DE741087C - Gleitlack - Google Patents

Description

• Gleitlack Als Gleitmittel für gegeneinander bewegte K@rperoberfiächen ist die Verwendung von Gleitlacken vorgeschlagen worden, die reibungsvermindernde, gleitende, feste Stoffo, wie sie sich als Schmiermittel bewährt haben, u. a. Graphit, in filmbildenden Dispersionsmitteln, wie dünnflüssigen Harzlacken, Firnissen, Holzöl, Celluloseester- oder Kunstharzlösungen in feiner ZerteilVag enthalten (Patent 466 tc4). Auch Pasten von Graphit mit Gummilösungen sind für dien gleichen Zweck vorgeschlagen worden (E. P. i i 949/i894).
• Es wurde gefunden, daß mal" Gleitlacke aus Graphit oder graphitälixilichen Kohlenstotfmodifikationen von besonders günstigen Eigenschaften erhält, wenn man als Lack-Bindemittel solche bärtbaren Kondensationshatze vom Typ der 12heaol- oder Aminharze verwendet, die mittels 'Monoalkoholen unter gleichzcitigexn oder nachträglichem Abdestilfieren des betreffenden Alkohols, gegebenenfalls in Gegenwart oder unter nachträglichem Zusatz von weichmachenden oder sonstiger öl- oder harzartigen Stoffen erhalten werden. Diese Kondensationsharze, die im allgemeinen von :.ihrer Herstellung her bereits Lösungsmittel enthalten, besitzen nach ihrer Härtung ausgezeichnetes Haftvermögen und sehr gute Elastizität auf Metall, wodurch in Kombination mit Graphit, gegebenenfalls nach Zusatz weiterer Lösungsmittel, auch ihre Eigenschaften als Gleitmittelanstriche wesentlich besser als die der übliclien'Lacke sind.
• Die bebundere Brauchbarkeit der nach vorliegender Erfindung hergestellten Gleitlacke gegenüber solchen nach den bekannten Verfahren geht aus Bestimmungen des Reibungsvinkels bei der Auflage eines Gleitköipers aus Stahl mtt fein geschmirgelter Oberfläche auf dem getrockneten bzw. gehärteten Lack film hervor. Pigmentiert man verschiedene Anstrichstoffe mit Graphit im Verhältnis i : i und streicht die so erhaltenen Gleitlacke als Filme auf Glasplatten auf, so kann man etwa 48 Stunden nach dem Auftragen bzw. nach der llär tung den Reibungswinkel ermitteln.
• Die so erhaltenen Werte betragen beispiels= weise für Graphit und Spritlack aus Phenol-N ovolak 27', für Graphit und Leinöllack aus i Teil modifiziertem Phenolharz (Typ Albertol i i i L) und r Teilen Leinöl 2o°, für Gleitlack gemäß folgendem Beispiel 14°, für Graphit und Nitrocelluloselack aus 2 Teilen Nitrocellulose und i Teil nicht tröcknendem Alkydharz (Typ Alftalat 166 s) 2o° je kleiner der Reibungswinkel ist, desto besser ist der Gleitlack. Danach übertrifft der Gleitlack nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die bisher bekannten deutlich. Derartige Gleitlacke sollen als Aufstrich für Metalloberflächen, die der Reibung ausgesetzt sind, beispielsweise zum Anstrich von Geschossen, verwendet werden, wobei sie gleichzeitig zur Verhinderung vorn Korrosionen an den mit ihnen behandelten Metalloberflächen dienen. Beispielsweise wird erfindungsgemäß ein Gleitlack mit guten Eigenschaften aus 77 Teilen eines härtbaren plastifizierten Phenolharzes, das aus einem härtbaren Phenolresol durch Behandlung mit Butanol in Gegenwart von Rizinusöl hergestellt ist, 5o Teilen Graphit und 2z Teilen Xyloleerhalten. Der Lack wird etwa i Stunde bei i 8o' auf der Metalloberfläche eingebrannt und gibt dann einen ausgezeichneten glatten Film, der neben guter Gleitfähigkeit auch gleichzeitig guten Korrosionsschutz gibt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Gleitlack, bestehend aus Graphit bzw. graphitällnIichen Kohlenstoffmodißkationen, Kunstharz und gegebenenfalls organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß Kondensationsharze vom Typ der Phenol- und Aminharze verwendet werden, die mittels Monoalkoholen unter gleichzeitigem oder nachträglichem Abdestillieren des betreffender, Alkohols, gegebenenfalls in Gegenwart oder unter nachträglichem Zusatz von weichmachenden oder sonstigen cif- oder harzartigen Stoffen erhalten sind.