DE10055796A1 - Bremsbelag für eine Reibungsbremse - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Bremsbelag (14) für eine Reibungsbremse, insbesondere Kraftfahrzeugreibungsbremse, mit einem Belagträger (4) sowie einem darauf aufgebrachten Reibbelag (7). Ein derartiger Bremsbelag (14) ist zum tribologischen Zusammenwirken mit einem entsprechenden Reibelement (8), z. B. Bremsscheibe oder Bremstrommel, geeignet. Generell besteht die für derartige Reibungsbremsen die Schwierigkeit, die Bremsbeläge (14, 15) nach der Bremsbetätigung von der Bremsscheibenoberfläche zu entfernen und ein definiertes Lüftspiel (X, X') einzustellen. Dazu ist ein Bremsbelag (14) vorgesehen, dessen Reibbelag (7) einen elastisch verformbaren Reibbelagabschnitt (3, 3') umfaßt, der gegenüber dem sonstigen Reibbelag (7) zumindest senkrecht zur Reibfläche (10, 17, 17') eine größere Federrate aufweist und insbesondere im unbelasteten Zustand gegenüber der Reibfläche (10) des übrigen Reibbelages (7) vorsteht. Durch die Federfunktion des Reibbelagabschnitts (3, 3') wird der übrige Reibbelag (7) außerhalb der Bremsphasen um ein definiertes Lüftspiel (X) von der zugehörigen Reibelementoberfläche entfernt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Bremsbelag für eine Reibungs
bremse, insbesondere Kraftfahrzeugreibungsbremse, mit einem
Belagträger sowie einem darauf aufgebrachten Reibbelag. Eine
derartiger Bremsbelag ist zum tribologischen Zusammenwirken
mit einem entsprechenden Reibelement, z. B. Bremsscheibe o
der Bremstrommel, geeignet.
Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Ausführungen der
artiger Reibungsbremsen bekannt, für die es jeweils ge
wünscht ist, in den bremsfreien Phasen ein definiertes Lüft
spiel zwischen dem Bremsbelag und dem zugehörigen Reibpart
ner einzustellen. Insbesondere bei Kraftfahrzeug-
Scheibenbremsen in Schwimmsattel-Bauweise ergibt sich das
Problem eines unzureichenden Lüftspieles, das zudem häufig
ungleichmäßig auf die beiden Bremsscheibenseiten verteilt
ist. Daraus resultieren für die Reibungsbremse unerwünschte
Restmomente außerhalb der Bremsbetätigung sowie weitere Kom
fortbeeinträchtigungen (Bremsgeräusche).
Darüber hinaus ist aus der DE 39 17 782 A1 beispielsweise
ein Bremsbelag zu Verwendung in einer Scheibenbremse be
kannt, dessen Reibbelag aus mehreren Abschnitten unter
schiedlicher Werkstoffzusammensetzung besteht. Dabei haben
die unterschiedlichen Werkstoffzusammensetzungen insbesonde
re einen Einfluß auf die jeweiligen, lokalen Reibeigenschaf
ten des Bremsbelages. Dadurch soll vor allem ein ungleichmä
ßiger Verschleiß am Reibbelag bzw. an der zugehörigen Brems
scheibe vermieden werden. Ein Einfluß auf das sich einstel
lende Lüftspiel in bremsfreien Phasen ergibt sich dadurch
nicht.
Ausgehend davon besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ei
nen einfach aufgebauten Bremsbelag für eine Reibungsbremse
anzugeben, der die selbsttätige Einstellung eines definier
ten Lüftspieles außerhalb der Bremsphasen gestattet.
Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Bremsbelag mit den
Merkmalen des Patentanspruches 1. Danach umfaßt der Bremsbe
lag für eine Reibungsbremse einen Belagträger sowie einen
darauf aufgebrachten Reibbelag, der eine Reibfläche zum tri
bologischen Zusammenwirken mit einem entsprechenden Reibele
ment aufweist. Erfindungsgemäß besitz der Reibbelag einen
elastisch verformbaren Reibbelagabschnitt, der gegenüber dem
sonstigen Reibbelag zumindest senkrecht zur Reibfläche eine
größere Federrate aufweist. Damit ist dieser Reibbelagab
schnitt beim Zuspannen der Reibungsbremse unter anliegender
Betätigungskraft stärker komprimierbar als der übrige Reib
belag. Mittels dieses komprimierbaren Reibbelagabschnittes
wird das gewünschte Lüftspiel eingestellt.
Vorzugsweise ist der komprimierbare Reibbelagabschnitt der
art ausgebildet, daß im unbelasteten Zustand des Bremsbela
ges, d. h. bei nicht betätigter Bremse, die Reibfläche des
Reibbelagabschnitts gegenüber der Reibfläche des sonstigen
Reibbelages vorsteht. Die begrenzte Reibfläche des Reibbe
lagabschnittes kann somit auch außerhalb der Bremsphasen mit
dem zugehörigen Reibelement, z. B. Bremsscheibe, Bremstrom
mel etc., in Kontakt bleiben. Die Reibfläche des übrigen
Reibbelages wird in diesem Zustand auf Abstand zum zugehöri
gen Reibelement gehalten. Unerwünschte Restmomente der Rei
bungsbremse aufgrund von unzureichendem Lüftspiel werden so
mit ausgeschlossen.
