DE3235098C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer geklebten Polware, insbesondere Teppichware - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer geklebten Polware, insbesondere Teppichware

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Abstract

Heißgeklebte Polware, insbesondere Polteppich, wird durch Aufbringen von durchlaufend wellen- oder zickzackförmig angeordneten Polfäden oder Polgarn (10) auf die Oberseite einer flüssigkeitsdurchlässigen Grundschicht (17) mittels einer Auftragseinrichtung (20, 22) und durch Auftragen eines unter seinen Erweichungspunkt erhitzten Heißschmelzklebstoffes (80) auf die Rückseite der Grundschicht (17) mittels einer Einrichtung (84) zum Auftragen und nachfolgendem Durchdrücken des Heißschmelzklebstoffs durch die Grundschicht (17) bis zu den Polfäden (10) und mittels einer Kühleinrichtung (90) zum abschließenden Abkühlen und Verkleben der Polfäden (10) mit der Grundschicht (17) hergestellt.

Description

— einer Führungseinrichtung zum parallelen, beabstandeten Führen zweier flüssigkeitsdurchlässiger Grundschichtbahnen innerhalb eines durch zwei Führungsschienen begrenzten Kanals,
— einer Vorrichtung mit zwei Falzklingen, mit der eine Schar von Polfäden am Einlaß des Spalts zwischen den Führungsschienen zickzackförmig abwechselnd gegen crie eine und die andere Grundschichtbahn ialibar find,
— Vorrichtungen zum Auflagen von Klebstoff auf die Grundschichtbahnen. %5
— gegebenenfalls einer Einrichtung zum Beschleunigen des Verfestigens des Klebstoffs sowie
— einer dieser Vorrichtung nachgeordneten Einrichtung zum Durchtrennen der Polfadenschlingen zwischen den Grundschichtbahnen,
gekennzeichnet durch zwei dem Austrittsspalt der Führungsvorrichtung auf je einer Außenseite der Grundschichtbahnen (17) nachgeordneten Einrichtung zum Aufbringen von Heißschmelzklebstoff (80) auf die Außenseiten (Rückseiten) der Grundschichtbahnen (17) und Durchpressen des Heißschmelzklebstoffs (80) durch die Grundschichtbahnen (17) hindurch in die Kuppen der Polfadenschlingen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß den Auftragseinrichtungen je eine gegen die Außenseite der Grundschichtbahnen (17) wirkende Kühlvorrichtung (90) nachgeordnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftrags- und Durchpreßeinrichtungen (78) je eine Druckwalze (84) und einen auf ihr aufsitzenden Vorratstrichter (82) für geschmolzenen Heißschmelzklebstoff (80) aufweisen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß jede Auftrags- und Durchpreßeinrichtung ein sich über die Breite der Grundschichtbahn (17) erstreckendes Verteilerrohr (112) mit einem Austrittsschlitz (114) umfaßt, welchem der geschmolzene Heißschmelzklebstoff (80) mittels einer Pumpe (110) zuführbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Falzklingen (20,
22) schwenkbar angeordnete Nadeln (24, 26) zum Unterstützen des Falzens der Polfäden (10) zugeordnet sind.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur He/Stellung einer geklebten Polware, insbesondere Teppichware, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung zu dessen Durchführung.
Polware, insbesondere Polteppiche, können auf verschiedene Weise durch Weben, Knüpfen, Tuften, Nadeln oder Kleben hergestellt werden. In jedem Fall muß das Polgarn bzw. der Flor an einer Grund- oder Stützschicht befestigt werden. Bei einer Vielzahl unterschiedlicher Verfahren zur Herstellung geklebter Polware wird eine Klebstoffschicht auf eine Grundschichtbahn aufgebracht, wonach Polgarn oder Abschnitte davon in die noch nicht erhärtete Klebstoffschicht eingepreßt werden, worauf der Klebstoff zur Erhärtung gebracht wird.
