DE1621805C3 - Überzugs- bzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion schützenden und dekorativen Schutzüberzügen - Google Patents
Überzugs- bzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion schützenden und dekorativen SchutzüberzügenInfo
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- B05D5/063—Reflective effect
Description
Es ist bekannt, Aluminiumschuppen als Pigmente oder Füllstoffe in Anstrichmitteln zu verwenden. Ferner
ist aus »Farbe und Lack« 63, S. 401 (1957) bekannt, daß schwimmfähige oder nicht schwimmfähige Aluminiumbronze
durch Behandeln von Aluminiumpulver in Gegenwart einer Fettsäure (Stearin- oder ölsäure)
hergestellt wird. Mit Stearinsäure überzogene Aluminiumschuppen verlieren aber in gewissen Anstrichmitteln
sehr bald ihre Farbbeständigkeit. Wegen der geringen Lagerfähigkeit von Anstrichmitteln, welche solche
überzogenen Aluminiumschuppen enthalten, werden diese dem Bindemittel erst kurz vor der Verwendung
des Anstrichmittels zugesetzt, was verständlicherweise Nachteile mit sich bringt.
Nach der USA-Patentschrift 22 33 259 ist es bekannt, Glasflocken oder -blättchen als Pigment oder Füllstoff
in ein flüssiges Bindemittel, z. B. einen Lack, einzuarbeiten. Diese Glasflocken oder -blättchen können vor dem
Einarbeiten in das Bindemittel mit einem farblosen oder gefärbten Überzug versehen werden, insbesondere aus
unlöslichen anorganischen Salzen.
Aufgabe der Erfindung war es, ein Überzugs- bzw. Anstrichmittel mit guter Lagerfähigkeit zu finden, das es
ermöglicht, durch selbsttätige Orientierung der in dem flüssigen Bindemittel enthaltenen dünnen, überzogenen
Glasteilchen im fertigen Überzug oder Anstrich eine flächenhaft geschichtete Oberfläche entstehen zu lassen,
was die Schutzwirkung erhöht.
Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst.
Gegenstand der Erfindung sind demnach Überzugsbzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion
schützenden und dekorativen Schutzüberzügen aus flüssigem, organischem Bindemittel und dünnen, überzogenen
Glasteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasteilchen mit Stearinsäure als kapillaraktivem Stoff
überzogen sind.
Für die Fachwelt war es keineswegs naheliegend, daß mit dem kapillaraktiven Stoff Stearinsäure überzogene
Glasflocken geeignete schwimmfähige Pigmente für Anstrich- und Überzugsmittel darstellen, da an überzogener
Aluminiumbronze bekannt war, daß bereits geringe Abänderungen, etwa das Anfärben der Aluminiumpartikel
oder die Verwendung von ölsäure als kapillaraktiver Stoff, zu nichtschwimmfähigen Pigmenten
führen. Völlig überraschend ist die Erfahrung, daß Anstrich- und Überzugsmittel mit einem Gehalt an mit
Stearinsäure überzogenen Glasflocken gute Lagerfähigkeit aufweisen, so daß gebrauchsfertige Anstrich-
und Überzugsmittel vertrieben werden können. In Untersuchungen hatte die Anmelderin festgestellt, daß
handelsübliche schwimmfähige Aluminiumpigmente (Aluminiumbronze mit einem Überzug aus Stearinsäure)
nach dem Einbringen in katalysatorhaltige Epoxyharze, wie sie in der Lackindustrie üblich sind, spätestens
nach etwa 6 bis 8 Stunden ihren Glanz und ihre Schwimmfähigkeit verlieren. Demgegenüber büßen die
erfindungsgemäß vorgesehenen, mit Stearinsäure überzogenen Glasflocken in den gleichen katalysatorhaltigen
Epoxyharzen auch nach 30 Tagen ihre Schwimmfähigkeit und ihren Glanz nicht ein.
Die aus dem erfindungsgemäßen Mittel hergestellten Überzüge oder Anstriche, die eine Dicke von etwa
125 μπι bis über etwa 750 μπι haben können, haben den
Vorteil, daß Walzen, Bürsten oder Glätten nicht erforderlich ist, um die gewünschte Oberflächenstruktur
zu erzielen.
Als flüssiges Bindemittel können verschiedene Stoffe verwendet werden, z. B. Alkydharze, Epoxyharze,
Vinylharze, Phenolharze, Acrylharze, Polyamidharze, synthetische Kautschuke oder dergleichen für sich oder
in Kombination miteinander. Die Bindemittel können auch flüchtige organische Lösungsmittel enthalten, z. B.
aromatische Kohlenwasserstoffe, Ketone, Glykoläther, Alkohole und dergleichen. Bevorzugt wird als Bindemittel
Epoxyharz eingesetzt.
Die Bindemittel können erforderlichen Falles einen Härter für das Harz enthalten.
