DE1630280C - Innenbackenbremse mit mindestens zwei nebeneinander in einer Bremstrommel angeordneten Bremsbackenpaaren - Google Patents
Innenbackenbremse mit mindestens zwei nebeneinander in einer Bremstrommel angeordneten BremsbackenpaarenInfo
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Description
nente der auf die Bremsbacken wirkenden Kraft zur Folge haben.
Eine Möglichkeit der Kraftübertragung von den Gelenkbügeln zu den Bremsbackenenden besteht in
beiderseits in Ausnehmungen mit kugelkalottenförmigem Grund lose angeordneten, länglichen Stößeln
mit halbkugelförmigen Enden. Hierdurch wird eine verhältnismäßig einfache Montage der Bremse ermöglicht,
und die Stößel ergeben einen gewissen Spielraum des Abstandes zwischen den Aufsitzpunkten
des Gelenkbügels, so daß ein spannungsfreies und leichtes Verschwenken auch dann möglich ist,
wenn sich benachbarte Bremsbacken berühren. Durch das Verschwenken der Gelenkbügel tritt noch
keine nennenswerte axiale Kraft an den Bremsbackenenden auf. Treten jedoch obendrein noch die oben
erwähnten Axialverschiebungen der Bremsbackenenden bzw. der Gelenkbügel auf und sind die Stößel
von geringer Baulänge, wie es aus konstruktiven Gründen oft erforderlich ist, so stellen sie sich spürbar
schräg zur Radialebene der Trommelbremse. Hieraus resultiert eine schräge Krafteinwirkung auf
die Bremsbacken, die wiederum deren seitliche Verschiebung begünstigt. Es können also in Extremfällen
erhebliche Axialkräfte auf die Bremsbackenenden ausgeübt werden, die zu einseitiger Abnutzung
der Beläge führen und die Gesamtfunktion der Bremse beeinträchtigen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Bremse nach dem Hauptpatent derart auszubilden, daß auf
die Bremsbackenpaare eine reine Tangentialkraft ohne Axialkomponente ausgeübt wird.
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Gelenkbügel an den Bremsbackenenden
jeweils über ein Zwischenstück, das mit einer ebenen, zur Kraftübertragungsrichtung senkrechten
Berührungsfläche kraftschlüssig am Bremsbackenende anliegt, und über eine Kugel, die in Ausnehmungen
mit kugelkalottenförmigem Grund im Zwischenstück bzw. im Gelenkbügel angeordnet ist, aufsitzen.
Die Bremsbackenenden können somit gegen die Gelenkbügel an den ebenen Berührungsflächen sowohl
in Axialrichtung als auch in Tangentialrichtung in begrenztem Umfang gegeneinander gleiten, ohne
die Angriffsrichtung der Betätigungskraft zu ändern. Als zusätzlicher Vorteil ergibt sich ein sehr geringer
Verschleiß der Übertragungsglieder.
Vorzugsweise ist eine das Zwischenstück in Richtung auf den Gelenkbügel zu drückende, diesen umgreifende
Bügelfeder vorgesehen. Diese Feder hält das Zwischenstück über der Kugel in ständigem
Kontakt mit dem Gelenkbügel. Es ist ferner zweckmäßig, den die ebene Berührungsfläche zwischen den
Zwischenstücken und den Bremsbackenenden enthaltenden Oberflächenteil der Zwischenstücke flächig
größer auszubilden als den entsprechenden, nur die Berührungsfläche umfassenden Oberflächenteil der
Bremsbackenenden, oder umgekehrt. Dadurch wird verhindert, daß sich Flächenkanten bei den relativen
Verschiebungen überschneiden. Hierbei sollte insbesondere der die Berührungsfläche enthaltende Oberflächenteil
der Zwischenstücke den entsprechenden Oberflächenteil der Bremsbackenenden im unbetätigten
Zustand beiderseits axial und nach außen radial überschreiten, wie dies den zu erwartenden Verschiebungen
zwischen diesen Flächen entspricht.
Vorteilhafterweise sind die gegenseitigen Berührungsflächen der Zwischenstücke und Bremsbackenenden
jeweils von Materialien, die gegeneinander einen niedrigen Haftreibungskoeffizienten besitzen,
gebildet. Hierdurch wird erreicht, daß diese Flächen, wenn die Voraussetzungen für eine relative Verschiebung
gegeben sind, sich auch tatsächlich gegeneinander verschieben und es nicht zu Verbiegungen
od. dgl. kommt.