Als Klebemittel wurde vielfach PVC-Plastisol wegen der leichten Verarbeitbarkeit trotz des erhöhten Preises verwendeL Die Verarbeitung kann kalt erfolgen, jedoch wird die Aushärtung durch Erwärmung bewirkt. Obwohl sich mit PVC-Plastisolen sehr gute Verklebungen erzielen lassen, werden PVC-Verbindungen wegen der Bildung von Salzsäure und anderen schädlichen Stoffen bei der Verbrennung nicht mehr gern verwendet
Bei der Herstellung von geklebten Teppichen bereitet die Herstellung einer guten Verklebung teilweise Schwierigkeiten, weil der Klebstoff nicht ausreichend stark in die Grundschichtbahn eindringt. Bei der Erzeugung von Teppichfliesen muß die Rückseite der Grundschichtbahn noch mit einer weiteren Stütz- oder Rükkenschicht in einem eigenen Verfahrensschritt verklebt werden.
Zur Erhöhung der Produktionsleistung ist ein Verfahren mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt (US-PS 31 27 293), bei welchem Kleber auf eine Seite einer Grundschicht aufgebracht wird und diese dann zusammen mit einer weiteren, endlosen Stützschicht zwischen zwei beabstandete Führungsschienen einläuft, wobei am Eintrittsende des so gebildeten Kanals oder Schlitzes das Polgarn zickzackförmig eingelegt wird. Nach Erhärtung des wärmehärtbaren Klebers wird die eine Stützschicht wieder abgezogen und die Grundschichtbahn mit den aufgeklebten Polfadenschlingen abgezogen. Zur Unterstützung der Verbindung der unteren Kuppen der Polschlingen mit der Grundschichtbahn wird zusätzlich ein Vernadeln bzw. Tuften angewendet. Der verwendete Kleber ist ein vor dem gebildeten Kanal mit Hilfe eines Rakels aufgebrachter üblicher wärmehärtbarer Klebstoff.
Zur Erhöhung der Produktionsleistung ist es bekannt (US-PS 21 01 905), die in einen Kanal zickzackförmig eingelegten Polfäden, die an beiden Kuppenseiten mit einer Grundschichtbahn verklebt sind, am Austrittsspalt mittig mittels eines Messers durchzuschneiden, so daß zwei Bahnen Polware mit nach außen offenen Schlingen, also Florware, erzielt wird.
Bei der Verwendung von Heißschmclzklebcrn, die preisliche Vorteile haben, deren maschinelle Verarbeitung aber wegen des Erstarrens durch Abkühlung schwierig ist und daher vielfach gemieden wird, ist es bekannt (US-PS 31 42 611), in die Zwischenräume eines mit Querleisten versehenen Förderbandes Polfäden
schlingenformig einzulegen und anschließend mit einem Heißschmelzkleber zu beschichten, der mittels einer Druckwalze in die Kuppen der Schlingen eingedrückt wird. Der Heißschmelzkleber bildet die Rückenschicht des Teppichs. Bei diesem Verfahren läßt sich der Heißschmelzklebstoff nur auf eine Seite einbringen. Soll die Festigkeit des Teppichrückens und die Formstabilität erhöht werden, ist es erforderlich, in einem weiteren Arbeitsgang eine stabile Grundschicht aufzubringen. Das Auftragen des Heißschmelzklebers derart, daß eine ausreichend stabile Grundschicht gebildet wird, erfordert besondere maschinelle Vorkehrungen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung für die Herstellung von geklebter Polware, insbesondere Teppichware, anzugeben, bei dem die Verklebung der Polfäden mit der Grundschicht verbessert wird und das kostengünstig zu betreiben ist.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung, die diese Aufgabe lösen, sind mit ihren Ausgestaltungen in den Patentansprüchen gekennzeichnet
Das Einfalten der Polfäden erfolgt zwischen zwei flüssigkeitsdurchlässigen Grundschichtbahnen, die in einem Spalt diesen auf beiden Seiten begrenzend geführt sind. In den Spalt werden die Polfäden zickzackförmig eingefaltet. Nach dem Verlassen der Führungen wird der Heißschmelzklebstoff auf die Rückseite der Grundschichtbahnen aufgetragen und durch diese hindurch in die Kuppen der Polfadenschiingen gedrückt und eine gute Einbindung der Polschlingen erreicht Der Klebstoffauftrag erfolgt somit an einer Stelle, an welcher er verhältnismäßig unproblematisch möglich ist und die Polfäden bereits sicher geführt sind. Mit einem PVC-Plastisol läßt sich eine derartig gute Verklebung nicht erreichen. Auch bei dem Verfahren und der Vorrichtung nach der DD-PS 56 756 kann mit einem einseitigen Rakel kein sehr hoher Druck auf den Klebstoff ausgeübt werden. Da die Polfäden nur zwischen zwei feststehende Führungswände eingeführt werden, müssen aufwendige Mittel zum sicheren Transport der Schlingenschar bis zum Auftragsrakel eingesetzt werden.
