DE1621129A1 - Verfahren und Vorrichtung zur galvanischen Aufbringung einer Feststoffteilchen enthaltenden Metallbeschichtung auf Leichtmetall-Werkstuecke - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur galvanischen Aufbringung einer Feststoffteilchen enthaltenden Metallbeschichtung auf Leichtmetall-WerkstueckeInfo
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Description
NSU IJIQTORENWERKE AKTIENGESELLSCHAFT, Neckarsulm/WUrtt.
und U/ A N K E L GmBH, Lindau/Bodensea
Verfahren und Vorrichtung zur galvanischen Aufbringung
einer Festetoffteilchen- enthaltenden flletallbeschichtung
auf Leichtmetall-Werkstücke
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur galvanischen
Aufbringung einer Feststoffteilchen enthaltenden Bletall- ™
beschichtung auf Leichtmetall-Werkstücke, insbesondere auf Innenflächen von Trochoidengehäusen, um die Verschleißfestigkeit hoch
beanspruchter Flächen zu verbessern.
Bei einem bekannten Verfahren dieser Art (deutsche Patentschrift
,1 204 491) werden die Feststoffteilchen dem Bad zusammen mit dem
Elektrolyten an ainer oberhalb des Werkstückes gelegenen Stelle
zugesetzt, so daG sie sich durch Schuierkraftwirkung auf der Oberfläche
des Werkstückes absetzen können, wobei der Elektrolyt mit
den nicht durch den ffletallbelag gebundenen Feststoffteilchen ständig
aus dem Bad abgezogen und im Kreislauf zur Zufuhrstelle zurückgeführt wird. Falle erforderlich, kann das Werkstück vorher in ein
galvanisches Bad gebracht und aus diesem eine Stützschicht aus
reinem metall abgeschieden werden, bevor die Faststoffteilchen
enthaltende Schicht aufgebracht wird. Oa da· Absetzen der Feststoffteilchen
auf dem Werkstück unter Schwerkraftwirkung erfolgt,
ist es erforderlich, daß die zu beschichtende Fläche stets waagrecht
liegt, was zur Folge hat, daß Werkstücke mit gekrümmten Flächen oder
mit mehreren Flächen während der Elektrolyse ständig-gedreht werden
müssen. Ein gleichmäßiger Gehalt an Feststoffpartikeln pro Flächeneinheit
wird bei diesem Verfahren jedoch nicht gewährleistet. Außerdem läßt sich diese· Verfahren bei der Beschichtung von Innenflächen
von Hohlkörpern nicht zufriedenstellend anwenden.
109821/1492
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu
schaffen, mit dem eine gleichmäßige Beschichtung auch gekrümmter
Flächen mit guter Haftfestigkeit bsi geringem Zeitaufwand erzielt
werden kann. Nach dem arfindungsgemäßen Verfahren uird auf
die zu beschichtende Fläche zunächst nach bekanntem Verfahren
eine Zinkachicht aufgebracht, um die Haftung der nachfolgenden Nickelschicht zu verbessern. Auf der Zinkschicht wird dann in
einem galvanischen Nickelbad, das Feststoffteilchen mit einer Korngröße von Überwiegend 1 jum und darunter in Mengen von über
25g pro Liter ElektrolytflUssigkeit enthält, bei ruhendem Bad
und einer Stromdichte unter 10 A/dm eine dünne Nickelgrundschicht abgeschieden, worauf in dam gleichen Bad bei einer erheblich höheren
Stromdichte unter ständiger Bewegung des Bades und/oder des Werkstückes auf die Nickelgrundschicht Feststoffteilchen zusammen
mit Nickel solange abgeschieden werden, bis die gewünschte Schichtdicke erreicht ist. Der Erfindung liegt dabei die Erkenntnis zu
Grunde, daß bei geringen Stromdichten, die beträchtlich unter den beim galvanischen Vernickeln sonst üblichen Werten liegen, eine
erhöhte Haftfestigkeit erreicht wird. Da jedoch diese Haftfestigkeit
durch Feststoffteilchen beeinträchtigt wird, wird mährend
dieses Ve-rfahrenschrittes das Bad in Ruhe gehalten, so daß die
darin enthaltenen Feststoffteilchen sich am Boden des Gefäßes
absetzen und nur eins vernachlässigbare Anzahl von.Feststoffteilchen
während dieses Verfahrenschrittes mit dem Nickel abgeschieden wird. Hat die Grundnickelschicht die gewünschte Dicke
(beispielsweise 1Q - 15 um) erreicht, so wird die Stromdichte erheblich erhöht, womit der Abscheidungsvorgang bedeutend beschleunigt
wird, und gleichzeitig wird das Bad in Bewegung gebracht,
so daß die Feststoffteilchen gleichmäßig in dem Elektrolyt
suspendiert sind und daher auch gleichmäßig zusammen mit dem Nickel
auf der Nickelgrundschicht abgeschieden werden.