Durch ein Gleiten der Berührungsflächen aufeinander ist sichergestellt, daß die Kraftübertragung nur
senkrecht zu dieser Berührungsfläche erfolgt.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht bei abgenommener Bremstrommel
auf eine zwischen zwei auseinanderzuspreizenden Bremsbackenpaarenden befindliche erfindungsgemäße
Betätigungsvorrichtung einer Simplexbremse, teilweise geschnitten, und Fig.2 einen Schnitt in einer Ebene H-II in
Fig. 1.
Ein in der Bremstrommel undrehbar angeordneter Bremsträger 1 trägt zwei Bremsbackenpaare 3,4
und 5,6 sowie Organe zu deren direkten Betätigung. Von den Bremsbacken 3,4,5, 6 sind nur die oberen,
auseinanderspreizbaren Enden dargestellt. Die Bremsbacken werden durch nicht gezeigte Federn,
die radial zum Bremsträger oder tangential zwischen zwei gegenüberliegenden Bremsbacken gespannt sein'
können, normalerweise außer Anlage mit der Bremstrommel gehalten. Zur Bremsbetätigung wird ein
spreizender Keil 13 im Bereich zwischen den Bremsbackenpaaren 3, 4 und 5,6 durch hydraulischen, mechanischen
oder sonstigen Antrieb vorgeschoben und drückt hierbei die bremsbackenbeaufschlagenden
Gelenkbügel 25 und 25' auseinander. Hierbei greift der Keil an Rollen 27 und 27' an, die auf Bolzen 26
bzw. 26' sitzen, welche mit den Gelenkbügeln 25 bzw. 25' fest verbunden sind. Die Rollen 27 und 27'
sind außerdem jeweils mit einem Lenker 24 bzw. 24' verbunden, der seitlich mittels eines Bolzens 23 bzw.
23' am Bremsträger 1 angelenkt ist. Die Rollen 27 und 27' sind, in Axialrichtung gesehen, jeweils in der
Mitte des Gelenkbügels 25 bzw. 25' angeordnet. Mit den äußeren Enden ruhen die Gelenkbügel schwenkbar
auf an den Bremsbacken 3 bis 6 angeordneten Bremsbackenenden 44. Durch die schwenkbare Anordnung
ist erreicht, daß sich im Fall ungleicher Bremsbetätigungswege für die nebeneinanderliegenden
Bremsbacken doch gleiche Betätigungskräfte ergeben. Die Übertragungsglieder zwischen dem Gelenkbügel
25 bzw. 25' und dem jeweiligen Bremsbackenende 44 bestehen aus einer Kugel 42 und einem Zwischenstück
43. Das Zwischenstück 43 weist seitliche Ausnehmungen auf und ist mittels einer in diese Ausnehmungen
eingreifenden Bügelfeder 46, die den Gelenkbügel 25 bzw. 25' umfaßt, elastisch mit diesem
verbunden. Die Kugel 42 ruht im Gelenkbügel 25 bzw. 25' in einer zur Bremsbacke hin offenen kugelkalottenförmigen
Ausnehmung 47 und im Zwischenstück 43 in einer entsprechend ausgebildeten, zum Gelenkbügel 25 hin offenen Ausnehmung 48. Die
Tiefe der Ausnehmungen ist so gewählt, daß eine Verschwenkung des Gelenkbügels im zulässigen Maß
durch das in seiner Neigung konstante Zwischenstück 43 nicht behindert wird.
Das Zwischenstück 43 liegt mit einer ebenen Berührungsfläche 45 am jeweiligen Bremsbackenende
44 an. Ein kraftschlüssiges Aufliegen des Bremsbak-
kenendes 44 am Zwischenstück 43 wird durch die die Bremsbacken zur Mitte zu ziehenden Federn bewirkt.
Die Berührungsflächen 45 sind verhältnismäßig glatt poliert und besitzen nur eine geringe Reibung
gegeneinander.