Die Polfäden werden erfindungsgemäß trocken zwischen die flüssigkeitsdurchlässigen Grundschichtbahnen aufgebracht, so daß jede Verschmutzungsgefahr durch Kleber entfällt. Die verwendbaren Heißschmelzklebstoffe erzeugen keine giftigen Gase beim Verbrennen. Die Einbindung der Polschlingen ist so gut, daß schlecht gebundene Fäden nicht abgehen. Die Herstellung ist auch dadurch vereinfacht, weil es nicht erforderlich ist, die Polfäden vor dem Klebstoffauftrag in die Grundschicht einzutuften.
Das Produkt ist so einfach und kostengünstig herzustellen, zumal es weniger unterschiedliche Schichten erfordert, so daß auch die Gefahr der Trennung von Schichten vermindert ist.
Als Polgarn kommen übliche Garne zur Anwendung, insbesondere Nylon, Acrylverbindungen, Polyester, Wolle, Baumwolle und Kunstseide.
Der Heißschmelzklebstoff schließt einen großen Bereich solcher an sich seit Jahren bekannter Heißschmelzklebstoffe ein. Diese weisen normalerweise eine Schmelzviskosität von weniger als 200 Pa · s, vorzugsweise weniger als 100 Pa · s bei ca. 150° C auf. So lassen sich Mischungen aus Ethylen-Vinylester-Copolymer, Petroleumwachs und thermoplastischem Kunstharz, wie sie in der US-PS 35 51 231 offenbart sind, verwenden. Andere Klebstoffe umfassen Ethylen-Vinylester-Copolymere, Polyethylen geringer Dichte und geringen Molekulargewichts, mikrokristallines Wachs, aliphatische thermoplastische Kohlenwasserstoffkunstharze, alkyliertes Cyclopentadienpolymer, Antioxidationsmittel und Füllstoffe, wie sie in der US-PS 36 84 600 beschrieben sind. Weitere geeignete Heißschmelzklebstoffe vom Ethylen/Vinylestertypus sind in den US-PS'en 35 83 936, 36 76 280, 36 84 600, 37 45 054, 37 23 371, 39 11 185, 39 14 489 und 40 12 547 offenbart. Weitere verwendbare Klebstoffe sind jene vom ataktisehen Polypropylen. Diese Verbindungen weisen im allgemeinen einen Hauptanteil von etwa lOGew.-Teilen bis lOOGew.-Teilen oder mehr, vorzugsweise von 60Gew.-Teilen bis lOOGew.-Teilen ataktischen Polypropylens und 0 bis 70 Gew.-Teile eines anderen mischbaren thermoplastischen Materials wie beispielsweise Kohlenwasserstoffpolymerisat Kunstharz, Wachs, Polyethylen, insbesondere lineares Polyethylen geringer Dichte, isotaktisches Polypropylen, Polyisobutylen und Polybuten-1. Diesen Verbindungen können bekannte Füllstoffe zugesetzt sein.
Andere brauchbare thermoplastische Klebstoffe umfassen EthylenAEthylacrylat Polyacetale, Polyester, Polystyrole, Polyacrylnitril, Polyacrylester, Polymethacrylester, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Poiyvinylacetat Polyvinylacetat, Polyvinylether, Polytetrafluorethylen, Polyamid, Cumaron/Inden-Harze, natürliche Harze, Kohlenwasserstoff-Harze, Bitumen und andere. Die Menge des verwendeten Klebstoffes kann in Abhängigkeit von den verwendeten Polfäden, der Grundschicht und den gewünschten Eigenschaften der Polware in einem weiten Bereich variiert werden. Üblicherweise liegt die verwendete Menge bei 65 bis 6500 g/m2, vorzugsweise jedoch bei 135 g/m2 bis 2700 g/m2. Schlingeneinbindungsfestigkeitswerte lassen sich zwischen 9 und 90 N erreichen.
Geeignete flüssigkeitsdurchlässige Grundschichten sind Gewebe, gestrickte Gewirke, nicht gewebte Vliese, Filze oder sogar flexibles poröses Material.