Es wurde ferner gefunden, daß der pH-Ufart des Bades von Einfluß
auf die fflenge dee abgeschiedenen Feststoffpartikels ist, und zwar
soll der pH-UJert erfindungsgemäß über 5 liegen.
10 982 1/U92 ©AD ORIGINAL
Im folgenden wird ein Beispiel für das erfindungsgemäGe Verfahren
zur Beschichtung der inneren Mantelfläche eines Gehäuses einer
Rotationskolbenmaschine beschrieben, das aus 8ilumln-Guß besteht:
Auf die innere Mantelfläche wurde zunächst nach einem bekannten
chemischen Verfahren ein· Zinkschicht von ca. 1 um Dicke aufgebracht.
Dann wurde das Gehäuse bei eingeschaltetem Strom in ein galvanisches Nicksl-Sulfamat-Bad eingebracht« das pro Liter
Elektrolyt 80 - 100g Nickel, 2,5 - 3g Chlor, 20 - 30g Borsäure,
1,5 - 2,5g Saccharin und 90 - 100g Siliziumcarbid-Pulver mit
einer Korngröße mit überwiegend 1 um und darunter (Anzahl der Teilchen über 3 um nicht mehr als 1 %) enthält. Das Nickelbad
wurde auf einer Temperatur von 50-70 C gehalten und sein pH-Uiert auf 5,2 eingestellt. Bei ruhendem Bad wurde mit einer
Stromdichte von 2 Ampere pro dm Kathodenfläche (= zu beschichtende
Fläche) eine Nickelgrundschicht von 20 - 16 um Dicke abgeschieden,
die eine vernachlässigbare Anzahl Feststoffteilchen
enthielt. Im AnschluO daran wurde das Bad in Bewegung gesetzt, um die Feststoffteilchen im Elektrolyt zu suspendieren und gleichzeitig
wurde die Stromdichte auf 20 A/dm erhöht, wobei Feststoffteilchen und Nickel auf der Nickelgrundschicht abgeschieden wurden,
bis eine Beschichtung von 300 - 320 um Dicke erreicht war.
Als Anode wurde eine Formanode aus unlöslichem ffletall, z.B. Titan,
verwendet, deren mantel als Sieb ausgebildet ist und deren Innenraum
mit Nickelstücken gefüllt ist.
Die Bewegung des Bades kann durch Rühren, durch Einblasen eines gasförmigen mediums, beispielsweise Druckluft, und/oder durch
Umwälzen des Bades mittels einer Umwälzpumpe erfolgen. Auch kann daβ Werkstück während des Abscheidens der Feststoffteilchen im
Bad bewegt werden, um eine möglichst gleichmäßige Abscheidung zu gewährleisten.
1 OSb ..'/1492
Die Feetetoffteilchen können außer aus Siliziumcarbid auch aus
Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Wolframcarbid, Borcarbid oder Gemischen dieser Stoffe bestehen. Die Stromstärke bei Beschichtung
mit den Feststoffteilchen IMQt eich in weiten Grenzen variieren,
«obei festgestellt wurde, daß mit eteigender Stromdichte zwar die
Beechichtungedauer zur Erzielung einer bestimmten Schichtdicke sinkt, jedoch die Rauheit der erzielten Oberfläche wächst.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäQen Verfahrene
ist in der Zeichnung beispielehalber dargestellt. Die Vorrichtung weist einen Behälter 1 zur Aufnahme dee Bades auf, in den ein Gestell
2 eingesetzt let, in dem mehrere Gehfiusemäntel 3 von Rotationskolbenmaschinen
übereinanderliegend angeordnet sind, deren innere Mantelflächen 4 beschichtet werden sollen. Die mantel 3 werden
durch DistanzstUcke 5 in einem Abstand von etwa 10mm voneinander
gehalten, um zu erreichen, daß die Beschichtung die Kanten 6 der inneren Mantelflächen übergreift, wodurch eine bessere Haftung
erzielt wird. Das Gestell 2 ist schwenkbar in einer Brücke 7 gelagert und kann durch eine nicht gezeigte mechanische Vorrichtung
hin und her bewegt werden. In die von den inneren Wantelflachen
begrenzten Innenräume der Gehäueemäntel 3 ragt eine Innenanode θ
hinein, die der Form der zu beschichtenden Fläche in etwa entspricht. Die Innenanode 8 besteht aus einem zylindrischen Titan-
* korb, in den die Nickeletücke eingesetzt sind. Am Boden des Behälters
1 sind perforierte Rohre 9 angeordnet, durch welche Druckluft in das Bad eingeblasen wird, um dieses in ständiger
Bewegung zu halten, fllit 10 ist ein Regenerator bezeichnet, durch
den dae Bad mit Hilfe einer Pumpe 11 zwecks Regenerierung bei
Bedarf hindurchgeführt wird.
Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung kann beispielsweise dadurch abgau»adelt werden, daß die Geh8usemlntel 3 durch ent« .
sprechende ZwJLeöhenlegeri gegeneinander Abgedichtet warden, derart,
naß ihre Inaenräuwe «inen geschlossenen rohrförmigen Hohlkörper
1098.; I/ 1492 ^ork^ 5 -
bilden, in den dia Anode 8 hineinragt. Das Bad vird dann nährend
der Beschichtung mit Feetetoffteilchen durch eine Pumpe mit vorbestinmter
Strömungsgeschwindigkeit durch den Spalt zwischen der
Anode 8 und den Innenflächen 4 der Gahäusenäntel 3 hindurchgefOhrt.
Auch hierdurch läßt eich eine gleichmäßige Beschichtung erreichen.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf. die Beschichtung
der Innenflächen von Gehäusemäntel von Rotationskolbenmaschinen
beschränkt, sondern allgemein zur Beschichtung von Flächen von Leichtmetall-UIerkstUcken geeignet, die höheren Beanspruchungen
auegesetzt sind. β ■ "
- Patentansprüche -
BAD 109821/1492
Claims (8)
1. Verfahren zur galvanischen Aufbringung einer Feetatoffteilchen
enthaltenden Wetallbeschichtung auf Leichtmetall-U/erkatUcke,
insbesondere auf Innenflächen von Trocholdengehäusen, de-
durch gekennzeichnet, daG auf die zu beachichtanda
Fläche zunächst eine Zinkschicht aufgebracht wird, dann auf dieser in einem galvanischen Nickelbad, das Festatoffteilchen
mit einer Korngröße van überwiegend 1 um und darunter in Mengen von Ober 25g pro Liter enthält, bei ruhendem Bad und
e.iner Stromdichte unter 10 A/dm eine dünne Nickelgrundaohicht
abgeschieden wird, worauf in dem gleichen Bad bei einer erheb»
lieh höheren Stromdichte unter ständiger Bewegung 9ea Bades
und/oder des Werkstückes auf der Nickelgrundechicht Feststoffteilchen
zusammen mit Nickel solange abgeschieden werden-, ble
.die gewünschte Schichtdicke erreicht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,- deO daβ Nickel«
bad während der Beschichtung mit Feststoffteilchen auf einem
pH-tiiert von über 5 gehalten wird. ,.,
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
daa Nickelbad pro Liter Elektrolyt 80 - 100g Nickel, 2,5 - 3g
Chlor, 20 -30g Borsäure, 1,5 - 2,6g Saccharin und 90 ^ 100g
Siliziumcarbid-Pulver enthält und während dar Elektrolyse auf
einer Temperatur von 50 - 70° C und auf einem pH-Wert von 5,2
gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daO dia
Bewegung des Badaa durch Rühren, Einblasen eines gasförmigen
Mediuaa und/odar durch Umwälzen daa Bades erfolgt.
BAD 10 9 8 2 1/14 9 2 - ? -
5. Vorrichtung zur Durchführung da« Verfahren· nach Anspruch 1
zum Beschichten dar trochoidanfärmigan Innenflächen von GehiusemSntalnvon
Rotationskolbenmaschinen, mit einem Badbehälter, dar
ein« Anode und eine Einrichtung zur Aufnahme .dar zu beschichtenden
Werkstücke enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
aus einem Gestell (2) besteht, in dam mehrere die Kathode bildende
Gehäusemäntel (3) Übereinanderliegend mit zueinander
fluchtenden Innenräumen angeordnet sind, und daß die Anode ale zylindrischer Korb (B) ausgebildet ist, der die Nickelstücke
enthält und zentriseh zu den Gehäuseinnenrf unten angeordnet
i8t. -r \
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dae
Gestell (2) im Bad bewegbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß dia
einzelnen Gehäusemäntel (3) in einem Abstand voneinander gehalten sind. ■
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet» daß die
CehSuaemäntel (3) gegeneinander abgedichtet sind, derart, daß
ihre InnsnrMume einen geschlossenen rohrförmigen Hohlraum bilden,
in den die Anode (B) hineinragt, und daß eine Pumpe vorgeeehen ist, die das Bad während dar Beschichtung mit Feetstoffteilchen
mit tforbeatimmter Strömungsgeschwindigkeit durch dan Spalt
zwischen der Anode (8) und den Innenflächen (4) der Gehluaemöntel
(3) hindurchfUhrt.
8.9.1967
Sp/bü
Sp/bü
109 8217JΛ 9 2
Leerseite
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