Bei einer axialen Verschiebung einer Bremsbacke während der Bremsbetätigung, bei einer axialen Verschiebung
des Angriffspunktes des Gelenkbügels auf Grund einer erheblichen Verschwenkung desselben,
die eine axiale Annäherung ihrer Angriffspunkte auf die Bremsbackenenden bewirkt, und schließlich bei
einem sehr erheblichen Bremsbetätigungsweg, der zu einer gewissen Axialverschiebung der Gelenkbügel
auf Grund der Drehbewegung der Lenker 24 bzw. 24' führt, verschieben sich das Zwischenstück 43 und
das Bremsbackenende 44 gegeneinander, unter Wahrung des Neigungswinkels der Berührungsflächen 45
gegen die Bremsbacke. Der Kraftübertragung vom Gelenkbügel zur Bremsbacke wird somit durch
Axialbewegungen der Teile keine Axialkomponente mitgeteilt.
Die dem Bremsbackenende 44 zugewandte Fläche des Zwischenstücks 43 ist größer ausgebildet als die
ίο Gegenfläche des Bremsbackenendes 44, so daß letztere
bei Verschiebungen stets innerhalb der Fläche des Zwischenstücks 43 liegt und somit bei gleichem
Kraftaufwand die Berührungsfläche 25 in allen Stellungen einer gleichen Flächenpressung ausgesetzt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Innenbackenbremse mit mindestens zwei ne- und Schwerstfahrzeuge verwendet, um hierbei trotz
beneinander angeordneten Bremsbackenpaaren, 5 der verhältnismäßig kleinen Felgendurchmesser die
insbesondere für Kraftfahrzeuge, deren jeweils in erforderliche Bremsleistung aufzubringen. Diese
Axialrichtung nebeneinander liegende Enden, auf durch Zweiteilung eines in Axialrichtung sehr breit
die eine Bremsbetätigungsanordnung wirkt, ausgeführten Bremsbackenpaares entstandene Ausdurch
einen an beiden Bremsbackenenden führung bietet den Vorteil einer Ausgleichsmöglichschwenkbar
aufsitzenden Gelenkbügel verbunden io keit für ungleichen Trommelverzug, durch Erwärsind,
der zwischen den Aufsitzpunkten eine mit mung bedingte Trommeldehnung und ungleichmäeinem
seitlich angelenkten Lenker drehbar ver- ßige Abnutzung des Belags.
bundene Rolle trägt, die an einer Flanke eines Es sind verschiedene Möglichkeiten dieses Aus-
bei Bremsbetätigung sich verschiebenden Keils gleichs bekanntgeworden, beispielsweise eine mecha-
anliegt, nach Patent 1555 173, dadurch ge- 15 nische Ausgleichsvorrichtung (USA.-Patentschrift
kennzeichnet, daß die Gelenkbügel (25, 1861591), bei der die benachbarten Enden der
25') an den Bremsbackenenden (44) jeweils über Bremsbacken oder Bremsbänder durch jeweils einen
ein Zwischenstück (43), das mit einer ebenen, zur kreisbogenförmig geschwungenen und beiderseits
Kraftübertragungsrichtung senkrechten Beruh- schwenkbar angelenkten Gelenkbügel miteinander
rungsfläche (45) kraftschlüssig am Bremsbacken- 20 verbunden sind. An der den Bremsbacken abge-
ende (44) anliegt, und über eine Kugel (42), die wandten, konvexen Seite des Gelenkbügels greift ein
in Ausnehmungen (47, 48) mit kugelkalottenför- Betätigungsklotz an. Bei dieser Anordnung würde
migem Grund im Zwischenstück (43) bzw. im sich bei einer Schrägstellung der Gelenkbügel auf
Gelenkbügel (25,25') angeordnet ist, aufsitzen. Grund unterschiedlicher Vorschiebbarkeit der
2. Innenbackenbremse nach Anspruch 1, ge- 25 Bremsbacken eine jeweils ungleiche Angriffskraft erkennzeichnet durch eine das Zwischenstück (43) geben. Würde an Stelle einer Magnetringbetätigung,
in Richtung auf den Gelenkbügel (25, 25') zu wie sie bei der bekannten Bremse zur Anwendung
drückende, diesen umgreifende Bügelfeder (46). kommt, eine axiale Keilzuspannung verwendet, wie
3. Innenbackenbremse nach Anspruch 1 dies als mechanische Betätigung auch insbesondere
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die 30 für Servobremsen vorteilhaft ist, so würde bei den
ebene Berührungsfläche (45) zwischen den Zwi- bekannten Gelenkbügeln obendrein noch eine Axialschenstücken
(43) und den Bremsbackenenden kraft auf die Bremsbacken ausgeübt. Im Interesse (44) enthaltende Oberflächenteil eines der beiden einer gleichmäßigen Bremsbelagabnutzung ist es jesich
berührenden Elemente (43, 44) flächig grö- doch erwünscht, daß auf die Bremsbacken eine reine
ßer ausgebildet ist als der entsprechende, nur die 35 Tangentialkraft ohne jede Axialkomponente ausge-Berührungsfläche
umfassende Oberflächenteil übt wird.