Wenn die erfindungsgemäße heißgeklebte Polware als Florprodukt, z. B. als Teppich verwendet werden soll, ka:m es wünschenswert sein, die Ware noch mit einer elastischen Rücken- oder Gleitschutzschicht auszustatten. Diese kann aus Ethylen/Vinylacetat-Copolymer, ataktischem Polypropylen, Bitumen, Kohlenwasserstoffharze, Wachse, synthetischen und natürliche» Kautschuk hergestellt sein.
Die Rückenschicht kann mit der Grundschicht mittels desselben Heißschmelzklebers, der auch für die Einbindung der Polschlingen dient, verklebt sein. Daher weisen derartige Florwaren weniger separate Schichten als bekannte Teppichbahnen auf (DE-GM 69 30 880). Anstelle einer Florschicht, einer Klebstoffschicht, einer Grurrischicht, einer anderen Klebstoffschicht und einer Rückenschicht kann die erfindungsgemäße Ware aus einer Florschicht, -;iner einzigen einstückigen Heißschmelzk'-ibstoffschicht in die die Grundschicht einge bracht ist, sowie der Rückenschicht bestehen. Die Rükkenschicht kann mit mindestens einer versteifenden und stabilisierenden Schicht aus beispielsweise verwebten oder nicht gewebten Glasfasern versehen werden.
Nachdem die Rückenschicht angebracht worden ist, kann die Ware zugeschnitten und Teppiche für Wohn- und/oder Büroräume, die einer starken Beanspruchung ausgesetzt sind, verwendet werden. Die geklebte PoI-ware weist einen dichten Flor auf und erfordert bei der Verlegung keine Verklebung. Einzelne Teile oder Teppichfliesen können einzeln ersetzt oder ausgetauscht werden, falls dies erforderlich sein sollte. Die Florware
hat ausgezeichnete Formstabilität, kräuselt und rutscht nicht und wirft keine Falten. Sie neigt nicht zum Dehnen oder Schrumpfen. Abgeschnittene Stücke fransen nicht so leicht aus, und beim Verbrennen ist die Entwicklung schädlicher Gase auf ein Minimum reduziert.
Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Vorrichtung sind anhand einer Zeichnung näher erläutert, in der zeigt
F i g. 1 eine Stirnansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
F i g. 2 bis 4 verschiedene Ausführungsformen einer Vorrichtung zum Auftragen des Klebstoffs durch die Grundschichtbahnen,
F i g. 5 eine Florform,
Fig.6 und 7 eine konventionell gelüftete Polware, bei der das Polgarn durch eine Grundschicht getuftet ist, und
h ι g. 8 eine konventionelle i-getuftete, geklebte Polware mit einer relativ undurchlässigen Grundschicht.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 1 werden Polfäden 10 von nicht dargestellten Garnrollen über und um Führungsrollen 12 und 14 an einen Spalt zwischen senkrecht verlaufende beabstandete Führungsschienen 16 parallel abgegeben. Grundschichtbahnen 17 werden von Rollen 18 zwischen die Führungsschienen 16 eingegeben. Wenn die Polfäden 10 in den Eintrittsspalt zwischen die Führungsschienen 16 eintreten, werden sie mittels Falzklingen 20 und 22 abwechselnd zur einen und zur anderen Seite, zickzackförmig gegen die eine und die andere Grundschichtbahn 17 eingefaltet, welche als Teppichgrundgewebe abwärtsgefördert werden. Schwenkbar angeordnete Nadeln 24 und 26 unterstützen das Falzen der Polfäden. Die Falzklingen 20 und 22 sind an Kurbelstangen 28 und 30 montiert, welche schwenkbar von Wellen 32, 34, 36 und 38 über nicht gezeigte Gestänge
aiigutt itutii nviutii