Eine vorteilhafte Ausführungsform des Bremsbelags wird da
durch erreicht, daß der Reibbelagabschnitt als Werkstoff
block aus Vollmaterial mit elastischen Federeigenschaften
ausgebildet ist. Ein solcher Werkstoffblock läßt sich bei
Betätigung der Reibungsbremse wie eine Feder komprimieren.
Durch geeignete Werkstoffauswahl für den komprimierbaren
Reibbelagabschnitt läßt sich diese Federeigenschaft noch ge
zielt beeinflussen.
Analog dazu ist es möglich, im komprimierbaren Reibbelagab
schnitt ein der Reibfläche zugewandtes Reibbelagelement so
wie ein zwischen Reibbelagelement und Belagträger angeordne
tes Federelement vorzusehen. Das Reibbelagelement ist in Ab
hängigkeit seiner Werkstoffeigenschaften im wesentlichen
starr ausgebildet. Die Kompressibilität des Reibbelagab
schnittes wird durch die Wirkung des Federelementes er
reicht. Dabei ist das Federelement bevorzugt aus Metall (z. B.
Blech-, Blatt, Tellerfeder) oder Kunststoff gefertigt.
Eine vorteilhaft gleichmäßige Einstellung des Lüftspiel bei
jedem Verschleißzustand des Bremsbelags läßt sich erreichen,
indem der komprimierbare Reibbelagabschnitt aus einem Werk
stoff höherer Verschleißfestigkeit als der übrige Reibbelag
besteht. Ein frühzeitiger Verschleiß des komprimierbaren
Reibbelagabschnittes wird somit vermieden.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung werden anhand der
Figuren dargestellt und im folgenden näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 zwei Schnittansichten einer Schimmsattel-
Scheibenbremse im gebremsten (Fig. 1a) und im ungebremsten
Zustand (Fig. 1b) mit Bremsbelägen gemäß
einer ersten Ausführungsform;
Fig. 2 eine Schnittansichten einer Schimmsattel-
Scheibenbremse im gebremsten Zustand mit Bremsbelä
gen gemäß einer zweiten Ausführungsform;
Die in den Figuren gezeigte Schwimmsattel-Scheibenbremse 1
für Kraftfahrzeuge ist in Achsrichtung 5 verschiebbar an ei
nem nicht gezeigten, fahrzeugfest montierten Bremsträger ge
lagert. Sie umgreift mit einem Bremssattel 9 eine Brems
scheibe 8 sowie beiderseits der Bremsscheibe 8 angeordnete
Bremsbeläge 14, 15. Jeder der Bremsbeläge 14, 15 besteht im
wesentlichen aus einem Belagträger 4 sowie einem darauf auf
gebrachten Reibbelag 7, 7". Während einer Betätigung der
dargestellten Schwimmsattel-Scheibenbremse 1 wird der axial
innenliegende Bremsbelag 15 mit seiner Reibfläche 16 durch
Verschiebung des Bremskolbens 6 direkt gegen die Bremsschei
be 8 gepreßt. Durch Wirkung der anliegenden Reaktionskraft
wird der Bremssattel 9 relativ zum Bremsträger in der Fig.
1a/b nach rechts verschoben, was den axial außenliegenden
Bremsbelag 14 mit seiner Reibfläche 10 indirekt mit der
Bremsscheibe 8 in Anlage bringt (siehe Fig. 1a).
Generell besteht für derartige Reibungsbremsen, z. B. Schei
benbremsen (Festsattel-, Schwimmsattelbremsen etc.) oder
Trommelbremsen, bei denen Bremsbeläge durch Verschiebung in
Anlage an ein zugehöriges Reibelement gebracht werden die
Schwierigkeit, die Bremsbeläge nach beendeter Bremsbetäti
gung in ausreichendem Maß von der Oberfläche des Reibelemen
tes zu lüften. Dies gilt in besonderem Maße für Schwimmsat
tel-Scheibenbremsen 1 mit Bremskolben 6 nur auf einer Brems
scheibenseite. Üblicherweise ist dabei der jeweilige Bremsbelag
15 wie in den Figuren gezeigt mit einem am Belagträger
4 befestigten Federclip 12 an den Bremskolben 6 gekoppelt.
Der innenliegende Bremsbelag 15 folgt somit unmittelbar der
Bremskolbenbewegung. Nach beendeter Bremsbetätigung wird der
Bremskolben 6 mitsamt innerem Bremsbelag 15 durch die Rück
zugskraft eines Dichtringes 13 (Roll-Back-Dichtung) um ein
definiertes Lüftspiel X' aktiv von der Bremsscheibenoberflä
che entfernt (siehe Fig. 1b).
