DE1627C - Verwendung von Kochsalz zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und ein darauf basirtes Verfahren zur Prefshefeerzeugung - Google Patents

Verwendung von Kochsalz zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und ein darauf basirtes Verfahren zur Prefshefeerzeugung

Info

Publication number
DE1627C
DE1627C DE000000001627DA DE1627DA DE1627C DE 1627 C DE1627 C DE 1627C DE 000000001627D A DE000000001627D A DE 000000001627DA DE 1627D A DE1627D A DE 1627DA DE 1627 C DE1627 C DE 1627C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
yeast
glue
starch
cereals
table salt
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE000000001627DA
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
J Freiherr Von Hirsch
Original Assignee
J Freiherr Von Hirsch
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication of DE1627C publication Critical patent/DE1627C/de
Application filed by J Freiherr Von Hirsch filed Critical J Freiherr Von Hirsch
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Landscapes

  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)

Description

1877.
Klasse 6.
JOSEPH FREIHERR von HIRSCH in MÜNCHEN.
Verwendung von Kochsalz zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und ejn darauf basirtes Verfahren zur Prelshefeerzeugung.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 17. Juli 1877 ab.
Das Verfahren beruht auf der Entdeckung, dafs der Pflanzenkleber sich schnell und fast vollständig in schwachen Salzsoolen (Kochsalzoder Steinsalzlösung) auflöst, sich somit auch auf kaltem Wege vom Stärkemehl und dem Faserstoff des Schrotes (Kleie) trennen läfst, ohne dafs irgend ein anderer Nachtheil dadurch entsteht.
Bei Verarbeitung von Getreidemaischen, welche nach bisheriger Art warm gemaischt und mit Malz verzuckert sind, setze ich daher nach vollendeter Zuckerbildung und ehe die Maische auf die Kühle gebracht wird, 2 bis 4 pCt. des Schrotgewichtes Chlornatrium hinzu, wodurch dann der Kleber viel vollständiger aufgelöst wird, als durch organische oder unorganische Säuren oder Natriumcarbonat. Einerseits wird dadurch der Zusatz von milchsaurer Schlempe unnöthig, andererseits die Maische gegen Essigbildung geschützt, zugleich aber mehr Hefe und ein vorzügliches Euttermaterial gewonnen.
Das Neue des Verfahrens liegt aber nicht besonders in der Anwendung des Kochsalzes in der vorstehend beschriebenen Weise, sondern darin, dafs das Getreideschrot je nach seinem, durch eine Probe im Kleinen ermittelten Proteingehalte mit seinem fünf- bis zwölffachen Gewichte kalten Wassers, in welchem 3 bis 6 pCt. vom Schrotgewicht Chlornatrium aufgelöst sind, zu einem dünnen, klumpenfreien Brei angerührt wird, der etwa 12 bis 24 Stunden lang ruhig stehen bleibt. Nach dieser Zeit hat sich auf dem Boden des Gefäfses das Stärkemehl mit etwas Kleberstärke sammt der Pflanzenfaser ababgelagert, während die darüberstehende, schleimige, klare Flüssigkeit den Kleber aufgelöst t enthält. Die letztere wird nun von erstere.m abgezogen nnd man gewinnt somit die beiden Hauptfactoren zur Hefenbildung: nämlich den Kleber in klarer Lösung als Hefen-Nährmittel und das Stärkemehl als Material des zur Hefenbildung nöthigen Zuckers. Letzterer wird auf bekannte Weise durch Kochen des Stärkemehls mit Schwefelsäure, nachheriges Entsäuren mit kohlensaurem Kalk und etwaiges Filtriren dargestellt, mit der Kleberflüssigkeit in angemessenem Verhältnifs gemischt und mit Hefe (obergähriger Bierhefe oder Prefshefe) angestellt.
Die so mit Hefe versetzte, klare Flüssigkeit gebe ich nun aber nicht in Bottiche (sogenannte Gährbottiche), sondern ich fülle sie in lange, nicht sehr breite und wenig tiefe, den Bierkühlern ähnliche Gefäfse (ungefähr 6 m lang, 1,33 breit und 2.0 cm tief), die somit eine grofse, der Luft ausgesetzte Oberfläche bei geringem Inhalte haben. . In diesen Gefäfsen erfolgt nun die Bildung der Hefe aufserordentlich schnell und zwar gleichzeitig nach oben hin (wo sie von Zeit zu Zeit abgeschöpft wird) und auch nach abwärts, wo sie als Bodenhefe sich auf dem Boden des Gefäfses ablagert und nach Abzapfung der Flüssigkeit gewonnen \vird. Diese Bodenhefe ist aber ihrer Natur nach auch Oberhefe und von gleicher Triebkraft und Haltbarkeit wie die letztere selbst.
Aus dem vorhergesagten ergiebt sich nun, dafs durch mein Verfahren der im Getreide oder Abfällen enthaltene Kleber vollständiger aufgelöst und reiner dargestellt wird, als dies bei den bisherigen Verfahrungsarten möglich war. In der That gewinne ich daher auch relativ viel mehr und zugleich viel triebkräftigere und dauerhaftere Hefe als bisher. — Beispielsweise aus 100 Pfd. Roggenschrot 15 bis 28 Pfd. ausgepreiste Hefe, und ich erziele damit ein Resultat, welches bis jetzt noch nirgends erreicht wurde.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:
1. Die Verwendung des Chlornatriums zur Auflösung des Klebers in Getreidemaischen behufs Hefendarstellung im allgemeinen.
2. Speciell die Verwendung desselben zu warm gemaischten und durch Diastase verzuckerten Getreide - Scbrotrnaischen sowohl, als besonders zur Zersetzung des Getreideschrotes auf auf kaltem Wege, somit
3. Die Trennung des Klebers vom Stärkemehl auf kaltem Wege.
DE000000001627DA 1877-07-16 1877-07-16 Verwendung von Kochsalz zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und ein darauf basirtes Verfahren zur Prefshefeerzeugung Expired - Lifetime DE1627C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1627T 1877-07-16