Jede Falzklinge 20 arbeitet nicht in Phase, sondern gegenphasig zur anderen Klinge 22, so daß beim Einwärtsschwenken der Klinge 22, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist, die Klinge 20 auswärts geschwenkt wird, und umgekehrt, so daß eine Zickzackform der Polfäden zwischen den Teppichgrundschichtbahnen 17, die durchlässig für den verwendeten verflüssigten Heißschmelzklebstoff sind, erhalten wird. Nach dem Aufbringen der Polfäden in Zickzackform zwischen die Teppichgrundschichtbahnen 17 wird auf jede von ihnen mittels einer Auftragvorrichtung 78 auf die Rückseite aus je einem Behälter 82 Heißschmelzklebstoff 80 über einen Austrittsschlitz 86 zwischen den Seitenwänden 88 des Behälters 82 und eine Auftragrolle 84 auf letztere abgegeben. Der Heißschmelzklebstoff kann durch nicht dargestellte Heizvorrichtungen in flüssigem Zustand gehalten werden. Die auf die Auftragrollen 84 abzugebende Klebstoffmenge kann durch Auf- und Abwärtsbewegung der Behälter 82, wie dies in der Zeichnung durch die Pfeile angedeutet ist, gesteuert werden. Die Auftragrollen 84 werden vorzugsweise in Pfeilrichtung angetrieben, wobei der Klebstoff auf die Teppichgrundschichtbahnen 17 aufgetragen und gleichzeitig durch diese hindurchgepreßt und in die Kuppen der Polfäden eingepreßt wird. Die Bewegungsrichtung der Auftragrollen 84 kann, wenn dies erwünscht ist, auch entgegengesetzt sein. Nach Auftragen des Heißschmelzklebstoffs 80 auf die Teppichgnindschichibahnen 17 sowie dem Durchpressen des Klebstoffs durch diese Bahnen bis in die Kuppen der Polfäden 10 wird der Klebstoff durch eine Kühlvorrichtung 90 zum Verkleben der Polfädenkuppen und der Vorderseite der Teppichgrundschichtbahnen 17 abgekühlt. Die Kühlvorrichtung 90 kann durch Luftgebläse 92 sowie durch Kühlschlangen, über die ein Luftstrom geblasen und dabei abgekühlt wird, unterstützt werden, der Luftstrom tritt über Austrittskanäle % in Kontakt mit den Teppichgrundschichtbahnen 17, kühlt dabei den Heißschmelzklebstoff ab und überführt ihn in seine feste Phase. Die Polfadenschlingen werden dann in üblicher Weise mittig bzw. zwischen den Grundschichtbahnen 17 durch ein Schneidmesser 98 aufgetrennt, so daß zwei Teppichbahnen gebildet sind.
Fig.2 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Auftragvorrichtungen 78 aus Fig. 1 für den Heißschmelzklebstoff 80. Die Austrittsschlitze 86, über die die abzugebende Klebstoffmenge gesteuert wird, sind hier deutlicher veranschaulicht. Fig. 2 zeigt auch erhitzte Platten 101, mit denen die Grundschichtbahnen 17 vordem Kleberauftrag zunächst erhitzt werden und so das Auftragen des Klebstoffs durch die Grundschichtbahnen hindurch in die Kuppen der Polfadenschiingen hinein erleichtern.
Fig. 3 zeigt eine andere Ausführungsform der Auftragvorrichtung 78, bei der eine Seite des Klebstoffbchälters neben den Grundschichtbahnen 17 und dessen andere Seite neben Abstreichmessern 104 liegt.
Bei der in F i g. 4 dargestellten Ausführungsform der Auftra6'»Orrichtung sind Klebstoffvorratsbehälter 108 vorgesehen, aus denen der Klebstoff 80 mittels Pumpen 110 einem Verteilerrohr 112 zugeführt wird, aus welehern es durch einsn Längsschlitz 114 auf die Rückseite der Grundschichtbahnen gepreßt wird.
In F i g. 5 ist die bevorzugte Polgamschlingenform dargestellt.
Fig.6 zeigt einen herkömmlich getufteten Schnittflorteppich, bei dem das Polgarn 10 durch eine herkömmliche Polypropylenunterlage 152, durch eine Klebstoffschicht 153 und durch ein Grundgewebe 154 getuftet ist.