Das Überziehen der Glasteilchen mit der Stearinsäure kann so vorgenommen werden, daß die Glasteilchen, gegebenenfalls gleich bei ihrer Herstellung, mit einer Lösung dieses kapillaraktiven Stoffes in einem flüchtigen Lösungsmittel besprüht werden. Beispielsweise kann eine 3°/oige Lösung von Stearinsäure in Xylol zum Besprühen oder Eintauchen verwendet werden. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels entsteht ein fest haftender Überzug auf den Glasteilchen.
Das Überziehen der Glasteilchen mit der Stearinsäure kann so vorgenommen werden, daß die Glasteilchen, gegebenenfalls gleich bei ihrer Herstellung, mit einer Lösung dieses kapillaraktiven Stoffes in einem flüchtigen Lösungsmittel besprüht werden. Beispielsweise kann eine 3°/oige Lösung von Stearinsäure in Xylol zum Besprühen oder Eintauchen verwendet werden. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels entsteht ein fest haftender Überzug auf den Glasteilchen.
Das erfindungsgemäße Überzugs- bzw. Anstrichmittel kann die überzogenen Glasteilchen in verschiedenen
Mengen enthalten. Gut bewährt haben sich solche Mischungen, die auf einen cm3 Bindemittel 0,119 bis
0,467 g überzogene Glasteilchen enthalten.
Das Überzugs- bzw. Anstrichmittel kann außer den genannten Bestandteilen einen oder mehrere Farbstoffe,
Pigmente, Füllstoffe und weitere übliche Zusatzstoffe enthalten.
Aus dem erfindungsgemäßen Mittel können Überzüge oder Anstriche in üblicher Weise, z. B. durch
Aufstreichen, Aufsprühen, Eintauchen usw. hergestellt werden.
Beispiel 1
Ein trockenes inniges Gemisch von
Ein trockenes inniges Gemisch von
Titandioxyd 18,9 Gewichtsteile
durch Besprühen mit
einer 3%igen Lösung von
Stearinsäure in Xylol
einer 3%igen Lösung von
Stearinsäure in Xylol
vorbehandelte Glasteilchen 15,5 Gewichtsteile
Farbpigment 0,4 Gewichtsteile
wird in eine Lösung von
Epoxyharz 12,1 Gewichtsteile
flüchtige Lösungsmittel 42,0 Gewichtsteile
Beispiel 2
Zu einem innigen Gemisch von
Zu einem innigen Gemisch von
Titandioxyd
Glasteilchen nach Beispiel 1
13,3 Gewichtsteile 133 Gewichtsteile
eingerührt. Kurz vor dem Aufbringen werden 12,1 Gewichtsteile eines Härtungskatalysators für das
Epoxyharz zugesetzt.
Farbpigment
Epoxyharz
flüchtige Lösungsmittei
0,7 Gewichtsteile 35,2 Gewichtsteile 11,5 Gewichtsteile
werden kurz vor dem Aufbringen 26,0 Gewichtsteile eines Härtungskatalysators für das Epoxyharz zugesetzt.
Claims (4)
1. Überzugs- bzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion schützenden und dekorativen
Schutzüberzügen aus flüssigem, organischem Bindemittel und dünnen, überzogenen Glasteilchen,
dadurch gekennzeichnet, daß die Glasteilchen mit Stearinsäure als kapillaraktivem Stoff
überzogen sind.
2. Überzugs- bzw. Anstrichmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es als Bindemittel
Epoxyharz enthält.
3. Überzugs- bzw. Anstrichmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einen
cm3 Bindemittel 0,119 bis 0,467 g überzogene Glasteilchen enthält.
4. Überzugs- bzw. Anstrichmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
einen oder mehrere Farbstoffe enthält.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0088514 DE1621805C3 (de) | 1966-08-17 | 1966-08-17 | Überzugs- bzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion schützenden und dekorativen Schutzüberzügen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966B0088514 DE1621805C3 (de) | 1966-08-17 | 1966-08-17 | Überzugs- bzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion schützenden und dekorativen Schutzüberzügen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1621805A1 DE1621805A1 (de) | 1971-06-03 |
DE1621805B2 DE1621805B2 (de) | 1980-01-10 |
DE1621805C3 true DE1621805C3 (de) | 1980-09-04 |
Family
ID=6984335
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966B0088514 Expired DE1621805C3 (de) | 1966-08-17 | 1966-08-17 | Überzugs- bzw. Anstrichmittel zur Herstellung von gegen Korrosion schützenden und dekorativen Schutzüberzügen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1621805C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
PT75051B (pt) * | 1981-07-02 | 1984-10-09 | Akzo Nv | Process for applying a coating composition to a substrate and the coated substrate thus obtained |
-
1966
- 1966-08-17 DE DE1966B0088514 patent/DE1621805C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1621805B2 (de) | 1980-01-10 |
DE1621805A1 (de) | 1971-06-03 |
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