusätzlichen Kosten- und Materialaufwand, nachdem diese Garne zur Festigkeit und Verstärkung dieser Gewebebahnen nicht beitragen. Auch die Verwendung chemischer Bindemittel führt zu einer wesentlichen Kostensteigerung. Solche Bindemittel verringern zudem auch die Flexibilität der Gewebebahnen und damit die des Förderbandes.

Für ein Textilgewebe ist es bekannt, zum Teil klebrig machbare Fäden aus hochfesten Fasern und thermoplastischem Material zu verwenden. Die klebrig machbaren Fäden des Textilgewebes weisen dabei das thermoplastische Material, z. B. Polyäthylen, an ihrer Oberfläche auf. Ein so beschaffenes Textilgewebe kann als Zwischenschicht zum Verkleben mehrschichtiger Gewebe, nicht aber als Gewebebahn für ein Förderband dienen.

Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein" Förderband zu schaffen,, da,s aus Gewebebahnen be- = steht, die keinerlei Baumwolle enthalten und die sich ohne Bindemittel allein unter Anwendung von Wärme und Druck verbinden lassen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einzelfäden bzw. Fadengarne eine Umhüllung aus einem thermoplastischen Werkstoff aufweisen, der nach einer Wärme- und Druckeinwirkung die Gewebebahnen mit einer Klebkraft von mindestens 3 kg/cm in der Förderbandbreite verbindet.

Für die Umhüllung der Einzelfäden bzw. Fadengarne haben sich Polyvinylchlorid, Butylgummi, thermoplastisches Polyuretan, Polyäthylen oder Polyvinylacetat als besonders geeignet erwiesen.

Ein gemäß der Erfindung hergestelltes Förderband zeichnet sich durch eine hohe Festigkeit und Flexibilität aus. Auch werden die Klebestellen zwischen den Umhüllungen der Einzelfäden der Gewebebahnen selbst bei starker Wechselbeanspruchung keinen so hohen Belastungen ausgesetzt, weil, wie sich überraschenderweise zeigte, die Kunststoff-Fäden sich gegenüber den verklebten Umhüllungen etwas bewegen können, nachdem die Umhüllungen stärker miteinander als mit den nicht klebrig werdenden Kunststoff-Faden verkleben.

Die Gewebebahnen werden mit hoher Klebkraft miteinander verbunden, ohne daß Baumwollfasern oder ein chemisches Binde- oder Lösemittel verwendet werden müssen. Die beanspruchten Fäden sind voneinander getrennt und durch die einzelnen Umhüllungen aus PVC oder anderen thermoplastischen Werkstoffen völlig geschützt. Die einzelnen Gewebebahnen brauchen nicht stärker als die bisher für Förderbänder verwendeten zu sein, die eine Zugfestigkeit zwischen 150 bis 200 kg pro Zentimeter in der Kettenfadenrichtung aufweisen. Förderbänder gemäß der Erfindung sind auch gegenüber Insekten, Bakterien oder Feuchtigkeitseinflüssen unter Tage immun. Die thermoplastischen Umhüllungen der Fäden können auch Zusätze enthalten, die die Bänder feuerfest machen und antistatische elektrische Eigenschaften gewährleisten.

Jede Gewebebahn ist aus einem Kernfaden gewebt, der aus einem fortlaufenden Fadengarn oder Einzelfaden aus Nylon besteht und der mit einer Umhüllung, die beim Spinnen des Fadens aufgebracht wird, eines klebfähigen thermoplastischen Werkstoffes versehen ist. Unter »klebfähig« ist zu verstehen, daß der thermoplastische Werkstoff die aufeinanderliegenden Gewebebahnen unter Wärme- und Druckeinwirkung genügend fest miteinander verbindet, um die geforderte Klebkraft zu gewährleisten.

Beispiele für geeignete Thermoplasten für die Umhüllung sind Polyvinylchlorid, Butylgummi, thermoplastische Polyurethane, Polyäthylen und Polyvinylacetat. Die thermoplastischen Werkstoffe können unplastif iziert sein oder sie können auch einen Weichmacher in einer Menge bis zu 50 % des Gesamtgewichtes des Werkstoffes enthalten. Butylgummi verwandelt sich zwar nach der Vulkanisation in ein wärmegehärtetes Erzeugnis, jedoch geeignete Butylgummiverbindungen verhalten sich während der Beschichtung des Fadens zur Bildung der Umhüllung und während der Anfangsbehandlung beim Verbinden der Gewebebahnen unter Anwendung von Wärme und Druck wie ein thermoplastischer Werkstoff. Demnach ist gemäß der Erfindung der Ausdruck: »thermoplastische Werkstoffe« so zu verstehen, daß darunter auch Werkstoffe, die vor ihrer. Vulkanisation thermoplastische Eigenschaften aufweisen, fallen.