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1627C true DE1627C (de)

Family

ID=70739945

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE000000001627DA Expired - Lifetime DE1627C (de) 1877-07-16 1877-07-16 Verwendung von Kochsalz zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und ein darauf basirtes Verfahren zur Prefshefeerzeugung

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1627C (de)
  • 1877

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0183858B1 (de) Bier und Verfahren zu dessen Herstellung
EP0748168B1 (de) Alkoholfreies erfrischungsgetränk
DE1954489A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Karamelfarbstoff
DE1517809A1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Malzgetraenkgrundstoffs mit neutralem Geschmack
DE1627C (de) Verwendung von Kochsalz zur Scheidung des Klebers von Stärkemehl bei Getreide und ein darauf basirtes Verfahren zur Prefshefeerzeugung
DE69214930T2 (de) Verfahren zur herstellung von einem natürlichen vanille-extrakt durch enzymatische verarbeitung von grünen vanillehülsen und so erhaltener extrakt
DE2938377C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Coenzym Q ↓1↓↓0↓
DE4220403C2 (de) Kokusnußwein
DE629679C (de) Verfahren zur Herstellung von Butylalkohol und Aceton durch Gaerung
DE2031145B2 (de) Lebensmittel In Form eines Getränkes bzw. in Form von Süßwaren
DE911723C (de) Traubenzuckerhaltiger Extrakt aus Mais
DE1717126B2 (de) Verfahren zum Verflüssigen von Stärke
DE893933C (de) Verfahren zur Herstellung eines alkoholischen Getraenkes
DE1935330A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Maltit
DE102004043972A1 (de) Haselnussgeist
DE23329C (de) Verfahren der Gewinnung von fjefe mit Benutzung von Melasse und mit Säuret) aur. gesinhbM.-eirea- A-LmnmnsuifK
AT76202B (de) Herstellung von klaren, Pektinstoffe enthaltenden konzentrierten Lösungen für die Fabrikation von Gelees, Marmeladen und dgl.
DE470740C (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter Diastase und von Enzymen
DE118083C (de)
DE114283C (de)
DE815968C (de) Verfahren zur Herstellung von Chloracetaldehyd
AT138918B (de) Verfahren zur Herstellung von Spiritus aus stärke-, zucker- oder zellulosehaltigen Rohstoffen.
DE824932C (de) Verfahren zur restlosen Gewinnung oder Verwertung der Inhaltsstoffe von Loesungen, die durch Hydrolyse oder Vorhydrolyse von pentosanreichen zellulosehaltigen Ausgangsstoffen entstanden sind
DE180338C (de)
AT236323B (de) Verfahren zur Herstellung von Zitronensäure mit kugelförmigen Mycelaggregaten (sogenannten "Pellets") und zur Gewinnung derselben