Um auch den außenliegenden Bremsbelag 14, der an einen Ge
häuseschenkel 11 des Bremssattels gekoppelt ist, nach einer
Bremsbetätigung von der Bremsscheibe abzurücken ist ein be
sonders gestalteter Reibbelagabschnitt 3 vorgesehen. Dieser
Reibbelagabschnitt 3 bildet nur einen Teil der entsprechen
den Reibfläche 10 und ist zumindest in Achsrichtung elas
tisch verformbar ausgeführt. Insbesondere weist der Reibflä
chenabschnitt 3 gegenüber dem sonstigen Reibbelag 7 unter
Belastung eine höhere Federrate auf. Im unbelasteten zustand
des Bremsbelages 14, d. h. außerhalb der Bremsbetätigungs
phasen, ist der Reibbelagabschnitt 3 derart ausgebildet, daß
seine Reibfläche 17 gegenüber der Reibfläche 10 des sonsti
gen Reibbelages 7 vorsteht. Nach beendeter Bremsbetätigung
wird somit der außenliegenden Bremsbelag 14 durch die Feder
kraft des kompressiblen Reibbelagabschnittes 3 um ein defi
niertes Lüftspiel X von der Bremsscheibenoberfläche ent
fernt. Dabei kann der Reibbelagabschnitt 3 auch nach beende
ter Bremsbetätigung noch in Kontakt mit der Bremsscheiben
oberfläche verbleiben, um das gewünschte Lüftspiel X auf
recht zu erhalten.
Während einer Bremsbetätigung wird der kompressible Reibbe
lagabschnitt 3 gemäß Fig. 1a zusammengedrückt, wobei ge
meinsam durch die Reibfläche 17 des Reibbelagabschnitts 3
sowie die Reibfläche 10 des sonstigen Reibbelags 7 der Reib
kontakt zur Bremsscheibe 8 hergestellt wird.
Zur Gewährleistung der Federfunktion ist der Reibbelagab
schnitt 3 vorzugsweise als ein Werkstoffblock aus Vollmate
rial ausgebildet, der die gewünschten elastischen Federei
genschaften aufweist. Dabei ist der Werkstoffblock insbeson
dere in eine entsprechende Aussparung 2 im Reibbelag 7 ein
gesetzt und am Belagträger 4 befestigt. Da die Reibfläche 17
des Reibbelagabschnitts 3 auch bei nicht betätigter Bremse
in Reibkontakt mit der Bremsscheibe 8 treten kann, ist es
sinnvoll, den Werkstoffblock aus einem Material höherer Ver
schleißfestigkeit als der übrige Reibbelag 7 auszubilden.
Somit wird die gewünschte Lüftspieleinstellung auch bei
stark verschlissenen Bremsbelägen ermöglicht.
Fig. 2 ist eine analoge Ausführung des kompressiblen Reib
belagabschnitts 3' zu entnehmen, der ein Reibbelagelement 19
mit Reibfläche 17' sowie ein zwischen Belagträger 4 und
Reibbelagelement 19 angeordnetes Federelement 18 umfaßt. Das
Reibbelagelement 19 kann starr und insbesondere verschleiß
fest ausgeführt sein, während die Federfunktion der Reibbe
lagabschnitts 3' über das Federelement 18 realisiert wird.
Hierbei bieten sich für das Federelement 18 vor allem flach
bauende Federtypen an, z. B. Teller-, Blech-, Blattfeder
etc., die vorzugsweise aus Metall oder Kunststoff gefertigt
sein können. Das genaue Maß des Lüftspiels X muß dabei durch
geeignete Gestaltung des Federelementes 18 festgelegt wer
den.
Claims (5)
1. Bremsbelag (14) für eine Reibungsbremse mit einem Belag
träger (4) sowie einem darauf aufgebrachten Reibbelag
(7), der eine Reibfläche (10) zum tribologischen Zusam
menwirken mit einem entsprechenden Reibelement (8) auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß der Reibbelag (7) ei
nen elastisch verformbaren Reibbelagabschnitt (3, 3')
umfaßt, der gegenüber dem sonstigen Reibbelag (7) zumin
dest senkrecht zur Reibfläche (10, 17, 17') eine größere
Federrate aufweist.
2. Bremsbelag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
im unbelasteten Zustand des Bremsbelages (14) die Reib
fläche (17, 17') des Reibbelagabschnitts (3, 3') gegen
über der Reibfläche (10) des sonstigen Reibbelages (7,
7') vorsteht.
3. Bremsbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Reibbelagabschnitt (3) als
Werkstoffblock mit elastischen Federeigenschaften ausge
bildet ist.
4. Bremsbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Reibbelagabschnitt (3) ein
der Reibfläche (10, 17') zugewandtes Reibbelagelement
(19) sowie ein zwischen Reibbelagelement (19) und Belag
träger (4) angeordnetes Federelement (18) umfaßt.
5. Bremsbelag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Reibbelagabschnitt (3, 3')
aus einem Werkstoff höherer Verschleißfestigkeit als der
übrige Reibbelag (7, 7') besteht.
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DE2000155796 DE10055796A1 (de) | 2000-11-10 | 2000-11-10 | Bremsbelag für eine Reibungsbremse |
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