Die umhüllten Einzelfäden oder Fadengarne, bei denen je nach den erforderlichen Eigenschaften des fertigen Förderbandes das Gewichtsverhältnis der Umhüllung zum Faden im Bereich von 1:1 bis 4: 1 sein kann, werden in den erforderlichen Ketten- und Schußfadenstärken zu Gewebebahnen gewebt, die mit den bisher zur Verstärkung von Förderbändern verwendeten konventionellen Gewebebahnen gleichwertig sind. Es wurde gefunden, daß auf Grund der Extramasse, die durch die thermoplastische Umhüllung vorhanden ist, solche Gewebebahnen dicht und stabil sind, ohne daß ultrafeine Fadengarne notwendig werden und sie nicht stärker sind als die Gewebebahnen,

die vielleicht 30 Gewichtsprozent Baumwollfasern enthalten. Der hohe Reibungswert der Oberfläche der thermoplastischen Umhüllung trägt zur Gewebestabilität im Gegensatz zu der Gleitfähigkeit der unbeschichteten Nylonfäden oder ähnlicher Garne bei.

Damit beim Verbinden der Gewebebahnen keine Beschädigungen, d. h. keine thermischen Veränderungen oder unerwünschte Schrumpfungen an den Einzelfäden oder Fadengarnen infolge eines zu hohen Temperatureinflusses auftreten, ist vorgesehen, nur die Oberfläche der thermoplastischen Umhüllung der Fäden ausreichend zu erwärmen, damit unter Anwendung eines leichten Druckes die Verklebung stattfindet. So können die gegenüberliegenden Oberflächen von zwei zu verklebenden Gewebebahnen gleichzeitig durch eine Gasflamme auf eine Temperatur zwischen 300 bis 600° C über eine kurze und genau kontrollierte Zeitdauer von etwa 5 bis 15 Sekunden erhitzt werden. Hierauf werden die erhitzten Flächen so rasch wie möglich miteinander in Berührung gebracht, ao wozu leichter Druck angewendet wird, und dann so rasch wie möglich abgekühlt.

Die Wärmeeinwirkung auf die Umhüllung soll nur deren Oberfläche zum Schmelzen bringen, ohne daß ihre Innenschicht oder gar der Faden zum Erweichen kommt.

Die erhitzten Gewebebahnen können zum Zusammendrücken zwischen intermittierend sich bewegenden gekühlten Druckplatten einer Presse durchgeführt werden. Bei einer kontinuierlich arbeitenden Vorrichtung laufen die Gewebebahnen zwischen gekühlten Druckwalzen durch. Auch mehr als zwei Gewebebahnen lassen sich so verbinden.

Gegebenenfalls können nach Vereinigung von zwei Gewebebahnen noch weitere Gewebebahnen durch nachgeordnete Vorrichtungen aufgebracht werden.

Die Gewebebahnen können auch in herkömmlichen Bandpressen mit ebenen oder rotierenden Druckelementen miteinander verbunden werden. Andererseits können sie auch durch Hochfrequenzerwärmung, d. h. durch schrittweises oder kontinuierliches Durchbewegen der Gewebebahnen zwischen an einem Hochfrequenzgenerator angeschlossenen Platten und dann durch Druckwalzen, die Preßdruck auf die erwärmten Gewebebahnen ausüben oder durch einfaches Hindurchbewegen der Gewebebahnen durch direkt an diesen Generator angeschlossenen Druckwalzen, verbunden werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Förderband aus zwei oder mehreren Gewebebahnen, deren Einzelfäden oder Fadengarne aus Kunststoff bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfäden bzw. Fadengarne eine Umhüllung aus einem thermoplastischen Werkstoff aufweisen, der nach einer Wärme- und Druckeinwirkung die Gewebebahnen mit einer Klebkraft von mindestens 3 kg/cm in der Förderbandbreite verbindet.

2. Förderband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umhüllung der Einzelfäden bzw. Fadengarne aus Polyvinylchlorid, Butylgummi, thermoplastischem Polyuretan, Polyäthylen oder Polyvinylacetat besteht.