DE1629017C3 - Vorrichtung zum Trocknen drehsymmetrischer Formlinge aus keramischem Material - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen drehsymmetrischer Formlinge aus keramischem Material mit einer Trockenbahn, über die eine Fördervorrichtung mit sich quer zur Förderrichtung erstrekkenden äquidistanten Aufnahmestellen für jeweils einen Formling bewegbar ist, welche derart ausgebildet ist, daß den zu trocknenden Formungen während ihres Transportes eine Drehbewegung erteilt wird. Aus derartigen Formungen, wie Stäben und Rohren, können keramische Gegenstände hergestellt werden, die als Tragkörper für Widerstände und Kondensatoren benutzt werden.

Aus der US-PS 26 12 706 ist eine Trocknungsvorriehtung bekannt, bei der ein endloses Band sich drehender Rollen vorgesehen ist, auf denen die Formlinge transportiert und dabei in eine Drehbewegung versetzt werden. Eine derartige Vorrichtung ist nicht nur aufwendig in der Herstellung und Wartung, sondern arbeitet auch nur dann befriedigend, wenn es sich um den Transport von relativ dicker¹ Formungen, wie Tonrohren od. dgl., handelt. Wollte man auf einer solchen Vorrichtung nur einige Millimeter dicke Formlinge, wie sie /.. B. für Widerstände oder Kondensatoren benötigt werden, transportieren, so müßten die Rollen im Durchmesser noch kleiner werden als die Formlinge, d. h. sich in der Größenordnung von I mm bewegen, und außerdem so eng nebeneinander angeordnet sein, daß die Formlinge nicht zwischen zwei Rollen hindurchrutschen können. Eine solche Vorrichtung ließe sich nur mit einem großen Aufwand verwirklichen und ist für den relativ rauhen Betrieb in einem keramischen Werk praktisch nicht geeignet.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Trocknen drehsymmetrischer Formlinge zu schaffen, die auch zum Transport dünner Formlinge geeignet, einfach ausgebildet und billig herzustellen ist.

Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß die Fördervorrichtung eine zum Abrollen der Formlinge dienende geneigte, flache Tragfläche sowie entlang der Tragfläche geführte Querschwellen aufweist, die in einer geschlossenen Bahn umlaufen und paarweise Aufnahmeräume für die auf der Tragflache abrollenden Formlinge bilden.

Hierbei rollen die Formlinge beim Trocknen praktisch eine schiefe Ebene herab, wobei sie durch die Rollbewegung ihre Form beibehalten. Die durch die Qucrschwellen gebildeten Aufnahmeräume. welche entlang der geneigten Tragfläche bewegbar sind, bestimmen die Abrollgcschwindigkeit der Formlinge und verhindern ein Aneinanderstoßen derselben.

Die Erfindung wird an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbcispiels näher erläutert.

Die Figur zeigt eine vereinfachte Darstellung einer Vorrichtung nach der Erfindung.

ίο Auf einem Gestell I ist eine Trockenbahn 2 angebracht, die eine geneigte Tragfläche 3 besitzt, über die eine Fördervorrichtung bewegbar ist. Die Fördervorrichtung enthält zwei an den Seiten der Trockenbahn angeordnete Ketten 5, zwischen denen Querschwellen 4 angebracht sind. Diese Querschwellen 4 liegen in gleichen Abständen voneinander; es bilden sich somit zwischen den Querschwellen 4 Aufnahmeräume 6 für zu trocknende, drehsymmetrische keramische Formlinge, die auf der Tragfläche 3 abrollen.

Die Ketten 5 laufen über Führungsräcler. Die Räder 48 am unteren Ende der Trockenbahn werden durch eine Kette 8 angetrieben, die von einem Motor 9 über ein Übersetzungsgetriebe IO und eine Schneckenrad-Übersetzung 11 angetrieben wird. Die Trockenbahn besitzt ferner nicht dargestellte Heizelemente, die durch Trockenhauben 7 abgedeckt sind.

An dem oberen Ende der Trockenbahn 2 befindet sich ein endloses Band 12, vorzugsweise aus Kunststoff, das sich quer zur Bewegungsrichtung des Fördermcchanismus bewegen kann. Das Band 12 wird über Rollen 23 geführt, von denen eine dargestellt ist. Der obere gerade Teil des Bandes 12 stützt sich auf einen Streifen 24 und erstreckt sich entlang einer Seite der Trockenbahn 2. Auf dieser Seite kann warme Luft zum Vortrocknen der Formlinge über das Band geblasen werden.

Über dem Band 12 ist eine Scheibe 13 angeordnet, die um eine Achse 14 drehbar und an der ein Träger 15 befestigt ist, in dem ein Messer fest angeordnet ist.

Neben dem Band 12 ist über dem Fördermechanismus ein pneumatischer Abfuhrmechanismus angeordnet. Dieser Mechanismus besteht aus einem schachteiförmigen Körper 25 mit einer Anzahl von Öffnungen 30, die über das Band 12 hin der Trockenbahn 2 zugerichtet sind. Der schachtelförniige Körper 25 schließt an eine Leitung 26 an. durch welche Druckluft zugeführt wird.