Fig.8 zeigt eine getuftete Schlingenflorform, während F i g. 7 eine Schnittflorform wiedergibt. F i g. 8 veranschaulicht eine herkömmliche vielschichtige und 1-getuftete verklebte Ware mit dem zugehörigen Garn des Polgarns 10, einer Klebstoffschicht 155, einer klebstoffundurchlässigen Grundschicht 156 aus dichtgewebter Jute, einer weiteren Klebstoffschicht 157, mit der ein Grundgewebe 158 auf die Grundschicht 156 aufgeklebt ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Auf die Rückseite von zwei Grundschichtbahnen aus Glasfaservlies wird mit einer überhitzten Auftragvorrichtung 78 aus einem Behälter 88 mit einer Temperatur von 1500C Heißschmelzklebstoff 80 folgender Zusammensetzung aufgetragen:
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
Schmelzindex: 19 30 Teile Mikrokristallines Wachs
Schmelzpunkt: 803° C 45 Teile thermoplastisches Kohlenwasserstoffharz
Erweichungspunkt: !000C 25Teile
Durch Variation der Auftragwalze bezüglich der Garndoppelschicht und dem Zwischenraum oder Schlitz zwischen dem Behälter und der Auftragwalze
können verschiedene Klcbstoffschichten durch das Glasfaservlies auf die Kuppen der Poifadenschlingen aufgebracht werden. Nach Abkühlen und Durchschneiden der Schlingen erhält man zwei Schnittflorteppiche mit glasfaserverstärkten Grundschichten. Die Werte der Schlingcneinbindungsfestigkeiten schwanken von ION h»i 510g/m2 Klebstoff bis 27 N bei 1700g/m2 Klebstoff.
Beispiel 2 Folgender Heißschmelzklebstoff wurde verwendet:
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
Schmelzindex: 19 30Teile
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
Schmelzindex: 375 10 Teile
Mikrokristallines Wachs
Schmelzpunkt: 85"C 35Teile
thermoplastisches Kohlenwasserstoffharz
Erweichungspunkt: 1000C 25Teile
Beim Auftragen dieses Klebstoffs auf ein Glasgewebe eines Sandwichverbunds ergeben sich Schlingeneinbindungsfertigkeitswerte im Bereich von 3 bis 5 N bei einer Klebstoffbeschichtung von 1083 g/m2 bis 1627 g/m2 Klebstoff.
Beispiel 3
Fönende Klebstoffzusammensetzung wurde verwendet:
Eihylen/Vinylacetat-Copolymer
Schmelzindex: 6 35 Teile
Mikrokristallines Wachs
Schmelzpunkt: 80,5° C 40 Teile
thermoplastisches Kohienwasserstofmarz Erweichungspunkt: 1000C 25 Teile
Man erhält eine Schlingeneinbindungstestigkeit von 22 N bei weniger als 270 g/m2 Klebstoff und eine von 40 N bei 1300 g/m2 Klebstoff.
Bei einem Auftrag von 504 g/m2 bis 1080 g/m2 Klebstoff wird eine Schlingeneinbindungsfestigkeit von 13 N erhalten.
Beispiel 4
Bei Auftragen mit einem Aufstreichmesser auf eine Grundbahnschicht aus Glasfaservlies, wie dies in F i g. 3 dargestellt ist, hatte der Klebstoff folgende Zusammensetzung:
45
50
Ethylen/Vinylacetat-Copolymer
Schmelzindex: 6 20 Teile
Heißschmelzklebstoff (D-82 von Hercules) 80 Teile
Bei einem Klebstoffauftrag von 180 g/m2 Klebstoff bis 720 g/m2 Klebstoff, die sich aus der relativ hohen Viskosität dieses Klebstoffs ergibt, betrug die Schlingeneinbindungsfestigkeit durchschnittlich 18 N.
Beispiel5
Es entspricht dem Verfahren in Beispiel 4, jedoch wird ein Klebstoff mit niedrigerer Viskosität der folgenden Zusammensetzung verwendet:
65
A taktisches Polypropylen
Polyethylen mit geringer Dichte
Schmelzindex: 20
83 Teile 17 Teile Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung einer geklebten Polware, insbesondere Teppichware, bei dem zwei Grundschichtbahnen parallel zueinander und in einem vorbestimmten Abstand voneinander transportiert und Polfäden zickzackförmig in den Spalt zwischen den Grundschichtbahnen auf deren einander zugewandte Seiten eingefaltet werden, die Kuppen to der Polfadenschlingen mit den Grundschichtbahnen verklebt und nach Verfestigung des Klebstoffs die Polfadenschlingen zwischen den Grundschichtbahnen durchtrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Einfalten der Polfäden (10) zwischen zwei flüssigkeitsdurchlässige Grundschichtbahnen (17) auf deren Rückseiten ein geschmolzener Heißschmelzklebstoff (80) aufgetragen und durcs diese hindurch in die Kuppen der Polfadcnschlingen gedrückt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit
DE3235098A 1981-09-22 1982-09-22 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer geklebten Polware, insbesondere Teppichware Expired DE3235098C2 (de)

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