des anderen der beiden sich berührenden EIe- Bei einer Bremse anderer Gattung, nämlich einer
mente (43, 44). kombinierten Trommel-Scheiben-Bremse, ist es be-
4. Innenbackenbremse nach Anspruch 3, da- kannt (USA.-Patentschrift 3 133 613), die Bremskisdurch
gekennzeichnet, daß der die Berührungs- 40 sen der Scheibenbremse über gelenkig angeordnete
fläche (45) enthaltende Oberflächenteil der Zwi- Bügel gegen die Bremsscheibe zu pressen. Die Bügel
schenstücke (43) den entsprechenden Oberflä- greifen einerseits an der Rückseite des Bremskissens
chenteil der Bremsbackenenden (44) im unbetä- und andererseits an einer Schubeinrichtung jeweils
tigten Zustand axial beiderseits und radial nach über kugelige Druckstücke an, die in entsprechende
außen überschreitet. 45 Ausnehmungen des Gegenstückes eingreifen, so daß
5. Innenbackenbremse nach einem der An- die Bremskissen stets satt an der Bremsscheibe anüesprüche
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die gen können. Hieraus läßt sich jedoch keine Anregegenseitigen
Berührungsflächen der Zwischen- gung zur Vermeidung der an nebeneinander liegenstücke
(43) und Bremsbackenenden (44) jeweils den Innenbacken angreifenden Axialkräfte ziehen,
von Materialien gebildet sind, die gegeneinander 50 Die Innenbackenbremse gemäß dem Hauptpatent
einen niedrigen Haftreibungskoeffizienten auf- vermeidet im wesentlichen die Axialkomponente
weisen. durch die seitlich angelenkten Lenker, welche die
Rollen, an denen der Spreizkeil angreift, auf einer
Kreisbogenbahn führen. Von dieser Kreisbogenbahn
55 wird bei einer Bremsbetätigung nur ein kleines, nahezu geradliniges Stück durchlaufen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Innenbacken- Bei Verwendung relativ kurzer Lenker ist es je-
bremse mit mindestens zwei nebeneinander angeord- doch möglich, daß bei der Bremsbetäligung doch ein
neten Bremsbackenpaaren, insbesondere für Kraft- solcher Bogenabschnitt durchlaufen wird, daß die
fahrzeuge. Nach dem Hauptpatent sind die jeweils in 60 Rollenbewegung auch eine gewisse Axialkomponente
Axialrichtung nebeneinander liegenden Enden dieser aufweist. Desgleichen können beim Bremsvorgang
Bremsbackenpaare, auf die eine Bremsbetätigungsan- infolge Trommelverformung u. dgl. die Kraftübertra-
ordnung wirkt, durch einen an beiden Bremsbacken- gungspunkte an den Bremsbackenenden etwas in
enden schwenkbar aufsitzenden Gelenkbügel verbun- axialer Richtung verschoben werden. Diese axialen
den, der zwischen den Aufsitzpunkten eine mit einem 65 Relativbewegungen zwischen dem Gelenkbügel und
seitlich angelenkten Lenker drehbar verbundene den Bremsbackenenden können, je nach zwischen
Rolle trägt, die an einer Flanke eines bei Bremsbetä- diesen Teilen befindlichen Kraftübertragungsglie-
tigung sich verschiebenden Keils anliegt. dem, unter Umständen wiederum eine Axialkompo-
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DED0051620 | 1966-11-23 | ||
DED0052885 | 1967-04-21 | ||
DED0052885 | 1967-04-21 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1630280A1 DE1630280A1 (de) | 1971-09-02 |
DE1630280B2 DE1630280B2 (de) | 1972-11-09 |
DE1630280C true DE1630280C (de) | 1973-06-14 |
Family
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