Die Fördervorrichtung, das endlose Band und die Scheibe 13 werden von einem einzigen Motor 9 ange-

trieben. Über ein Übersetzungsgetriebe 10 und eine Schneckcnradübersetzung Il werden die Ketten 5 der Fördervorrichtung durch eine Kette 8 angetrieben. Die Schneckcnradübersetzung ist weiter mit einer Achse 31 gekuppelt, die über eine Kette 32 eine Achse 3i antreibt. Von der Achse 33 her wird die Scheibe 13 über Ketten 34 und 35 betätigt. Das Triebrad 23 des endlosen Bandes 12 wird durch eine nicht dargestellte Kettenübersetzung gedreht. Das Triebrad 23 dreht sich gegen die Uhrzeigerrichtung. Die Scheibe 13 dreht sich in Uhrzeigerrichtung. Der Antrieb durch einen einzigen Motor ermöglicht in einfacher Weise, die Fördervorrichtung, die Scheibe 13 und das Band 12 mit einem genauen Geschwindigkeitsverhältnis zu bewegen. Durch das Übersetzungsgetriebe 10 kann die Ge-

schwindigkcit beeinflußt werden, so daß sowohl Formlinge mit kleinem Durchmesser als auch Formlinge mit größerem Durchmesser getrocknet werden können.
Seitlich von dem endlosen Band 12 ist eine Strang-

presse 36 angeordnet. Diese enthält eine keramische Masse 37 unter einem Kolben 38. Der Kolben 38 ist über eine Stange mit einem in einem Zylinder 39 beweglichen Kolben 40 verbunden. Durch eine Leitung 47 wird ein Druckmedium dem Zylinder 39 zugeführt. Die Leitung 47 besitzt ein Ventil 41 und parallel zum Ventil 41 ist ein von Hand betätigbares Ventil 42 vorgesehen. Die Lage des Ventils 41 wird durch Druckluft geregelt, die durch eine Leitung 43 zugeführt wird, welche ein elektromagnetisches Ventil 44 enthält, das auf ein Signal eines Aufnehmers 45 anspricht. Der Aufnehmer 45 ist schematisch in Form einer oder mehrerer lichtempfindlicher Zellen dargestellt, die von einem Lichtstrahl getroffen wird (werden). Der Aufnehmer 45 liefert ein Signal für das Ventil 44, wenn ein schleifenariiger Teil 46 des aus der Strangpresse stammenden, zu einem endlosen Band gespritzten, rohr- oder stablörmigen Stranges den Aufnehmer 45 in der Auf- oder Abwärtslichtung passiert, was in Abhängigkeil von der momentanen Spritzgeschwindigkeit und von der Geschwindigkeit des Bandes 12 erfolgt.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Ks wird angenommen, daß tier Motor 9 sich dreht und daß ein aus der Strangpresse 36 stammender, rohrförmiger Strang aus keramischem Material zu dem Band 12 geführt ist. Der Strang bewegt sich dort mit Bandgeschwindigkeit. Mittels des schleifenartigen Teiles 46 hissen sich gewisse Schwankungen in der Spritzgeschwindigkeit ausgleichen.

Über den neben der Troekenbahn liegenden Teil des Bandes 12 wird durch nicht dargestellte Mittel vorerhitzte Luft über den rohrförmigen Strang geführt, so daß ein Vortrocknen bis zu einem gewissen Grad durchgeführt wird, was auch dazu nützlich ist, um ein Festkleben des keramischen Materials am Band 12 zu verhüten. Wenn das Band 12 eine solche Strecke zurückgelegt hat, daß das vordere Ende des rohrförmigen Stranges sich der linken Seitenkante der Troekenbahn nähert, ist infolge der aufeinander abgestimmten Bewegungen des Fördermechanismus 4,5 der Scheibe 13 und des Bandes 12 gerade ein freier Aufnahmeraum 6 der Troekenbahn vor dem Band 12 vorhanden, während

ίο das Messer nach unten gerichtet ist und zum Schneiden fertig steht. Eine weitere Bewegung des Bandes 12 bedingt eine Weiterdrehung der Scheibe 13. Das Messer schneidet während seiner Drehung ein Rohr bestimmter Länge von dem Strang ab.

Nachdem ein Rohr der gewünschten Länge abgeschnitten und mit einem flachen Kopf versehen ist, gelangt Druckluft durch die Leitung 26 in den schachteiförmigen Körper 25. Durch die Öffnungen 30 des schachteiförmigen Körpers wird dann eine über das Band 12 zu der Troekenbahn 2 gerichtete Luftströmung erzeugt, die das keramische Rohr vom Band 12 wegbläst, so daß das Rohr in den freien Aufnahmeraum der Troekenbahn gelangt. Während das Band 12 wieder einen nächstfolgenden Teil des rohrförmigen Stranges über die Troekenbahn führt, bewegt sich das Rohr auf der Troekenbahn nach unten, wobei es unter der Wirkung der Erhitzungsorgane getrocknet wird. Die Abrollgeschwindigkeit des Rohres wird durch die Bewegungsgeschwindigkeit der Querschwellen 4 der Fördervorrichtung bedingt. Beim Trocknen während der Rollbewegung nimmt das Rohr eine vollkommen gerade Form an. Wenn das Rohr ''nten an der Troekenbahn anlangt, wird es zur weiteren Bearbeitung abgeführt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zum Trocknen drehsymmetrischer Formlinge aus keramischem Material mit einer Trockenbahn, über die eine Fördervorrichtung mit sich quer zur Förderrichtung erstreckenden äquidistanten Aufnahmestellcn für jeweils einen Formling bewegbar ist, welche derart ausgebildet ist, daß den zu trocknenden Formungen während ihres Transportes eine Drehbewegung erteilt wird, d a d u rc h gekennzeichnet, daß die Fördervorrichtung eine zum Abrollen der Formlinge dienende geneigte, flache Tragfläche (3) sowie entlang der Tragfläche geführte Querschwellen (4) aufweist, die in einer geschlossenen Bahn umlaufen und paarweise Aufnahmeräume (6) für die auf der Tragfläche abrollenden Formlinge bilden.